Messiah
"Äh...moment mal, wer sind Sie denn?"
In diesem Moment klopfte es irgendwo in einem angrenzenden Raum leise und eine Stimme ertönte.
"Herr Bellmarck? Ihre Besucher."
Bellmarck fuhr herum, starrte durch die Tür ins Nachbarzimmer. Seine Begleiterin schien besorgt zu sein, denn ihre Blicke huschten zwischen dem Vidphon und Bellmarck misstrauisch hin und her.
"Warten Sie hier.", sagte er abwesend zu seiner Besucherin und stand langsam auf. "Ich komme, Patrice.", rief er durchs Zimmer und verschwand hinter der nächsten Tür.
Big Eye, Kaiser, Artemis
Ein verdutzter Bellmarck öffnete die Tür und blickte hinaus. Patrice neigte etwas seinen Kopf, trat einen Schritt zurück und deutete mit der Handfläche auf den Besuch.
Als Bellmarcks große Augen auf Big Eye hängenblieben, entspannten sie sich sichtlich.
"Patrice, rufen Sie Herr Schlesser an. Danke, kommen Sie alle herein."
Er öffnete die Tür ganz und gab den Blick frei auf einen der Erker, die nach vorn zur Straße und zum Rhein hinausgingen. Gegenüber der halbrunden Fensterfront erblickte Big Eye als erster die Skyline von Düsseldorf.
Das Zimmer selbst besaß noch eine weitere Tür in der Südwand, die allerdings geschlossen war. Ein breiter, mahagonifarbener Schreibtisch mit integriertem Computerterminal beherrschte den Raum, dahinter lag auf einer kleinen Erhöhung ein bequemes Sitzpolster unter den Fenstern und lud zum Lesen ein.
Daneben standen ein Bistrotisch und ein Zeitungsständer.
Bellmarck ging zum Schreibtisch, bot seinen Besuchern Platz in einer kleinen, bequemen Sitzgruppe neben einem Humidor an und setzte sich dann auf die Schreibtischkante.
Er verschränkte die Arme und nickte nachdenklich. Dann verzog er das Gesicht zu einem Grinsen.
"Ich denke, ich muss mein Sicherheitskonzept überdenken - und Herr Big Eye hier kann mir sicher dabei helfen, nicht wahr?", fragte er spöttisch.