Autor Thema: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?  (Gelesen 17549 mal)

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Offline flaschengeist

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #100 am: 23.11.2020 | 15:43 »
Ich halte ja den Schadenswurf beim Meucheln für grundsätzlichen Unfug. Ist es gelungen, unbemerkt an das Ziel heranzukommen? Ja-Nein. Wenn Ja, dann erfolgt ein normaler Angriffswurf (z.B. gegen AC), um festzustellen, ob z.B. die Lücke in der Rüstung getroffen wurde. Wenn auch hier JA: Tod oder Bewusstseinsverlust des Ziels nach Wahl des Meuchlers, Ende.
Und ja, davon sind auch SCs betroffen. Vorsicht walten lassen ist eben lebensverlängernd. Als Ziel von Meuchelmördern qualifiziert man sich normalerweise ja nicht, nur weil man Oma Gurke den Nachttopf entwendet hat...

Das sehe ich anders. Wenn Meucheln jeden "Normalo" sicher tötet und von mir aus Charaktere mit wenig "HP" ebenfalls, aber hochstufige Charaktere mit vielen HP einen solchen Angriff zumindest (schwer) verletzt überleben, hat du das Beste aus beiden Welten: Kein "Realitätsschock" weil auch Max Mustermann oder Gimpdalf der fünfstufige, fragile Zauberer einen Dolchstich aus dem Hinterhalt recht unbeschadet überleben. Und kein "Overkill", weil Conan der fünfzehnstufige Krieger, der im offenen Kampf leicht mehrere Assassinen zu Kleinholz verarbeitet, ebenfalls sofort tot ist.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #101 am: 23.11.2020 | 15:54 »
Ich würd sagen das man davon abhängig machen muss was man spielt, es gibt Spiele da passt es und Spiele da passt es nicht.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline flaschengeist

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #102 am: 23.11.2020 | 16:06 »
Ich würd sagen das man davon abhängig machen muss was man spielt, es gibt Spiele da passt es und Spiele da passt es nicht.

Erstmal stimme ich dir zu, dass das moderne RPG mit all seinen Nischen überaus bunt ist. So habe ich Stufe und Klassen verwendet, was viele Systeme auszuschließen scheint. Dennoch würde das Beispiel  mit Savage Worlds und GURPs, also verbreiteten klassen- und stufenlosen Systemen, immer noch funktionieren.
Ist es dir (oder irgend jemandenm hier) in der Praxis schon mal passiert, dass ein System mit "Meuchel-Mechanik" nicht an der Stelle irritiert hat, wo der unerwartete Dolchstoß von hinten fast wirkungslos blieb?
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #103 am: 23.11.2020 | 16:08 »
Schwert gegen Schwert sollte weil ich eben nicht erst noch ran oder wegrücken muss (und der Gegner damit auch weniger Zeit hat da Stahl gegen zu setzen im Vergleich) so ein Wechsel einfacher sein als wenn ich mit einem Dolch an einem Schwert vorbei muss oder umgekehrt mich aus der Dolchreichweite lösen muss, damit das klappt.

Erstens, im Film macht das nicht so einen riesigen Unterschied (vor allem, wenn der Progonist den Dolch hat). Zweitens, der Verteidiger hat ja -1 auf Verteidigung, da klappt der Initiative Flip nicht so leicht, wie wenn er ein Schwert hätte. Die -1 macht ja beides etwas schwerer: Schaden abwenden und den Spieß umdrehen.

Man kriegt für den geringen Aufwand schon eine ganz gute Approximation.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #104 am: 23.11.2020 | 16:11 »
Wieso in Nullzeit?
War mein Eindruck, der jetzt zumindest teilweise bestätigt wurde.

beim Flip scheint das DEM in einer Kampfrunde zu passieren, ohne das dem Kurzwaffenführer ein Manöver gelingen muss und(oder) dem Langwaffenträger eines ggf misslingt(en muss)

Ein Rapier hat mkn IRL die Reichweite bzw Raumkontrolle wie ein Zweihänder

ob z.B. die Lücke in der Rüstung getroffen wurde. Wenn auch hier JA: Tod oder Bewusstseinsverlust des Ziels nach Wahl des Meuchlers, Ende.
eine Lücke oder DIE Lücke und selbst wenn wäre das bestmögliche Ergebnis eine wahrscheinlich tödliche oder lebensgefährliche Verletzung.
d.h. aber nicht das ggf das Opfer aktiv bleibt z.B. um den Meuchler mit dem Zweihänder  zu Längs oder Querhack zu verarbeiten
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Erbschwein

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #105 am: 23.11.2020 | 16:24 »
Ich würd sagen das man davon abhängig machen muss was man spielt, es gibt Spiele da passt es und Spiele da passt es nicht.

