Autor Thema: Sind Helden überflüssig ?  (Gelesen 12307 mal)

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Online Ainor

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Sind Helden überflüssig ?
« am: 17.09.2020 | 21:28 »
(Importiert aus dem Feuerwaffenthread weil es hierher gehört)

Erinnert mich gerade an das unschöne Paradox D&D 5E, dass das System die HeldenTM überflüssig macht, wenn man es (wie von der 3E gewohnt) als Spielweltphysik interpretiert. Denn dann hat jede beliebige Kompanie Erststufer-Bogenschützen ausreichend Feuerkraft, um mit egal welchen Gegnern kurzen Prozess zu machen, Bounded Accuracy sei dank. Das ist im Prinzip der Effekt von massenproduzierten Feuerwaffen vorweggenommen -- man muss nicht mehr auf die rechtzeitige Ankunft des kleinen Fähnleins mutiger Helden (Krieger, Kleriker, Magier, Späher) hoffen, wenn hundert müffelnde Knechte nach kurzer Ausbildung an leicht verfügbaren Waffen das gleiche viel billiger leisten.
Der 5E-Spieler nimmt das entweder nicht wahr, oder ignoriert den Elefant im Wohnzimmer, oder man legt fest dass das System nur für die Interaktion zwischen SC und Welt gilt, aber nicht zwischen Nichtspieler-Kreaturen untereinander (und darum zB der Milizionär den Drachen eben nicht verwunden kann, obwohl das System sagt dass er es kann).

Es ist richtig dass selbst schwache Schützen grob einen Punkt Schaden pro Runde gegen fast alles machen (Und Resistance halbiert das nur) so dass
100 Leute mit Bögen zumindest auf kuze Distanz eine echte Macht sind (bei Disadvantage sinkt ihre Effizienz rapide). Trotzdem glaube ich nicht dass
es in 5E einen "Elefanten" gibt, und zwar vor allem aus ökonomischen Gründen:

1.) Es ist nicht notwendig dass Monster unbesiegbar sind damit es Helden (Also Kampfspezialisten) geben kann. Es reicht wenn sie billiger sind.

2.) In einem Points of Light Setting gibt es viele Monster und (relativ) wenige Menschen. Nicht jedes Dorf hat unbedingt genug Leute.

3.) Dungeons: Der Volksaufstand kann zwar verteidigen, aber nicht angreifen. Die Stadt mag zwar sicher sein, aber um die Strassen zu sichern muss jemand ins Dungeon und die Monster dort plätten/vertreiben.

4.) Kapitalkosten. Hunderte Waffen und Rüstungen vorrätig zu haben ist teuer, besonders wenn die selten gebraucht werden. Dasselbe Geld in die Ausrüstung von Profis zu stecken ist effizienter weil deren Ausrüsung dauernd genutzt wird.

5.) Verluste. Bei 1 SM pro Tag kostest es etwa 200 GM jemand bis 18 durchzufüttern. Wenn es grössere Verluste gibt wird das schnell seht teuer.
Da sind Helden oft billiger.

Zusätzlich gibt es noch Fragen wie z.B. wieviel es kostet wenn 100 Leute dauernd trainieren, wie viele effektiv auf ein Ziel feuern können und ob man überhaupt genug findet die sich wirklich fiesen Monstern (z.B. Untote) entgegenstellen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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ErikErikson

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #1 am: 17.09.2020 | 21:43 »
Das ist Unsinn. Es gibt ja das Konzept der Schocktruppen, als der Konzentration von viel Kampfkraft auf kleinem Raum. Das ist unglaublich wertvoll, und diese spezielle Lücke kann eben nicht von einer großen Anzahl normaler truppen ersetzt werden. Deshalb haben wir ja in der realität Elitetruppen. Und helden treiben das konzept ja noch viel weiter.

Bei D&D kommt dazu, dass du an die spezielle nFähigkeiten ranwillst, die Helden auf höhere nStufen bekommen.

