Autor Thema: Zauber machen es schwer, konsistente Welten zu bespielen - ein DnD-Problem?  (Gelesen 31976 mal)

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Offline Isegrim

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war Theoden nicht unter Sarumans magischem Einfluss und Gandalf brach den Zauber und danach war von Zaudern bei Theoden so gar nichts mehr zu merken eher umgekehrt Aragorn musste ihn zurückhalten mit gutem Rat

Die Frage ist: War das Magie? Der Film entscheidet sich eindeutig für "Ja ist es!", aber das Buch ist da unklarer. In dem Sinne meinte ich auch, dass es in Mittelerde kein Zaubersprüche im Sinne von offensichtlich wirksamen, eindeutig definierten Konstrukten gibt, die dann die Thread-Frage aufwerfen.

Magie bei Tolkien (und in vielen anderen Fantasy-Settings, sowie Sagen) ist vage, uneindeutig und (zumindest die mächtigere) zutiefst mit dem Schicksal der ganzen Welt verknüft. Das lässt sich nur sehr schwer in RPG-Regeln pressen, zumindest mit der Herangehensweise von D&D (und andere haben da mE auch ihre Probleme...).

Etwas, worin sich Mittelerde und D&D mE sehr viel ähnlicher sind: Magische Artefakte. Da haben wir eine ganze Reihe mit kleinen, geradezu rollenspiel-typischen Wirkungen: Die (eigentlich sekundäre) Fähigkeit des Ringes, Leute unsichtbar zu machen, elbische Tarnmäntel, Schwerter mit Feinddektektoren usw.. Aber die sind eben auch nicht alltäglich, außer im elbischen Zauberreich, und in der Form von Spielzeug (wenn das bei Bilbos Geburtagsparty erwähnte zwergische Zauberspielzeug wirklich magisch ist).

Daher insgesamt:
Und weil "high epic fantasy" und "High mighty powerful magic fantasy" (in meinen Augen) nicht so weit auseinanderliegen, denke ich, dass es ein DnD geben könnte mit einer Vielzahl von epischen Zaubern wie evocation, conjuration, alter/shape change (nur nicht in fliegende Wesen), abjuration, cure, raise... und zugleich trotzdem dengleichen Limitierungen, die zb auch Mittelerde hat: Schluchten, die übersprungen oder durchklettert werden müssen (anstatt "fly"); zaudernde Könige, die mit Diplomatie auf den richtigen Pfad zurück geführt werden können (anstatt mit "enchantment" verzaubert zu werden); Entfernungen, die nur durch Rennen oder Reiten schneller überwunden werden dürfen (anstatt "teleport").

Glaub ich nicht wirklich dran; es sei denn, man spielt eine, weltbewegende Kampagne, in der (zumindest ab einem gewissen Punkt) am laufenden Band Dinge vorkommen, die für die Spielwelt absolut außergewöhnlich sind. Denn das ist der HdR im Großen und Ganzen. D&D ist mE normalerweise was anderes.

"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Lichtschwerttänzer

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Die Magie Tolkiens ist nicht die Magie DnDs.

Hier passen eher die Romane von  Diana L Paxson Wodans Children , der Britannien Zyklus oder Misty Lackeys Valdemar und Heir of Alexandria Zyklen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Zed

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Da ich explizit nichts von der Magie Tolkiens hier zur Diskussion stellen möchte, bitte ich Euch zu dem (schon sehr oft diskutierten Thema ("Gandalf is a V. level wizard" oder so) einen eigenen Thread dazu aufzumachen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Du kommst hier andauernd mit Mittelerde und Tolkiens Werken,
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Online nobody@home

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Aus meiner Sicht ist das Problem mit der Magie von D&D nicht die Existenz oder Wirkungsweise bestimmter einzelner Zaubersprüche. Magie an sich soll ruhig prinzipiell alles können, dafür ist sie schließlich da.

