Autor Thema: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime  (Gelesen 6213 mal)

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Offline Alexandro

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #25 am: 2.02.2021 | 10:16 »
Naja, wenn die Leute, die schon Erfahrung hatten, hierzuforums mehr Verwertbares geschrieben hätten, hätte zumindest ich mir das Geld vielleicht tatsächlich gespart. Dem war aber nicht so, da war nur an mehreren Stellen die Rede von "Mischung aus Savage Worlds und Fate" (was nicht stimmte).

Naja, wenn man schon alles was hier im Forum geschrieben wurde (sehr unsachlich) abkanzelt, dann sollte man die entsprechenden Beiträge vielleicht nochmal lesen.

Als "Mischung aus Savage Worlds und Fate" hat das System hier (außer dir) nämlich niemand bezeichnet.

-Gunthar hatte geschrieben, dass Cortex Classic für ihn das bessere Savage Worlds sei (und das auch begründet)
-ich hatte daraufhin geschrieben, dass ich CortexPlus für mich das bessere Fate ist (was auch stimmt: es macht einige Sachen ähnlich, aber gleichzeitig gibt es sehr unterschiedliche Mechaniken, welche dafür sorgen dass sich nicht alle Charaktere gleich anfühlen und den Spieler (wenn er einen fertigen Charakter vor sich liegen hat) deutlich mehr an die Hand nehmen, um ihn zu einem bestimmten narrativen Spielerlebnis hinzuführen, als das bei Fate der Fall ist).
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Deltacow

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #26 am: 2.02.2021 | 11:40 »
bin mit dem ganzen ding mittlerweile 3x durch; insgesamt habe ich wenig zu bemängeln, tatsächlich stelle ich sogar eine laufende runde auf das system um; was ich aber wenig finde sind verwendbare "fanmade" sachen - bspw. wäre eine liste mit beispiels-sfx oder beispiels-limits wahnsinnig toll - weiß jmd. was?

Offline Alexandro

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #27 am: 2.02.2021 | 11:53 »
Was genau suchst du?

Zu Marvel Heroic gab es ziemlich viele "Wie setze ich [Superheld X] in Cortex um?"-Seiten, da gibt es einige Beispiele:
https://marvelheroicrp.fandom.com/wiki/Category:Hero_Datafiles

Ansonsten gibt es etliche "Hacks" zu diversen Settings:
https://critical-hits.com/blog/2012/05/04/torg-a-marvel-heroic-roleplaying-hack-hacking-the-datasheets/
https://groups.google.com/g/somethingville
http://joshroby.com/downloads/Emerald%20Dawn%20the%20Series.pdf

Allerdings sind seit der letzten großen Popularität von Cortex auch fast 10 Jahre ins Land gegangen, so dass einige Seiten inzwischen down sind (ich krame mal in meinen Ordnern und schaue, was sich davon noch auf meiner Festplatte tummelt - die Veronica Mars-Konvertierung müsste ich afaik zumindest noch haben).

EDIT: das gehört langsam aber wirklich in [CortexPlus] Allgemeine Diskussion.
« Letzte Änderung: 2.02.2021 | 12:04 von Alexandro »
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Offline Gunthar

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #28 am: 2.02.2021 | 12:31 »
Über Cortex Prime kann man sich auch auf der SRD Seite informieren, bevor man sich das Buch kauft. Viele Optionregeln tönen erst mal gut, können aber das ganze unübersichtlich werden lassen. (PF 1 lässt grüssen).
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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
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Offline Radulf St. Germain

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #29 am: 2.02.2021 | 17:59 »
Ich für meinen Teil bereue den Kauf bisher nicht. Schönes Buch, Artwork, dass mir super gefällt, viele interessante Ideen. Ich freue mich über den Input langjähriger Fans an dieser Stelle, da ich sicherlich das eine oder andere beim Durchlesen nur oberflächlich erfasse. Allerdings lohnt es sich meiner Meinung nach nicht, über Geschmack zu streiten. Jeder soll nach seiner "Rollenspielfassong" glücklich werden.

