Autor Thema: Setting vs System.  (Gelesen 4419 mal)

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Offline Der Läuterer

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Setting vs System.
« am: 21.12.2020 | 13:48 »
Ich weiss nicht, ob es manch anderem von Euch auch so geht wie mir, aber ich habe mitunter das Problem, dass ich ein Setting mag und bespielen möchte, mir das System dazu aber nicht zusagt.

Da habe ich dann ein geiles, vielleicht im Überschwang der Euphorie, gekauftes GRW daheim... im Regal stehen. Und da steht es dann...

Wechselt Ihr das System, um das Setting doch noch bespielen zu können?
Nehmt Ihr das Setting als Anregung, um Atmosphäre zu schaffen?
Oder verkauft Ihr das Werk dann schlicht wieder?
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Offline Isegrim

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Re: Setting vs System.
« Antwort #1 am: 21.12.2020 | 13:53 »
Wenn ich ein Setting bespielen will (und Leute finde, die das auch wollen), wird sich schon i-ein System finden bzw anpassen lassen.
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Offline JS

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Re: Setting vs System.
« Antwort #2 am: 21.12.2020 | 13:59 »
Ich weiss nicht, ob es manch anderem von Euch auch so geht wie mir, aber ich habe mitunter das Problem, dass ich ein Setting mag und bespielen möchte, mir das System dazu aber nicht zusagt.

Das ist für mich nicht ungewöhnlich. Ich spiele dann einfach mit einem anderen System; das hat bisher bei guter Konvertierung aber noch nie Probleme bereitet: DSA mit D&D, Splittermond mit 13th Age, Pathfinder mit WFRS 2, Mutant Chronicles mit d20 usw. usf.
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Offline Village Idiot

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Re: Setting vs System.
« Antwort #3 am: 21.12.2020 | 14:01 »
Klar wird da konvertiert oder auch gehausregelt, wenn das Ausgangssystem seine Reize hat und rettbar erscheint. Das ist für mich aber auch beides definitiv eine Quelle des Spaßes.
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Offline Zed

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Re: Setting vs System.
« Antwort #4 am: 21.12.2020 | 14:05 »
Das ist für mich nicht ungewöhnlich. Ich spiele dann einfach mit einem anderen System; das hat bisher bei guter Konvertierung aber noch nie Probleme bereitet: DSA mit D&D, Splittermond mit 13th Age, Pathfinder mit WFRS 2, Mutant Chronicles mit d20 usw. usf.
Ich habe mit dem Systemwechsel auch keine Probleme. Mein eigenes Setting hat drei Systeme erlebt: ein Microliteartiges Homebrewsystem, Runequest und dann DnD 3.5. Gerade der Wechsel auf/von Runequest war krass, aber nötig, und dank viel suspension of disbelief, die man bei jedem Rollenspiel braucht, lässt sich auch ein Systemwechsel bewältigen.

Offline YY

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Re: Setting vs System.
« Antwort #5 am: 21.12.2020 | 15:09 »
Ich habe auch keine Hemmungen, Setting und System zu trennen.
Die oft geäußerte Einschätzung, dass Setting und System eng verzahnt wären, kann ich in den wenigsten Fällen nachvollziehen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline flaschengeist

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Re: Setting vs System.
« Antwort #6 am: 21.12.2020 | 15:16 »
Die oft geäußerte Einschätzung, dass Setting und System eng verzahnt wären, kann ich in den wenigsten Fällen nachvollziehen.

Geht mir ähnlich. Spontan fällt mir Earthdawn als relativ eng verzahnt ein und selbst hierfür gibt es mehrere Konversionen (z.B. eine Savage Worlds Variante).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Issi

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Re: Setting vs System.
« Antwort #7 am: 21.12.2020 | 15:18 »
Mit dem DSA 1 System kann man eigentlich die meisten Settings bespielen..... ~;D

Offline Selis

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Re: Setting vs System.
« Antwort #8 am: 21.12.2020 | 15:25 »
Wenn mir das Setting nicht liegt? Würde ich das auch machen, technisch sollte sowas ja eher weniger ein Problem sein aber fühlt sich danach das Setting dann noch richtig an? Wisst Ihr was ich meine? Abseits von der fehlenden Sympatie, die fehlte nämlich nicht war 7te See nicht mehr 7te See mit D20 Regeln.

