Nach allem, was ich gelesen habe, macht das ganze Szenario für mich einen viel zu aufgesetzten Eindruck.
Das Geschehen wirkt künstlich und nicht lebendig.
Als Konstrukt ist es vielleicht noch glaubhaft, aber die Handlungen sind fernab jedweden Realismus und nicht nachvollziehbar, bzw. unlogisch.
Die Zahnräder greifen nicht ineinander und es knirscht an allen Ecken und Kanten.
Das betrifft sowohl die Welt als solche, aber auch die Handlungen der Chars.
1. Die Chars bekommen als Bezahlung Gold und einen blauen Stein.
Fragen: War der Stein (a) ein Teil der Bezahlung oder (b) ein Bonus?
Zu a - Weshalb wurde nicht der ganze Lohn in Gold bezahlt? Auch hätte der Stein längst versilbert sein können.
Und weshalb nehmen die Chars ihn als Lohn an, wenn sie dessen Wert selbst nicht einschätzen können?
Zu b - Weshalb ein Bonus?
2. Die Chars treffen auf diese Riesen Insekten.
Frage: Weshalb kämpfen die Chars überhaupt, wenn sie doch kommunizieren könnten?
Frage: Weshalb konnten die Insekten gerade jetzt entkommen? Was hat sich geändert?
Vermutung: Gehen dem Land gerade die leuchtenden Steine aus?
Frage: Weshalb wurden Kind und Wache entführt? Gab es noch andere, die entführt wurden?
Frage: Weshalb wurden die Insekten gefangen gehalten?
Frage: Hatten sie eine Aufgabe?
Frage: Was ist das Ziel der Insekten, jetzt da sie frei sind?
3. Die Verschwundenen (Kind und Wache) kehren heim.
Frage: Zuerst werden die Chars als Helden gefeiert, dann aber, wegen Nichteinhaltung der Ausgangssperre, wie Schwerverbrecher behandelt. Warum?
4. Der Mann der Herrin ist gut informiert. Er ist allein und ohne Leibgarde unterwegs. Und er warnt die Chars vor seiner Frau.
Fragen über Fragen: Wieso? Weshalb? Warum?
Ausserdem würde ich niemandem glauben, der in seinen ersten Sätzen das Wort Vertrauen benutzt.
5. Die Insekten sind offenbar bekannt; zumindest dem Mann der Herrin.
Fragen: Welche Bedeutung / Aufgabe haben diese Insekten? Für ihn?
Fragen: Weshalb kümmert sich niemand um deren Bekämpfung? Oder den Schutz der Bevolkerung? Hätten die Wachen nichts Besseres zu tun, als den Chars nachzustellen?
Das Selber-Schuld-Thema: Weshalb fragen die Chars nie nach?
Nicht bei ihrer Bezahlung. Nicht bei Wache und Kind. Nicht bei dem Bankier. Nicht bei der Insekten Königin. Und auch nicht beim Mann der Herrin.
Zum SL-ing:
Die Spieler werden darauf hingewiesen, dass sie sich mit dem Blut der Insekten tarnen können, aber nicht darauf, dass die Besprechung vor dem Bankier als In Game Unterhaltung gewertet wird?
Sei es drum. Aber das hätte ich genau andersherum geregelt.
Woher kommen die vielen Wachen mit Hunden beim Wirtshaus auf einmal her? Das erscheint sehr, sehr unglaubwürdig und konstruiert, so als sollten die Chars auf Biegen und Brechen den Stein abgenommen bekommen.
Das liest sich nicht wie Open World sondern wie ein Skript.
Das Zurücklassen des vierten Mannes ist vermutlich schlicht der Kommunikation über das Netz geschuldet und auch nicht weiter wichtig. Der Char wäre wesentlich interessanter, wenn er derjenige gewesen wäre, der den Stein bei sich getragen hätte.