Autor Thema: Der Mythos und die Öffentlichkeit  (Gelesen 3926 mal)

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Offline Der Läuterer

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Der Mythos und die Öffentlichkeit
« am: 1.10.2020 | 21:52 »
Der Mythos und die Öffentlichkeit...
Das ist etwas, das mich schon lange beschäftigt.
Weshalb ist der Mythos um die GOOs den Menschen so gänzlich unbekannt?

Wir sind so in etwa in den 1920ern.
Die Welt ist noch nicht so sehr technisiert wie heute, aber es gibt Telefon und Telegraphen, die Fotografie und den Film - Tonaufnahmen sind auch bereits möglich.

Angenommen den selben Leuten passiert nicht als einzigen immer wieder der gleiche Scheiss, dann sollte es doch Beweise für die Existenz des Mythos jenseits von verstaubten und vergessenen Schinken in verbotenen Bibliotheken geben. Oder nicht?

Wenn man den ganzen Mythos Zoo nimmt, dann gibt es dennoch nicht einen aktuelleren Bericht über unnatürliche bzw. seltsame Vorfälle, die die Nachbarschaft oder die Presse auf den Plan rufen? Von polizeilichen Ermittlungen mal ganz zu schweigen.
Wie kann das sein?

Vorausgesetzt die Chars haben von Szenario zu Szenario immer eine neue Vita, dann müsste es schon sehr viele Menschen geben, die mit dem Mythos in Kontakt kamen. Wenn von 10 Chars nur einer überlebt, der von seinen Erfahrungen berichtet, dann sollten sich diese verbreiten.
Egal, ob die restliche Bevölkerung den Worten nun Glauben schenkt oder nicht, Geschichten über den Mythos sollten allgemein im Umlauf sein; in etwa so wie Lovecrafts Geschichten heutzutage. Vielleicht droht die Mutter ihrem Kind nicht mit dem Schwarzen Mann sondern mit Cthulhu.

Weshalb sollte in einer Welt, die Massenmedien hat, so etwas wie der Mythos unbekannt oder geheim sein?

Und selbst wenn man die Namen der GOOs nur hinter vorgehaltener Hand zu flüstern wagen würde, das Wissen darüber, dass es sie gibt, würde sich verbreiten.

Was meint Ihr?
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Offline Der Tod

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #1 am: 1.10.2020 | 21:57 »
Bei mir hat jede Spielgruppe daher quasi ihre eigene "Instanz" der Welt, d.h. sie sind immer weitgehend die ersten und einzigen, die das mitmachen (die typischen unglücklichen NSC mal abgesehen). Sobald die Story abgeschlossen ist, wird sie auch als eine getrennte Geschichte abgelegt. Wirkliche Crossover zwischen den Runden kommen höchstens als Cameo vor, nicht aber als MMORPG-living-world, um mal beim Video-Spiel-Jargon zu bleiben. ;)

Offline fivebucks

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #2 am: 1.10.2020 | 21:59 »
Also Verschwörungstheorien für die man verlacht wird gibt es auch in unserer Welt. Etwa  Däniken.

Ansonsten könnte ich noch auf die Abschlusszenaruen in Alleiin gegen den Wendigo verweisen.

Es wird halt nur schwer geglaubt.

 :)

Offline Sir Mythos

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #3 am: 1.10.2020 | 22:06 »
Ich halte es da mit den Dresden-Files: Die Menschen haben davon ggf. gehört, erklären sich das aber völlig anders.
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Offline Der Läuterer

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #4 am: 1.10.2020 | 22:09 »
Genau das ist doch was ich meine.
Erich von Däniken wird von vielen verlacht, aber man kennt ihn.
Über dem Mythos weiss aber niemand irgendetwas zu erzählen?
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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #5 am: 1.10.2020 | 22:10 »
Über dem Mythos weiss aber niemand irgendetwas zu erzählen?

Doch, aber nur unter vorgehaltener Hand.

Viele der Mythos-Werke stehen halt in (verbotenen) Bibliotheken, so dass da sicher schon mal der ein oder andere reingeguckt hat.
Nur glauben tut das halt keiner, weil er keine persönlichen entsprechenden Erlebnisse hatte.
Und wenn er die hatte schweigt er sie tot oder ist in der Psychiatrie (oder wenn er Glück hatte tot).
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Offline Rhylthar

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #6 am: 1.10.2020 | 22:14 »
Doch, aber nur unter vorgehaltener Hand.