Offline Koruun

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #2 am: 17.09.2020 | 22:47 »
Nur ein kurzer Gedanke zu dem Zitat von FS:
100 Bogenschützen machen viel Lärm, für ein Raubtier/Monster ist es ein Leichtes ihnen auszuweichen. Auch Tiere passen sich solchen Schützenpatrouillen an. Ja, für etwas Schutz kann so eine Truppe sicherlich sorgen, aber auch die können nicht überall sein und gerade in einem Fäntelalter-Setting fehlen damit 100 Arbeiter auf dem Feld.
Ganz zu schweigen davon, wie diese 100 Schützen auf kleinem Raum (Dungeon, Höhlen) abschneiden würden.
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Offline fivebucks

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #3 am: 17.09.2020 | 23:19 »
Also ich halte es so das die Helden die Gemeinen anwerben, ausbilden und dann in die Schlacht führen. :w4:
« Letzte Änderung: 18.09.2020 | 00:07 von fivebucks »

Offline nobody@home

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #4 am: 18.09.2020 | 00:09 »
Aus meiner Sicht ergibt die typische D&D-Welt gar keinen Sinn, wenn sich nicht auch andere Leute als designierte "Helden" gegen Monster aller Art zumindest brauchbar (also schlimmstenfalls mit im Lauf der Zeit wieder ausgleichbaren Verlusten) verteidigen können. Irgendwo müssen die ganzen mehr oder weniger großen menschlichen (elfischen, zwergischen usw.) Reiche ja überhaupt erst einmal hergekommen sein, und das in einer Welt, die im Gegensatz zur Realität mit reichlich Monstern bestückt ist, die unsereinem auch intellektuell das Wasser reichen und uns also genauso schlau und gerissen bekämpfen können wie umgekehrt -- um auf den Stand der Handlungsgegenwart überhaupt erst einmal zu kommen, muß es also, weil ja die Helden auch nicht alle überall gleichzeitig gewesen sein können, auch reichlich monsterkampftaugliche Armeen und beherzte "bloße" Zivilisten gegeben haben. Und die sind bestimmt auch nicht einfach so plötzlich wieder in der Versenkung verschwunden.

Offline Maarzan

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #5 am: 18.09.2020 | 00:31 »
Aus meiner Sicht ergibt die typische D&D-Welt gar keinen Sinn, wenn sich nicht auch andere Leute als designierte "Helden" gegen Monster aller Art zumindest brauchbar (also schlimmstenfalls mit im Lauf der Zeit wieder ausgleichbaren Verlusten) verteidigen können. Irgendwo müssen die ganzen mehr oder weniger großen menschlichen (elfischen, zwergischen usw.) Reiche ja überhaupt erst einmal hergekommen sein, und das in einer Welt, die im Gegensatz zur Realität mit reichlich Monstern bestückt ist, die unsereinem auch intellektuell das Wasser reichen und uns also genauso schlau und gerissen bekämpfen können wie umgekehrt -- um auf den Stand der Handlungsgegenwart überhaupt erst einmal zu kommen, muß es also, weil ja die Helden auch nicht alle überall gleichzeitig gewesen sein können, auch reichlich monsterkampftaugliche Armeen und beherzte "bloße" Zivilisten gegeben haben. Und die sind bestimmt auch nicht einfach so plötzlich wieder in der Versenkung verschwunden.

Die großen Gegner sind auch relativ selten und ein guter Teil der immer noch unangenehmen kleineren im Schnitt strategisch unterlegen. (Ok, genauer müsste man diese Entwicklung dann geschichtlich noch einmal nachverfolgen)
Und wer diese Konfrontation überlebt hat levelt halt auch. 
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Offline Talwyn

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #6 am: 18.09.2020 | 09:46 »
Selbst wenn 100 Bauern statistisch gesehen so ziemlich alles im Monster Manual platt machen könnten - mit Ausnahme der ganz großen Brocken wie Ancient Dragons, die wenn ihrer Intelligenz entsprechend gespielt, mit dem Mob kurzen Prozess machen - für den Einzelnen im Mob besteht jedoch ein enormes Risiko bei einer solchen Konfrontation selbst das Zeitliche zu segnen: So ziemlich alles im Monster Manual, was größer als ein Kobold ist, dürfte einen Bauern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einem einzigen Treffer ausschalten. Das wiederum dürfte die Bereitschaft von NSC sich im Kampf gegen gefräßige Monster verheizen zu lassen erheblich schmälern. Man sollte die Bauern nicht als in beliebigen Mengen verfügbare militärische Ressource betrachten, sondern als Menschen, die z.B. eine Familie versorgen müssen. Davon abgesehen ist die Anzahl verfügbarer Bauern in jedem Fall endlich.