Konkret hätte ich aber da ein Projekt, wenn ich mal Zeit und Muse dafür finden würde: Buffy/Angel und Ghosts of Albion nach FFG Genesys.
Das cinematic Unisystem geht mir bis auf die Charaktererschaffung ziemlich auf den Zeiger.
« Letzte Änderung: 21.12.2020 | 15:28 von Lord Selis »
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Offline Zed

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Re: Setting vs System.
« Antwort #9 am: 21.12.2020 | 15:29 »
Wenn mir das Setting nicht liegt? Würde ich das auch machen, technisch sollte sowas ja eher weniger ein Problem sein aber fühlt sich danach das Setting dann noch richtig an? Wisst Ihr was ich meine? Abseits von der fehlenden Sympatie, die fehlte nämlich nicht war 7te See nicht mehr 7te See mit D20 Regeln.
In dem Punkt liegt vielleicht der Hase im Pfeffer: Bei mir dient das System dem Setting - "Setting first" sozusagen. Dann ist ein Systemwechsel von sekundärer Bedeutung.

Offline Fnord

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Re: Setting vs System.
« Antwort #10 am: 21.12.2020 | 15:34 »
Als bekennender GURPSler habe ich seit ca. 25 jahren keine neuen Regeln,  aber diverse neue Hintergründe gekauft und gespielt.

Offline Trollkongen

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Re: Setting vs System.
« Antwort #11 am: 25.12.2020 | 22:30 »
Also so trivial ist nun nicht, für ein bestimmtes Setting andere Regeln zu nehmen. Die Regeln machen immerhin viel vom Spielgefühl aus. Mal davon abgesehen, dass manche Regelsets gar nicht taugen, einfach für was anderes eingesetzt zu werden. Shadowrun mit D&D5-Regeln? Sicherlich möglich, aber will man das und vor allem: Ist die Konversion nicht einfach kack viel Arbeit? Cyberware, Hacken etc.

Mit ein paar Ausnahmen kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, ein Setting, das mit einem eigenen Regelwerk kommt, mal schnell mit anderen Regeln zu spielen.

Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #12 am: 25.12.2020 | 22:49 »
Das Spielgefühl eines Settings mit Originalregeln ist ja rein imaginär, wenn es keiner damit bespielt :)
Insofern, klar macht das System einen Unterschied. PbtA will und macht etwas anderes als CONTACT. Wenn ich das gewünschte Spielgefühl aus einer reinen Settingbeschreibung nehme, ist das ja erstmal kein Problem. Theoretisch sollten dann ja alle Systeme, die die gleichen Teile davon abbilden, einiges ähnlich machen.
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 10:18 von KhornedBeef »
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #13 am: 26.12.2020 | 00:36 »
Ich kann mir vorstellen, jedes Setting mit Gurps (für trockeneres) oder Fate (für mehr over-the-top) zu spielen. Viele hier verwenden Sawage Worlds für alles (sagt doch mal, wie es das Spielgefühl beeinflusst!). Mit meinem eigenen Regelwerk (=> Signatur) spiele ich eh jedes Setting (für klar erkennbare Kompetenzen und Runden ohne Innehalten; und natürlich, weil es meins ist …).
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Offline Rorschachhamster

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Re: Setting vs System.
« Antwort #14 am: 26.12.2020 | 07:06 »
Mit dem DSA 1 System kann man eigentlich die meisten Settings bespielen..... ~;D
Ganz im Ernst. Genau wie Old School D&D - je einfacher das System, desto weniger Konversionen bzw. Zusatzregeln machen jedes Setting bespielbar...  :)
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Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #15 am: 26.12.2020 | 10:22 »
Ganz im Ernst. Genau wie Old School D&D - je einfacher das System, desto weniger Konversionen bzw. Zusatzregeln machen jedes Setting bespielbar...  :)
Das heißt ultimativ nur, dass mit einem Münzwurf-System jedes Setting leicht zu konvertieren ist. Leider erzeugt es für keines davon typische Fiktion. Also, das ist mir zu lazy so.
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Offline Fezzik

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Re: Setting vs System.
« Antwort #16 am: 26.12.2020 | 10:51 »
Was ist den beispielsweise typische Fiktion ? Wenn ich in der Witcher Welt oder in Aventurien einen Attributswurf mache, ist es ein Attributswurf.