Viele der Mythos-Werke stehen halt in (verbotenen) Bibliotheken, so dass da sicher schon mal der ein oder andere reingeguckt hat.
Nur glauben tut das halt keiner, weil er keine persönlichen entsprechenden Erlebnisse hatte.
Und wenn er die hatte schweigt er sie tot oder ist in der Psychiatrie (oder wenn er Glück hatte tot).
Ja, irgendwie so. Habe vor nicht allzulanger Zeit "Sherlock Holmes (The Cthulhu Casebooks)" gelesen. Dort wurde es iirc so beschrieben, dass man quasi erst einmal "hinter den Schleier" schauen musste, um dann auch zu merken, da gibt es noch mehr Menschen, die davon wissen. Aber die ihr Wissen auch, zum Schutz, für sich behalten...
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Pyromancer

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #7 am: 1.10.2020 | 22:17 »
Und selbst wenn man die Namen der GOOs nur hinter vorgehaltener Hand zu flüstern wagen würde, das Wissen darüber, dass es sie gibt, würde sich verbreiten.

Was meint Ihr?

Es ist doch Kanon, dass genug Menschen Bescheid wissen. Der Mythos ist nicht geheim, er ist obskur. Details über die polynesische Götterwelt oder komische Riten der Inuit oder Nessi gehen halt der gemeinen Landbevölkerung am Arsch vorbei.  Das ist kein Wissen, dass sich von alleine verbreitet. Das muss man sich erarbeiten, aber mit ein wenig Suchen findet man schon jemanden, der sich damit auskennt.

Wenn man den ganzen Mythos Zoo nimmt, dann gibt es dennoch nicht einen aktuelleren Bericht über unnatürliche bzw. seltsame Vorfälle, die die Nachbarschaft oder die Presse auf den Plan rufen? Von polizeilichen Ermittlungen mal ganz zu schweigen.
Wie kann das sein?
Gar nicht, und ist auch nicht so. Lovecrafts Geschichten und offizielle Abenteuer sind VOLL von dem Zeug.
« Letzte Änderung: 1.10.2020 | 22:22 von Pyromancer »

Offline nobody@home

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #8 am: 1.10.2020 | 22:20 »
Da gibt's, denke ich, verschiedene Ansätze. Ein paar Möglichkeiten:

-- Es gibt schlicht keinen monolithischen "Mythos", der in seiner kompletten Gesamtheit auf Erden herumspukt. Viele von Lovecrafts Geschichten stehen auch recht gut für sich allein, es ist also überhaupt nicht gesagt, daß die unbedingt alle in ein und demselben fiktiven Universum angesiedelt sein müssen.

-- Diverse Kulte haben aus naheliegenden Gründen kein besonderes Interesse daran, ihr Geheimwissen mit naseweisen Außenseitern zu teilen -- und da ihre Anhänger in der Regel auch nur einfach Menschen sind und daher in der Masse nicht besonders auffallen, stehen ihnen prinzipiell alle auch anderen Leuten zugänglichen Möglichkeiten vom Unterdrücken unwillkommener Warnungen bis hin zum mehr oder weniger unauffälligen Beseitigen von Zeugen offen. Man darf auch nicht vergessen, daß Technik und Medien ein zweischneidiges Schwert sind: dieselben Mittel, über die Mythosermittler theoretisch versuchen könnten, ihre Erkenntnisse an die Öffentlichkeit zu bringen, können genausogut von anderen Parteien genutzt werden, um diese gründlich zu belügen (gerade in den 1920ern liegen beispielsweise die Propagandakampagnen des Großen Kriegs erst ein paar wenige Jahre zurück...).

-- Es gibt durchaus Allgemeinwissen über den Mythos, aber die 1920er sind noch eine Zeit, in der der stereotypische fortschrittsgläubige und auf andere Kulturen meist hochnäsig herabschauende weiße Europäer oder Amerikaner sich für furchtbar aufgeklärt hält. Entsprechend hält er solche Schauergeschichten denn auch schlicht für Ammenmärchen oder den Aberglauben irgendwelcher Hinterwäldler oder Primitivlinge, solange ihn nicht die ganz persönliche Erfahrung eines Besseren belehrt -- und entsprechend überzeugungsresistent verhalten sich dann auch seine Zeitgenossen, sobald er so eine Erfahrung erst einmal tatsächlich gemacht hat und sie weitergeben will.

