Autor Thema: Zock Bock Radio: Neue Episoden  (Gelesen 82756 mal)

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Online tartex

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #25 am: 16.10.2020 | 10:23 »
Ich fand den Podcast auch sehr gut, und besonders der Teil zur Romantik hat mich geflasht.

DSA habe ich damals mit 12 Jahren abgelegt, und in meine Rollenspielkreisen hatte in Folge eher das Anglophile kultische Züge. DSA wurde als Kinderkram belächelt und in Wien hatten wir zu den DSAler überhaupt keinen Kontakt. Es ging immer darum die obskursten amerikanischen Bücher aufzutreiben. Und ich persönlich habe da auch schon früh das 70iger-Jahre-Zeug fetischiert. Bin nicht wirklich stolz drauf, aber kickt halt mehr sich Sachen aus verstaubten, alten Katalogen vom anderen Ende der Welt zu ordern und damit anzugeben, als im Spielzeugladen neben 12jährigen bunte Yüce-Cover aus dem Regal zu ziehen. (War in Wien um die Jahrtausendwende noch so.)

What's the point? Sorry, das war jetzt eher Themenverfehlung von meiner Seite. Kultcharakter an einer Stelle schließt den woanders ja nicht aus. Naja, ein DSA-Spieler in unserem Umfeld wäre ziemlich in der Defensive gewesen, und hätte vielleicht "sein Hobby" zum Wahren des Selbstbildes irgendwie neben uns arroganten "Alleskennern" auch überhöhen müssen.

 (Interessanterweise bin ich erst 20 Jahre später in Dublin of all places in eine "echte" DSA-Runde reingerutscht. Und Mitte der 90iger gab es wohl auch eine Aventurien-Kampagne mit Rolemaster in meinem Umfeld, aber mit selbst gestalteten Abenteuern.)
« Letzte Änderung: 16.10.2020 | 11:39 von tartex »
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Offline Rorschachhamster

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #26 am: 16.10.2020 | 13:18 »
Sehr sehr cool, trifft in einigen Dingen meine Erfahrung vor allem als Spieler und den Railroadingabenteuern. Ich hab immer nur sehr unregelmäßig mit Freunden gespielt, die breiter aufgestellt waren, was Rollenspiel anging, also wurde das oft genug von den Meistern selbst bemängelt. Und bei DSA1 hatten wir sowieso alle zuviel Geld... ;)

Weiter so! Und gespannt auf die nächste Folge.  :d
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Rorschachhamster

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #27 am: 16.10.2020 | 20:47 »
Bei Dir vielleicht. Bei uns gab es 1990 in meinem Abiturjahrgang mit rund 150 Leuten genau 1 (in Worten: Einen) Rollenspieler! Im Jahrgang darunter waren es 4.
Als Jahrgang 1992 kann ich da nur sagen: wo bist du denn zur Schule gegangen? Selbst im Rollenspielerischen Entwicklungsgebiet Kleinstadt in Schleswig-Holstein hatten wir wesentlich mehr...  :think:
« Letzte Änderung: 16.10.2020 | 20:51 von Rorschachhamster »
Rorschachhamster
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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #28 am: 16.10.2020 | 20:53 »
Als Jahrgang 1992 kann ich da nur sagen: wo bist du denn zur Schule gegangen? Selbst im Rollenspielerischen Entwicklungsgebiet Kleinstadt ind Schleswig-Holstein hatten wir wesentlich mehr...  :think:
Mittelstadt in Rheinland-Pfalz. Der nächste Rollenspielladen war ca. 20 km weit entfernt.
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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #29 am: 16.10.2020 | 21:10 »
Wie sind die bekannten Lücken denn in die Betrachtung eingeflossen, außer als Lippenbekenntnis, dass man sie kenne?

Darum geht es doch die ganze Zeit in diesem Thread? Und im Podcast? Und auf Settembrinis Blog?

Aber ein Beispiel sind die Betrachtungen weiter oben im Thread, bei denen Settembrini klar macht, es gehe um Größenordungen(!) und nicht absolute Zahlen (LOL).

Ein anderes Beispiel: Mit Bezug und in Verbindung mit Aussagen von Leuten, die tiefer im Verlagswesen drin sind etc etc.

Es ist ein ganzer Wandteppich an Information, der für die Betrachtung wichtig ist.

Hast du denn den Podcast gehört?

