Autor Thema: (Traveller/MTU) Feedback zu Settingideen gesucht  (Gelesen 648 mal)

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Offline Ávila

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Hallo!
Ich bastle zur Zeit an einem Sektor für Traveller herum und würde mich über Anregungen freuen.

Ich verwende als Grundlage für das Setting die Spinwärtsmarken, da für diese besonders viel Material vorhanden ist, das sich unkompliziert adaptieren lässt und die Gegend natürlich auch einen gewissen Markenwert hat. Dabei verwende ich allerdings die Kartendaten von 1120 IST, da mir dort die Grenzverläufe mit den verschiedenen nicht-imperialen Mächten mehr zusagen.

Um ein gewisses Gefühl der Dreidimensionalität in das eigentlich zweidimensionale Travelleruniversum zu bringen, habe ich mir folgendes überlegt: Die einzelnen Subsektoren bleiben aus der Spielbarkeit wegen wie sie sind. Sie werden aber nicht an den Kanten miteinander verbunden, sondern zwei Systeme in benachbarten Sektoren werden als nebeneinanderliegend definiert und eine Sprungentfernung festgelegt. Diese Systeme kann man auswürfeln oder nach Plausibilität festlegen.
Für den Chronor-Subsektor komme ich z.B. auf folgende Verbindungen:
Cipango – Chwistyoch/Juwel (J3)
Sheyou – Rapp’s World/Querion (J3)
Quar – Nakege/Juwel (J1)
Algebaster – Puparkin/Juwel (J2)
Errere und Chronor – Richtung Ziafriapl, das arbeite ich aber nicht im Detail aus

Gute Idee oder viel Aufwand für wenig Effekt?

Das Imperium, die Domäne Denebs, wird von dekadenten, intriganten, in konstante Fehden verwickelten Adelshäusern beherrscht (ein bisschen wie bei Dune). In den Kernsektoren herrscht mal wieder ein Thronfolgekrieg. (Vielleicht ist er auch schon beendet, aber die Kernsektoren sind weit.) Jedenfalls wird keiner die Kavallerie schicken, die örtlichen Herzöge sind allein mit sich und ihren Nachbarn beschäftigt. Hier ist der Wilde Westen, der angeranzte Rand des Imperiums, Platz für Glücksritter aller Art.

Das „X-Boot“-Netz sind große Schiffe für Passagiere, Post, Expressgüter. Sie werden betrieben von Tukera, einer Art Mischung aus Konzern, Sekte und Mafiaclan. Sie sind sehr teuer, es sei denn, man ist bereit undurchsichtige Aufträge für sie zu erfüllen.

Welches dunkle Geheimnis hütet Tukera, das sie dazu befähigt, konkurrenzlos auf diesem einflussreichen Netzwerk zu sitzen?

Konzerne sind praktisch immer in der Hand eines Adelshauses (Realweltvergleich: Krupp im Kaiserreich, Saudi Aramco, koreanische Jaebol, Fugger), sie agieren nicht imperiumsweit, sondern nur im Einflussbereich der Eigentümerfamilie.

Es gibt eine Staatsreligion, diese legitimiert den Adel, aber es gibt kaum Leute, die ernsthaft an sie glauben. (So eine Art verkommene Church of England oder ein zerrüttetes Kalifat)

Wie könnte diese Religion aussehen? Was für Glaubenssätze, Titel gibt es?

Es gibt keine intelligenten/zivilisierten Alienvölker, Aliens treten nur als schräge Lebensformen oder Plotaufhänger auf. Aber es gibt verschiedenste Menschen, auch genetisch veränderte (wenn also jemand einen Vulkanier oder Twilek spielen möchte, sollte das drin sein). Außerdem gibt es intelligente Tiere (wie bei Brin), Delphine und Vargr können also bleiben, dazu Affen, etc.