Alles mit den klassischen Mythos-Erzählungen leicht verträglich.

Offline Der Läuterer

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #9 am: 1.10.2020 | 22:32 »
-- Es gibt schlicht keinen monolithischen "Mythos", der in seiner kompletten Gesamtheit auf Erden herumspukt. Viele von Lovecrafts Geschichten stehen auch recht gut für sich allein, es ist also überhaupt nicht gesagt, daß die unbedingt alle in ein und demselben fiktiven Universum angesiedelt sein müssen.
Die Erklärung mit dem Alleinstellungsmerkmal ohne Zusammenhänge wäre logisch und würde von mir gekauft werden, wenn es sich dabei nicht um den komplexen Mythos handeln würde.
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Offline Der Läuterer

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #10 am: 1.10.2020 | 22:41 »
Es ist doch Kanon, dass genug Menschen Bescheid wissen. Der Mythos ist nicht geheim, er ist obskur. Details über die polynesische Götterwelt oder komische Riten der Inuit oder Nessi gehen halt der gemeinen Landbevölkerung am Arsch vorbei.  Das ist kein Wissen, dass sich von alleine verbreitet. Das muss man sich erarbeiten, aber mit ein wenig Suchen findet man schon jemanden, der sich damit auskennt.
Absolut.
Es geht mir aber nicht um obskures Wissen von exotischen Orten.

Es geht auch um Lieschen Müller, als das Grab ihres Mannes einstürzte.
Der Tunnel Komplex unter dem Friedhof?
Fällt so etwas nicht einmal dem Totengräber auf?
Und wenn doch. Ist es nicht seltsam, dass bereits der zweite Totengräber in diesem Jahr spurlos verschwand?
Die Erdfälle auf den Friedhöfen häufen sich.

Und dennoch weiss niemand über Ghoule Bescheid.
Wie viele Szenarien gibt es wohl mit Ghoulen?
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Offline KhornedBeef

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #11 am: 1.10.2020 | 22:47 »
Ich glaube auch, das geht einfach unter. Welche Hinweise haben wir denn, dass im lovecraftschen Universum keiner irgendetwas gehört hat? Hat jemand unter 2000 namenlosen NPCs einen Umfragebogen verteilt? Weil, andernfalls kann man tatsächlich davon ausgehen dass das unter all dem Mumpitz untergeht, den die Menschen schon glauben. Bigfoot, Hohlerde, und tausend Urban Legends
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #12 am: 1.10.2020 | 22:52 »
Die Erklärung mit dem Alleinstellungsmerkmal ohne Zusammenhänge wäre logisch und würde von mir gekauft werden, wenn es sich dabei nicht um den komplexen Mythos handeln würde.

"Der Mythos" ist halt selbst erst mal ein Konstrukt der Lovecraft-Fangemeinde und -Nachahmer. Es gibt ein paar Namen und Begriffe, die in seinen Geschichten wiederholt auftauchen (darunter auch das Necronomicon, das gegenüber dem Seltenheitswert, den Call of Cthulhu den noch existierenden Exemplaren zuschreibt, bei HPL schon fast zur okkulten Standardliteratur für Eingeweihte zu gehören scheint), aber inwieweit er selbst je die Absicht hatte, auf diese Weise ein zusammenhängendes Gesamtwerk zu erschaffen, ist meines Wissens mindestens unsicher.

Pyromancer

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #13 am: 1.10.2020 | 22:57 »
Absolut.
Es geht mir aber nicht um obskures Wissen von exotischen Orten.

Es geht auch um Lieschen Müller, als das Grab ihres Mannes einstürzte.
Der Tunnel Komplex unter dem Friedhof?
Fällt so etwas nicht einmal dem Totengräber auf?
Und wenn doch. Ist es nicht seltsam, dass bereits der zweite Totengräber in diesem Jahr spurlos verschwand?
Die Erdfälle auf den Friedhöfen häufen sich.

Und dennoch weiss niemand über Ghoule Bescheid.
Ich zweifle deine Prämisse an. Natürlich fällt das auf, und wenn's zu krass wird, dann kommt der Dorfmob mit Fackeln und Mistgabeln und macht dem Spuk ein Ende. Und dann gibt's in der nächstgrößeren Stadt einen Bericht in der Zeitung darüber.