Naja, sagen wir Mal wirklich. Passen tut vielleicht vieles...
Aber Ausgrenzen, weil man sich nicht mit beschäftigt hat. Ist das nicht etwas...

Sagen wir Mal, vieles muss man sich doch Erarbeiten bis man Da hin kommt.

 ~;D

Erbschwein

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #106 am: 23.11.2020 | 16:34 »
Übrigens sind bei mir Distanzklassen im Hintergrund eingebaut: den Regeln liegt die Annahme zugrunde, dass derjenige, der das Angriffsrecht besitzt, diese Angriffe aus der für seine Waffe optimalen Distanz tätigt. Deswegen braucht man nur Regeln für die Verteidigung in ener suboptimalen Distanz; an dieser Stelle machen Attackenserien die Modellierung viel einfacher - der Wechsel der Distanz erfolgt nämlich ggf. automatisch bei Verlust des Initiativrechts.

Es muss also nicht notwendigerweise sehr kompliziert sein.

Das ist soweit Rollenspiel Richtig.

Nur kann oder darf sollte man die Realität nicht vergessen. Das das Bild zum Dolch zum Kurzschwert in den Moment ein Anderes Verhältnis.
Zumindest wenn man eine Längere Waffe hat. Sollte man dieses Beachten.
Zum Thema:
Wenn man mit dem Dolch Treffen sollte, würde schon die Situation verdeutlichen. Sofern der Dolch Stoß kritsich treffen sollte. Sagt schon vieles "Aus".

Erbschwein

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #107 am: 23.11.2020 | 16:43 »
das impliziert für mich der Typ mit der Kurzwaffe unterläuft in Nullzeit DEM den Reichweitenvorteil des Langwaffenführers während dieser in Nullzeit DEM idealen Abstand gewinnen kann
...

Man Glaubt das man mit der Langwaffe ein Vorteil hat. Soweit Richtig.
Man kann mit der Langwaffe den Kampf hinaus ziehen.

Nur mit dem Dolch kann man ein Geplänkel für sich ziehen. Die Langwaffe, muss auf Distanz.

Nur irgendwann ist vorbei.

 

Offline Alexander Kalinowski

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #108 am: 23.11.2020 | 17:08 »
War mein Eindruck, der jetzt zumindest teilweise bestätigt wurde.

'Wieso in Nullzeit? Eine Kampfrunde dauert ca. 5 Sekunden. Der Angreifer verfehlt den Angriff, der Verteidiger schafft seinen Verteidungswurf auch nicht, das Initativrecht "flippt" in der folgenden Runde und eine andere Distanz ist hergestellt.'

beim Flip scheint das DEM in einer Kampfrunde zu passieren, ohne das dem Kurzwaffenführer ein Manöver gelingen muss und(oder) dem Langwaffenträger eines ggf misslingt(en muss)

Die Angriffs- bzw. Verteidigungsaktionen über 5 Sekunden beinhalten uU Manöver, Finten, Hinfallen & Aufstehen, etc pp. Das wird alles unter einem Wurf für den Angreifer und einen Wurf für den Verteidiger subsummiert.

Ein Rapier hat mkn IRL die Reichweite bzw Raumkontrolle wie ein Zweihänder

Also ein richtiger Zweihänder (nicht der im Rollenspiel) ist eine Stangenwaffe und deutlich länger. Zweihänder im Rollenspiel sind generell das, was in Wirklichkeit ein Langschwert oder Bastardschwert darstellt. Am ehesten vielleicht ein mittelalterliches Claymore. Da der Rapier näher am Schwert als am Speer ist, gehört es für mich in die Schwertkategorie.