Ein tyrannischer Herrscher kann natürlich seine Untertanen dazu zwingen, gegen den Drachen zu kämpfen, nur hat das diverse unerfreulich Konsequenzen: Einerseits geht jedesmal ein Haufen Bauern hops, was dazu führt, dass die Felder brach liegen und die Bevölkerung in den Städten hungert. Davon abgesehen lassen sich die Geknechteten das wahrscheinlich auch nur für begrenzte Zeit gefallen. Wenn ich die Wahl habe, ob ich mich beim Kampf gegen einen Riesen verheizen lasse, oder beim Sturm auf die Festung des alten Despoten draufgehe, dann entscheide ich mich im Zweifelsfall für die zweite Variante. Klar, ein auf Furcht basierendes System kann ziemlich stabil sein und viele Jahre Bestand haben - aber irgendwann ist das Maß voll.

Geht man nun statt von Bauernhaufen mal von gut ausgerüsteten Heeren aus, dann scheint das auf den ersten Blick mehr Sinn zu machen und natürlich ist eine Kompanie von 100 ausgebildeten und ordentlich bewaffneten Soldaten eine Macht, mit der sich wenige Monster anlegen können. Hier wären dann aber die Kosten mit Sicherheit schnell weit jenseits dessen, was eine Gruppe mächtiger Helden kosten würde. Dazu kommt noch, dass es selbst bei vor Gold berstenden Schatzkammern eine Obergrenze dafür gibt, was man als Herrscher sinnvoll an Militär ausheben kann. Ein paar der wehrfähigen Bürgerinnen braucht man ja auch noch für zivile Zwecke wie Landwirtschaft und Handwerk. Diese Limitierung wiederum bedeutet, dass ein Herrscher wahrscheinlich nicht über genügend Truppen verfügt, um sie ständig gegen punktuell Bedrohungen wie einzelne starke Monster (oder kleine Ansammlungen derselben) einzusetzen. Man muss also gut abwägen, wie man eine solche begrenzt verfügbare Ressource strategisch am sinnvollsten einsetzt, und da dürfte in den meisten Fällen die Sicherung und Kontrolle des eigenen Territoriums meist Priorität haben - was ja zudem auch eine Aufgabe ist, die eben nicht effektiv von einer kleinen Gruppe mächtiger Individuen ausgefüllt werden kann.
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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #7 am: 18.09.2020 | 09:51 »
Kommt mir bekannt vor.,,,,
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« Letzte Änderung: 18.09.2020 | 10:06 von Supersöldner »

ErikErikson

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #8 am: 18.09.2020 | 09:56 »
Aber vielleicht mal weitergedacht. man könnte einfach eine Armee aus 100 UNTOTEN bauern aufstellen. Die Vorteile liegen auf der hand. Keine Unterhaltskosten, keine Ausbildung nötig, kein Sold, keine Probleme mit der Moral, "getötete" bauern sind leicht ersetztbar bzw. geg. einfach wiederbelebbar.
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Offline Koruun

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #9 am: 18.09.2020 | 10:10 »
Stimmt, es ist aus Sicht eines Königs / Fürstenbundes / Stadtrats sicherlich eine gute Idee, das Kommando über eine Truppe untoter Bauern in die Hand eines Nekromanten zu legen, was kann da schon schief gehen. ~;D (abseits der moralischen Fragwürdigkeit, in einer Welt in der kosmisches Gut und Böse als physische Kraft die Ebenen durchdringt)
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Offline Maarzan