Offline Sir Mythos

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #14 am: 2.10.2020 | 08:37 »
Da kommen dann entsprechende Zeitungsartikel ohne übernatürliches raus.

Hier mal ein Beispiel für eine Zeitung aus der Zeit.

Da ist ein schöner Artikel in der rechten Spalte, dritte Absatz von unten im Bereich aus der Heimat:
"Ein kräftiges Gewitter zog in der Nacht zum Dienstag gegen 3 Uhr von Südwesten her über den benachbarten Teltower Kreis und mischte sich in das Tobe des Westorkans der verschiedene Regenschauer mit sich führte. Ein Gewitter zu dieser Jahreszeit ist immerhin eine Seltenheit"

Wer sagt denn nicht, dass das ein Mythos-Wesen war, dass da Nachts hergezogen ist.
Und die paar Augenzeugen, die es gesehen haben wollen entweder nicht davon Berichten (z.B. SCs), können nicht davon Berichten (tot, wahnsinnig) oder wenn Sie es tun, glaubt man Ihnen nicht.
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Offline Nodens Sohn

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #15 am: 2.10.2020 | 09:02 »
In Berge des Wahnsinns zum Beispiel, wird vom Protagonisten beschrieben, dass er schon die alten Geschichten in einem alten buch des Arabers gelesen hat, aber bisher als Mumpitz abgetan hatte.
Ich denke, dass einige Gelehrte schon über "den" Mythos gelesen haben, dies jedoch als obskure Legenden abtun.
Und zu Lieschen Müller: Wenn der Geist eine Möglichkeit findet etwas logisch und natürlich zu erklären, dann tut er das. Nur die zwei, die ganz vorne, in erster Reihe auf den Ghul mit ihren Mistgabeln eingestochen haben, die werden sich ab sofort schweigend und zitternd wöchentlich beim nächsten Kneipenwirt einfinden und "vergessen" wollen.

Und die, die es nicht vergessen wollen - werden SCs und gehen ab sofort auf die Jagd nach dem Mythos!

Und sonst? Das Internet ist bestimmt heutzutage voll von unzusammenhängenden Fetzen des Mythos. Dies wird jedoch im Rauschen aller anderen seltsamen Geschichten unbemerkt bleiben.

Offline Maarzan

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #16 am: 2.10.2020 | 09:21 »
Ich hatte da spontan die Überschrift vor Augen: "BILD sprach zuerst mit Cthulu - ist ein großer Alter die letzte Chance für Schalkes Klassenerhalt? "  ~;D
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Offline Sir Mythos

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #17 am: 2.10.2020 | 09:29 »
Ja, an sowas dachte ich auch.  ;D

Wie ich schon oben sagte: Im Dresden Files Universum ist das gut gelöst. Da Berichten nur "Schmonzetten" über solche Ereignisse. Denen glaubt natürlich keiner.
Bei "Men in Black" war das doch auch so - K holt die passenden Zeitungen, um über die Aliens aktuell gehalten zu werden, während die normalen Zeitungen über sowas nicht berichten oder es halt anders erklären.
Ich würde das beim Mythos ähnlich handhaben.
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Offline Der Läuterer

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #18 am: 2.10.2020 | 11:07 »
Eure Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Zugegeben.

Der Hinweis auf MiB mit den Klatschnachrichten in den Boulevard Blättern ist auch passend.

Vieles wird sicherlich nicht geglaubt und bestimmt auch verschleiert.
Ich muss vielleicht meinen Blick auf das Ganze etwas revidieren.
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Offline CiNeMaNcEr

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #19 am: 4.10.2020 | 10:49 »
Das grundsätzliche Problem der Thematik ist, denke ich einer der Hauptgründe warum Oneshots bei Chtulhu gut/besser funktionieren (neben der Downspiral des Madness Meter).

Oneshots stehen für sich und haben kein Problem mit den Auswirkungen, Nachwirkungen, der Kausalität, der ganzen Gedankenspirale die Szenarien eigentlich in Kraftsetzen, man fokussiert sich auf das eine Szenarien/die Situation und schließt damit gleichzeitig ab, der nächste Oneshot ist in einem "anderen Universum".