Man kann natürlich ein speziellen Bonus auf Init vergeben, so eine Art Halbkategorie, aber... das müsste ich mich überlegen, ob ich so eine Ausnahme machen will.
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Offline Althalus

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #109 am: 23.11.2020 | 17:12 »
Und es ging ja auch nicht darum, dass ein Meuchler jemanden mit einem Streich töten können soll, sondern das ein Dolch in vielen Systemen in allen Situationen offenbar gegen andere Waffen unangemessen abkackt.
Als jemand, der (abgesehen jetzt beim Lockdown) ständig mit ungleichen Waffenkombis sparrt, kann ich dir sagen, dass das nunmal leider realistisch ist. Hast du einen Dolch und ich ein Schwert, hast zu zu 99% einfach Pech gehabt - bring nächstes Mal halt ein Schwert zum Fechten mit.  >;D
Ich hab aber auch schon gesehen, wie der Typ mit dem Dolch am Speer vorbeigesprungen ist, um einen Herzstich zu setzen. War sehenswert - auch durch das einmalige Ereignis.

Anders schaut die Sache mit dem Dolch als Backup-Waffe aus. Aber da sind wir dann auch schon im Prinzip wieder beim selben Punkt wie beim Meucheln. Nah dran, Gegner wehrt sich kaum (weil fixiert, abgelenkt, etc.).
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ErikErikson

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #110 am: 23.11.2020 | 17:12 »
https://danielagnewauthor.com/2017/07/20/knife-vs-sword-do-you-have-a-hope/
Da behaupten sie, Dolch gegen Schwert wäre so ungleich ,das man nur in wenigen Ausnahmefällen ne Chance hat. Geht man von nem halbwegs kompetenten Schwertkämpfer aus, habe der mit Dolch quasi fast immer verloren. Also müsste der Dolch eigentlich noch viel weniger Schaden machen, wenn mans realistisch will, oder die trefferchance müsste massiv gesenkt werden.

Offline YY

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #111 am: 23.11.2020 | 17:19 »
Im übrigen: Was der Preuße sagt.

Je nach Trefferwürfel bzw. konkretem Trefferwürfel-Wurf dreht sich das aber schon eine Stufe später ins Gegenteil und man kann an einem Angriff(skomplex, sprich in einer Kampfrunde) mit dem Dolch gar nicht mehr sterben.
Aber gut, betrifft dann recht flott bzw. je nach Edition sofort auch alle anderen Waffen.

Und es ging ja auch nicht darum, dass ein Meuchler jemanden mit einem Streich töten können soll, sondern das ein Dolch in vielen Systemen in allen Situationen offenbar gegen andere Waffen unangemessen abkackt.

Jo, das ist ja auch wieder so ein Genre-Ding: Der einzelne, sofort tödliche und natürlich völlig lautlose Dolchstoß.
Da darf ein System auch ruhig "unfreiwillig" realistisch sein und es braucht ein paar Runden und mehrere Angriffe mit dem Ding - dann muss eben die Situation so weit passen, dass nicht schnell genug von Dritten eingegriffen wird und man das Ziel in eine Position bekommt, wo man die ganze Aktion erfolgreich zu Ende bringen kann.

Aber wie gesagt: Wenn es darum geht, mit einem überraschenden Treffer direkt das Licht auszumachen, sind andere Waffen tatsächlich geeigneter (wie z.B. Kukri oder Zimmermannshammer), aber die muss man dann eben auch haben, wo ein Messer fast immer zur Hand ist und bei einem ungeplant entstehenden "fucked up tangle" nach einem erfolglosen Erstschlag doch wieder dankbarer ist.
Da ist es abseits ausgeprägter Genresimulation schon etwas seltsam, das Thema auf den Dolch zu begrenzen. Und mMn sollte ein Kampfsystem so eine Konstellation idealerweise ohne große Verrenkungen mit der normalen Mechanik abdecken können, wenn es nicht um Nischenschutz und Reproduktion bestimmter medialer Vorlagen geht.

« Letzte Änderung: 23.11.2020 | 17:22 von YY »
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Althalus

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #112 am: 23.11.2020 | 17:19 »
Zitat
Also ein richtiger Zweihänder (nicht der im Rollenspiel) ist eine Stangenwaffe und deutlich länger.
I claim Bullshit!
Ich hantiere jetzt lange genug mit Spadone (ital. Zweihänder ca. 150 cm) und Montante (span. ca 170 cm) - aber mit Stangenwaffen hat das in der Handhabung kaum bis nichts gemein.
Zitat
Am ehesten vielleicht ein mittelalterliches Claymore.
"Claymore" ist der Name für das schottische Breitschwert. Das, was man Mel Gibson in die Hand gedrückt hat, ist ein Schlachtschwert aus dem 16. Jhdt, gefertigt von einem österreichischen Schmied.

