Es gab da ja gerade dieses Thema über Magie, Fantasy und Wissenschaft:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117077.0.htmlWie es der Zufall will, denke ich über das Thema gerade von der anderen Seite nach, gewissermaßen Top-Down, und zwar im Zusammenhang mit unterirdischen Städten. Da wird es naturwissenschaftlich schnell eng. Und dennoch: dass Zwerge (und andere Humanoide) in unterirdischen Städten leben, ist gesetzt. Doch warum? Eigentlich ist das ziemlich unpraktisch. Irgendwo tief
unter den Bergen ist das Leben schwieriger als in einer Wüste: es fehlt eigentlich an fast allem, was ein menschenähnlicher Humanoider (Zwerg) zum Leben braucht. Vor allem Luft und Nahrung, sowie Licht.
Jetzt gibt es ja sogar das Underdark in den FR, und auch andere Welten, die sich mit einem irgendwie gearteten unterirdischen Reich beschäftigen. Und Leute, die sich Gedanken gemacht haben, wie man die Lebensgrundlagen befriedigt - nur stößt man hier eben schnell auf die erwähnten naturgesetzlichen Grenzen.
Beispiele:
Nahrung
Sehr häufig werden Pilze als Nahrungsquelle beschrieben. Pilze sollen im Prinzip die agrarwirtschaftlichen Erzeugnisse ersetzen (Getreide und Gemüse). Warum Pilze? Vielleicht weil man meint, die sind so etwas wie Pflanzen, die kein Licht benötigen. Ist nur leider total falsch. Zwar machen Pilze keine Photosynthese, aber ernähren müssen die sich trotzdem. Pilze verbrennen organisches Material so ähnlich wie es Tiere (Menschen) tun, das nennt sich "Heterotrophie". Ohne Pflanzen können heterotrophe Lebewesen nicht leben, denn irgendeine Grundlage muss die Nahrungskette haben. Also müssten die Pilze mit irgendetwas gefüttert werden, womit wir wieder beim eigentlichen Problem sind: es fehlt an Pflanzen, die liefern nämlich die Biomasse.
Luft
man mag es kaum glauben, aber atembare Luft ist nicht trivial. Vor allem nicht, wenn da 1000 Zwerge plus etliche sehr heiße Feuer den Sauerstoff verbrauchen. Einfach nur Luftschächte zu haben, genügt nicht. Zumindest hier kann man aber über Lüftungsanlagen nachdenken, die den Luftwechsel unter Tage erreichen. Das braucht dann aber auch permanent Energie. Oder man kann sich am irdischen Bergbau orientieren. Wobei irgendwo Bergbau und unterirdische Städte auch nur bedingt vergleichbar sind... Und wenn die Stollen immer länger werden... oder ewig große Tunnelnetzwerke sind, wie im Underdark - unterirdische Luftströmungen? Man muss halt auch bedenken, dass Luftströmungen vor allem durch Temperaturunterschiede getrieben sind. Und wenn alles ständig in thermischem Kontakt ist, verteilt sich die Wärme auch gleichmäßig. Gut, es kann lokale heiße oder kalte Stellen geben, die da etwas Bewegung reinbringen, aber die müssen dann auch permanent ihre Temperatur liefern. Uuuund die Frischluft muss irgendwoher kommen, der Weg zur Oberfläche darf also nicht zu lang werden. Oder ist das Underdark gar voll von Sauerstoff-produzierenden Bakterien? Möglich. (edit: und wovon leben die?)
Bier
Zwerge trinken Bier. Viel Bier. Aber Bier besteht aus ganz viel Natur... die es unterirdisch nicht gibt. Problem.
Alles wird einfach, wenn es mit Magie erklärt wird. Aber Achtung: mit dem permanenten Frischluftzauber hat man sich ruckzuck auch ein perpetuum mobile gebaut...
Und es bleibt die Frage: wenn es doch so aufwändig ist, warum müssen Zwerge dann unbedingt unter Tage leben? Es ist gesetzt. Also braucht es einen belastbaren Grund
Ihr habt bestimmt Ideen! Ich bitte darum
Ach ja: wenn ich mir Artwork zu Zwergenstädten ansehe, kommt mir immer eine Frage: wenn jemand in einer Höhle lebt, sei sie auch noch so groß - warum baut er dann Häuser mit Dächern da hinein?