Statt dessen besteht das Problem darin, daß es gerade den klassischen Vollzauberern wie Magiern und Klerikern zu leicht gemacht wird, Alleskönnerstatus in einer Person zu erreichen, indem sie im Laufe ihrer Karriere und des Aufstiegs durch die Stufen immer nur noch mehr und mächtigere Sprüche zu ihrem vorherigen Repertoire -- das mit zunehmender Charakterstufe auch noch mal separat an Macht gewinnen kann -- hinzufügen und auch mehr und mehr an Flexibilität in ihrer reinen Spruchauswahl vom einen Tag zum nächsten zulegen, so daß zunehmend hintertückische und durchschlagende Zauberkombinationen mehr und mehr Teil ihrer ganz normalen Alltagsroutine werden, ohne daß sie das unbedingt großartig etwas kostet. Das müßte man mMn einschränken.

(Speziell in der dritten Edition kommt halt noch dazu, daß viele Einschränkungen aus früheren Versionen wegfallen -- allein schon die Fähigkeit, einen Zauber der Stufe X in einem Slot der Stufe X oder höher vorzubereiten, was vorher so schlicht nicht ging, kann je nach genauer Anwendung ein Riesenbonus sein -- und die aus späteren naturgemäß noch gar nicht angedacht sind. Das ist, wohlgemerkt, nicht die grundsätzliche Ursache des Problems, verschärft es aber logischerweise in dieser Version der Regeln noch mal deutlich.)

Offline Zed

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Du kommst hier andauernd mit Mittelerde und Tolkiens Werken,
Du springst bei "Mittelerde" sofort an und liest dann evtl nicht mehr richtig  :)

Auf die Frage, wie ich mir eine konsistente Fantasywelt vorstelle, antworte ich: So episch wie DnD und so mondän wie Mittelerde.

Also eine physische Welt wie Mittelerde mit Moria-Schluchten, Brandywine-Flüssen, Drachen und Balrogs Balors plus Magie von DnD (ohne die Utility-Zauber, die die Bedeutung von Schluchten und Flüssen als Hindernisse schnell vernichten (Alter Self, Winged Boots: und kaum ein Hindernis ist noch ein Problem)).

Dass Du Dich um Längen besser mit Tolkien auskennst, anerkenne ich sofort  :) Für Deine Labels (High Epic Fantasy...) bin ich Dir dankbar. 
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Aber hier im Thread geht es nicht um die Magie, die in Mittelerde existiert.
« Letzte Änderung: 14.12.2020 | 21:54 von Zed »

Offline Lichtschwerttänzer

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Dir geht es um ein Setting auf dem du spielen kannst wie in Mittelerde aber hast Probleme mit  DnD 3 Magie

Problem ist Fly ist kein Bug sondern ein Feature und magische Strassenbeleuchtung sollte normal sein

https://de.wikipedia.org/wiki/Skidbladnir

In der Edda den Göttern in AdnD ein MI oder Artefakt

https://lotr.fandom.com/wiki/Vingilot
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Offline Tudor the Traveller

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@Zed: ernsthaft, vielleicht kann dich DSA dazu bedienen. Das dürfte imo so in etwa hinkommen. Magie kann Wumms, ist aber nicht übermächtig und die Welt ist phantastisch, aber nicht so überdreht wie D&D Welten.
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Ein paar Anmerkungen:

1.) Das Magiesystem (und viele Zauber, wie Regenbogenstrahlen, Hast usw) basieren auf Jack Vance's Dying Earth - Zyklus. (Deswegen wird es auch "Vancianisches Magiesystem" genannt.) Die Buchreihe ist mehr Schelmenroman als epische Fantasy; Zauberer (=diejenigen, die sich mit müh und Not ein halbes Dutzend (!) Zauber in das Hirn stopfen können) gelten als mächtig (und sind es auch irgendwie), arrogant und nicht ganz von dieser Welt. Zauber sind selten und werden eifersüchtig gehütet - man prügelt sich, intrigiert, mordet, stiehlt, lügt, verhandelt und betrügt, um eben diese zu erlangen. Das Wissen um ihre Herstellung ist in vergangenen Magierkriegen verloren gegangen, ganz kurz wird angedeutet, dass es sich dabei um Algorythmen handeln könnte, die irgendwie ihre eigene Seele bekommen haben.