Also bitte mal ordentlich recherchieren, bevor man im Brustton der Überzeugung was behauptet.
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Erbschwein

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #113 am: 23.11.2020 | 17:24 »
https://danielagnewauthor.com/2017/07/20/knife-vs-sword-do-you-have-a-hope/
Da behaupten sie, Dolch gegen Schwert wäre so ungleich ,das man nur in wenigen Ausnahmefällen ne Chance hat. Geht man von nem halbwegs kompetenten Schwertkämpfer aus, habe der mit Dolch quasi fast immer verloren. Also müsste der Dolch eigentlich noch viel weniger Schaden machen, wenn mans realistisch will, oder die trefferchance müsste massiv gesenkt werden.

Jetzt ohne Rüstung. Gebe Ich dir Mal Recht...  ~;D

Erbschwein

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #114 am: 23.11.2020 | 17:45 »
Jetzt ohne Rüstung. Gebe Ich dir Mal Recht...  ~;D

Es kommt auf die Situation drauf An.

Ohne Rüstung könnte man Meinen das der mit dem Langschwert ein Vorteil hätte.
Mit Rüstung sieht das schon anders Aus.
Rüstung und Schild, was sollte Ich da noch Sagen.

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #115 am: 23.11.2020 | 17:47 »
Jo, das ist ja auch wieder so ein Genre-Ding: Der einzelne, sofort tödliche und natürlich völlig lautlose Dolchstoß.

Vom einzelnen, sofort tödlichen, und natürlich völlig lautlosen Dolch- oder Messerwurf mal ganz zu schweigen. >;D Denn ich vermute schon stark, daß spätestens der dann wirklich nur noch ein Trick für ausgesprochene Experten in eher "cinematischen" Kampfsystemen ist...

Offline Alexander Kalinowski

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #116 am: 23.11.2020 | 17:51 »
I claim Bullshit!
Ich hantiere jetzt lange genug mit Spadone (ital. Zweihänder ca. 150 cm) und Montante (span. ca 170 cm) - aber mit Stangenwaffen hat das in der Handhabung kaum bis nichts gemein.

Es gibt auch 180 cm lange Speere. Aber selbst mit 170 cm ist das Montante schon mal näher am 210 cm Speer oder der Hellebarde als am 120 cm Langschwert. Geschweige denn ein 90 cm Arming Sword.

Wie kämpftst du denn mit dem Montante gegen ein Langschwert? Wohl am Ehesten als Stichwaffe (Speer, Mordaxt) oder mit kurzen Schnittversuchen (Partisan, Mordaxt). Jedenfalls, genau wie mit einer Stangenwaffe wirst du versuchen den Gegner auf großer Distanz zu halten. Und wenn der Gegner deine Waffe am Ricasso zu packen kriegt, ist das nicht viel anders als der Griff am Schaft einer Stangenwaffe.

Das wären schon einmal ein paar Parallelen.

"Claymore" ist der Name für das schottische Breitschwert. Das, was man Mel Gibson in die Hand gedrückt hat, ist ein Schlachtschwert aus dem 16. Jhdt, gefertigt von einem österreichischen Schmied.

Also bitte mal ordentlich recherchieren, bevor man im Brustton der Überzeugung was behauptet.

Der Begriff Claymore hat eine doppelte Bedeutung. Die Qualifikation "mittelalterlich" macht die Sache dann allerdings wiederum relativ eindeutig.



Vom einzelnen, sofort tödlichen, und natürlich völlig lautlosen Dolch- oder Messerwurf mal ganz zu schweigen. >;D Denn ich vermute schon stark, daß spätestens der dann wirklich nur noch ein Trick für ausgesprochene Experten in eher "cinematischen" Kampfsystemen ist...

In beiden Fällen sind idR Mooks die Opfer, also ist's wieder in Ordnung.  ;D
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Online Quaint

