>>20-07-2059-06:07:25<<
Messiah stöpselte sich aus und rieb sich die Schläfen, um die stechenden Kopfschmerzen zu verringern. Seit seiner Heimkehr war er ununterbrochen eingestöpselt gewesen und hatte gearbeitet - gehackt und programmiert. Das Ergebnis konnte sich allerdings sehen lassen:
Sowohl in den Telekoms in Weechucks Suite als auch in seinem Handy waren nun ständige offene Verbindungen zu einem Hostcomp des Stammes eingerichtet. Somit konnten alle Gespräche die in Hörweite des Handies oder der Feststationen stattfanden mitgehört werden und wurden im Host aufgezeichnet, für den Fall daß einmal niemand zuhören konnte.
Die Verbindung war "sicher" erstellt, also mit Umleitungen über mehrere RTG's und LTG's, so daß sie nur äußerst schwierig zurückverfolgen waäre - wenn überhaupt. In diese Verbindungen waren Weichen integriert, die es ihm erlaubten, die Telefone der anderen Teammitglieder beliebig zu- und wegzuschalten, so daß sie eventuell mithören konnten, aber nicht ständig damit gepestet wurden.
Außerdem hatte er noch einen Bot installiert, der ihn jedesmal, wenn Weechuck einen Anruf erhielt oder tätigte benachrichtigen würde. Und es war ihm sogar gelungen, durch Softwaremanipulationen die Abschaltautomatik des Handies auszutricksen - selbst wenn Weechuck es ausschaltete, würde die Leitung geöffnet bleiben.
Zu guter letzt hatte er noch in Faschonewsgroups nach Hinweisen auf etwaige Probleme vor dem Konzert gesucht. Einige schienen vorzuhaben, im Vorfeld stänkern zu wollen, aber wie ernst zu nehmen diese Absichten waren blieb unklar - konkrete Schlußfolgerungen ließen sich aus all dem nicht ziehen.
Er schickte dem Rest noch eine Nachricht mit einem Statusbericht und diesen Informationen und fiel dann todmüde ins Bett.
>>20-07-2059-14:00:00<<
"...zum Abschluss unserer Sendung den neuesten Videoclip von Metablast: Trolls Got Bigger Dicks"
Messiahs schlaftrunkenes Hirn registrierte diesen Hinweis zwar noch, reagierte aber zu langsam, um vor dem folgenden infernalischen Lärm abzuschalten.
Stampfende Bässe, kreischende Gitarren und eine Stimme die nur geradewegs aus der Hölle kommen konnte vereinten sich zu einer ohrenbetäubenden Kakophonie, welche ihn senkrecht in die Höhe schießen ließen.
Oh verdammt...Drek....und die haben ernsthaft millionen von Fans???
dachte er, während er hektisch nach der Fernbedienung zum ausschalten des Tridweckers suchte. Stimmsteuerung war wohl sinnlos - diesen Krach konnte er unmöglich übertönen. Nachdem er die Musik ausgeschaltet hatte, war er definitiv wach und nach einer Dusche und einer Tasse Kaffee auch wieder bereit, es der Welt zu zeigen.
Gegen 14:45 wählte er Big Eyes Nummer.