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #10 am: 18.09.2020 | 10:23 »
Aber vielleicht mal weitergedacht. man könnte einfach eine Armee aus 100 UNTOTEN bauern aufstellen. Die Vorteile liegen auf der hand. Keine Unterhaltskosten, keine Ausbildung nötig, kein Sold, keine Probleme mit der Moral, "getötete" bauern sind leicht ersetztbar bzw. geg. einfach wiederbelebbar.
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Das geistlose Cropzeug ist das, wo auch der lebende Bauer noch ganz gute Chancen gegen hat, weil eben langsam und dumm. Das bessere Zeug braucht oft Lebensenergie in der Form von Lebensenergie etc bzw. neigt diese Konstellation zum Kontrollverlust und dann brauchst  du wen der diesen Job erledigt.
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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #11 am: 18.09.2020 | 10:44 »
Ich finde das ganze Konzept von Spielregeln für SCs == Weltphysik ehrlichgesagt hochsuspekt.
Erstens führt mMn das zu hochkomplizierten Regeln die nichts mehr richtig machen.
Denn das Ziel die vollständig zu simulieren können sie nicht erreichen. Findige Spieler finden immer unzählige Schwachstellen die ausgenutzt werden können.

Zweitens bezweifle ich dass das überhaupt das Ziel der allermeisten Regelnwerke ist. Selbst simulationistische Rollenspiele wollen denke ich die Begegnungen zwischen SCs und der Welt simulieren nicht alles drumherum.
Der Scharmützel Kampf der Helden wird simuliert nicht die Großschlacht mit viel Teilnehmern.
Die Regeln dafür einfach hochzuskalieren führt höchstens zu unterhaltsamen Unsinn.

Offline Talwyn

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #12 am: 18.09.2020 | 10:44 »
Um meinen Beitrag noch zu ergänzen: Es ist durchaus vorstellbar, dass es in einem beliebigen Setting das eine oder andere Reich gibt, in dem der Herrscher seine Bevölkerung dazu zwingt, unter hohen Verlusten selbst mit der Bedrohung durch Monster fertig zu werden - nur wird das halt kaum überall so sein. Wir haben ja hier auch nicht überall Nordkorea.
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Offline nobody@home

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #13 am: 18.09.2020 | 11:50 »
@Talwyn: Deine Analyse hat nur ein kleines Problem: sie übersieht, daß, wenn die normalen Menschen sich mit den gefährlichen Monstern partout nicht anlegen wollen (was aus Gründen der Selbsterhaltung des Einzelnen natürlich nachvollziehbar wäre), umgekehrt nicht viel die Monster davon abhält, mal eben zu Besuch vorbeizukommen und sich sattzufressen oder sonst das zu tun, was diese bestimmte Art von Monstern halt unbeliebt macht. Ist ja nicht ganz so, als ob die ihrerseits nur den lieben langen Tag dumm in der Gegend herumstehen und warten würden, daß ein SC vorbeikommt und Aggro zieht; die verfolgen auch, während Klaus Rübenbauer sich um seine Felder zu kümmern versucht, immer noch selbst ihre eigenen Interessen und Absichten. Und wer dann immer noch nicht kämpfen will, wenn der unfreundliche Oger aus dem Nachbarmoor einem schon das Dach über dem Kopf einschlägt, der muß rennen -- wird aber das erst einmal zur Gewohnheit, dann war's das auch mit Zivilisation und Seßhaftigkeit. Um beispielsweise einfach nur Ackerbau betreiben zu können, muß man ja wenigstens zwischen Aussaat und Ernte ein paar Monate halbwegs ungestört in ein und derselben Gegend bleiben dürfen.

Es geht also gar nicht primär um irgendwelche Tyrannen, die aus eigener Faulheit lieber ihr Volk verheizen, sondern zuallererst mal nur um den ganz primitiven Selbstschutz. Steht das Dorf zusammen oder fällt es getrennt?

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #14 am: 18.09.2020 | 13:16 »
das....hatte ich doch schon gesagt nobody ?

