Moin, ist zwar OT, aber hast du eine Liste Deiner Kriterien?
Hm, schwer zu sagen, ich habe da bisher keine konkreten Ziele formuliert.
Am wichtigsten wäre es wahrsacheinlich, dass das System nicht zu zeitaufwändig in der Einarbeitung und Vorbereitung ist. Ein bisschen Crunch ist okay, aber bitte keine Listen von Talenten, Fähigkeiten und Zaubersprüchen über hunderte von Seiten.
Also, wir spieleen schon eher im "Bier & Brezel"-Bereich als als im bierernsten Charakterspiel. Trotzdem sind Regeln okay, wenn nicht jeder Spieler vor und nach jeder Sitzung eine detaillierte Analyse seines Charakters und seiner Aktionern vornehmen muss, um wieter effektiv zu bleiben. "Player Empowerment" über Gummipunkte ist okay, aber neumodischer Schnickschnack wie Erzählrechte oder Aspektvergabe kommen nicht so gut an.
Vielleicht ist es am einfachsten, wenn ich mal kurz schildere, welche Systeme wir bisher für die Fantasy-Kampagen genutzt haben:
Pathfinder
Nie wieder. Das ist viel zu crunchy, es gibt unzählige Spezialregeln und -fähigkeiten und meine Spieler sind schon nicht alle dazu bereit, ihren Charakterbogen intensiv zu studieren, um eventuelle Boni uns Sonderfertigkeiten zu sehen. Auch dass man sich schon am Anfang umfassend über die Talente informieren muss, um einen effektiven "Build" des Charakters hinzubekommen, entspricht nicht unserem Spielstil.
Beyond the Wall
Die Charakter- und Dorferschaffung war die keativste Sitzung, die ich mit dieser Runde überhaupt jemals hatte. Echt Bombe! Leider ist BtW im Abenteuer dann eher nicht ganz so beeindruckend. Viele Sachen sind OSR-inspiriert aber dann doch irgendwie anders umgesetzt, sodass es in der Summe irgendwie unpassend wirkt. Das sehr grobe Fertigkeitssystem und das extrem gewöhnungsbedürftige Zaubersystem haben auch keinen so richtig geflasht.
Tiny Dungeon
Fand ich als Spielleiter gut. Wenig Vorbereitung, Regeln die ich nach einmaligem Lesen auswendig kann und die Möglichkeit, die Charaktere über die Talente zu unterschieden, funktionieren gut. Allerdings stören meine Spieler das Fehlen von echten Eigenschaftswerten und der feste Schaden im Kampf schon ziemlich. Auch das Freiform-Magiesystem ist in der Praxis mehr so mauh.
Eigentlich hatte ich mir schon Barebones Fantasy (bzw. die aktualisierte Version in Art of Wuxia) als nächstes Regelwerk zur Seite gelegt, jetzt hat mich aber dann doch Chroniques Oublièes etwas "abgelenkt".