2.)Warum kein "Wettrüsten" bzw. durchdachte Gegenmaßnahmen? Nicht jedes Mal und immer, aber manche der langlebigeren Herrscher haben vielleicht eine ganze Reihe an Verteidigungsmaßnahmen, die man erst einmal austüfteln muss ... wenn die Stadt an der Meerenge, Sitz des jahrtausendealten Imperiums und Zentrum des Wissens nicht einmal erfolgreich wegen des Falls ihrer Mauern eingenommen worden ist, hat man vielleicht auch Stein zu Schlick einkalkuliert. Auf einen Schlag fällt mir ein:
- Der Großteil der Mauer mag zwar aus Stein bestehen, aber es gibt immer noch eine Holzpalisade in der Mauer, die einen sofortigen Zusammenbruch der Verteidigung hinauszögert
- Antimagische Farbe reduziert den Schaden
- Etwas wird beim Einsturz der Mauer freigelassen.
- Trainierte Bogenschützen, die Magier ausschalten sollen (oder Attentäter etc.)
- Die "Steine" sind verzauberte Schlammmenschen
- Neue Mauern herbeizaubern ... aus Stein, Kraftfeldern, Feuer, Eis oder einer Batterie von Symbolen.
usw.

3) Entweder es ist für den Magier ein hochgradiger Zauber, oder er ist es nicht. Wenn er es nicht ist, sind Magier dieser Stufen auch nicht mehr diejenigen, die sich um Burgmauern sorgen, die Prioritäten sind da eher in der Kategorie "Abyssaler Spalt" "Geheimnisse des Metaversums" und "Von Leichnamgenerälen geführte Untotenarmeen" zu finden. Wenn er es ist ... und keine besonderen Maßnahmen plausibel sind, wer bin ich, dass ich einem Spieler seinen Spaß dafür nehme, dass er sich aus hunderten von Optionen genau diese Strategie herausgesucht hat?

4) Vieles Üble fängt damit an, etwas "episch" gestalten zu wollen ... und Spieler in vorgefasste Bahnen zu pressen.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

Offline Rhylthar

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@Zed:
Auch mal in Primeval Thule reingeschaut? Ist zwar für PF/13thAge/5E, aber die Grundidee bleibt gleich vom Setting.

Dort wird radikal geschnitten, was die Klassen angeht. Iirc gibt es z. B. keine Wizards.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Koruun

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Al'nur lag auf der Lauer, seine Klinge in der Rechten strahlte ein rötliches Schimmern aus, das niemand sah, denn sein Ring der Unsichtbarkeit umhüllte ihn. Die Späher hatten von drei Zauberkundigen gesprochen, es war also nur eine Frage der Zeit bis sie ihre Magie auf die Burgmauern werfen würden.
Er war Entbehrungen aus der Wüste gewohnt und so harrte er mit einer Feldflasche aus; drei Stunden, vier Stunden, fünf Stunden, dann sah er etwas. Ein Magus in Begleitung von einer Hand voll Soldaten.
Während die Soldaten einen Schildwall zum Schutz vor den eintreffenden Pfeilen bildeten, konnte er sich anschleichen. Wie vereinbart, zielten die Schützen der Burg auf die Schilde der Feinde.
Seine Klinge traf ohne jede Gegenwehr durch die Rippen des Zauberkundigen in dessen Herz. Al'nur musste sich nur noch der Eskorte entledigen und der Auftrag war erfüllt - es wurde Zeit, dass Hassan-i Sabbah für das Bündnis mehr Dinar vom Sultan forderte.


Das ist D&D.


Die Gefährten erklommen den schneebedeckten Bergpass und es stellte sich heraus, dass dem alten Magier allmählich die Kraft ausging. Siegbertmund hielt inne und beorderte eine Pause, damit der Alte nicht zusammenbrach.
Nachdem der Magus beinahe die Schlucht nicht hatte überspringen können, ging der heldenhafte Anführer keine Risiken mehr ein.