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #117 am: 23.11.2020 | 17:52 »
Naja, aber ich denk mal beim Sparring ist ja nicht das Problem, das man trifft und da einfach nix passiert, sondern dass man garnicht zum Zuge kommt, zumindest nicht ohne vorher einen Gegentreffer zu kassieren.
Insofern fände ich es halt besser, der Dolch würde zumindest anders abgebildet als einfach mit niedrigem Schaden.
Bei DnD 5 etwa könnte ich mir vorstellen, dass man einfach Disadvantage hat, ausser der Gegner ist ablenkt oder weiß nicht, dass man da ist. Man könnte da ähnliche Maßstäbe anlegen wie für die Sneak Attack. Und dann aber halt mit nem ordentlichen Schaden, gleichauf mit nem Rapier. Alternativ zur Disadvantage finde ich auch eine Regelung denkbar, bei der man sich einer Gelegenheitsattacke aussetzt, wenn man auf einen abwehrbereiten Gegner mit nem Dolch losgeht. Details müsste man dann noch sehen. Würde aber möglicherweise mit einfachen Regeln ganz gut abbilden, dass man sich halt eine fängt, wenn man versucht die Reichweite zu verkürzen. Und wenn zwei Dolchstecher zeitnah auf einen Schwertkämpfer eindringen, wird der halt normalerweise nur einen aufhalten können. Man hat ja im Normalfall nur eine Reaction zwecks Opportunity Attack.

Auch einen Ansatz a la DSA 5 finde ich garnicht mal so übel - man hat halt nen AT Abzug, wenn der Verteidiger a) ne längere Waffe hat und b) überhaupt in der Lage ist zu verteidigen.
Schwierig bei DSA wiederrum finde ich, dass der Dolch da auch wieder recht wenig Schaden macht. Mal wieder weniger als Fechtwaffen üblicherweise, obwohl der wirksame Wundmechanismus der Gleiche sein dürfte.
Auch bei the Witcher könnte ich mir sehr gut vorstellen, den Dolchschaden deutlich zu erhöhen, dann aber Angriffsmalis zu geben, insofern der Verteidiger sich denn mit einer längeren Waffe verteidigt (und zur Verteidigung in der Lage ist). The Witcher kennt ja auch gleich diverse verschiedene Verteidigungen: Dodge, Block, Parry, Reposition. Bei der Verteidigung ohne Waffe würde ich den Dolch nichtmal unbedingt schlechter stellen.
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Offline Sashael

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #118 am: 23.11.2020 | 17:54 »
Jo, das ist ja auch wieder so ein Genre-Ding: Der einzelne, sofort tödliche und natürlich völlig lautlose Dolchstoß.
Naja, wenn man nen unaufmerksamen Menschen von hinten packt und ihm das Messer mehrfach in den unteren Rücken rammt, dürfte ein tödlicher Nierentreffer selbst für Nicht-Meuchel-Experten eher die Regel sein, oder?

Das Problem ist doch da ja eher, dass Regelsysteme sowas wie mehrfaches Zustechen innerhalb von wenigen Sekunden oft gar nicht vorsehen.
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Erbschwein

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #119 am: 23.11.2020 | 17:55 »
Zum Thema: Meucheln


Ich hatte Mal ein Arbeitskollegen, der Hatte ein Stiernacken Hals.  ~;D  Wenn man Ihm den Hals, etwas antun würde. Der sollte schon etwas Ahnung haben.
Da würde Ich auch Sagen, mach Mal und es würde Anders Aussehen.
Zu mindestens hätte Ich die Vermutung.  ~;D

Offline YY

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #120 am: 23.11.2020 | 18:19 »
Naja, wenn man nen unaufmerksamen Menschen von hinten packt und ihm das Messer mehrfach in den unteren Rücken rammt, dürfte ein tödlicher Nierentreffer selbst für Nicht-Meuchel-Experten eher die Regel sein, oder?

Sofort tödlich und lautlos ist das halt in den allermeisten Fällen nicht und je nachdem, wie mehrfach das mehrfach ist, dauerts auch seine Zeit.
Ansonsten hängt der Erfolg schwer davon ab, wie sich das Ziel nach den ersten paar Stichen anstellt und wie amateurhaft unser hypothetischer Neumeuchler agiert.
Wobei einer der größten Faktoren i.d.R. die medizinische Versorgung im unmittelbaren Anschluss ist.


Das Problem ist doch da ja eher, dass Regelsysteme sowas wie mehrfaches Zustechen innerhalb von wenigen Sekunden oft gar nicht vorsehen.

Ganz genau. Die gehen dann für eine Kampfrunde z.B. immer davon aus, dass beide taktieren, fintieren etc. pp. und dabei höchstens ein "Zwischentreffer" auf dem Weg zur endgültigen Kampfentscheidung rauskommt. Dann hat so ein Kampfsystem natürlich einen blinden Fleck bei dem Fall, dass einer der Kontrahenten situationsbedingt ungehindert nach Gutdünken zuschlagen kann.
Gilt dann aber auch wieder für alle Waffen und ist bei denen eher noch störender als beim Dolch.

