Thema: Lob des Onlinespiels

[pan narrans]

@ Kreggen

Ich denke nicht, daß es ein Punkt der Wahrnehmung ist, sondern eher der gemachten Erfahrungen.

Gerade In-den-Vordergrund-Drängler und Das-Spiel-an-sich-Zieher sind gewöhnlich mein Problem und genau diese Sorte Spieler*innen habe ich aussortiert, indem ich neue Kontakte knüpfen konnte. Vielleicht hatte ich einfach nur wahnsinnig Glück, aber ich hatte in den letzten Monaten den Eindruck, daß es viel mehr richtig brauchbare Spieler*innen gibt, als Kandidat*innen für Regel 0.

Zu Beginn meiner Onlinespielererfahrungen habe ich in ein wahres Wespennest der Regel 0 Kandidaten gestochen. Da habe ich mir mehr als einmal die Finger verbrannt. Aber gerade die letzten Monate haben mir gezeigt, daß die Szene nicht mehrheitlich aus "schwierigen Charakteren mit Egoproblemen" besteht. Vielleicht solltest Du einfach nur mehr Kontakte knüpfen, um die richtigen Mitstreiter*innen zu finden. Ich denke, daß hat nichts mit online oder offline zu tun, sondern mit Glück und Geduld.

[Weltengeist]

Ich glaube, das Problem, bei einer Online-Runde auch einmal jemanden zu erwischen, mit dem man gar nicht kann, kennt jeder. Und ja, gerade zu Beginn bin ich da auch ab und zu auf die Nase gefallen.

Auch wenn es etwas off-topic geht, hier ein paar Tipps, die mir inzwischen helfen:

• One-Shots zum Kennenlernen nutzen. Egal ob man selbst leitet oder einfach mitspielt, hier kann man seinen Bekanntenkreis erweitern. Dabei lerne ich neue Leute kennen und kann vorsortieren, wen ich gerne in der Gruppe hätte und wen nicht. Wenn man eine neue Runde plant und bereit ist, selbst solche One-Shots anzubieten, kann man einige Parameter (Spieltermin, System) schon mal so setzen, dass nur die Leute kommen, die man später auch wegen einer festen Runde ansprechen könnte.
• Vorsicht vor Mainstream-Systemen. Bei D&D und DSA ist die Wahrscheinlichkeit, Problemspieler zu erwischen, größer als bei Nischensystemen. Hier empfiehlt es sich, gründlicher zu prüfen.
• Längerlaufende Runden gut beschreiben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kaum Problemspieler antworten, wenn man die Runde und den angedachten Spielstil gründlich beschreibt. Ich habe auch 1-2 Theorien, warum das so ist, aber die mag ich hier nicht breittreten.
• Bei längerlaufenden Runden vorher Proberunden spielen. Niemals, niemals, niemals mit völlig unbekannten Leuten direkt in eine längere Kampagne starten. Erst den einen oder anderen Quickie - eventuell mit anderen Charakteren - vorschalten, bei denen man sich kennenlernen und Probleme ggf. rechtzeitig erkennen kann.

[Saffron]

Ich kann mir gut vorstellen, dass man Glück oder Pech mit Mitspielern haben kann, gerade wenn es so leicht ist, online mal eben eine Runde zu finden. Allerdings sehe ich auch das ähnlich wie bei Offline-Rollenspiel: bevor ich länger mit jemandem spiele, würde ich immer ausprobieren, ob ich mit den Leuten gut zusammenpasse.

Auch beim Onlinespiel kann ich vor Beginn einer längeren Runde eine Zusammenkunft organisieren,  bei der SL und Spieler ihre Erwartungen und Präferenzen besprechen können. 

Schade, dass du schlechte Erfahrungen gemacht hast, Kreggen. Bei mir war es umgekehrt, und sowohl alte Hasen als auch Neulinge habe ich als konstruktiv und rücksichtsvoll erlebt. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich eher One-Shots von eher unbekannten Systemen gespielt habe, meist aus der Indie-Ecke. (Und einen sehr spaßigen Few-Shot, das wollte ich keineswegs unterschlagen, Pan Narrans  )

[JS]

Wenn es nach meinen schlechten Erfahrungen ginge, dürfte ich offline niemals mehr neue Leute an den Spieltisch bitten und never ever mehr einen Con besuchen, sondern nur noch online spielen.
Diese "Verbrannt"-Grundeinstellung verstehe ich in diesem Hobby nicht.
 

[Kreggen]

Wenn es nach meinen schlechten Erfahrungen ginge, dürfte ich offline niemals mehr neue Leute an den Spieltisch bitten und never ever mehr einen Con besuchen, sondern nur noch online spielen.
Diese "Verbrannt"-Grundeinstellung verstehe ich in diesem Hobby nicht.
 

Vielleicht, weil ich die negativen Erfahrungen bis auf eine nur online gemacht habe...

[JS]

Naja, ich habe negative Erfahrungen mit Frauen nur mit Frauen gemacht und negativen Erfahrungen mit Rollenspieler/innen ausschließlich offline...
Was ich damit sagen möchte: Erfahrungen im Umgang mit einer großen und amorphen Gruppe sind schlecht für das Pauschale gemacht, auch wenn sie einen selbstredend - es geht mir da nicht anders - prägen können.
Aber sicher: Das Onlinespiel kann einfach in der gesamten Kombination nicht das deine sein.

[Selis]

Problemspieler, habe ich sowohl online als auch offline erlebt, egal ob  "In-den-Vordergrund-Drängler" oder "Das-Spiel-an-sich-Zieher" oder am schlimmsten die bossy Spieler.
Mehr am Tisch aber das liegt daran das ich mehr Jahre und mehr Runden am Tisch, denn online hatte.

Stören und einem das Spiel kaputt machen, tun die immer.