Samael

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #30 am: 16.10.2020 | 21:17 »
Halte ich für BS. Es sei denn man zählt re-enactment mit.

Offline Rorschachhamster

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #31 am: 16.10.2020 | 21:25 »
Mittelstadt in Rheinland-Pfalz. Der nächste Rollenspielladen war ca. 20 km weit entfernt.
Luxus! Ich musste nach Hamburg...  :P ;)
Aber das wundert mich jetzt echt, gab es wahrscheinlich doch ein paar Löcher in der Landkarte.
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Offline Settembrini

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #32 am: 16.10.2020 | 21:46 »
Jo, fair enough!

Keep Huhning, aber laßt die Zahlendiskussion halt hier jetzt mal beendet sein. Was alles an irgendwelchen Grundannahmen falsch ist, kann ja dort diskutiert werden die Transparenz ist gegeben.
« Letzte Änderung: 16.10.2020 | 21:48 von Settembrini »
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #33 am: 16.10.2020 | 22:47 »
Bevor hier nur Bestätigungen stehen vielleicht mal eine Replik von der "anderen" Seite. An der Stelle möge man meinen Avatar-Titel übrigens ironisch lesen  ;D Ich bin alles Andere als ein DSA-Fan und stimme großen Teilen der Kritik durchaus zu!

Was ich allerdings auf Basis meiner Spielerfahrung mit DSA überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist die Parallele zum "Kultischen", die hier gezogen wird. Die Art, wie ich über DSA (dritte Edition bereits damals) ins Hobby gekommen bin, steht dem krass entgegen: Pragmatisch (Du liest doch auch Fantasy? Dann komm doch mal mit!), zielgerichtet ("Das kann man spielen, hier sind die Tabellen, die Werte musst du abschreiben") und dann ohne jegliche Initiation ins kalte Wasser!
Dann, als ich die "Wunder der Boxen" erkannte und wusste, was sich in diesen obskuren Dingern und den ganzen wundersamen Heftchen beim Spielwarenhändler so verbarg, fragte ich eines Tages, warum wir nicht mal diese Kaufabenteuer spielen. Die lapidare Antwort: "Haben wir probiert, sind alle doof". Damit war das Thema durch und der Modus: Macht, was ihr wollt. Am Tisch saßen alle Art von Spieler aus unterschiedlichsten sozialen Hintergründen, von Akademikerkind bis zu Handwerker und Spielstile von Stimmungs-Ihrzer bis zum Powergamer. Rekrutierung neuer Spieler in die Runde lief fast immer so ab, wie oben beschrieben: Haste Bock? Nimm dir nen Stift, such dir nen Klasse und spiel los!

Wie ich später erfuhr, stammte übrigens einer der Mitspieler aus dem erweiterten Kreis um Kiesow, allerdings bereits in der "Nachfolgergeneration" (Die Eltern waren wohl mit ihm bekannt/befreundet). Keine Ahnung, inwiefern sich da irgendetwas nieder- oder durchschlug. Aber kultisch anmutende Initiation, Bewertung und Ausgrenzung habe ich in unseren Runden (mit frei wechselnden "Meistern" übrigens!) nie erlebt und erfahren.
Ich will aber nicht abstreiten, dass es das gab: Eine Runde, die so ziemlich in das von euch beschrieben Muster passt, habe ich viele Jahre später auch kennen- und mich davon fernhalten gelernt ;)  Diese bildet aber in all meiner DSA-Erfahrung über die ersten ~10 Jahre meiner Rollenspielzeit eher eine Ausnahme.

Ich kann mich außerdem noch gut daran erinnern, wie irritiert ich war über geschilderte Horror-Erlebnisse und Vorstellungen von DSA-Runden seitens Dritter. Mittlerweile habe ich das Gefühl, parallel zum DSA-Mythos gibt es einen Gegen-Mythos, der sich auf Basis eigener, schlechter Erfahrungen und einer gewissen "Brille" ein Bild dieser Erfahrungen zeichnet, welches die negativen Teile auf eine ähnliche Weise überhöht, wie so mancher DSA -"Kultist" die positiven.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächste Folge, vielleicht wird ja darauf eingegangen  ;)

"DSA als  Kult" ist hoffentlich nicht als ernsthafte Analyse angekommen; es soll eine humorvolle Analyse sein. ;) Letztlich sollte es nicht überraschen, dass eine Subkultur Gemeinsamkeiten mit kultischen Strukturen hat; Kulte als extreme Form der "in-group" scheint mir ein plausibler Ansatz, was es dann leicht macht, Gemeinsamkeiten in die andere Richtugn zu finden.