Wie gesagt: Das sollte ein Kampfsystem mMn mit den Grundzügen bereits abbilden können, ohne sich in irgendwelchen Meuchel-Sonderregeln zu verrennen.
Muss ja auch nicht alles in genau einer einzigen Kampfrunde gelaufen sein, aber wenn das Ziel gefühlt schneller heilt, als der Dolch Schaden macht, dann passt was nicht  ;)

Alternativ zur Disadvantage finde ich auch eine Regelung denkbar, bei der man sich einer Gelegenheitsattacke aussetzt, wenn man auf einen abwehrbereiten Gegner mit nem Dolch losgeht.

Find ich eine gute Idee  :d
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Offline Megavolt

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #121 am: 23.11.2020 | 18:40 »
Wieviel Schaden macht Chuck Norris mit einem Dolch?

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Offline flaschengeist

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #122 am: 23.11.2020 | 18:43 »
Wieviel Schaden macht Chuck Norris mit einem Dolch?

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #123 am: 23.11.2020 | 18:45 »
In beiden Fällen sind idR Mooks die Opfer, also ist's wieder in Ordnung.  ;D

Na ja, in der Beziehung habe ich's bei meinem Leib- und Magensystem Fate ja ohnehin leicht: ;D

-- Waffen machen keinen Unterschied, solange sie nicht ausdrücklich extra zusatzverregelt werden; ein großartiger Messerstecher und ein großartiger Schwertmeister spielen per Voreinstellung einfach in ein- und derselben Liga.

-- Mooks fallen tatsächlich recht schnell um. ;)

-- Und wenn ich "meucheln" will, dann kann ich das ganz organisch aus den Grundregeln ableiten, indem mein Charakter erst mal versucht, unbemerkt oder vorgetäuscht-harmlos an sein Opfer heranzukommen (Vorteil erschaffen) und dann in der nächsten Runde den dadurch erlangten Situationsvorteil schamlos ausnutzt, um seine Attacke zu pushen. Wie erfolgreich der Versuch verläuft, hängt dann natürlich von den konkreten Fertigkeitswerten usw. ab, aber machen kann ihn prinzipiell erst mal jeder.

Aber das ist halt dieses eine System und läßt sich in der Regel nicht so einfach auf andere, insbesondere crunchiger angelegte, übertragen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum haben Dolche oft so einen niedrigen Schaden?
« Antwort #124 am: 23.11.2020 | 18:57 »
Man Glaubt das man mit der Langwaffe ein Vorteil hat.
das ist Umstände und Kontext abhängig ob Lang oder Kurzwaffe, ggf reicht der Platz nicht um die Langwaffe so effizient einzusetzen wie die Kurzwaffe.

Klassisch Kurzschwert vs Spatha oder Speer im Kampf schwergerüsteter Infantrie wie z.b. römische Legionäre gegen makedonische Sarrissarii  andersrum wenn der Kurzwaffenträger nachsetzt wenn der Langwaffenträger Abstand herstellen will.

Wenn Messermack allerdings versucht den Speerkämpfer zu unterlaufen, ist das nicht DEM erfolgreich weil der Speerkämpfer da was dagegen hat und zwar mit Speer und da mit Stössen und Hieben Messermack doch bös Aua tun könnte
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aka DEM IMPOV

Zweihänder bzw Biden händer länge laut europäische Hieb und Stichwaffen ist 1,90 Zweihänder 4,97  kg schwer Nr 118  Seite 198(d.h. vermutlich keine Kampfwaffe laut HEMA*)

What did Historical Swords Weigh?

By J. Clements
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und 1,70 mit einer Klingenlänge von 1,24b m Gewicht 3,8 kg S198 Nr 119 ebenda ist für mich keine Stangenwaffe

*aus "HEMA" Kreisen habe ich auch obige Aussage bezüglich des Rapiers

Nebenbei Silver war der Meinung IIRC das der Typ mit dem Kampfstab dem Schwertkämpfer so gut wie immer überlegen ist



Hast du einen Dolch und ich ein Schwert, hast zu zu 99% einfach Pech gehabt - bring nächstes Mal halt ein Schwert zum Fechten mit.  >;D
das nächste Sparring halte mal in einem Auto oder einem kleinen Aufzug >;D
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”