Offline KhornedBeef

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #15 am: 18.09.2020 | 13:26 »
Kurz gesagt, man braucht die Helden, damit die Ernährer nicht dauernd rennen müssen. Wie Soldaten auch sonst. Fasse ich das korrekt zusammen?
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Offline nobody@home

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #16 am: 18.09.2020 | 13:42 »
Kurz gesagt, man braucht die Helden, damit die Ernährer nicht dauernd rennen müssen. Wie Soldaten auch sonst. Fasse ich das korrekt zusammen?

In einer hinreichend gefährlichen Welt (die zu sein D&D-Settings ja normalerweise wenigstens vortäuschen wollen) braucht's auf jeden Fall jemanden, der sich der Gefahr entgegenstellt, und ja, solche Leute nennt man dann auch für gewöhnlich gerne mal "Helden". ;) Die Frage, von der dieser konkrete Faden herunterbaumelt, scheint mir aber eher in die Richtung "muß ein 'Held' unbedingt SC-Klassenstufen haben und wenn ja, dann ungefähr wie viele?" zu gehen.

Online Quaint

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #17 am: 18.09.2020 | 13:45 »
Ich weiß ja auch nicht wie das bei euren DnD Runden ist, aber in meinen gibt es halt auch nicht massenhaft gelevelte Charaktere, ganz zu schweigen von solchen die sich auch noch als "Helden" betätigen. Jedenfalls nicht in der Menge, dass man da Volksökonomisch rangehen könnte. Insofern gibt es bei mir ganz klar die Dorfmiliz, und auch meist einen Kriegeradel samt unterstehendem Heer aus professionellen Soldaten, und es gibt auch eine Reaktion auf Bedrohungen abseits der SC. Und wenn dann ne Goblinbande das Dorf angreift, dann wird das Dorf sich da im Normalfall schon wehren können. Halt unter Verlusten. Und wenn es viel mehr ist als eine Goblinbande, dann hat das Dorf halt schlechte Karten, aber die Nachricht wird sehr wahrscheinlich die Hierarchiepyramide hinauf getragen und ob der Adelige, der für das Gebiet zuständig ist, dann ne Hundertschaft losschickt, oder ne Abenteurergruppe, das sieht man dann.
Platz für Helden sehe ich da aber trotzdem - wenn man halt gerade in nem Dorf hockt, das überfallen wird, kann man als SC Gruppe ja gegebenenfalls so einige Leben retten, selbst wenn das Endergebnis ohnehin nicht die Vernichtung des Dorfes gewesen wäre. Und gegebenfalls macht sich so ne Hundertschaft halt mit kompetenten Anführern, die heldenhaft aus der ersten Reihe anführen, auch besser. Wobei DnD 5 ein wenig die Mechaniken fehlen um derartige Mengen an Kombatanten elegant abzubilden.
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Online Ainor

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #18 am: 18.09.2020 | 14:19 »
Die Frage, von der dieser konkrete Faden herunterbaumelt, scheint mir aber eher in die Richtung "muß ein 'Held' unbedingt SC-Klassenstufen haben und wenn ja, dann ungefähr wie viele?" zu gehen.

Das eigentlich weniger. Die Frage geht eher davon aus dass man in der Geschichte Verschiebungen zwischen "Berufskriegern" (mit teurer Ausrüstung, guter Ausbildung) und "Wehrpflichtigen" (wenig Ausrüstung und Ausbildung, dafür aber sehr viele) als bevorzugte Form der Kriegsführung hat.
Nun geht es darum wie es in der Fantasywelt gegen Monster ausieht.

In 3E ist es so dass Monster schon mit 25 AC und DR 10/Magic von Wehrpflichtigen nicht mehr besiegt werden können. Man braucht also zwingend Berufskrieger mit magischen Waffen und genug Stufen (völlig egal wie viele das konkret sind). In der 5E braucht man das nicht. Hier stellen die Wehrpflichtigen eine denkbare Alternative dar um Monster abzuwehren. Die frage ist: lohnen sich dann noch die Berufskrieger (zu denen die typischen SCs ja zählen)

Ich weiß ja auch nicht wie das bei euren DnD Runden ist, aber in meinen gibt es halt auch nicht massenhaft gelevelte Charaktere, ganz zu schweigen von solchen die sich auch noch als "Helden" betätigen. Jedenfalls nicht in der Menge, dass man da Volksökonomisch rangehen könnte.

