Eine brillante Sf-Serie erblickte Mitte der 90er das Licht der Welt. Am Anfang nur von Fans des Genre als absolut würdiger Star Trek Ersatz angebetet, wurde die Fangemeinde im Verlauf immer größer.
Die Rede ist von "Babylon 5", die trotz ihres deutlich kleineren Franchise im Vergleich zu "Star Trek", nicht weniger von ihren Fans geliebt wird.
Die Serie war der Inbegriff eines großen Handlungsbogen, an dessen Ende jeder Fan für seine langjährige Treue belohnt wurde. Manche behaupten sogar, die Schöpfer von "Star Trek: Deep Space Nine" sind auf den Dominion Krieg nur durch "Babylon 5" gekommen.
Die Serie, die von einem unscheinbaren grauen Mann entwickelt wurde, den seine Fans liebevoll nur JMS nennen, schuf ein Serienepos, das in vielerlei Hinsicht das SF-Genre erweiterte.
Trotz des großen Erfolges den "Babylon 5" feiern konnte, standen die Sterne für das Franchise fast nie günstig. Oftmals gab es kreative Differenzen zwischen Produzenten und Studio, dann Schwierigkeiten mit Schauspielern, oder einfach nur Pech.
In jeder Staffel war es ein Zittern, ob die Serie verlängert werden würde. Besonders nach der vierten Staffel sah es dunkel aus. Aus diesem Grund war JMS auch gezwungen, fast alle Handlungsstränge in der vierten Staffel zu Ende gehen zu lassen. Dadurch war zwar die Staffel ein absolutes Highlight, dennoch wirkte sie überfrachtet. Als schließlich überraschend die fünfte Staffel genehmigt wurde, fehlte dieser der Schwung, der erst gegen Ende wieder zurückkam. Claudia Christian, die Susan Ivanova verkörperte, verließ die Serie nach der vierten Staffel, nicht unbedingt im Guten.
Zwischenzeitlich wurden neben der Serie auch noch TV-Filme gedreht, die ebenfalls als gelungen und erfolgreich bezeichnet werden sollten.
Der Film "Waffenbrüder" leitete sogar zu einem Ableger von "Babylon 5" über, der "Crusade" hieß.
Die Serie, die in den ersten Episoden etwas trashig daher kam, hatte aber nie die Gelegenheit ihr Potential, welches durchaus vorhanden war, zu entfalten, da nach nicht einmal einer Staffel der Stecker vom Sender gezogen wurde.
Das Franchise schien am Ende zu sein. Die Fangemeinde enttäuscht. Doch nach zwei Jahren kreativer Pause, kam "Babylon 5" wieder mit einem TV-Film mit dem Titel "Legend of the Rangers" zurück, der leider immer noch nicht im deutschen Fernsehen zu sehen war, und auf DVD ebenfalls in Deutschland nicht zu bekommen ist.
Die Zuschauerzahlen waren leider eine bittere Enttäuschung, was aber wohl an dem Ausstrahlungstermin gelegen haben dürfte, der mit den Halbfinalen im Football zusammenfiel.
Wieder begann eine Periode der Unwissenheit, bis vor ein paar Monaten JMS erklärte, dass er an einem Projekt aus dem "Babylon 5" Universum arbeite. Er dürfte zwar nicht sagen, was es ist, aber es sieht gut aus, dass die Fans neue Nahrung bekommen würden. Im Laufe der nächsten Zeit hüllte sich der Meister allerdings wieder in Schweigen und begründete dies mit Vertragsverhandlungen.
Letzte Woche aber gab er entscheidende Hinweise darauf, dass es sich um einen Kinofilm handeln könnte. Offiziell gibt es dazu von Warner Brother zwar noch keine Stellungnahme, und JMS spricht in Rätseln, aber es sieht so aus, als ob ein Mythos zurückkehrt.
Zum Glück kann man da nur sagen! Für SF-Serien ist zur Zeit nicht gerade die Fernsehzeit, wie leider "Star Trek Enterprise" trotz Qualitätssteigerung bitter spüren kann und vermutlich das nächste Fernsehjahr nicht miterleben wird. Vielleicht ist "Babylon 5" der erhoffte Eisbrecher.
So oder so, wie freuen uns auf die Wiederkehr eines kleinen Giganten.
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