Das ist ... vermutlich eher TOR/DSA/etc.?
Aber nicht wirklich D&D. Ein Stufe 20 Zauberkundige legt keine Athletikchecks mehr ab. :)
"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
Charles W. Mills - THE WRETCHED OF MIDDLE- EARTH

Offline Zed

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Vielen Dank für Eure Lesetipps: 13th Age, DnD 4 und DSA sind mir unter anderem vorgeschlagen worden. Die Vielzahl der Vorschläge zeigt mir, dass es Systeme zu geben scheint, in denen es "gezähmte" und hoffentlich doch noch epische Magie plus Schluchten, die ein Hindernis bleiben, gibt. Die ersten drei Vorschläge sind sogar DnD-Systeme, diese Vorschläge liegen also noch näher am Threadtitel.

Die Vorschläge und Tonnen von D20-Systemen zeigen auch, dass DnD für jeden etwas anderes ist. Das ist voll in Ordnung.

Auf keinen Fall möchte ich mich hier einigen, was DnD ist und was nicht.

Aus meiner Sicht habe ich viele tolle Anregungen erhalten; ich habe verstanden, dass einige die vorgestellte These für falsch halten und warum, und das andere sie für sinnvoll halten. Ich hätte mir nicht mehr Rückmeldungen wünschen können.

Um nicht in eine Spirale von vielleicht schon in diesem Thread dreimal oder häufiger diskutierten Punkten zu geraten, werde ich ab jetzt hier wohl seltener antworten. Aber nochmal bis hierher: Vielen Dank!
« Letzte Änderung: 15.12.2020 | 11:57 von Zed »

Offline Zed

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Gar nicht so einfach, aber ich versuch es mal. Vielleicht in einen Thread

"Auswirkungen der D&D Regeln auf die Spielwelt" welcher sich damit befasst welche Regeln für die Konsistenz der Spielwelt welche Folgen haben. Dort könnte dann sowas rein wie: "Schießscharten würden so gebaut werden, dass sie als Total Cover zählen". Aber auch soziale Konsequenzen, wie z.B. die oben angesprochenen Folgen falls man fröhlich Händler bezaubert. Oder ein anderes Beispiel, wie die Regeln für Suchzauber dafür sorgen würden entsprechende Gegenmaßnahmen zu verbreiten.

Hey Arldwulf!

Wie Du siehst, habe ich drei Folgethreads erstellt. Ich dachte, es macht Sinn zwischen physischen und nicht-physischen Hindernissen zu unterscheiden. Die physischen Hindernisse habe ich nochmal unterteilt, in das spezielle Gebäudethema, das aber auch DnD-System-übergreifend interessant ist, und in das 3.5-Thema, das allgemeiner Distanzen, Schluchten, Berge etc. betrifft.

Ich hoffe, dass die Aufteilung einigermaßen hilfreich ist.

Offline Zed

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Wäre es nicht sinnvoller im Titel statt Gebäude Festung oder befestigtes Gebäude zu schreiben?

Die meisten Gebäude werden normal errichtet bedingt durch den Nutzen des Gebäudes und den Kostenfaktor.
Niemand braucht einen gegen Magier schwerbefestigten Bauernhof und niemand kann ihn sich leisten.

Ich verlagere die Frage mal weg vom "Ergebnisthread".

Ja, das ließe sich sicher noch besser formulieren. Ja, es ging mir um "Gebäude mit Befestigungs- und Schutzcharakter". Die sind aber sehr vielfältig. Ich wollte mit "Gebäude" offen lassen, ob es sich um ein Schloss, eine Stadt, eine Burg, ein "Panicroom" oder eine Waffen- oder Schatzkammer handelt. Das soll gerne alles da gerne gesammelt werden.
« Letzte Änderung: 16.12.2020 | 14:58 von Zed »

Offline Zed

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In den Sammlungen und auch in diesem Thread wurden immer mal wieder "weiche" Lösungen vorgeschlagen, Anlass war "Umfang des Einflusses durch Magie" wie mächtige Ortungszauber oder Bezauberungen.

Probleme sollten aber in meinen Augen am besten mit "harten" Regeln gelöst werden. "Weiche" Lösungen wie soziale Ächtung von Handlungen in der Spielwelt, die ein SL problematisch findet, oder "Deus ex Machina" wie, dass andere Probleme ("spontan") den epische Gegner abhalten, gegen die Gruppe vorzugehen, fühlen sich für mich falsch an: Im ersten Fall würde mich ärgern, dass ich weniger Freiheit habe, die Welt so zu vertreten, wie ich sie mir vorstelle: Denn vielleicht möchte ich Länder spielleitern mit Ächtung von bestimmter Magie und andere Länder ohne eine solche Ächtung.

