So ich wollte ja nochmal auf einige andere Punkte zurückkommen... ich finde unsere Diskussion um die drei Punkte unter C war ganz interessant und auch fruchtbar. Nun zu A.
Das ist halt der Knackpunkt: du kannst das Ergebnis (also hier die gewünschte Glockenkurve) mit einem W100 in der Praxis nur auf noch komplizierterem Weg erreichen. Oder falls du denkst, daß es doch einfacher geht, dann erklär' doch mal kurz, wie...
Ich bin unsicher, ob ich dir folgen kann. Hast du in Knights of the Black Lily eine Umrechentabelle für Boni in Prozente, wobei der Prozentbonus abhängig vom Ausgangswert ist? Also ein +3 Bonus bei "Kämpfen 50%" rechnet sich in +25% um und bei "Kämpfen 81%" eben nur in +13%?
Im Grunde genommen braucht man nicht mal eine Tabelle und ich überlege ernsthaft das Ganze für das erste Update zu "streamlinen".
Alles was man IM KERN für einen W100 mit Glockenkurve braucht ist die Zahlenreihe 50, 59, 67, 75, 81. Evtl noch 87.
Das war's.
Damit hat man den Hauptteil der Glocke abgedeckt. Diese Zahlenreihe ist sehr leicht zu merken, insbesondere dank 50, 67 und 75. Und aus Symmetriegründen hat man damit den unteren Bereich dann gleich mitabgedeckt: 41, 33, 25, 19.
Und auch die weiteren Randwahrscheinlichkeiten nicht zu schwer einzuprägen, auch wenn sie nicht so häufig benutzt werden. Braucht man aber nicht so häufig.
(Zur Erklärung: ein Modifikator von, sagen wir, +3 erhöht die Erfolgschance von 50 im 3 Stufen auf 75%, siehe Zahlenreihe. Aber von 67 um 3 Stufen auf 87%. Also ähnlich wie bei GURPS hat man damit Diminishing Returns, kann jedoch hier die Erfolgschance direkt ablesen.)
Eine ganze Tabelle kommt im Wesentlichen wegen der Feinsteuerung von Krits und Patzern rein. Die könnte man wie oben bereits angedeutet auch noch durch entsprechende Ersatzregeln eliminieren. Mal schauen, ob ich das will oder lieber die Präzision einer Tabelle bevorzuge.
Aber das Ganze ist keine Raketenwissenschaft. Es ist nicht übermäßig kompliziert dem W100 eine Glockenprogression überzustülpen - die Zahlenreihe oben reicht als Kern des Ganzen.
2w10 hat zumindest den Vorteil dass die Werte zur Mitte immer genau 1% wahrscheinlicher sind. Und der erreichbare Bereich ist größer. Aber die viel wichtigere Frage ist: warum will man überhaupt ein System mit einer Glockenkurve basteln ?
Nur weil man sie cool aufzeichnen kann und Statistiker sie mögen ?
Die Erfolgswahrscheinlichkeiten muss ich ja sowieso festlegen. Ob Stufenaufstiege hohe (PF2) oder niedrige (DND5) Boni geben kann ich ausch so festlegen. Unwahrscheinliche Ereignisse bekomme ich durch mehrfache Würfe.
Im D&Detc Umfeld wäre der Effekt vor allem dass +x Situationsboni einen variablen Einfluss auf die Erfolgswahrscheinlichkeiten haben.
Ich sehe allerdings nicht wirklich warum dass ein erstrebenswertes Ziel ist.
Die Antwort habe ich bereits in Antwort #1 unter Punkt A gegeben. Menschen verbessern sich nicht linear und Umstandsmodifikatoren wirken sich mMn idR auch nicht linear aus. Zwei Modifikatoren, die einzeln vielleicht +10% geben würde, sollten kombiniert nicht unbedingt +20% geben. Ein +2 Schwert sollte einem mittelmäßig begabten Kämpfer mehr helfen als einem legendären Schwertmeister oder einer Omi, die es kaum gestemmt bekommt.
Es macht übrigens auch das Powergaming schwieriger. Wir hatten ja zuletzt erst im Wiltnis-Thread die Klage, dass Spieler lieber Debuffs durch weitere Erhöhung der Kernkompetenzen ausgleichen, anstatt zu diversifizieren. Glockenkurven sind eine eingebaute Schutzmechanik.
"Muss ich wirklich meine Schwert-Fertigkeit noch von 75% auf 81% verbessern oder akquiriere ich dafür nicht besser mit Survival und Spurenlesen zwei neue Skills?"
Kann man auch anders nachbilden, muss man aber gar nicht bei Glockenkurven-Mechanik. Sehr angenehm.