Mein Regelfazit bisher: Ich finde den Würfelmechanismus einfach Klasse, ebenso die flexible Charaktergestaltung. Ich werde es sicher mal ausprobieren, wenn ich eine verrückte Setting-Idee habe, die ich mit anderen Systemen nur schwer umsetzen kann. (Hong Kong Noodle Kitchen Battles, here I come.)

[Charaktererschaffung Teil 2]
Nachdem ich geistig wieder erfrischt war, habe ich mir die letzte Variante der Charaktererschaffung angeschaut. Man geht dabei durch verschiedene Life Stages und sucht bei jedem eine Option aus (z.B. Kindheit - "Vollnerd", "Jock"...) Ausserdem entsteht dabei ein Diagram aus Beziehungen, NPCs, Orten usw. Klingt sehr spannend und ist wahrscheinlich auch für andere Rollenspiele gut geeignet. So stelle ich mir einen schöne Session Zero vor.

Offline Radulf St. Germain

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #30 am: 4.02.2021 | 20:48 »
[Szenen]

Ein interessanter Teil, denn hier weicht Cortex Prime von den Spielen ab, die ich sonst so spiele. Wobei ich das Gefühl habe, dass dieses Kapitel durchaus von verschiedenen Leuten sehr unterschiedlich ausgelegt werden könnte.

Abenteuer setzen sich aus Szenen zusammen. Soweit so bekannt. Schaut man sich aber die Beschreibung der Szenen genauer an, so sieht man einige Unterschiede zu z.B. TORG, das ja auch mit Szenen arbeitet. So wie ich das interpretiere, hasten die SCs nicht von Szene zu Szene sondern der DM kann entscheidet wer in einer Szene vorkommt und was der Rahmen der Szene ist. Klar, der DM kann fragen, was die Spieler machen und eine Szene auf die andere folgen lassen. Es gibt aber auch interessante Ausnahmen.

  • "Soap Opera Modus": Das nenne ich so. Hier framed der DM eine Szene, die z.B. interessante Konflikte zwischen den SCs zeigen kann. Beispielsweise entscheidet der DM, dass sich 2 SCs zufällig im Shopping Mall treffen. Kein Spieler hat entschieden, dass er in den Mall geht aber der DM denkt, dass das eine schöne Szene werden könnte.
  • Flashback: Eine sehr coole Idee, die man sonst eher selten findet. Der Zeitverlauf ist nicht mehr linear. Das mag erstmal kompliziert klingen bietet aber einen Vorteil. Statt ewig zu planen und einzukaufen, kann der DM Flashbacks spielen und dort werden dann die passenden Vorbereitungen getroffen. Finde ich spannend.
  • In Medias Res: Keine eigene Szene als vielmehr der Einstieg in die selbe. Hier steckt der DM die Helden mitten in die Patsche.

Konflikte sind eingene Szenen aber die will in einem separaten Post besprechen.

Zu diesem Kapitel muss ich sagen, dass es mich sehr überrascht hat. Aus meiner Sicht geht es sehr gegen die Mode der Zeit. Der DM wird hier auf eine Weise empowered, die ich nicht erwartet hätte, insb. durch das in medias res. Ich finde die Ideen durchaus interessant, aber es zeichnet sich für mich immer mehr ab, dass es nicht mein "go to" Rollenspiel wird. Das ist gar nicht negativ gemeint, vielmehr will ich damit herausstreichen, dass es für sehr ungewöhnliche Abenteuer und Settings geeignet ist und dieses Potential bei einem Dungeon Crawl nicht adequat genutzt würde.

Offline Radulf St. Germain

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #31 am: 7.02.2021 | 19:01 »
[Kampf und "Skill Challenges"]

Kommen wir zu dieser besonderen Szene namens Konflikt (d.h. Kampf, Diskussionen etc.). Wir haben ja in den vorherigen Szenen schon viel über Stress und Konsequenzen gelesen, d.h. hier im Grunde sind die meisten Steine schon gelegt. Hier hinzu kommen verschiedene Varianten für Initiative, die alle recht "normal" daher kommen. Man kann allerdings auch ohne Initiative spielen, was vielleicht bei Dramen ganz gut funktioniert, beim Kampf bin ich aber skeptisch. Insegesamt gibt es sonst wenig neue Regeln, eine für Goons, eine für Scale. Beide recht simpel über Zusatzwürfel umgesetzt.