Die Geheimnisvollen waren eine frühe, raumfahrende Hochkultur, die mysteriöser Weise verschwunden ist. Sie sind Gegenstand religiöser Verehrung, Verschwörungstheorien, etc. „Seriöse“ Wissenschaftler postulieren eine Kultur aus der menschlichen Frühzeit, die sich selbst vernichtet hat und deren letzte Spuren durch einen Kometeneinschlag vor ca. 15.000 Jahren zerstört wurden. Manche Uplifts und Menschenvölker führen sich auf die Geheimnisvollen zurück, das gilt aber allgemein als Aberglaube oder Mythos.

Die Aslan sind ein ehrenhaftes Kriegervolk (ähnlich wie Klingonen). Sie nennen sich „Die Löwen“, weil sie große laute Tiere toll finden. Die Ihatei sind verschiedene psionisch begabte Mönchs- und Kriegerorden mit großem politischem und spirituellem Einfluss (so eine Art Wuxia-Kampfschulen).

Welches Herrschaftssystem haben die Aslan? Soll ich einfach das Klansystem des OTU übernehmen?

Verschiedene Uplifts und andere mit dem Adel unzufriedene Bevölkerungsgruppen haben die Schwäche des Imperiums ausgenutzt und dessen Führung in einem Aufstand beseitigt. Im von diesen Vargrplünderern beherrschten Gebiet gibt es keine Adelsherrschaft mehr, aber viel politisches Chaos. „Plünderer“ ist eine Propagandabezeichnung des Imperiums, die gerne angenommen wurde.

Welche Gruppen könnten hier um die Macht ringen?

Ein beim Erbe übergangener Prinz hat sich mit einigen Getreuen als Warlord ein eigenes Reich erobert, die Schwertwelten. Er schwärmt für alte irdische Heldensagen und hat zum Missfallen der Einheimischen alle Planeten nach seinem Geschmack umbenannt. Hinter der exzentrischen Fassade steckt ein kompetenter Herrscher, die Schwertwelten sind unter ihm zu einer bedeutenden Macht geworden. Zur Zeit hat er Probleme in den Grenzwelten, die sich an den Herzog von Lunion gewandt haben, um die „kaiserliche Ordnung“ wiederherzustellen.

Die Darrianer besitzen viel mysteriöse Hochtechnologie, die keiner versteht (auch sie selbst nicht). Auf Darrian befinden sich alte Produktionsanlagen der Geheimnisvollen, die den Darrianern manipuliert werden, um diese hochtechnologischen Artefakte zu gewinnen. Der Planet (und in geringerem Maße der Rest der Föderation) wird de facto von einer Art Ingenieurspriesterschaft regiert, die die Anlagen kontrolliert. Es werden regelmäßig Expeditionen zu (vermuteten oder echten) Hinterlassenschaften der Geheimnisvollen ausgeschickt.

Auf Arden haben sich religiöse Flüchtlinge und Auswanderer, die dem selbsternannten „Propheten des Roten Mondes“ folgen, niedergelassen. Sie werden im Imperium verfolgt, da sie die Staatsreligion aktiv bekämpfen und Herzog Norris von Regina hat sie von seinen Muftis zu „Feinden des Kaisers“ erklären lassen. Sie haben eine große ideologische Geschlossenheit, aber ihnen fehlt die industrielle Basis (keine Raumwerft!)

Wie (un)sympathisch soll die Sekte sein? Eher Mayflower oder eher ISIS?

Die Regierung der Zhodani ist pseudodemokratisch organisiert, mit gewählten Konsuln als Anführer. In der Praxis geht es aber ähnlich korrupt zu wie im Imperium, Ämter werden oft von Reichen gekauft, es gibt nur wenige Wahlberechtigte (vgl. antikes Athen, Rom). Sklaverei ist verbreitet.

Hiermit bin ich noch etwas unzufrieden. Die „Antike Republik in Space“ braucht noch einen interessanten Twist.

Habt ihr sonst noch Ideen, die da rein müssen? Irgendwas ganz doofes dabei, was nicht fürs Spiel taugt?