Im zweiten Fall kommt noch ein anderes Gefühl hinzu: Es fühlt sich für mich "wie schummeln" an. Das Überleben der Spielgruppe ist dann davon abhängig, dass ich dauerhaft Ablenkungen ihres Endgegners festlege. Und sollte es in Zukunft mehr Interaktion zwischen Gruppe und Gegner geben, dann darf sie für den Gegner bloß nicht so wichtig werden, dass die Gruppe auf seinen Prioritätenplatz 1 kommt. Diese Vorfestlegung fände ich einengend und auch schade für die Gruppe, die wegen dieser Grenze nie den epischen Gegner stärker reizen kann/darf.

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Im zweiten Fall kommt noch ein anderes Gefühl hinzu: Es fühlt sich für mich "wie schummeln" an. Das Überleben der Spielgruppe ist dann davon abhängig, dass ich dauerhaft Ablenkungen ihres Endgegners festlege. Und sollte es in Zukunft mehr Interaktion zwischen Gruppe und Gegner geben, dann darf sie für den Gegner bloß nicht so wichtig werden, dass die Gruppe auf seinen Prioritätenplatz 1 kommt. Diese Vorfestlegung fände ich einengend und auch schade für die Gruppe, die wegen dieser Grenze nie den epischen Gegner stärker reizen kann/darf.

Das Überleben der SC-Gruppe ist immer vom guten Willen der Spielleitung abhängig. Da beißt die Maus keinen Faden ab, denn irgendeine Form von "rocks fall, everybody dies" kann die allmächtige Realherrscherin über die Spielwelt so oder so jederzeit aus dem Hut zaubern. Wenn's also nach diesem Kriterium geht, dann wird beim Rollenspielen grundsätzlich geschummelt.

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Das Überleben der SC-Gruppe ist immer vom guten Willen der Spielleitung abhängig. Da beißt die Maus keinen Faden ab, denn irgendeine Form von "rocks fall, everybody dies" kann die allmächtige Realherrscherin über die Spielwelt so oder so jederzeit aus dem Hut zaubern. Wenn's also nach diesem Kriterium geht, dann wird beim Rollenspielen grundsätzlich geschummelt.
Geschummelt wird aus dieser Spielperspektivem, wenn die Aktionen der Spielfiguren inkl. NSCs nicht nach bestem Wissen und Gewissen aus deren innerweltlichen Perspektive erfolgt. Das kann zu Gunsten wie zu Ungunsten der Spielerfiguren erfolgen - beides kann den Spielspaß hier erheblich schmälern.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Zed

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Das Überleben der SC-Gruppe ist immer vom guten Willen der Spielleitung abhängig. Da beißt die Maus keinen Faden ab, denn irgendeine Form von "rocks fall, everybody dies" kann die allmächtige Realherrscherin über die Spielwelt so oder so jederzeit aus dem Hut zaubern. Wenn's also nach diesem Kriterium geht, dann wird beim Rollenspielen grundsätzlich geschummelt.
Ich wollte nicht sagen, dass ein DnD-SL nie "schummeln" sollte. Das tue ich auch manchmal. Andererseits spiele ich bewusst kein Erzählspiel (<- jetzt ist das Verb "schummeln" besonders falsch gewählt, ich weiß, sorry). Aufs richtige Maß kommt es an.

Schwer zu quantifizieren, wieviel ich auf der Schummelskala schummle. Gefühlt würde ich sagen "weniger als ich könnte" und sow e n i g  wie ich möchte.   :) Aber die angesprochenen Punkte würden sich für mich zuviel anfühlen.

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Geschummelt wird aus dieser Spielperspektivem, wenn die Aktionen der Spielfiguren inkl. NSCs nicht nach bestem Wissen und Gewissen aus deren innerweltlichen Perspektive erfolgt. Das kann zu Gunsten wie zu Ungunsten der Spielerfiguren erfolgen - beides kann den Spielspaß hier erheblich schmälern.

