Ich arbeite auf on-and-off an drei Abenteuern (nicht aufeinander aufbauend). Uhrwerk vs JC:
1) Aber wenn dein Abenteuer bei Uhrwerk erscheint macht das Layout jemand anderes, der Verlag bezahlt für Illus, Karten und Cover.
Karten werden zumindest als Blueprint vom Autoren geliefert, insbesondere bei klassischen Schauplatz-Beschreibungen. Illustrationen sind immer ein Problem, wenn man die nicht aus eigener Hand liefern kann. Art-Direction dürfte bei dem Budget, das für ein Abenteuer-Heft zur Verfügung stehen dürfte, eher minimal sein. Ich verweise mal auf das Welt der Spiele-Cover für die deutsche Ausgabe von Apple Lane...
Wenn das im JC erscheint hast du zwar die Kontrolle wie etwas gemacht wird, aber entweder machst du es selbst oder bezahlst jemanden aus eigener Tasche dafür.
Ja. Vorteil dabei ist, dass du allein für den Erscheinungstermin verantwortlich bist...
Ich denke nicht, dass irgendjemand ernsthaft erwartet, mit einem Abenteuerband einen Gewinn zu machen, bei dem die reingesteckte Zeit auch nur annähernd sozialverträglich honoriert wird. Sowas so kostenneutral wie möglich zu produzieren, um das System mit seinen größeren Bänden am Leben zu erhalten, erscheint mir der normale Weg.
Andernfalls sackt sich der Verleger einen Lagerbestand auf, dessen Druckkosten und Instandhaltungskosten (Miete, Heizung) eine langfristige Investition darstellen. Die man später dann eventuell zu Werbezwecken etwas unter Preis verscherbelt.
Drivethru-Pdfs sind sowas wie früher die Magazin-Sonderausgaben mit den Abenteuern, und sollten auch in der Preisregion angeboten werden.
Bestünde Interesse an sowas wie den RuneQuest Adventures-Heften, die wir in den Neunzigern vertrieben hatten (im englischen Original)? Oder ist das als pdf besser aufgehoben?
2) Bei Uhrwerk würde es gleich in gedruckter Form erscheinen, beim JC müssen sich erst 250 PDFs verkaufen bevor es in Druckform verfügbar ist.
250 Exemplare eines deutschsprachigen Abenteuers als pdf zu verkaufen wäre schon ein Kunststück... als Druckversion allerdings auch.
Ein zwölfseitiges Abenteuer mit optional ein paar Seiten mehr Handouts kann man noch bequem selbst ausdrucken, wenn man denn überhaupt noch mit Papier arbeiten muss.
Inwieweit kaufen sich "Genussleser" gedruckte Abenteuer? Also Leute, die das Abenteuer nur eventuell leiten oder für sich leiten lassen werden?
Mehrere Regelexemplare am Spieltisch haben einen klaren praktischen Nutzen, und auch ein Red Book of Magic kann man in zwei Exemplaren gebrauchen, sofern man sich nicht sein eigenes, für den Charakter abgestimmtes Exemplar ausdruckt. Spielleiterschirm braucht man einen. Handouts - so viele wie nötig, und meistens einige, die gar nicht zum Einsatz kommen. Meist teilen sich die Spieler ein Exemplar.
Abenteuerhefte? Nur für Spielleiter. Die mögen sich manchmal wünschen, das auf mehreren Seiten gleichzeitig aufschlagen zu können. Da helfen dann Tablets oder Laptops, auch beim schnellen Suchen. Oder halt Ausdrucke vom pdf.
Manchmal will der Spielleiter eine Illustration teilen, aber nicht den umstehenden Abenteuertext. Da ist ein Heft dann eher kontraproduktiv.
Die Frage ist, wann lohnt sich eine Druckversion für den Verlag? Abenteuerhefte beweisen natürlich einen nachhaltigen Support. Bände wie Smoking Ruins oder Pegasus Plateau sind deutlich umfangreicher als das, was ich angesprochen habe, und enthalten etwas nachhaltigeres Material als einfach nur ein paar Szenarien.