Das mit den waffen geht langsam ein bisschen OT, aber das ist so ein Thema, das mehrere Rollenspiele aus dem Fantasybereich, u.a. auch HeXXen 1733, betrifft. Egal welche Nahkampfwaffe du längere zeit im Kampf führst, du brauchst körperliche Stärke um nicht nach einigen Manövern zu ermüden. Rollenspiele haben Probleme, das abzubilden, um die die sich manchmal herumdrücken, die sie aber die sie auch manchmal im Sinne der Spielbarkeit ignorieren. Dann kommt eben ein STR 8 DEX 18 Schurke heraus, der mit seinem Rapier durchgehend +6 Angriff hat und 1d6+4 Schaden verursacht. bei Midgard (M2, alles andere hab ich nur angespielt) bedarf es gewisser Mindestwerte in Stärke und Geschick, um bestimmte Waffen zu erlernen (Rapier glaube ich ST 31 Ge 61 auf der 100er Wertskala) und Schadensboni für alle Nahkampfwaffen werden sowohl aus Stärke als auch aus Geschick berechnet. Vielleicht ein besserer Weg, aber vielleicht auch das erste von unnötig vielen Details, das dem Götzen des Realismus dargebracht wird.
Was Fernkampfwaffen angeht, ist das ja noch schlimmer. Für einen Bogen braucht man Kraft, Geschicklichkeit und ein gutes Auge (außer vielleicht im Armeekampf, wo auf Glück geschossen wird). Trotzdem wird Fernkampf von vielen Regelwerken (gerade aus dem D&D/d20-Bereich) unter nur Geschicklichkeit eingeordnet.
Was die historische Genauigkeit der Waffengattungen angeht, scheint bei den meisten Fantasyrollenspielen eine gewisse Indifferenz vorzuliegen - aber das ist nunmal ein typisches Fäntelalterproblem, das mehrere Epochen (bei Midgard von Jungsteinzeit bis frühe Renaissance) abdecken will, was auch vertretbar ist, wenn eine ganze riesige Spielwelt damit bespielt werden soll (wo es in den Küstenstaaten andere technische Möglichkeiten gibt als auf den Feuerinseln) und das Spiel mehrere Untergenres des phantastischen Abenteuerspiels (Abenteuerromans, Abenteuerfilms) anbietet.
Bei HeXXen 1733 ist die Spielwelt aber zeitlich und örtlich enger gefasst und die Genres eindeutig begrenzt: Mantel & Degen mit Horrorelementen/Schauerromantik. In dem Fall mag es als Fun-Fact gelten, dass Zweihandschwerter oder Sword & Board-Kombinationen im historischen Deutschland der 1730er noch irgendwo benutzt wurden - es passt irgendwie nicht ins Genre. Mit Stangenwaffen kann ich noch leben, aber Schwert und Schild oder Zweihänder hat etwas vom mittelalterlichen Ritter, der in Ritterromanen oder Ritterfilmen oder Standardfantasy seinen Platz hat.