Autor Thema: Avatar: Die Unschuldige  (Gelesen 3492 mal)

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Avatar: Die Unschuldige
« am: 26.05.2004 | 22:24 »
Ich entwerfe da gerade einen Avatar für meine Kampagne und irgendwie könnte die Gute noch etwas Fleisch auf die Knochen vertragen, sie hatten nämlich bisher kaum Avatare in der Vergangenheit die wirklich passen, noch Masken oder Kräfte, da setze ich mal ganz auf eure Kreativität ;-)

Here we go:

Die Unschuldige

Attribute: Die Unschuldige verkörpert alles reine unter den Menschen. Sie ist sanftmütig und gutherzig, liebevoll und großzügig. Anderen Menschen etwas anzutun kommt für sie nicht in Frage, käme ihr nicht einmal in den Sinn. Für die meisten Menschen wirkt sie beinahe wie eine Heilige.
Auf der anderen Seite ist die Unschuldige sehr naiv und kommt oft zu dem gefährlichen Trugschluss, dass der Menschheit im Grunde das Gute innewohnt. Immer bemüht die Motive hinter schrecklichen, von Menschen verübten Greueltaten zu erkennen und die Menschen welche sie begehen vor sich selbst zu retten läuft sie stets Gefahr Opfer ihrer eigenen Gutmütigkeit zu werden.

Tabus: Die Unschuldige würde niemals einem anderen Menschen Schaden zufügen, weder körperlich noch geistig. Es kommt ihr nicht einmal in den Sinn, sie ist absolut rein. Dies bezieht auch das Konsumieren von Drogen ein, allerdings ist das Bild der Unschuldigen im Laufe der letzten Jahrzehnte dahingehend aufgeweicht, dass eine Frau, oder auch ein Mann, die dem Pfad der Unschuld folgt nicht mehr in vollkommener Enthaltsamkeit leben muss. So sind Zigaretten, Kaffe und Alkohol in Maßen durchaus erlaubt. Auch Sex ist seit den 68ern nicht mehr wirklich ein Tabu auch wenn sich nach wie vor viele Frauen die diesem Pfad folgen ihre Jungfräulichkeit bewahren wollen.

Symbole: Blumen, die Farbe weiß, blondes Haar, Engel

Masken: Die Jungfrau Maria (christliche)

Vermutliche Avatare der Vergangenheit: Anne Frank

Kanäle:
1%-50%: Ihr reines, unschuldiges Wesen macht es anderen Menschen erschwert es anderen Menschen ihr Schaden zuzufügen, wer die Unschuldige angreifen will muss grundsätzlich einen Self-check machen, egal wie abgestumpft er dagegen bereits ist.
51%-70%:
71%-90%:
91%+:

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #1 am: 27.05.2004 | 10:44 »
Interessantes Konzept. :)
Allerdings finde ich das Tabu nicht 100%-ig stimmig. Mir schwebt nämlcih als schönes Avatarbeispiel Eschenbachs Parzifal vor Augen und der war alles Andere als ein friedliebender Zeitgenosse. ;)
Ich sehe da eher ein anderes Tabu:
Sense of Duty/Hilfssyndrom: Wenn der Charakter glaubt, dass jemand in Not oder in Gefahr ist, dann kann er nicht tatenlos an dieser Gefahr vorübergehen.

Ok. Damit wird der Avatar etwas aufgeweicht in leidenschaftlicher Ritter oder so aber ich glaube das Konzept kommt dem was Dir vorschwebt am Nächsten. (Ja. Ich sehe Ghandi, Muter Theresa und Amelie als eine Art Ritter)

51%-70%: Der Ritter strahlt einen solchen Optimismus, dass er einem Freund bei seiner Furcht unterstützen kann. Bevor der Freund seinen Furchtwurf macht, kann der Ritter seinen Avatarwurf machen. Wenn der gelingt, dann gelingt damit automatisch der Furchtwurf.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #2 am: 27.05.2004 | 16:44 »
Für Kritik und Vorschläge immer offen ;-)

Allerdings weiß ich nicht ob ich wirklich den leidenschaftlichen Ritter haben will...
Am besten sage ich mal, was ich mit dem Avatar in meiner Kampagne überhaupt vorhabe:

Ich habe einen weiblichen NSC namens Sarah Miller, die einst auf diesem Pfad wandelte. Sie wurde mit der Zeit immer besessener davon ihren Platz in der Clergy zu erhalten und war auch bereit dafür sehr weit zu gehen ... was natürlich schon von sich heraus gegen den Pfad spricht auf dem sie angeblich wandelt. Spätestens als sie einen anderen Avatar der Unschuld erschlug war endgültig essig mit der Geschichte und sie verlor ihren Avatarstatus jetzt und auf alle Zeit.
Dies ließ sie jedoch nicht aufgeben und sie suchte jemanden, der an ihrer Statt, aber von ihr beeinflusst der Archetyp der Unschuld werden könne. Sie fand diesen jemanden in der liebreizenden Tochter meines SC-Ehepaares und schmiedete schon Pläne wie sie die Kleine in ihre Gewalt bringen könnte, da kam ihr das Glück zuhilfe: Die Kleine büchste zu Hause aus als sich die Eltern wieder einmal lautstark stritten und lief auf ihrer Flucht Sahra direkt in die Arme.
In dem Zustand in dem die Kleine war war es für die immer noch zumindest freundlich und liebevoll wirkende Sarah natürlich kein Problem sie zum mtkommen zu bewegen...