Ansonsten wären Erklärungen eben die Zeit, die reine Fiktion, das übernatürlich was nicht verstanden werden kann und will, die Schutzmechanik des Geistes, Sozialausgrenzung, der psychisch krank Stempel, die Unglaubwürdigkeit als auch die unvorstellbare Dimension des kosmischen Grauen für den menschlichen Verstand (welches ja auch oft physikalischen Grenzen trotzt).

In diversen (mehrteiligen) Szenarien haben wir es so gespielt das Kamera, Foto, Bild, Video ect. Mythos Wesen gar nicht erst aufzeichnen/festhalten können (und oder es von anderen als billiger Fake wahrgenommen wird, wie z.B Bigfoot Bilder).
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Offline General Kong

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #20 am: 4.10.2020 | 12:07 »
Man sollte sich bei Cthulhu - ebenso wie bei anderen Settings und Genres - von ener absoluten Plausabilität verabschieden.

Man zerschießt sich sonst das Setting, das als Roman prima funktioniert - einzelne Menschen entdevken als Einzelne oder Kleinstgruppen eine Mythosverschwörung und halten dann den Mund ... bis in 10 jahren an einem anderen Ort ganz andere Leute ähnliches aufdecken.
Die Folgegeschichte hat dann einen ganz anderen Ansatz und nur thematisch, nicht aber inhaltlich mit der Geschichte davor zu tun.

Rollenspielabenteuer sind häufig länger oder in Kampagnen eingebunden und also wie Serien.

Das ist in anderen Spielen ähnlich:
1) Fantasy: Wo kommen die ganzen Monster her? Woher kommt da sganze Gold und was ist mit Hyperinflation im Falle eines Drachenhortraubes? Wieso benutzt in den meisten Settings niemand Magie als eine Art von Antriebstechnik für Maschinen? Wieso bauen die Burgen nicht anders, wenn doch jede Armee Leute hat, die mit Feuerbällen werfen? Wieso sind herumschweifende Abenteuer noch nicht als Landplage von Banditen, Wegelagerern und lichtscheune Gesindel gebrandmarkt - zumal in einer Feudalgesellschaft? usw.
2) Superhelden: Einfluss uaf die Welt und ihre Technik gleich NULL! Aliens erobern New York im Wochenrhytmus, Doctor Death erobert die Welt (4. Versuch seit September), Supermagier und mit Bewusstsein augestattet Androiden und durch Erxperimente super gewordenen Helden werden umjubelt, MUTANTEN, die genau dasselbe können, aber verfolgt oder gemieden - und sonst bleibt alles beim Alten?

3) Urban Fantasy: Vampire und Werwölfe treiben ihr Unwesen und saugend ie Welt aus oder bekämpfen den Wyrm - kriegt auch kaum einer mit.


Will man da sSetting bespielen, sollte man auf eine hinreichend Glaubwürdigkeit hinarbeiten, denn wenn man es zu sehr durchdenkt, wird das Setting ansonsten unspielbar wie es ist - man kann dann nur sagen "Weg damit!" oder man muss es (was einige Spiel ja tun) völlig umkrempeln und dann wissen die Leuten es eben.

Dann spielt man aber eben nicht mehr "der Mythos in den 20ern", sondern "Weltkrieg Mythos: Die Zwischenkriegsjahre 1920-1931 - die Zeit der dunklen Verschwörung" mit Lovekraft als Hochkommissardes Mythosgeheimdienstes des Völkerbundes und den SC als seinen Agenten (z.B.).
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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #21 am: 4.10.2020 | 12:31 »
Ein Stück weit ist sicherlich auch die Frage, welche Rolle man dem Mythos überhaupt zuweisen will. Ist er einfach nur die seltene verstörende (bis hin zu potentiell tödliche) Ausnahme zur Regel, die darauf hinweist, daß das Universum doch seltsamer ist, als wir es uns denken, während auf der anderen Seite 99.9% der Menschheit Zeit ihres Lebens tatsächlich nur Normalität erleben und nie etwas von diesen gelegentlichen Einzelfällen mitbekommen...oder ist er doch eher die umfassende Kult- und Monsterverschwörung zur Auslöschung der Spezies Homo sapiens, die alle paar Monate einen neuen Anlauf nimmt?

Offline General Kong

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #22 am: 4.10.2020 | 13:04 »
Letzteres widerspräche (zumindest nach der mir bekannten Lesart) dem Lovecraft'schen Ansatz, dass sich die übernatürlich-außerirdischen Wesenheiten um die gesamte Menschheit erheblich weniger scheren als ich mich um ein Ameisennest irgendwo im mich umgebenden Wald.
Ist da.
Fertig.