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Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #17 am: 26.12.2020 | 12:05 »
Was ist den beispielsweise typische Fiktion ? Wenn ich in der Witcher Welt oder in Aventurien einen Attributswurf mache, ist es ein Attributswurf.
Also ein Attributswurf ist schon mal nur dann Fiktion, wenn deine Spielfigur eine Spielfigur mit Attributen spielt. ~;D

Typische Fiktion wäre sicher Aufladen von Attacken in DBZ. Das Auslösen eines Countdowns, wenn Silvester Stallone eine Bombe entschärfen will. Ein mehrtägiges Kochturnier in Uranium Chef.
Also, eben alles, wofür man Regeln haben will.
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Re: Setting vs System.
« Antwort #18 am: 26.12.2020 | 14:49 »
Ok. Aber für das Bombenentschärfungsszenario könnte ich ja auch ein regelleichtes System verwenden, das mir erlaubt das schnell und easy per Ruling abzuhandeln ( wird dann halt wohl eine dauerhafte Hausregel werden, wenns gut funzt). Das rechtfertigt für mich jetzt nicht die Verwendung eines Systems in dem es explizites Bomben entschärfen als Regelkonstrukt gibt, nur weil es das Settingspezifische System ist. Kann ja trotzdem scheiße sein am Tisch  :think:
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Offline KhornedBeef

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Re: Setting vs System.
« Antwort #19 am: 26.12.2020 | 15:15 »
Ich wollte ja auch nur ausdrucken, dass "möglichst einfach" seine Grenzen in "fühlt sich beliebig an"findet, wobei der sweet spot für uns beide natürlich an verschiedenen Stellen liegen kann.
Wenn ein Waldläufer aber z.b. beim Bombenentschärfen genauso gut ist wie ein Bombenentschärfer mit der gleichen Dex, dann finden wir das beide doof. Du sagst dann "da mache ich als DM ein ruling, und so ist das dann, fertig." dann ist das legitim (und ja auch so dieses Ding, wo OSR und Dungeon World so schön einträchtig sind, irgendwie) und ich sage "meh, das sollte im System berücksichtigt werden, wenn es typisch fürs Spiel ist". Auch ok.
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Offline Isegrim

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Re: Setting vs System.
« Antwort #20 am: 26.12.2020 | 15:29 »
Also so trivial ist nun nicht, für ein bestimmtes Setting andere Regeln zu nehmen. Die Regeln machen immerhin viel vom Spielgefühl aus.

Stimmt sicher, dass man nicht unedingt das gleiche Spielgefühl bekommt wie mit Originalregeln, aber das war ja nicht die Frage.

Ich hab jetzt Shadowrun mit Shadowrun-Regeln und einem Fate-Hack bespielt, und es war beides mal das Setting "Shadowrun". Klar war das Spielgefühl ein bischen anders, aber das wars auch, wenn man bspw. SR 3. Ed. mit SR 4. Ed. vergleicht.
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #21 am: 26.12.2020 | 23:04 »
Stimmt sicher, dass man nicht unedingt das gleiche Spielgefühl bekommt wie mit Originalregeln, aber das war ja nicht die Frage.

Ich hab jetzt Shadowrun mit Shadowrun-Regeln und einem Fate-Hack bespielt, und es war beides mal das Setting "Shadowrun". Klar war das Spielgefühl ein bischen anders, aber das wars auch, wenn man bspw. SR 3. Ed. mit SR 4. Ed. vergleicht.
Ich habe mit meiner Runde ursprünglich Erynnia mit Gurps bespielt und später dann mit dem EWS. Das Spielgefühl hat sich deutlich unterschieden: Mit Gurps wurde die Welt immer trockener und von meinem ursprünglichen High-Fantasy-Konzept ist nicht viel geblieben. Mit dem EWS wurde die Welt wieder deutlich magischer und unvorhersehbarer. Ein Teil davon dürfte wirklich das Würfelsystem sein, weil der ±W6 im Nahbereich linear ist (die Ergebnisse von Würfen streuen mehr, so dass die Ergebnisse weniger vorhersehbar sind), im Fernbereich aber auf die Gurps-Wahrscheinlichkeiten geht (große Überraschungen sind ähnlich selten), und weil die Differenz zum Mindestwurf oder gegnerischen Wurf die Effektstärke bestimmt (dadurch werden die möglichen Ergebnisse vielfältiger). Dazu gibt es viel weniger Werte auf dem Charakterblatt.

