Von Übervorteilung kann ich nur sprechen, wenn es ein Gegeneinander gibt.
Oder wenn es etwas zu gewinnen gäbe.
Das ist aber im Rollenspiel normalerweise nicht der Fall.
Man spielt und gewinnt zusammen.
Die SL gewinnt mit, wenn die SPL gewinnen.
Und wenn jeder SPL diesen Vorteil haben kann, kann schon mal gar keine Übervorteilung entstehen.
Und noch ein Beleg für Ignoranz und Egozentrik.
Es gibt jede Menge Spielvarianten, wo das relevant ist, dass da nicht eingegriffen wird.
Wer als Herausforderungsspieler gegen das System oder auch im Wettstreit mit Mitspielern agiert wird durch solche Eingriffe massiv in seinem Spielspaß geschädigt.
Und ein Erkundungsspieler wird auch bei dieser Erkundung der Spielwelt oder gar bei einem Experiment sich beschweren, wenn da von außen extra reingepfuscht wird.
Wer will denn bitte wirklich bescheißen?
Der SL der ein Kaufabenteuer leitet? Vielleicht zum ersten Mal?
Der hat noch nie was von Railroading gehört!
(Vielleicht hört er auch nie was davon)
Was glaubst du denn, welcher SL seinen Plot, sein Abenteuer leitet, mit der ernsthaften Intention leitet seine SPL zu bescheißen?
Die meisten leiten mit der Intention ihre SPL zu unterhalten. - Aber ruhig rauf auf den Scheiterhaufen mit den Bösen!
Exakt
Jetzt muss ein Anfänger herhalten. Wenn er einenHirnschaden haben siollte, wird er dann ja ggf. auchnie erkennen, was er da tut ...
Du bist kein Anfänger und ziehst hier mal um mal abstruse Rechtfertigungen heran um deinen Willen durch zu setzen.
Du bist das beste und wiederholte Beispiel für die bewusste Intention die Mitspieler um ihren Spaß zu betrügen, sonst würdest du endlich akzeptieren, dass es Leute gibt deren Vorstellung von Spaß anders ist als deiner und auch eine Berechtigung zu diesem Spaß haben.
Ja, aber die Frage ist doch immer: Wo setze ich die "Herausforderung" an?
Vielleicht ist es leicht, die Leute zu treffen, weil die eben zufällig in der Hütte abgestiegen sind, in der auch die Charaktere abgestiegen sind. Weil man eben schneller zum eigentlichen Abenteuer will als zum "Leute fragen sich in der Stadt durch, bis sie die Organisation aufgespürt haben": Das Suchen der Organisation ist nicht sonderlich herausfordernd. Aber was die Organisation als Zeichen für ihre Mithilfe verlangt (z.B. das Pflücken einer Distel auf dem Gipfel der Möderberge), da ist dann das Abenteuer. Da gehen dann auch die Herausforderungen für Leib, Leben und geistige Gesundheit los.
Und die Entscheidungsfreiheit schränkt das auch nicht ein: Die Spieler können ja immer noch ablehnen, die Organisation in der Hütte anzusprechen oder einen Rückzieher machen, wenn sie den Preis für ihre Mithilfe kennen.
Die Entscheidungsfreiheit steht hier nicht in Frage, aber ggf. die Integrität der Handlungsmaschine. Oder auch das Spotlight dessen, dem sonst die Aufgabe zugefallen wäre die Organisation aufzuspüren und das nicht langweilig gefunden hätte.
Wenn es nicht irgendwo mit der Spielwelt oder anderen Spielerinteressen kollidiert, dürfte einer Anfrage auf Settingergänzung oder auch vorspulen/pacing, wenn es von allen nur als langweilig eingestuft wird, ja auch kein Stein im Weg liegen.
Das Problem ist der Spieler, der jetzt sagt "ICH will aber weil das ist jetzt für MEINEN Spielspaß "notwendig" und die anderen müssen doch bloss flexibel sein" .
Ich denke auch das am Spieltisch viele der Dinge nicht gar soweit auseinander liegen und so wie ich denke ist es auch faktisch unmöglich eine wirklich völlig offene Sandbox als auch eine wirklich hammerhart auf Schienen Laufende Railroadstory zu bespielen.
In der Praxis haben wir diese Diskussionen, weil die jeweiligen Ideen von Spielspaß regelmäßig kollidieren.
Und wenn man das - vor allem rechtzeitig - vermeiden will, muss man vorher drüber reden und dazu gehören dann auch entsprechende Begriffe- das alles beliebig zu relativieren erstickt die Diskussion, reduziert aber nicht den Streit am Spieltisch, wozu die Diskussion eigentlich dienen sollte.