Es gibt auch eine Art Skill Challenge. Die Prämisse hier ist, dass man immer erfolgreich ist, je nach Güte des Wurfs aber schneller oder langsamer. Keine schlechte Idee, sehr einfach aber gut umgesetzt.

Ich muss hier sagen, dass die Kampfregeln gut sind für jemanden, der einen cinematischen Kampf will mit viel Boom und Bang. Die Aktionen sind sehr abstrakt und viel dürfte auf der Erzählebene passieren. Gleichzeitig ist es aber durch Complications, Stress und Assets keinesfalls so, dass man einfach aufeinander schlägt und Hitpoints abstreicht. Das wird einigen Leuten sehr gefallen, mir gefällt es für schnelle One-Shots und Zeitdruck sicher ganz gut. Für Taktiker und Leute die sich klare Regeln wünschen könnte das eher zu dünn sein. (Dünn nicht im Sinne von Qualität sondern als absichtliche Designentscheidung die eben nicht für jedermann funktioniert.)

Es gibt dann noch ein Beispiel zum Kampf. Das verstehe ich ab Schritt 2 nicht mehr. (Und Schritt 1 ist nur eine Illustration). D.h. vielleicht erzähle ich Euch hier auch nur Bullshit, weil ich alles misverstanden habe. Wenn jemand das Beispiel erklären könnte, fände ich das sehr nett und hilfreich.)

Offline Deltacow

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #32 am: 8.02.2021 | 10:38 »
[Kampf und "Skill Challenges"]

Kommen wir zu dieser besonderen Szene namens Konflikt (d.h. Kampf, Diskussionen etc.). Wir haben ja in den vorherigen Szenen schon viel über Stress und Konsequenzen gelesen, d.h. hier im Grunde sind die meisten Steine schon gelegt. Hier hinzu kommen verschiedene Varianten für Initiative, die alle recht "normal" daher kommen. Man kann allerdings auch ohne Initiative spielen, was vielleicht bei Dramen ganz gut funktioniert, beim Kampf bin ich aber skeptisch. Insegesamt gibt es sonst wenig neue Regeln, eine für Goons, eine für Scale. Beide recht simpel über Zusatzwürfel umgesetzt.

Es gibt auch eine Art Skill Challenge. Die Prämisse hier ist, dass man immer erfolgreich ist, je nach Güte des Wurfs aber schneller oder langsamer. Keine schlechte Idee, sehr einfach aber gut umgesetzt.

Ich muss hier sagen, dass die Kampfregeln gut sind für jemanden, der einen cinematischen Kampf will mit viel Boom und Bang. Die Aktionen sind sehr abstrakt und viel dürfte auf der Erzählebene passieren. Gleichzeitig ist es aber durch Complications, Stress und Assets keinesfalls so, dass man einfach aufeinander schlägt und Hitpoints abstreicht. Das wird einigen Leuten sehr gefallen, mir gefällt es für schnelle One-Shots und Zeitdruck sicher ganz gut. Für Taktiker und Leute die sich klare Regeln wünschen könnte das eher zu dünn sein. (Dünn nicht im Sinne von Qualität sondern als absichtliche Designentscheidung die eben nicht für jedermann funktioniert.)

Es gibt dann noch ein Beispiel zum Kampf. Das verstehe ich ab Schritt 2 nicht mehr. (Und Schritt 1 ist nur eine Illustration). D.h. vielleicht erzähle ich Euch hier auch nur Bullshit, weil ich alles misverstanden habe. Wenn jemand das Beispiel erklären könnte, fände ich das sehr nett und hilfreich.)

Ich täte mir leichter wenn ich wüsste was konkret nicht verstanden wurde, aber Kampf ist im Prinzip "so geregelt":

Ich versuche zu mal zu simplifizieren
A) entweder in Form eines "Würfelduells", ergo es wird abwechselnd versucht das vor Ergebnis des Kontrahenten "überwürfeln", hat aber immer auch die Möglichkeit auf den Wurf zu verzichten und "aufzugeben", je nachdem ob man freiwillig "aufgibt" oder "überwürfelt" wird liegt das Erzählrecht des Ausgangs bei einem selbst oder eben beim Sieger ...