Es ist eine andere Vokabel für das, was Settembrini mit "Ausgrenzung" meint. Mit Genosse kirilow gesprochen, haben beide einen ähnlichen Fluchtpunkt. Gerade das Redax-Meister-Spiel ist dahingehend ein spannendes Puzzlestück, das Settembrini hinzufügt.


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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #34 am: 17.10.2020 | 09:37 »
Dass es sich hier nicht um eine soziologische Ausarbeitung handeln soll ist mir durchaus bewusst ;) Aber Spott und Ironie liegen nah beieinander.
Ironie als Stilmittel funktioniert m.E. nur pointiert und benötigt am Besten noch einen Kontrast, der klarmacht, dass hier eine stilistische Überhöhung stattfindet. Diesen Kontrast vermisse ich und das Bildnis des Kultischen wird die gesamte Sendung über verwendet, so dass ich hier nicht von "pointiert" sprechen würde sondern sogar von einem Bezugspunkt.
Ob dieser als Stilmittel der Ironie dient oder als Fokus der eigenen Abneigung und des Spotts (oder - in negativster Auslegung - sogar als Framing) ist für mich in 3h Hörzeit nicht eindeutig hervorgegangen.

Letztlich sollte es nicht überraschen, dass eine Subkultur Gemeinsamkeiten mit kultischen Strukturen hat; Kulte als extreme Form der "in-group" scheint mir ein plausibler Ansatz, was es dann leicht macht, Gemeinsamkeiten in die andere Richtugn zu finden.

Der Gedanke kam mir während des Hörens tatsächlich auch. Meiner Erinnerung nach wurde dieser Bezug aber während der gesammten Sendung nicht gezogen - oder zumindest nicht so eindeutig, dass er als mögliche Deutung neben dem o.g. stand. Das machte es für mich wirklich schwer, wohlwollend zuzuhören - auch wenn mir die Natur eines "Rants" natürlich grundlegend bewußt ist ;)  Ich fand im Übrigen auch den spöttischen Unterton beim Vorlesen der "Erziehungstexte" extrem nervig und unnötig. Ich wage sogar die Behauptung, dass derselbe Text nüchtern vorgetragen noch wirkungsvoller wäre... *
Ein wenig Abgrenzung von der Überhöhung hätte dem Ganzen gut getan, denn sachlich stimme ich einigen Punkten nach wie vor zu.
Die Aussagen zum Meister-Redax-Spiel (und in Ansätzen auch das Briefspiel, was ich persönlich viel problematischer finde!) kann ich zum Beispiel durchaus nachvollziehen und ist auch ein dicker Punkt, der mich bei DSA immer gestört hat.

Inhaltlich fand ich die Aussagen in groben Zügen theoretisch nachvollziehbar, finde sie in der Praxis aber nicht in der Wirkweite wieder, die Settembrini unterstellt. Den Duktus fand ich stellenweise aber schwer ertragbar.

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #35 am: 17.10.2020 | 09:49 »
Zitat
Ob dieser als Stilmittel der Ironie dient oder als Fokus der eigenen Abneigung und des Spotts (oder - in negativster Auslegung - sogar als Framing) ist für mich in 3h Hörzeit nicht eindeutig hervorgegangen.

Wenn es uneindeutig war, hat das Stilmittel der Ironie doch wunderbar funktioniert. :)

Es bleibt natürlich auch deshalb uneindeutig, weil da aus meiner Perspektive gar keine Eindeutigkeit möglich ist.
« Letzte Änderung: 17.10.2020 | 09:52 von hassran »

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #36 am: 17.10.2020 | 10:02 »
Ich will an dieser Stelle nicht verleugnen, dass ich gar kein Fan von Ironie bin  8] Das ist natürlich auch mein eigener Bias, der es mir bei solchen Formaten schwer macht, unvoreingenommen zu bleiben  :think:

Letzlich war es mir aber wichtig, meine Sichtweise auf DSA, bzw. meinen Zugang, darzustellen. Nicht als richtige oder gar "besser" Art, sondern als ein weiterer, möglicher Weg, denn neben mir sicher auch ein paar andere gegangen sind! Vom Hobby abgehalten hat die DSA-Spiel- oder die angenommene Un-Kultur mich jedenfalls nie  ^-^
Jetzt könnte ich natürlich ebenso breit lamentieren, warum mich die wachsende Unzufriedenheit gerade dazu geführt hat, mich mit der Vielfalt des Hobbys außerhalb von DSA zu befassen. Der Mehrwert dürfte aber überschaubar sein, abgesehen von "Bei mir war halt anders, nä"  ;D
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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #37 am: 17.10.2020 | 10:05 »
Wenn es uneindeutig war, hat das Stilmittel der Ironie doch wunderbar funktioniert. :)

Es bleibt natürlich auch deshalb uneindeutig, weil da aus meiner Perspektive gar keine Eindeutigkeit möglich ist.
Ziel der Ironie ist einen gewisse Info zu vermitteln. Wenn diese Info nicht übermittelt wird, weil sie uneindeutig ist, dann hat die Ironie ihr Ziel verfehlt.
Also nein. Das Stilmittel der Ironie hat hier im speziellen Fall nicht funktioniert.
Ich weiss. Ist extrem spassbefreit, aber leider wirklich so. Hast Du ja selber eigentlich gemerkt, als Du hofftest, dass verstanden wurde dass die Begriffsverwendung des Kultes ironisch sei.
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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #38 am: 17.10.2020 | 10:08 »
Ziel der Ironie ist einen gewisse Info zu vermitteln. Wenn diese Info nicht übermittelt wird, weil sie uneindeutig ist, dann hat die Ironie ihr Ziel verfehlt.
Also nein. Das Stilmittel der Ironie hat hier im speziellen Fall nicht funktioniert.
Ich weiss. Ist extrem spassbefreit, aber leider wirklich so. Hast Du ja selber eigentlich gemerkt, als Du hofftest, dass verstanden wurde dass die Begriffsverwendung des Kultes ironisch sei.

Strukturell braucht Ironie Ambiguität.

Edit: ich habe übrigens von humorvoller Betrachtung geschrieben. Ironie ist ein Aspekt dessen.
« Letzte Änderung: 17.10.2020 | 10:10 von hassran »

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #39 am: 17.10.2020 | 10:14 »
Mal was anderes:

Wenn ich die DIY-Szene angucke, dann hat Settembrini leider recht. Mein Eindruck ist allerdings, dass es sich in Deutschland bessert (siehe zum Beispiel die vielen Einreichungen beim Fanzine-Wettbewerb von System Matters).

Wirklich?
Nein, das sehe ich in der Absolutheit für die internationale Rollenspielszene und auch für die deutsche Szene nicht. Im Gegenteil: Früher gab es wesentlich größere Hürden, Rollenspielprodukte und Rollenspielfanprodukte effektiv zu veröffentlichen. Die mussten damals noch zum Selbstkostenpreis gedruckt, mühevoll getackert und dann über Mailinglisten oder Addresslisten verschickt werden oder wurden auf der örtlichen gegen einen Obolus abgegeben. Damit einher ging eine geringere Reichweite.

Heute kann jeder einfach so eine PDF ins Internet stellen und teilweise unterstützen sogar die Verlage Fanwerke jetzt viel stärker als früher noch. Ich meine, da übersetzt ein Typ die englischen Exalted 3rd Edition-Charms auf deutsch und stellt sie online und White Wolf sagt "Noice!". Und auch die deutschen Rollenspielschaffenden sind wirklich nicht untätig (einfach mal unter der Fanveröffentlichung die anderen Einträge durchklicken (eine gute Übersichtsseite für die deutschen Veröffentlichungen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden). Nein. Nun. Wirklich. Nicht.  Zumindest nicht untätiger als andere Rollenspiel-Szenen in anderen Ländern.

(Wir erinnern uns: In Deutschland gibt es auch verhältnismäßig weniger Rollenspieler als z.B. in den USA; da ist es doch klar, dass in den Staaten in absoluten Zahlen auch mehr Fan-Rollenspielzeugs seinen Weg in die Szene findet. Aber relativ gesehen: Das bezweifle ich. Und die deutschen Rollenspielschaffenden, die auf englisch veröffentlichen, haben wir noch gar nicht betrachtet (im Storyteller's Vault sind das z.B. recht viele).)