Sicher, aber gerade um die innerweltliche Perspektive geht's mir hier in erster Linie. Eine Welt, in der NSC-Gegner "nur" nach ihrem innerweltlichen Wissen handeln, wird vermutlich konsistenter ausfallen als eine, in der sie spontan merken "Mist, da sind ein paar neue Erststufler mit SC-Neonschrift über dem Kopf, die muß ich zuerst angehen!" -- da muß es halt mal die Spielleitung einfach hinkriegen, zwischen Spieler- und Charakterwissen zu trennen.

Offline Zed

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Geschummelt wird aus dieser Spielperspektivem, wenn die Aktionen der Spielfiguren inkl. NSCs nicht nach bestem Wissen und Gewissen aus deren innerweltlichen Perspektive erfolgt. Das kann zu Gunsten wie zu Ungunsten der Spielerfiguren erfolgen - beides kann den Spielspaß hier erheblich schmälern.
Ich hätte es nicht so gut formulieren können. Du beschreibst, mit welchen umsichtigen Gedanken ich versuche, mein "Schummeln" im Zaum zu halten.

Offline Zed

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Sicher, aber gerade um die innerweltliche Perspektive geht's mir hier in erster Linie. Eine Welt, in der NSC-Gegner "nur" nach ihrem innerweltlichen Wissen handeln, wird vermutlich konsistenter ausfallen als eine, in der sie spontan merken "Mist, da sind ein paar neue Erststufler mit SC-Neonschrift über dem Kopf, die muß ich zuerst angehen!" -- da muß es halt mal die Spielleitung einfach hinkriegen, zwischen Spieler- und Charakterwissen zu trennen.
Das Leiten macht mir umso mehr Spaß, desto mehr die NSCs nach ihrem innerweltlichen Wissen handeln. Ja, und eine Welt, in der NSCs soweit es geht nach ihrem innerweltlichen Wissen handeln, fühlt sich für mich konsistenter an.
« Letzte Änderung: 16.12.2020 | 19:56 von Zed »

Online Maarzan

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Sicher, aber gerade um die innerweltliche Perspektive geht's mir hier in erster Linie. Eine Welt, in der NSC-Gegner "nur" nach ihrem innerweltlichen Wissen handeln, wird vermutlich konsistenter ausfallen als eine, in der sie spontan merken "Mist, da sind ein paar neue Erststufler mit SC-Neonschrift über dem Kopf, die muß ich zuerst angehen!" -- da muß es halt mal die Spielleitung einfach hinkriegen, zwischen Spieler- und Charakterwissen zu trennen.

Ja, genau das ist relevant - auch bei der Risikoanalyse was die Reaktion angeht auf bisher eben ihr nicht bekannte Pläne) auch wenn die noch fehlen sollten) der SC oder auch NSC-Lebenserhaltungstrieb und Rachsucht ungeachtet aller Kosten überhaupt.

Das hier oben hört sich für mich aber gänzlich anders an als dein Beitrag, auf den ich oben geantwortet habe.

Der klang mir nach: Die Spielleitung kann doch eh jedes Ergebnis herbeizaubern, also ist es auch legitim, wenn sie es tut - sie könnte schließlich ja auch NOCH schlimmer/willkürlicher agieren.
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Ja, genau das ist relevant - auch bei der Risikoanalyse was die Reaktion angeht auf bisher eben ihr nicht bekannte Pläne) auch wenn die noch fehlen sollten) der SC oder auch NSC-Lebenserhaltungstrieb und Rachsucht ungeachtet aller Kosten überhaupt.

Das hier oben hört sich für mich aber gänzlich anders an als dein Beitrag, auf den ich oben geantwortet habe.

Der klang mir nach: Die Spielleitung kann doch eh jedes Ergebnis herbeizaubern, also ist es auch legitim, wenn sie es tut - sie könnte schließlich ja auch NOCH schlimmer/willkürlicher agieren.

Ob es "legitim" ist, steht auf einem anderen Blatt (eine von Zed in seinem Beitrag, auf den ich damit geantwortet hatte, gewünschte "harte Regel", nach der sie es nicht darf, gibt's jedenfalls meines Wissens in keiner Version von D&D ;)), prinzipiell können kann sie aber. Ob sie danach noch eine Gruppe von Spielern hat, wird mit davon abhängen, wie gut sie ihre Entschuldigung für dieses Vorgehen verkaufen kann, ist dann aber wiederum eine dritte Sache.

