Bei Divergent hab ich auch sofort ans Rollenspiel gedacht
Weil mir die verschiedenen Fraktionen einfach so klassisch nach Charakterklassen klangen... Das kann man sicher super regeltechnisch umsetzen, aber von der interessanten Idee, die Fraktionen als Charakterklassen zu modelieren abgesehen, bin ich mir nicht so sicher, ob das für mich als Setting taugen würde.
Ich dachte bei den verschiedenen Fraktionen auch weniger an Charakterklassen (im herkömmlichen Sinne), sondern viel mehr daran, dass die einzelnen Fraktionen so unterschiedlich sind, dass man da rollenspieltechnisch eine Menge rausholen können müsste (vom Characterplay her). Nicht nur von den unterschiedlichen Ausrichtungen der einzelnen Fraktionen her, sondern auch dadurch, wie sie sich selbst definieren- und wie sie die anderen Fraktionen sehen bzw. zu ihnen stehen.
Beim Setting gebe ich dir insofern Recht, als bei mir auch der Eindruck entstand, dass das Endzeit-Setting zwar insgesamt und in sich stimmig und spannend ist- es aber an evtl. an Gefahren und Konfliktpotential mangeln könnte. Natürlich gibt es Konflikte zwischen den einzelnen Fraktionen- und das ist auch gut so. Aber ansonsten hat man ja abgesehen von Alltagskriminalität, Intrigen, dem Überleben an sich (z.B. als Fraktionsloser) eigentlich kaum Gefahren. Mir persönlich fehlt da noch irgendetwas mit Gefahrenpotential, gegen das man kämpft. Lapidar gesagt vermisse ich ein bisschen den Horror-Faktor darin.
So ein bisschen wie in Shadows of Esteren, wo man auch verschiedene menschliche Fraktionen hat (die sich untereinander nicht unbedingt grün sind), aber es gibt einen (unsichtbaren) Feind (und jede Menge Horror) gegen den man quasi gemeinsam kämpft.
Ich meine die Ferox trainieren den Kampf u.a. dafür, falls mal was durch den Zaun kommen sollte. Die erinnern mich so ein bisschen an den Krabben-Clan aus Legend of the Five Rings. Aber Kämpfe an und für sich hat man ja nun in der Stadt eher weniger -zumindest wenn man nach dem 1. Teil der Filme geht.
Deswegen hatte ich auch schon überlegt, bei der RPG-Umsetzung für das Setting noch Elemente aus Maze Runner und/oder Die Tribute von Panem mit einfließen zu lassen, da beide ja schon Ähnlichkeiten zum Setting aufweisen.
Eine weitere Überlegung wäre, ob man das Ganze nicht mit Magie anreichern sollte...?
Aber Quintessenz der Story ist ja schon die Aufdeckung der Hintergründe zu dem Fraktionssystem (und dessen Auflösung), daher bin ich nicht sicher, in welchem Zeithorizont / Wissensstand man dann spielen wollen würde oder inwieweit sich das dann letztlich am Spieltisch wirklich nach Divergent anfühlen würde.
Nun ja, ich würde -für den Anfang- auf jeden Fall da ansetzen, wo auch der 1. Teil des Films anfängt. Es gibt die verschiedenen Fraktionen inclusive Unbestimmten & Fraktionslosen. Sie sind die letzten Überlebenden der Menschheit -zumindest glauben die Menschen das (die meisten jedenfalls). Das was hinter dem Zaun liegt, ist das große Geheimnis, das es zu erforschen gilt. Und hier bin ich mir nicht mal sicher, ob ich dann als Auflösung des Ganzen das Offizielle nehmen würde (also das mit David, dem Rat, etc.) oder das offen lasse und vielleicht etwas Ganz anderes hinter dem großen Ganzen steckt.
Zu einem Zeitpunkt zu spielen, wo es die Fraktionen nicht mehr gibt bzw. diese sich aufgelöst haben, wäre sicherlich auch interessant (Stichwort: Bürgerkrieg& Unruhen)- finde/fände ich aber momentan weniger spannend zu spielen als "Alles auf Anfang".