Der Punkt ist: einen weiteren Bonuspunkt auf einen Check oder einen Skill zu bekommen bleibt sehr, sehr lange eine gute Sache und wird erst weit rechts am Rand uninteressant. Klar ist eine Steigerung von 25 auf 50% gut, aber auch eine Steigerung von 90 auf 95 ist nicht zu verachten. Erst darüber hinaus wird es dann langsam fragwürdig, weil 98 oder 99 oder 99,5% dann wirklich langsam wurscht ist.
Und generell ist es mir bei etlichen Fertigkeiten halt einfach von vornherein völlig wurscht, ob ich darauf jetzt 25 oder 50% habe, weil ich sie nicht zu meinem Kompetenzbereich zähle. Noch ein Grund mehr, mir lieber die 95% in meinem Hauptskill zu holen als halbherzig in X verschiedenen Töpfen zu rühren.
Nochmal wirklich nen Unterschied kriegen wir da noch rein, wenn auch noch die Kosten eskalieren. So wie das bei D&D/PF im Point Buy vorgesehen ist: einen Attributsmodifikator von 0 auf +1 anheben ist sehr billig, aber dann wird jede weitere Steigerung immer teurer, und zB eines von +3 auf +4 zu bringen ist teurer als _3_ Attribute von 0 auf +1 anzuheben. (Jetzt mal Rassenmodifikatoren außen vor gelassen.) Und insgesamt ist das eine +4 Attribut deutlich teurer als sechsmal +1.
Aber der Witz ist ja, dass man diese Kosten trotzdem in Kauf nimmt, weil jede Klasse mit ihrem jeweiligen Hauptattribut unendlich viel mehr anfangen kann als wenn sie durch die Bank billig gekaufte 13er hätte. Die Abwägung findet hier erst weit oben auf der Leiter statt, also ob man jetzt +3 oder +4 kauft. Bis einschließlich +3 ist es fürs Hauptattribut immer ein No-Brainer. (Und dann kommt danach noch der Rassenmod drauf)
Andere Systeme machen das freilich die gesamte Charakterprogression hindurch, also mit eskalierenden Steigerungskosten pro Fertigkeitspunkt oder wie auch immer. (Unrühmlichstes Beispiel vermutlich die DSA4-Steigerungskostentabelle.) Bietet sich natürlich vor allem für stufenlose Systeme an, wäre aber theoretisch auch für Stufensysteme implementierbar: "Ab 7 Skillrängen kostet jeder Rang 2 Punkte, ab 13 Rängen 3 Punkte, maximale Ränge = Stufe", nszB.
Das macht nun D&D eben nicht (jdf in keiner mir bekannten Edition) - da sind die erhöhten Steigerungskosten bereits in den zum Aufstieg benötigten XP eingepreist. Aber Skillpunkte sind Skillpunkte, und es macht etwa in PF keinen Unterschied ob man auf Level 15 meinetwegen Wahrnehmung von 14 auf 15 steigert, oder mal anfängt Akrobatik von 0 auf 1 zu trainieren. (Und ob das irgendeinen Sinn macht, mal ganz außen vor gelassen.)