B) die klassische "Action-based-Resolution" im Sinne von Angriff -> Wurf -> Reaktion/Verteidigung Wurf; nächste Aktion usw.

Der Erfolg hängt im Prinzip von 2 Layern ab; 1. Höher zu würfeln wie meine Opposition (wenn ich hier besonders gut höher würfel, hätte das auch Einfluss auf 2.) 2. der Effect Die - ein Würfel der nicht zum numerischen Ergebnis gezählt wird und dessen "Würfelseiten" entscheiden (also d12 besser als d10, d10 besser als d8 usw.) ergo die Qualität des Erfolgs widerspiegelt;
Das illustrierte Beispiel wird übrigens gemäß A) abgehandelt; also dem beschriebenen "Würfeludell"

LG

Offline KyoshiroKami

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #33 am: 8.02.2021 | 10:49 »
Gleichzeitig ist es aber durch Complications, Stress und Assets keinesfalls so, dass man einfach aufeinander schlägt und Hitpoints abstreicht.

Tatsächlich gibt es eine Mod, mit der man HP hat. Wer es also deutlich klassischer haben möchte, der kann das damit tun.

Offline Deltacow

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #34 am: 8.02.2021 | 11:04 »
Tatsächlich gibt es eine Mod, mit der man HP hat. Wer es also deutlich klassischer haben möchte, der kann das damit tun.

Das eine schließt das andere auch nicht zwingend aus. Wir spielen bspw. mit Hitpoints (numerisch) und Trauma (dx) - die Mods sind generell nicht unbedingt ein "entweder-oder" sondern durchaus auch ein "auch". Ähnlich wie bei den Trait-Sets - es braucht bei allem ein gewisses Mindestmaß und ein Auge darauf nicht zu "überladen".

Offline Ninkasi

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #35 am: 8.02.2021 | 11:44 »
Cortex-Engine Hype, tja, den hatte ich vor ziemlich genau 8 Jahren.
Einen Veruch einer Fadensammlung hatten wir hier im Forum auch: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,86155.0.html
Viel ist es leider nicht geworden, aber etwas Infos zum System kann man hier schon rausfinden, bevor man sich ein CortexPrime Buch anschaffen möchte.

Mein Problem ist tatsächlich die späte Erscheinung von CortexPrime.
Ich habe mir so doofe Settings, wie Smallville, gekauft nur wegen der Regeln. Dazu noch Leverage, Marvel.
Da war ich dann heiß auf den angekündigten HackersGuide.
In der Praxis war Firefly dann das erste Setting, welches ich auch bespielen wollte und ich eine kleine Gruppe zu fand.
Aber die Runde schlief leider schnell ein und eigentlich wollte ich auch Cortex-Fantasy haben.
Ohne echten Einsatz in der Praxis ebbte mein Hype ab.
Auch der langgestreckte Kickstarter hat meine Freude auf CortexPrime gedämpft.
Ich weiß nicht, aber mit regelmäßigem, positivem Einsatz hätte es dasSystem für mich werden können, aber leider zeigt sich sowas ja nur in einer längeren Anwendung.

Als generisches Baukastensystem mag das Buch tatsächlich nicht so eingängig sein, ohne Kenntnisse der alten Systeme.


Also spielt es und berichtet davon! ;)

@Thema: Ich finde es spannend und klasse hier die Ersteindrücke zu verfolgen, facht mein Interesse wieder an.
Weiter so, danke!

Offline Radulf St. Germain

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #36 am: 8.02.2021 | 17:44 »
Tatsächlich gibt es eine Mod, mit der man HP hat. Wer es also deutlich klassischer haben möchte, der kann das damit tun.

Ja, und das finde ich gut so. Was ich sagen wollte ist, dass ich finde, dass man trotz einfacher Kampfregeln sehr wahrscheinlich nicht in eine Schleife aus "ich hau drauf! Ich treffe eine X! OK Y Schaden! