Autor Thema: Improvisieren vs. Illusionismus  (Gelesen 61352 mal)

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Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #475 am: 9.11.2020 | 13:27 »
Kann es sein, das du unter Pacing mehr verstehst als eine nur den, hoffentlich sinnvollen, Wechsel des Tempos?

Ich beziehe mich da vor allem auf ArneBabs Beitrag dazu. Aber auch für "Wechsel des Tempos" gilt mein Gesagtes: Tempowechsel auf Kosten der Spielgruppenentscheidungen finde ich ganz schön langweilig.

Offline RackNar

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #476 am: 9.11.2020 | 13:28 »
wenn Pacing künstlich generiert wird, dann nimmst du den Spielern die Möglichkeit, das Pacing selber zu bestimmen.  :POK, funktioniert aber nicht wirklich, gell, Egomanie und Ergebnisoffenheit....
You see my Point?

Wie ich oben geschrieben haben, nehme ich ALLE Beteiligten mit ins Boot, wenn es um die Verantwortung für das Pacing geht. Egomanie und das fanatische einfordern von Ergebnisoffenheit habe ich leider zu genüge erlebt.

PS: Ich mach jetzt hier nicht das Fass auf, das  Ergebnisoffenheit auf vielen Ebene stattfinden kann ... Das wäre ein eigener Faden
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #477 am: 9.11.2020 | 13:29 »
Edit: Wie ist das jetzt eigentlich mit meiner Frage von oben: war des denn nun Provokation?

Das war eine satirische Reaktion auf deine von mir als völlig dogmatisch wahrgenommene Diskussionsweise sowie des Auftretens von PESA-Vertretern, die mich des Öfteren an eine Art Rollenspiel-ZK erinnern. Der hier von mir beantwortete Post zeigt allerdings, dass du es besser kannst.  :)

Du kannst das als Provokation lesen oder als Kritik an deinem Diskussionsstil. Das überlasse ich dir. :)

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #478 am: 9.11.2020 | 13:30 »
Ja, das ist richtig. Aber fehlendes pacing kollidiert zumindest meist nicht mit der Handlungsfreiheit und Ergebnisoffenheit in der Welt. Das ist ja weiterhin mein Argument.
Doch. Schon. Typische Beispiele sind Planungen, die sich ins Unermessliche ziehen oder Reisen oder Übernachtungen, deren Wachstatus oder deren Ereignisstatus unheimlich kleinteilig ausgespielt werden. Das sind Pacingprobleme, die sehr gerne bei Sandboxen, die von Neulingen geführt werden, auftreten können.
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #479 am: 9.11.2020 | 13:32 »
... Tempowechsel auf Kosten der Spielgruppenentscheidungen ...

Und WO genau, habe ich das geschrieben? Und WO genau schreib ArneBabs das?
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Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #480 am: 9.11.2020 | 13:36 »
Und WO genau, habe ich das geschrieben? Und WO genau schreib ArneBabs das?

Zumindest dort hat es ArneBab geschrieben:

Dabei entstehen weitaus spannendere Spielabende.

Das Konzept dafür nennt sich pacing: Was vorhersehbar ist vorbereiten (die Abstimmung findet im Stadtrat zum Beispiel zu bekannter Zeit mit bekannten Leuten statt), mit einem Blick auf die Uhr Szenen kürzen oder Szenen einführen, so dass die sich zuspitzenden Konflikte mit dem Ende des Spielabends zusammenfallen.

Wenn also Maxime der Abendgestaltung das pacing ist, kollidiert das notwendigerweise mit der Ergebnisoffenheit.

Doch. Schon. Typische Beispiele sind Planungen, die sich ins Unermessliche ziehen oder Reisen oder Übernachtungen, deren Wachstatus oder deren Ereignisstatus unheimlich kleinteilig ausgespielt werden. Das sind Pacingprobleme, die sehr gerne bei Sandboxen, die von Neulingen geführt werden, auftreten können.

Das verstehe ich nicht. Wie wird damit Ergebnissoffenheit und Entscheidungsfreiheit der Spieler eingeschränkt bzw. wie kollidiert das? Klingt halt zäh und öde.

Offline Crimson King

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #481 am: 9.11.2020 | 13:37 »
Ich beziehe mich da vor allem auf ArneBabs Beitrag dazu. Aber auch für "Wechsel des Tempos" gilt mein Gesagtes: Tempowechsel auf Kosten der Spielgruppenentscheidungen finde ich ganz schön langweilig.

Genau! Das ist eine Geschmacksfrage. Ich z.B. erwarte als Spieler, das was aufregendes passiert, und ich entscheide üblicherweise gemeinsam mit der Spielgruppe, dass die SL in ihrer Sonderolle pacen darf, damit es nicht langweilig wird. Idealerweise, und so handhabe ich das zumeist, sollten die Spieler dabei ins Boot geholt werden. Wenn ich beispielsweise Scene Framing einsetze, um zum nächsten aus meiner Wahrnehmung relevanten Punkt zu springen, frage ich üblicherweise, ob die Spieler damit einverstanden sind oder ob jemand oder alle was anderes machen wollen.

In den hart getaktenen Runden am T:reffen bin ich da in Einzelfällen auch rigoroser, aber das ist auch Konsens.
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #482 am: 9.11.2020 | 13:39 »
Das war eine satirische Reaktion auf deine von mir als völlig dogmatisch wahrgenommene Diskussionsweise sowie des Auftretens von PESA-Vertretern, die mich des Öfteren an eine Art Rollenspiel-ZK erinnern. Der hier von mir beantwortete Post zeigt allerdings, dass du es besser kannst.  :)

Du kannst das als Provokation lesen oder als Kritik an deinem Diskussionsstil. Das überlasse ich dir. :)

Na ja. Komische Reaktion in Anbetracht dessen, dass wir z.B. im ZBR zu solchen Themen stark in die Tiefe gehen und viel differenzieren etc. Ich ordne das demnach als Strohmann ein. :)

Genau! Das ist eine Geschmacksfrage. Ich z.B. erwarte als Spieler, das was aufregendes passiert, und ich entscheide üblicherweise gemeinsam mit der Spielgruppe, dass die SL in ihrer Sonderolle pacen darf, damit es nicht langweilig wird. Idealerweise, und so handhabe ich das zumeist, sollten die Spieler dabei ins Boot geholt werden. Wenn ich beispielsweise Scene Framing einsetze, um zum nächsten aus meiner Wahrnehmung relevanten Punkt zu springen, frage ich üblicherweise, ob die Spieler damit einverstanden sind oder ob jemand oder alle was anderes machen wollen.

In den hart getaktenen Runden am T:reffen bin ich da in Einzelfällen auch rigoroser, aber das ist auch Konsens.

Ist ja auch ok, solange Konsens da ist. Ändert aber nichts an dem strukturellen Argument.

Offline ghoul

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #483 am: 9.11.2020 | 13:43 »
Ich bekenne: Ich mache Pacing.
Aber es steht hinter der Ergebnisoffenheit zurück! Es darf nicht zur Maxime werden.
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Offline RackNar

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #484 am: 9.11.2020 | 13:43 »
Zumindest dort hat es ArneBab geschrieben:

Zitat von: ArneBab
Dabei entstehen weitaus spannendere Spielabende.

Das Konzept dafür nennt sich pacing: Was vorhersehbar ist vorbereiten (die Abstimmung findet im Stadtrat zum Beispiel zu bekannter Zeit mit bekannten Leuten statt), mit einem Blick auf die Uhr Szenen kürzen oder Szenen einführen, so dass die sich zuspitzenden Konflikte mit dem Ende des Spielabends zusammenfallen.

Wenn also Maxime der Abendgestaltung das pacing ist, kollidiert das notwendigerweise mit der Ergebnisoffenheit.


Tut mir leid, aber Tempowechsel auf Kosten der Spielgruppenentscheidungen kann ich da niergens finden ...


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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #485 am: 9.11.2020 | 13:48 »
Das verstehe ich nicht. Wie wird damit Ergebnissoffenheit und Entscheidungsfreiheit der Spieler eingeschränkt bzw. wie kollidiert das? Klingt halt zäh und öde.
Zuerst zum zäh und öde: Genau das ist das Ergebnis das ja durch die Kontrolle des Pacings verhindert werden soll, egal welche Art von Rollenspiel.
Zum Einschränken: Wenn Du weniger Ereignisse ausspielst, verlierst Du damit ein Stück Ergebnisoffenheit. Bei 5 der 6 Tage auf Reisen passiert halt nichts. Gleichzeitig nimmst Du den Spielern in diesen 5 Tagen die Möglichkeit etwas zu entscheiden. Es gibt da halt nichts zu entscheiden.
Aber... das bedeutet trotzdem dass die Sandbox voller Entscheidungsfreiheit für die Spieler ist. Du machst halt immer eine Abwägung zwischen Spielrelevanz und Spielzufriedenheit.
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Offline ghoul

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #486 am: 9.11.2020 | 13:52 »
Ich sehe hier gar keinen Konflikt zwischen Relevanz und Zufriedenheit. Im Beispiel von 6 ist das Pacing doch geschenkt.
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Zensur nach Duden:
Zitat
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Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #487 am: 9.11.2020 | 13:53 »
Zum Einschränken: Wenn Du weniger Ereignisse ausspielst, verlierst Du damit ein Stück Ergebnisoffenheit. Bei 5 der 6 Tage auf Reisen passiert halt nichts. Gleichzeitig nimmst Du den Spielern in diesen 5 Tagen die Möglichkeit etwas zu entscheiden. Es gibt da halt nichts zu entscheiden.
Aber... das bedeutet trotzdem dass die Sandbox voller Entscheidungsfreiheit für die Spieler ist. Du machst halt immer eine Abwägung zwischen Spielrelevanz und Spielzufriedenheit.

Spielrelevanz und Pacing sind jetzt aber auch zwei Paar Schuhe. :)

Edit: Spielrelevanz aus Sicht aller Teilnehmer.

Edit2: Und vor allem habe ich nicht verstanden, wie das mangelnde Pacing denn nun Entscheidungsfreiheit und Ergebnisoffenheit einschränkt.
« Letzte Änderung: 9.11.2020 | 13:55 von hassran »

Offline Jiba

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #488 am: 9.11.2020 | 13:55 »
Mal eine Frage an die PESA-deute: Spielt ihr am Spieltisch alle Handlungen aus? Jede Reise von A nach B, jedes Zubettgehen? Jedes Aufs-Klo-gehen? Jede Waffenpflegesession? Jedes Gespräch jedes NSCs? Beschreibt ihr in jedem Raum jedes Detail? Sagt euer Charakter beim Zaubern jedes Mal brav sein Sprüchlein auf?

Oder präsentiert ihr doch auch Zusammenfassungen, wie etwa „Du schaust dir den Raum genau an und entdeckst, dass...“ oder „Nach einer halben Stunde Geplauder erzählt dir dein Schieber, dass...“ Wenn ihr sowas nämlich auch macht, dann Glückwunsch: In diesem Fall betreibt ihr Pacing. Ihr steuert das Tempo und überspringt Teile des Gespielten zu Gunsten eines flüssigeren Spiels. Ihr schneidet dahin, wo‘s weitergeht.

Bisher wird hier aber Pacing in der Diskussion hier gleichgesetzt mit dem „harten Schnitt“. Das ist aber nicht synonym. Ja, man muss sogar sagen: Pacing kann durchaus gleichberechtigt von allem am Tisch gesteuert werden. Ich kann ja auch fragen als SL: „Will noch wer was machen? Wenn nicht, schneiden wir zum nächsten Tag.“
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #489 am: 9.11.2020 | 13:58 »
Mal eine Frage an die PESA-deute: Spielt ihr am Spieltisch alle Handlungen aus? Jede Reise von A nach B, jedes Zubettgehen? Jedes Aufs-Klo-gehen? Jede Waffenpflegesession? Jedes Gespräch jedes NSCs? Beschreibt ihr in jedem Raum jedes Detail? Sagt euer Charakter beim Zaubern jedes Mal brav sein Sprüchlein auf?

Oder präsentiert ihr doch auch Zusammenfassungen, wie etwa „Du schaust dir den Raum genau an und entdeckst, dass...“ oder „Nach einer halben Stunde Geplauder erzählt dir dein Schieber, dass...“ Wenn ihr sowas nämlich auch macht, dann Glückwunsch: In diesem Fall betreibt ihr Pacing. Ihr steuert das Tempo und überspringt Teile des Gespielten zu Gunsten eines flüssigeren Spiels. Ihr schneidet dahin, wo‘s weitergeht.

Bisher wird hier aber Pacing in der Diskussion hier gleichgesetzt mit dem „harten Schnitt“. Das ist aber nicht synonym. Ja, man muss sogar sagen: Pacing kann durchaus gleichberechtigt von allem am Tisch gesteuert werden. Ich kann ja auch fragen als SL: „Will noch wer was machen? Wenn nicht, schneiden wir zum nächsten Tag.“

Dann geht es aber um Spielrelevanz, nicht um "story structure" (in Form von pacing z.B.). Im Beispiel von ArneBab läuft der Abend z.B. auf einen Konflikt hinaus.

Edit: Und ja, das Tempo wird vor allem von der Abenteuergruppe gesteuert in der Praxis. Durch Handlungen oder Nicht-Handlungen.
« Letzte Änderung: 9.11.2020 | 14:01 von hassran »

Offline RackNar

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #490 am: 9.11.2020 | 13:58 »
...  Pacing kann durchaus gleichberechtigt von allem am Tisch gesteuert werden. Ich kann ja auch fragen als SL: „Will noch wer was machen? Wenn nicht, schneiden wir zum nächsten Tag.“

Pst, nicht verraten, das wäre eine Superlative  :Ironie:
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Offline takti der blonde?

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #491 am: 9.11.2020 | 14:00 »
Pst, nicht verraten, das wäre eine Superlative  :Ironie:

Nein.

Offline RackNar

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #493 am: 9.11.2020 | 14:03 »
Ich sehe hier gar keinen Konflikt zwischen Relevanz und Zufriedenheit. Im Beispiel von 6 ist das Pacing doch geschenkt.
Wir spielen Mal gemeinsam eine Sandbox, bei dem die Spieler entschieden haben von Stadt A nach Stadt B zu reisen. Dabei spielen wir dann jeden der 30 Tage komplett einzeln aus, bei dem jeder Tag der Wachrhythmus durch dekliniert und ausgewuerfelt wird.
Sehr häufig früher genau das in einer Sandbox erlebt.
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #494 am: 9.11.2020 | 14:04 »
Wir spielen Mal gemeinsam eine Sandbox, bei dem die Spieler entschieden haben von Stadt A nach Stadt B zu reisen. Dabei spielen wir dann jeden der 30 Tage komplett einzeln aus, bei dem jeder Tag der Wachrhythmus durch dekliniert und ausgewuerfelt wird.
Sehr häufig früher genau das in einer Sandbox erlebt.

Und inwiefern hat das denn jetzt eure Entscheidungsfreiheit und die Ergebnissoffenheit eingeschränkt?

Offline RackNar

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #495 am: 9.11.2020 | 14:06 »
Und inwiefern hat das denn jetzt eure Entscheidungsfreiheit und die Ergebnissoffenheit eingeschränkt?

Es raubt die Zeit der Spieler, was ihre Optionen einschränkt.

So, glaube ich es verstanden zu haben.
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Offline Issi

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #496 am: 9.11.2020 | 14:08 »
Ich würde ja behaupten: Im echten Leben, in der echten Welt hat man häufig weit weniger Handlungsfreiheit, als hier von manchen für eine Rollenspiel Welt gefordert wird.

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #497 am: 9.11.2020 | 14:11 »
Spielrelevanz und Pacing sind jetzt aber auch zwei Paar Schuhe. :)
Klar. Ich sage das Du Pacingprobleme bekommst, wenn die Spielrelevanz zu "kleinteilig" wird.
Zitat
Edit2: Und vor allem habe ich nicht verstanden, wie das mangelnde Pacing denn nun Entscheidungsfreiheit und Ergebnisoffenheit einschränkt.
Umgekehrt! Wenn ich das Pacing "anziehe" schränke ich automatisch die Entscheidungsfreiheit und Ergebnisoffenheit ein. Sowohl in einer Sandbox, als auch bei linearen Abenteuer. Trotzdem benutzt Du Pacing bei beiden Rollenspielarten.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #498 am: 9.11.2020 | 14:13 »
Und inwiefern hat das denn jetzt eure Entscheidungsfreiheit und die Ergebnissoffenheit eingeschränkt?
Garnicht. Erst wenn ich das Pacing "anziehe" und statt alle 30 Tage einzeln auszuspielen und nur z.B. ein Ereignis auswuerfel, schränke ich die Ergebnisoffenheit ein. Du hast nur noch ein Ereignis. Die restlichen Tage bestimmst Du als SL als ereignislos ohne Spielerentscheidung und mit festen Ergebnis.
« Letzte Änderung: 9.11.2020 | 14:17 von 6 »
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Re: Improvisieren vs. Illusionismus
« Antwort #499 am: 9.11.2020 | 14:15 »
Da hatte ich Dich in eine Komplett andere Richtung verstanden. So, ist es klarer.
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