Es muss ja nicht mal viele geben. Die Frage ist eher: haben die die es gibt genug Arbeit ?
(so im Sinne von Witcher wo immer wieder durchklingt dass man die professionellen Monsterjäger eigentlich nicht mehr braucht)

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #19 am: 18.09.2020 | 14:26 »
ist das den Absicht oder einer der Fehler der E5 ?

Offline Maarzan

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #20 am: 18.09.2020 | 14:34 »
Bevor man das auf einem platten Feld statisch durchrechnet, müsste man sich ja erst einmal fragen in wie weit das die Kampftaktiken beeinflussen würde und wie oft dann Hunderte frische Rekruten koordiniert zum Schuss kommen würden, bevor individuell überlegene Gegner sie ausreichend dezimieren oder auch nur in die Flucht treiben. 
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ChaosZ

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #21 am: 18.09.2020 | 15:40 »
Einige Punkte vielleicht mal. In der realen Welt gibt es auch kleine Spezialkommandos (KSK, SEK, etc.) trotz bestehender Masdentruppen (HVK, Bereitschaftspolizeihundertschaften, Zoll, Grenzschutz, etc.).
D.h. kleine Spezialkommandos sind für hoch spezialisierte Einsätze da, obwohl auch andere Kräfte diese lösen könnten, allerdings dies in keinem Verhältnis steht.

Die Monster sind nicht immer alleine oder unintelligent unterwegs. Gerade bei Organisationen hat man es ja mit vielen hundert oder tausend Mitgliedern zu tun oder mit geheimen Zellen. Ziel ist es also entweder die Zelle zu enttarnen oder gegen eine Organisation einen gezielten Schlag zu führen, bei dem sich einfach der Einsatz von Masdentruppen verbietet.

In einer Welt in der ein einzelner Magier eine Artellerie sein kann, wird es kaum Lienien- oder Haufentaktiken geben.

SC-Gruppen sind nicht nur Söldner, sondern eben mit einer eigenen Motivation unterwegs. Als Beispiel gibt es Menschen, die hervorragend alleine in der Wildnis überleben können, diese sind dort Spezialisten. Nun könnte man eine solche Person mit hunderten Leuten jagen, dass wäre aber nicht verhältnismäßig. Stattdessen setzt man ein Team von Spezialisten an, die mit Hilfe der örtlichen Behörden Ausschau halten.


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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #22 am: 18.09.2020 | 16:58 »
Auf die Frage, warum sich nicht die Dorfmiliz um solche Probleme kümmert - das tut sie, aber halt eher um die Koboldplage denn um die Trolle, die aus dem nahe gelegenen Moor immer wieder das Dorf angreifen, geschweige denn um den grünen Drachen, der sich im nahen Wald eingenistet hat. Für die Art von Miliz, die für solche Fälle nötig wäre, dürfte nämlich in den meisten Fällen schlicht die nötige Zahl wehrfähiger Individuen nicht verfügbar sein. Und selbst wenn dem so wäre, so ist es an der Stelle dann wohl örtliche Autorität, die nicht wirklich gerne dabei zusieht, wie sich in Hinterhuglhapfing 100 Bauern bewaffnen. Am Ende kommen die dann nach Beseitigung des Trollproblems noch auf dumme Gedanken anstatt einfach wieder auf ihre Felder zurückzukehren und diese zu bestellen.