Außerdem ist es, glaube ich, auch eine Sache der eigenen Blase. Wer, nur so als Beispiel, in den 2000ern keine WoD gespielt hat, der weiß nichts vom Schrecknet oder von Caern.de - wer mit Exalted nichts anfangen kann, der ist auch noch nie hier im Wiki unterwegs gewesen. Und wer mit DungeonSlayers nichts am Hut hat, dem sagt der Slay!-Adventskalender auch nicht. Es kann also durchaus sein, dass in der eigenen Nische weniger produziert wird, aber das lässt sich nicht auf das Rollenspiel als gesamtes Schöpfungsfeld beziehen.

Und die ganzen nicht-textuellen Formate moderner Prägung wie Actual-Plays oder Podcasts oder so haben wir noch gar nicht eingerechnet. Die gab es früher nämlich einfach gar nicht, also, gar nicht. Ganz abgesehen von den Leuten, die sich daheim hinsetzen und Rollenspielmaterial in veröffentlichungsreifer Qualität nur für die eigene Runde herstellen. Ich kann mich an keine Zeit im Hobby erinnern, wo nicht irgendwer in meinem engeren Rollenspielkreis nicht wenigstens 2 selbstgebastelte Regelwerke und 4 selbstgebastelte Settings am Start hatte (in meinem Umfeld mit so klingenden Namen wie "Shadowwar", "Wizards & Warlocks" oder "D&Disney")

Im Gegenteil, ich würde sogar sagen, die Szene ist mindestens so kreativ wie eh und je. Der Do-It-Yourself-Gedanke ist in Rollenspiel als Hobby eingebacken und diese Kreativität hat ständig neue Impulse bekommen. Ich weiß, dass gewisse Kreise das vielleicht nicht hören wollen, aber neben der OpenGaming-Licence von Wizards hat in den Nuller Jahren auch die Forge Einiges dafür getan, dass in der Szene viel neues Zeugs nachkam und Leute angefangen haben, ihr Zeugs auch wirklich zu veröffentlichen. Die Indie-RPG-Welle hält ja bis heute an. Jeder fühlt sich beflügelt sein eigenes, thematisches Rollenspiel zu veröffentlichen. Die Zine-Kultur von D&D ist ein wichtiger Inkubator für Fankreativität gewesen. Die Forge ein anderer, denn die hat gesagt: "Hey, ihr müsst nicht White Wolf sein, um coole, narrative Games zu veröffentlichen. Es ist sogar besser, dass ihr nicht White Wolf seid, denn dann könnt ihr echte, narrative Games veröffentlichen."

Und dieser Trend setzt sich fort, auch in der deutschen Rollenspielerschaft. PbtA ist ein neuer, großer Inkubator, die OSR ein anderer.

Also bitte, Leute, ist alles nicht so schlimm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die schiere Auswahl an Material, auch an deutschsprachigem, jemals größer war als heute - zumindest nicht mit dieser Verbreitung und nicht lokal begrenzt. Es mag für das eigene Lieblingssystem stimmen, dass früher mehr Lametta war (siehe z.B. in meinem Fall das grandiose Exalted-Wiki der 0er-Jahre im Vergleich zu den paar popeligen Vault-PDFs zum System alle Jubeljahre). Aber die Grundaussage, dass es überall so sei deckt sich absolut nicht mit meiner Wahrnehmung.
« Letzte Änderung: 17.10.2020 | 10:32 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #40 am: 17.10.2020 | 10:19 »
Strukturell braucht Ironie Ambiguität.

Edit: ich habe übrigens von humorvoller Betrachtung geschrieben. Ironie ist ein Aspekt dessen.

Diese Ambiguitaet muss aber vom Zuhörer verstanden werden. Sonst verliert sie ihre Wirkung. Deswegen ist Ironie bei einer grösseren heterogenen Zuhoererschaft immer problematisch.
Bei humorvoller Betrachtung gehe ich aber bei dem Podcast voll mit. Allerdings sehe ich die Verbindung zum Kult eher als Ueberspitzung denn als Ironie.
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Pyromancer

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #41 am: 17.10.2020 | 18:13 »
Mal was anderes:

Wirklich?
Nein, das sehe ich in der Absolutheit für die internationale Rollenspielszene und auch für die deutsche Szene nicht. Im Gegenteil: Früher gab es wesentlich größere Hürden, Rollenspielprodukte und Rollenspielfanprodukte effektiv zu veröffentlichen.