Effektiv habe ich das System gewechselt, damit das Setting das Spielgefühl erhält, das ich erzielen wollte. Jetzt habe ich eine Runde mit einem Schoßdrachen, einem Troll (klein — alte Mythologie, nicht DSA), einer Katzenmenschen-Nekromantin, einem kleinwüchsigen Kopfgeldjäger und einem überzeugenden Piraten, und es funktioniert.

Es hat übrigens nicht vollständig geklappt: Ich wollte das Machtniveau niedriger halten als das, was sich mit dem EWS als das am liebsten bespielte herausgestellt hat. Die Abweichung war aber für mich OK.
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Offline Thaddeus

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Re: Setting vs System.
« Antwort #22 am: 26.12.2020 | 23:49 »
Ich kann irgendwie die meisten Posts hier nicht ganz nachvollziehen. Ich finde es absolut ermüdend, ein System auszutauschen. Damit es konsistent und das urspüngliche Spielgefühl erhalten bleibt, sind meiner Meinung und Erfahrung nach oftmals umfassende Anpassungen nötig. Je nach Setting. Ich habe kürzlich eine Runde Dark Heresy gestartet. Da aber alle 40k Rollenspiele mit Regelwerken unterfüttert sind, die dringend zum Fremdschämen einladen, wollte ich auf WFRP 4th umsteigen, was ich für noch ganz brauchbar halte. Obwohl der Weg von DH 2nd Ed. zu WFRP 4th mE nicht so schrecklich weit ist, habe ich ziemlich schnell mit der Konvertierung entnervt aufgegben... Am Ende habe ich mir ein eigenes sehr leichtes System gestrickt, welches ganz stark auf Blades in the Dark aufbaut (ein Tip von KhornedBeef!) und wir haben am ersten Abend echt super damit gespielt, bin mir sicher, dass wir dabei bleiben werden.

Kurzum: Setting und Spielwelt sind zwar zumeist nicht zwingend miteinander verzahnt. Die Übersetzung in ein anderes Regelwerk (wenn es nicht grade ein Universalregelwerk, FATE ist) finde ich aber so ermüdend, dass ich mir das bisher immer gespart habe.
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Offline sindar

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Re: Setting vs System.
« Antwort #23 am: 2.01.2021 | 12:48 »
Damit [...] das urspüngliche Spielgefühl erhalten bleibt
Also ich nehme ein anderes System in der Regel dann, wenn ich ein anderes Spielgefuehl haben will als das, was mir das bisherige System geliefert hat.

Uebrigens: "Shadow of the Demon Lord"-Regeln auf Lorakis hat in einer von mir geleiteten Gruppe mal wunderbar hingehauen. Das war aber auch eine eher anspruchslose und aeusserst plotfixierte Truppe; sie existiert leider nicht mehr. Ich habe damals ziemlich viel improvisiert. Ich weiss noch, dass ich den Orc als Vargen angemalt habe und den Goblin als Gnomen. Die Magietradidtionen habe ich teilweise einfach nur umbenannt und einige 'rausgeschmissen, aber da weiss ich keine Einzelheiten mehr. Ansonsten habe ich mehr oder weniger aus dem Buch gespielt. Das hat wunderbar funktioniert.
« Letzte Änderung: 2.01.2021 | 20:49 von sindar »
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Offline ArneBab

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Re: Setting vs System.
« Antwort #24 am: 2.01.2021 | 15:54 »
Ich kann irgendwie die meisten Posts hier nicht ganz nachvollziehen. Ich finde es absolut ermüdend, ein System auszutauschen. …  Die Übersetzung in ein anderes Regelwerk (wenn es nicht grade ein Universalregelwerk, FATE ist) finde ich aber so ermüdend, dass ich mir das bisher immer gespart habe.
Die meisten hier haben doch davon gesprochen, auf ein Universalsystem zu wechseln, oder?
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