Hilfsmittel? Phantasie!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur ganz selten über die Welt zu den Hintergründen des Szenarios kommt - sich dafür aber um so häufiger über das Szenario das Weltgeschehen erschliesst.
Letzteres ist definitiv viel weniger aufwendig.
Arbeite nicht allgemein, nicht weitschweifig, nicht global.
Arbeite punktuell und spezifisch... auf die Situation hin.
Wenn ich bedenke, wie unsäglich ich einst in Gesche das Lernen von Jahreszahlen empfand, dann graust es mich noch heute.
Wenn mich das Thema seinerzeit bereits ankäste, weshalb sollte ich dann im Spiel an fiktiven Ereignissen Interesse haben, mit denen mein Char überhaupt nichts zu tun hatte?
Andererseits kann es durchaus von Interesse sein, am Ende eines Szenarios mit den Chars herausgefunden zu haben, ob, und wenn ja wie, die Hintergründen i.B.a. die Vorgänge lagen. So etwas aufzulösen und zu klären, halte ich immer für ein Plus.
Spiele kein Geschichtsbuch sondern erlebte Geschichten.
Die Hintergründe der Welt - Politik, Wirtschaft, Handel, Geschichte oder auch Gesellschaft - sind für die meisten Spieler uninteressant und nebensächlich. Die eigenen Hintergründe, also jene der Chars, mit der Welt verstrickt zu erleben, aber eben nicht. Das ist nicht nebensächlich. Das macht die Welt lebendig und interessant.
Das Problem allgemein ist, dass man sich als SL und als Spieler zu viel merken muss. Das ist unnützer Ballast.
Nutz die Zeit, um die Welt auf Deine Chars reagieren zu lassen - erfinde irgendetwas, egal was, etwas das Dir durch den Kopf geht - und lass das dann zur Geschichte der Chars werden.
DAS, was da passiert ist, musst Du Dir dann halt aufschreiben, weil es dann zur Geschichte der Chars wurde.
Was ich damit meine, ist, dass Du nicht die ganze Stadt ausarbeiten solltest, in der möglicherweise das nächste Szenario spielt. Es könnte ja sein, dass die Chars dort nur ihren Proviant auffüllen und dann einfach weiterreiten.
Dann war die ganze Vorbereitungszeit für die Katz.
Geh vom Kleinen aufs Grosse. Nicht umgekehrt.