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #3 am: 27.05.2004 | 16:52 »
Das hört sich irgendwie immer noch nach ner Rittergeschichte an. Ein gefallener Ritter, der einen Knappen aufzieht um ihn dann das Schwert aus dem Stein ziehen in die Clergy aufsteigen zu lassen...
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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #4 am: 27.05.2004 | 16:59 »
Jetzt wo du es so sagst ... hast recht ;-)

Dann schreiben wir den Avatar nun gemeinsam um.
Selbst schuld ;-)

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #5 am: 27.05.2004 | 17:02 »
 :o
Mist!
Ich und meine blöde Klappe!  ::) ;D

Fang schon mal an Dir den Eschenbachs Parzifal durchzulesen! ;)
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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #6 am: 27.05.2004 | 17:19 »
Ich glaube meine Germanistik studierenden Freunde haben den für mich vorgelesen ;-)

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #7 am: 27.05.2004 | 17:20 »
Ich glaube meine Germanistik studierenden Freunde haben den für mich vorgelesen ;-)
Echt??

GEIL! :D
Solche Freunde will ich auch haben...
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Offline Jestocost

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #8 am: 27.05.2004 | 22:28 »
Hier noch mein Stuss:

Symbole: Einhorn, Hochzeitskleider, Taufe, die Farbe weiß

Historische Avatare: Beatrice (Dante Aligheri), Elizabeth Siddall (Präraffaeliten), John Ruskin, Queen Viktoria, Parzefal, Abel, Lachesis (eine der Moiren),


Spieltechnisch muss der Avatar immer seiner Temperament der Ehre (Noble Passion) folgen, vor allem eine Aktivierung seines Wuttemperaments dürfte ihm vom Weg des Avatars abbringen.

Grndsätzlich steht dieser Avatar natürlich auch dem Narr nahe.




« Letzte Änderung: 27.05.2004 | 22:34 von Jestocost »
"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
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Offline Transmission King

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Re: Avatar: Die Unschuldige
« Antwort #9 am: 22.11.2004 | 17:18 »
hmm mal in einem "wicca " - buch geblättert und folgende beschreibung gefunden : (wobei ich jetzt mal vorraussetzte das unschuldige = jungfrau meint .)

Der ursprungliche begriff virgi intacta bezog sich auf die gesamte frau und nicht nur auf das hymen. eine jungfrau war demzufolge eine frau die intakt war . mit anderen worten sie war für sich selbst genommen ein ganzes. sie braucht niemand anderen , zum beispiel einen mann , um sich selbst zu vervollkommen oder in der gesellschaft anerkannt zu werden.
sie war frei und durfte sich ganz nach ihrem wunsch und zu jeder beliebigen zeit mit männern ihrer wahl vergnügen ....

...der schwerpunkt des begriffs jungfrau liegt also auf der erwachenden sexualität einer jungen frau - die sich der macht ihrer sexualität durchaus bewusst ist , denn durch diese erhält sie souveränität .

es gibt ein modernes beispiel für die verwendung des wortes jungfrau im zusammenhang mit der souveränen herrscherin. die englische königin elisabeth I  wurde mit dem beinamen jungfrauenkönigin versehen , weil sie nie geheiratet hatte . eine biographie habe dies darauf zurück geführt , dass sie die macht nicht mit jemandem habe teilen wollen .

Eigenschaften und entsprechungen der jungfrau :

Neuanfänge , abenteuer , schönheit , freude , ist teil einer dreierbeziehung ( eine jungfrau ist häufig zwischen zwei männern hin und her gerissen ), jugendlich , herrschend ( unabhängig) , symbolisiert frieden.
erleidet großes leid und persönliche tragödien ( etwa tod des geliebten , als kind verwaist etc. )

im ganzen funktioniert das heute sicherlich nicht mehr . doch ich denke , dass die jungfrau ihren sexuell anziehenden charakter keinesfalls eingebüsst hat . ebenso hat sie nichts an freiheit was ihre entscheidung betrifft eingebüsst . ich schätze nur , dass das ausleben im heutigen verständnis der jungfrau problematisch sein könnte .
Bei Rechnungen, die sich auf die Zukunft beziehen, sind die meisten Daten wegen mangelnder Information über die Zukunft nicht eindeutig bestimmbar.