Dementsprechend kann sich ein Dorf mancher Gefahren vielleicht aus eigener Kraft erwehren, was aber wie gesagt für den Einzelnen ein gewaltiges Risiko darstellt. Wenn gerade keine Helden in der Nähe sind, die den Oger zur Strecke bringen können, dann muss man sich halt selbst helfen. Wenn hingegen gerade eine Gruppe hilfsbereiter Abenteurer des Weges kommt, würde ich als Bauern den lebensgefährlichen Kampf gegen die Monster sofort an diese delegieren.
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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #23 am: 18.09.2020 | 17:20 »
Auf die Frage, warum sich nicht die Dorfmiliz um solche Probleme kümmert - das tut sie, aber halt eher um die Koboldplage denn um die Trolle, die aus dem nahe gelegenen Moor immer wieder das Dorf angreifen, geschweige denn um den grünen Drachen, der sich im nahen Wald eingenistet hat. Für die Art von Miliz, die für solche Fälle nötig wäre, dürfte nämlich in den meisten Fällen schlicht die nötige Zahl wehrfähiger Individuen nicht verfügbar sein. Und selbst wenn dem so wäre, so ist es an der Stelle dann wohl örtliche Autorität, die nicht wirklich gerne dabei zusieht, wie sich in Hinterhuglhapfing 100 Bauern bewaffnen. Am Ende kommen die dann nach Beseitigung des Trollproblems noch auf dumme Gedanken anstatt einfach wieder auf ihre Felder zurückzukehren und diese zu bestellen.

Wenn die Dorfmiliz mit den Trollen nicht fertigwird, dann ist es genau die örtliche Autorität, die in ihrer Eigenschaft als Schutzmacht als nächstes gefragt ist und besser ihre Soldaten gegen die Monster schicken sollte, wenn sie nicht will, daß die noch überlebenden Dörfler irgendwann die Gegend schlicht verlassen und sich anderswo nach einem ruhigeren Leben umschauen.

Zitat
Dementsprechend kann sich ein Dorf mancher Gefahren vielleicht aus eigener Kraft erwehren, was aber wie gesagt für den Einzelnen ein gewaltiges Risiko darstellt. Wenn gerade keine Helden in der Nähe sind, die den Oger zur Strecke bringen können, dann muss man sich halt selbst helfen. Wenn hingegen gerade eine Gruppe hilfsbereiter Abenteurer des Weges kommt, würde ich als Bauern den lebensgefährlichen Kampf gegen die Monster sofort an diese delegieren.

Kann man machen, wenn man denn tatsächlich mal so viel Glück hat...aber der "normale" Delegationsweg wäre, denke ich, erst mal stufenweise die normale Hierarchiekette hinauf. "Herr Baron, unser Dorf ist im letzten Monat gleich dreimal von Trollen überfallen worden, die schlimmen Schaden angerichtet haben, könntet Ihr nicht..." Das hat nebenbei auch den Vorteil, daß der Herr Baron (oder wer auch immer sonst) als Person von Rang und Einfluß wahrscheinlich auch gleich leichter an den einen oder anderen "Helden" herankommt als selbst der freundlichste Bauer, und bringt das Dorf nicht in den Geruch von gar zu aufmüpfiger Eigeninitiative.

Offline Runenstahl

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Re: Sind Helden überflüssig ?
« Antwort #24 am: 18.09.2020 | 17:23 »
Es wird auch immer wieder unterschätzt wieviel Übung man benötig um einigermaßen passabel Kämpfen zu können. Das hat zur Folge das ebenfalls massiv unterschätzt wird viele Wehrfähige Leutchen man so hat. Ich habe oft erlebt das SL davon ausgehen, das ein Dorf mit 100 Einwohnern 25 - 50 Kampffähige Leute hat, die wirklich auch Waffen und Rüstungen besitzen und damit umgehen können. Realistisch sind dabei eher Zahlen zwischen 1 und 5. Das heißt dann das die ober erwähnten 100 Bogenschützen die gesammelte Stärke eines Landstriches mit 2000 bis 10.000 Einwohnern darstellen.

Und selbst wenn die sich sammeln und Ausrücken um den Drachen zu jagen... die meisten Drachen (gerade bei D&D) sind ja weder doof noch blind. Das heißt die Chance steht gut das der Drache mitbekommt das da eine kleine Armee anrückt. Anstatt diese zu bekämpfen kann er dann auch z.B. ein Exempel an einem (nun garantiert wehrlosen) Dorf in der Nähe statuieren.
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