Autor Thema: Über den Sinn und Unsinn von Karma Punkten  (Gelesen 11769 mal)

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Offline nobody@home

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Re: Über den Sinn und Unsinn von Karma Punkten
« Antwort #125 am: 6.12.2020 | 22:07 »
Umgekehrt würde ich auch keine Gummipunkte zB bei CoC haben wollen.

Ironischerweise gibt's die in der 7. Edition, wenn auch (zum Glück? ~;D) nur als Zusatzregel. Wenn die benutzt wird, können Spieler den Glückswert ihres Charakters (gegen den normalerweise hier und da mal gewürfelt wird) reduzieren und die Punkte beispielsweise 1:1 ausgeben, um einen versemmelten Fertigkeitswurf doch noch zu schaffen. Der Verlust ist nicht mal permanent, wie man vielleicht erwarten könnte...allerdings dauert die Erholung doch lange genug, daß man sich diese Option wirklich für Notfälle aufsparen sollte.

Offline ArneBab

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Re: Über den Sinn und Unsinn von Karma Punkten
« Antwort #126 am: 7.12.2020 | 14:43 »
Mit anderen Worten: wer am Ende "Held" war und wer nicht, entscheidet der blinde Zufall. :P
Ja. Ich schreibe mein Regelwerk allerdings mit der Annahme, dass wir die Leute spielen, die zu Helden geworden sein werden. Deswegen gibt es keinen Tod durch würfeln (sehr wohl aber Versagen durch würfeln).
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Offline ArneBab

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Re: Über den Sinn und Unsinn von Karma Punkten
« Antwort #127 am: 7.12.2020 | 14:44 »
Es ist das Wesen des episch-heroischen Heldentums, dass der Held eben nicht nur mehr Geschick als seine Widersacher hat, sondern auch (scheinbar) von der Vorsehung auserwählt wurde - er hat an den entscheidenden Stellen eben auch das nötige Glück. (Ich nutze den Begriff episch-heroisch hier auch als Abgrenzung von der Art von Heldentum, die ich eher der OSR zuschreiben würde: dort kommt's vor allem auf Geschick (bessere Werte) und den Witz der Helden, (dh, der Spieler) an.)

Man kan also im Prinzip Protagonisten danach unterscheiden, welche Vorteile sie gegenüber ihren Mitmenschen haben:
  • Episch-herosch: Geschick + Witz + Vorsehung
Witz + Vorsehung wäre dann eher so etwas wie Frodo - jemand, der zum Held wird ohne besondere Fertigkeiten zu haben, die das Abenteurerleben begünstigen. Aber ich würde das eigentlich auch unter Episch-heroisch subsummieren wollen - die bloße Existenz von so etwas wie Vorsehung hebt's auf eine andere Ebene. Und man hat dann ja auch noch so jemanden wie Aragorn...
Gedankenexperiment: Wenn man Bilbo, Frodo, Sam realistisch statten und ihre Geschichte nachspielen würde - aber ohne Heldenglück zu emulieren - wie wahrscheinlich wäre dann ein erfolgreicher Abschluss? Die haben keine überragenden Fertigkeiten und überstehen dennoch hochstufige Begegnungen wieder und wieder.
Frodo hatte besondere Fähigkeiten: Wahnwitzige Magieresistenz, treue Freunde, Heimlichkeit, Steine werfen, Treue-gegenüber-seinen-Freunden und Rätselkunst. Dass er so viel erreichen konnte lag daran, dass er einerseits genau in die richtige Position gebracht wurde (von einigen der mächtigsten Wesen von Mittelerde!) und andererseits dass seine Fähigkeiten zwar nicht hoch bewertet sind (sehen nicht protzig aus), aber eben doch sehr stark sind.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Über den Sinn und Unsinn von Karma Punkten
« Antwort #128 am: 7.12.2020 | 16:50 »
Frodo hatte besondere Fähigkeiten: Wahnwitzige Magieresistenz, treue Freunde, Heimlichkeit, Steine werfen, Treue-gegenüber-seinen-Freunden und Rätselkunst.

Nur Magieresistenz (besser: Korruptionsresistenz), Heimlichkeit (ich halte ihn gerade mal für einen knapp überdurchschnittlich begabten Hobbit hier - aber geschenkt: man kann argumentieren, dass Hobbits substantive Rassenboni bekommen) und Steine werfen (an welcher Stelle kommt das nochmal vor?) repräsentieren Heldengeschick. Damit und mit Spielergeschick kämst du in einem Reenactment nicht weit.

Würfel mal eine ganze Serie von 80% Heimlichkeit-Chancen gegen die Nazgûl, aber ohne dopende Gummipunkte.

Dass er so viel erreichen konnte lag daran, dass er einerseits genau in die richtige Position gebracht wurde (von einigen der mächtigsten Wesen von Mittelerde!) und andererseits dass seine Fähigkeiten zwar nicht hoch bewertet sind (sehen nicht protzig aus), aber eben doch sehr stark sind.

Erinnerst du dich noch daran wie Frodo eine Klippe in den Emyn Muils herunterfällt und auf einem Felsenvorsprung landet? Mal ganz abgesehen davon, wie oft er und Sam erwähnen, dass sie sich bei ihrer Reise auf ihr Glück verlassen (müssen).

Die Hobbits sind weitestgehend die typischen Jedermann-Helden, dass ist ja gerade der Witz dabei. Man übersieht sie leicht, so wie Kinder, und sie sind reinen Herzens, so wie Kinder.
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Offline Koronus

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Re: Über den Sinn und Unsinn von Karma Punkten
« Antwort #129 am: 11.01.2021 | 16:54 »
Kommt darauf an, wie Heldenhaft man es haben will. In Warhammer 40.000 RPG hatte ich mal die Idee, um auszugleichen, dass ein Chaosanhänger mit seinen Punkten von den Toten wiederauferstehen kann, dürfen die Anhänger des Imperators das bessere Ergebnis nehmen anstatt das Zweite ganz gleich ob schlechter oder besser.
Für DSA5 waren mir die Heldenpunkte zu viel. Dort gab es ja nämlich extra in DSA4.1 eigene Vorteile um zu zeigen, dass man jemand besonderes ist und mir Gefiel das Thema, jeder kann es von einer einfachen Person zum Helden schaffen und die Außerwählten sind deswegen außerwählt weil sie sich vorher so angestrengt haben bzw nun dieser WIRKLICH vom Schicksal begünstigt war.
In Shadowrun 6 ist die ganze Einteilung zu Schickalspunkten und das die Auswahl ob  Terminatorenrüstung oder Bikini nur entscheidet wer von den Beiden mehr Glück hat, gefällt mir überhaupt nicht und ist für mich viel zu viel.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."