Ich glaub nicht dran. Es geht doch MANCHMAL einiges an Feeling verloren wenn man ein Setting auf ein System aufpflanzt.
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Dabei sage ich jezt nicht das es hier und da nicht doch funktioniert. Alleine habe ich aber eben auch schon katastrophale Fehlschläge erlebt aber natürlich auch Dinge in denen es recht gut geklappt hat.
Vieles liegt aber sowieso an ganz allgemeinen Faktoren. Am meisten hängt es IMHO generell daran, dass schon mal 2 grundlegende Anforderungen zusammen kommen: A) Jemand, der sein Portierungshandwerk mit dem System versteht, das Setting gut kennt und auch ordentlich Arbeitszeit investiert. B) Das genutzte Universalsystem sollte von Haus aus ein hohes Qualitätsniveau bieten (erprobt) mit vielen Stellschrauben, vernünftigem Balancing etc., damit der "Handwerker" nicht durch zu günstiges oder zu wenig Werkzeug eingeschränkt bzw. gebremst wird.
Oft ist hier das Ergebnis bereits misslungen bzw. lauwarm (oder zumindest nur für wenige Geschmäcker geeignet), dass findet man bei allen Universalsystemen durch die Bank für beliebige Settingkonvertierungen, die eben quick and dirty sind; nach Perlen muss man i. d. R. schon mal etwas mehr suchen...
Speziell das Thema Feeling ist allerdings sehr verzwickt, weil das bekanntermaßen so ein massiv subjektiv aufgeladenes Thema ist. Da muss man schon zu Beginn einiges an guter Vorarbeit leisten, um sich selbst erstmal tiefer in die Essenz eines Settings reinzuarbeiten, damit man z. B. den klassischen Fehler vermeidet bestimmte Würfelwürfe des "Originals" (=Originalmechanik, nicht Setting) gleich als Feeling zu sehen etc.
Wenn ich irgendwo einmal kurz mitgespielt habe, bei der Portierung von X durch SL Y, kann ich diese Arbeit dann überhaupt schon gut beurteilen? Obwohl ich vielleicht die Designprinzipien und den Spielstil von SL Y gar nicht richtig kenne? Obwohl ich vielleicht eine andere Sicht auf Setting X habe als SL Y, wo man sich erstmal verständigen müsste? Ich persönlich versuche eigentlich v. a. erstmal die grundlegende Qualität der Arbeit an sich zu beurteilen, was Sorgfalt, Gründlichkeit, Recherche, Reflektion/Tiefgang etc. angeht, so wie man das in der Wissenschaft auch machen würde. Ich finde das Thema Feeling wird meistens viel zu leichtfertig angegangen und nur schnell aus der Hüfte abgehandelt.
Wenn man hier wirklich echte, objektivere "Qualität" will:
Der erste Schritt ist IMHO eigentlich sich klar zu machen, dass schon das eigene Urteil durch geprägtes Vorwissen zwangsweise verzerrt ist und man somit wie Wissenschaftler, Entwickler etc. auch im klassischen Dilemma der "eigenen Brille" gefangen ist, so dass man nur durch externe Beurteilung wirklich tiefgehend weiter kommen kann. Wenn man hier ernsthaft was nachweisbar besseres bauen will, kommt man IMHO eigentlich für die Wertung kaum um Ansätze herum wie in der Sozialwissenschaft, Psychologie, Medizin etc., wo man dann z. B. verschiedenen Testbenutzern/Spielern, die das Originalsetting vorher _gar nicht_ kennen (!), die neuen Portierungsansätze vorstellt und ihre Wahrnehmung und Meinung dazu systematisch mit Fragebögen erfasst und im Vergleich auswertet. Dabei würde man dann auch die Reihenfolgen tauschen etc., also z. B. alle Kandidaten mit ungerader Zahl sehen zuerst A) Portierung dann B) die "Originalmechanik", bei denen mit ungerader Zahl umgekehrt etc. - entscheidend ist, dass niemand wissen darf was A und was B ist (Doppelblindstudie etc. ...)
Viel Arbeit, aber dann kann man tatsächlich statistisch zeigen was für Feeling entsteht, bereinigt von den ganzen Vorurteilen, Missverständnissen etc.