Ich plane da ja auch nicht deren Auslöschung tagein, tagaus, noch latsche ich willentlich oder fahrlässig in deren Bau beim Spazierengehen. (Mache ich echt nicht.)
Die fleißigen Tierchen sind mir schlichtweg schnurz oder maximal ein "Oh, schau mal - Ameisen!" wert, wenn man die zufällig sehen sollte.

Und Ameisen sind mit Menschen näher verwandt als Menschen mit Mi-Gos oder gar den Großen Alten.

Tiefe Wesen benötigen Menschen zur Fortpflanzung.
Mi-Gos finden Menschen interessant für Experimente.
Ghoule fressen tote Menschen, adoptieren sie aber auch und machen sie zu Ghoulen.

Wieso sollten die die Menschheit vernichten wollen?

Nur Schlangenmenschen hassen Menschen und wollen DIE WELTHERRSCHAFT AN SICH REISSEN!
Aber da war ja schon mit Schluss als Kull von Atlantis seine Axt vom Schlafzimmertischchen nahm und kar machte: "BY THIS AXE I RULE!"

Und schon war Schluss mit Schlängeln ...  8)
« Letzte Änderung: 4.10.2020 | 13:06 von General Kong »
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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #23 am: 4.10.2020 | 13:16 »
Letzteres widerspräche (zumindest nach der mir bekannten Lesart) dem Lovecraft'schen Ansatz, dass sich die übernatürlich-außerirdischen Wesenheiten um die gesamte Menschheit erheblich weniger scheren als ich mich um ein Ameisennest irgendwo im mich umgebenden Wald.

Und das hat die Mythos-Verschwörungsmemetiker seit wann noch mal gleich abgehalten, diese Schiene trotzdem zu fahren...? Ach ja, noch nie. ;)

Offline Aedin Madasohn

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Re: Der Mythos und die Öffentlichkeit
« Antwort #24 am: 4.10.2020 | 14:09 »
Der Mythos und die Öffentlichkeit...

Wir sind so in etwa in den 1920ern.
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die Qualität dieser technischen "Beweise" ist aber echt bescheiden. Schau dir doch spaßeshalber mal die Qualität all jener

Nessie
Bigfoot
Yeti

"Beweise" aus den 30igern (also ganze 10 Jahre Fortschritt weiter!) an. Selbst das Zeug ist grottig. Was soll da ein verwackelter 20iger Schnappschuss von angeblichen Tentakelbündeln beweisen?
dann gab es diverse "Goliath-Menschen-Grablegungs-Fälschungen" mit Gips und bestens ausgeleuchteten Standbild-Photos. Hat trotzdem Jahrezehnte gedauert, bis diese Attraktionen ernsthaft geprüft (und als Fälschung - ???  >;D >;D >;D "anerkannt" wurden)

der heutige Bill Gates Weltordnungs Mythos vs Serpenten Weltherrschafts Mythos.
Attila1920 steht mit Brüllrohr auf dem Times Squarre - alle berichten! alle reden/lästern/echauffieren sich!

und wer glaubt´s?!

und ab wann sorgt allein das - geringe- "Ansehen" der Mythos-Gläubigen zu einer Diskretion der ganzen Mythos-"Beweise"?

- nur Nervenzusammenbruch-Witwen haben den Ghoul gesehen. Ja nee, alles klar!
- Kapitän hat sein Schiff verloren, weil er "was" rammen musste. Kannste neet zugeben, besoffen ein Riff getroffen zu haben?!
- Ritualmörder/Ripper/Crowleys gab es in Menschengestalt genug. Aber geschuppt? Hust! Preisfrage: wie schminkt man sich
  heute zu Halloween als Serpent? Strumpf über´s Gesicht ziehen für´s Schuppenmuster und beherzter Griff in den Farbkasten 
  konnte damals auch schon jede Gauklertruppe

- wie viele Yeti und Wendigo und Bigfoot-Skalps wurden in Zeitungen herausposaut? und wo geblieben? nach Jahrzehnten
  verblieben? um dann unter der Lupe untersucht und aufgrund der "Feinstruktur" zu "Bär/Wisent/Jak" erklärt zu werden ;)