Das sind ja zwei grundverschiedene Dinge: MACHEN und VERÖFFENTLICHEN.

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #42 am: 17.10.2020 | 18:27 »
Duh... man muss ja schon zuerst was MACHEN, damit man es VERÖFFENTLICHEN kann, oder? Und wie viele Rollenspieler was machen, können wir ohnehin nur spekulieren. Unser Richtwert müsste dann sein: Was wird veröffentlicht? Und wie viel? Und da sehe ich uns heute schon ganz gut aufgestellt. Besser als z.B. in den 0er Jahren.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Pyromancer

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #43 am: 17.10.2020 | 18:38 »
Duh... man muss ja schon zuerst was MACHEN, damit man es VERÖFFENTLICHEN kann, oder? Und wie viele Rollenspieler was machen, können wir ohnehin nur spekulieren. Unser Richtwert müsste dann sein: Was wird veröffentlicht? Und wie viel? Und da sehe ich uns heute schon ganz gut aufgestellt. Besser als z.B. in den 0er Jahren.
Ich kann nur von mir sagen: Ich veröffentliche heute (=die letzten 5-10 Jahre) sehr viel mehr Zeug als in den 0er Jahren. Aber ich habe in den 0er Jahren mehr Rollenspielzeug selbst gemacht als heute.

Offline Rorschachhamster

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #44 am: 17.10.2020 | 19:09 »
Das sind ja zwei grundverschiedene Dinge: MACHEN und VERÖFFENTLICHEN.
Finde ich nicht. Ohne Machen gibt es keine Veröffentlichung. Es ist aber wesentlich einfacher geworden etwas zu Veröffentlichen. Also ist auch das Gefälle da viel geringer als zumindest in den 90ern. Schreibst du ja irgendwie auch selbst :)

Und um das dann nochmal auf DSA und die Argumente Settembrinis zurückzudrehen - Aventurien, der Metaplot, die enge Vorstellungswelt, die starke Verknüpfung von System und Welt - helfen dabei nicht.
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ErikErikson

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #45 am: 17.10.2020 | 19:45 »
Alsp ich hab die Erfahrung gemacht, das es sich nicht so recht lohnt, in Deutsch zu veröffentlichen, weil die Interessenten und Käuferzahl einfach deutlich kleiner ist als wenn man es englisch veröffentlicht, also ich würd so sagen um den Faktor 10 mindestens, eher mehr. Ich würde, wenn ich wieder was schreibe, es in Englisch machen. Wie schaut das denn bei den anderen aus? habt ihr da ähnliche Erfahrungen?

Persönlich finde ich auch deutsche Rollenspielprodukte eher seltsam. ich bin mit englsichen aufgewachsen, das ist für mich der Standard, und ich gewöhn mich da schwer um. Wenn ich kann, kauf ich auf Englisch, auch irgendwie in der Erwartung, die Qualität sei besser. Ausnahme Pegasus.
« Letzte Änderung: 17.10.2020 | 19:47 von ErikErikson »

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #46 am: 17.10.2020 | 20:08 »
Veröffentliche nur auf Deutsch und kaufe nur auf Deutsch, da ich den lokalen Markt und die Szene stärken will. Genauso deutsche Autoren, Illustratoren und Verlage.
Wenn was nicht übersetzt wird, spiele ich es halt nicht. Die deutschen Produkte und Übersetzungen bieten mir genug. Wenn es genial genug ist, wird es übersetzt werden.

Deshalb auch keine Bücher per Amazon, da da fast nix für die Verlage und Autoren hinten runter fällt.
Und Bezos brauch ich nicht seine nächste Milliarde mitfinanzieren, sondern lieber Uhrwerk bspw. ein paar Euro mehr geben.

Offline Rorschachhamster

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #47 am: 17.10.2020 | 20:26 »
Veröffentlichen ungleich Verkaufen, nur mal kurz angemerkt.  ;D
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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #48 am: 17.10.2020 | 20:30 »
Naja, dann ist die Reichweite zwar interessant, aber nicht so relevant.

Offline Rorschachhamster

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Re: Zock Bock Radio: Neue Epsioden
« Antwort #49 am: 17.10.2020 | 20:45 »
Naja, dann ist die Reichweite zwar interessant, aber nicht so relevant.
Kapitalistische Verwertungslogik und Hobby.... ~;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."