Vor allen Dingen aber: Zed stellt im selben Post meine (im entsprechenden Nachbarfaden geäußerte) Position so dar, als wollte ich dem Auf-jeden-Fall-alles-auf-Spielerschonung-Hinbiegen das Wort reden. Das ist so aber nun auch wieder nicht richtig; mir geht's primär darum, daß "epische" Gegner mit entsprechend epischen potentiellen Aufspür-und-Vernichtungsmöglichkeiten diese schon aus reinen Spielweltgründen mit guter Wahrscheinlichkeit eben nicht gleich mit aller Gewalt gegen noch relativ niedrigstufige SC einsetzen werden, weil ihre epischen Pläne einen guten Teil ihrer Mittel gleich wieder binden und sie obendrein ihrerseits natürlich auch noch andere mächtige NSC (fast egal, ob nun Freund, Feind, neutral, oder sonstwas) haben, denen sie ihre Aufmerksamkeit auch widmen müssen.

Diese Faktoren im Hintergrund müssen nicht unbedingt gleich von Anfang an bis ins letzte Detail ausgearbeitet sein, um diese Begründung plausibel zu machen (auch wenn man das natürlich tun kann, wenn's Freude bereitet). Man kann aber in so ziemlich allen Fällen durchaus erst einmal einfach als gegeben annehmen, daß da allermindestens schon ein paar Dinge im Spiel sein werden, die unter anderem dafür gesorgt haben, daß der epische Feind nicht schon längst triumphiert hat...die Definition der Einzelheiten kann dann ggf. warten, bis sie für die SC im Lauf der Kampagne auch tatsächlich relevant werden.

Offline Zed

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Vor allen Dingen aber: Zed stellt im selben Post meine (im entsprechenden Nachbarfaden geäußerte) Position so dar, als wollte ich dem Auf-jeden-Fall-alles-auf-Spielerschonung-Hinbiegen das Wort reden. Das ist so aber nun auch wieder nicht richtig; mir geht's primär darum, daß "epische" Gegner mit entsprechend epischen potentiellen Aufspür-und-Vernichtungsmöglichkeiten diese schon aus reinen Spielweltgründen mit guter Wahrscheinlichkeit eben nicht gleich mit aller Gewalt gegen noch relativ niedrigstufige SC einsetzen werden, weil ihre epischen Pläne einen guten Teil ihrer Mittel gleich wieder binden und sie obendrein ihrerseits natürlich auch noch andere mächtige NSC (fast egal, ob nun Freund, Feind, neutral, oder sonstwas) haben, denen sie ihre Aufmerksamkeit auch widmen müssen.
Hey nobody, ich wollte keinen Post als etwas hinstellen, entschuldige bitte, wenn das so geklungen hat. Ich wollte einen Punkt, der mir im Zuge dieser Threads aufgefallen war, ansprechen. Die persönlichen Beispiele sollen auch noch deutlicher machen, dass ich keinen Allgemeingültigkeitsanspruch vertrete.

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Hey nobody, ich wollte keinen Post als etwas hinstellen, entschuldige bitte, wenn das so geklungen hat. Ich wollte einen Punkt, der mir im Zuge dieser Threads aufgefallen war, ansprechen. Die persönlichen Beispiele sollen auch noch deutlicher machen, dass ich keinen Allgemeingültigkeitsanspruch vertrete.

Schon in Ordnung, mir kam's auch in erster Linie darauf an, den Unterschied noch mal etwas genauer herauszuarbeiten. Tatsächlich gehöre ich wahrscheinlich auch eher zu der SL-Sorte, die die Charaktere ihrer Spieler grundsätzlich etwas vorsichtiger anfaßt...nur, die Plausibilität soll darunter natürlich auch nicht leiden. Zum Glück prallen diese beiden Ziele nur selten wirklich hart aufeinander, und selbst dann eher selten ausgerechnet im Bereich "Verhalten von zur Zeit ohnehin nicht persönlich anwesenden NSC". :)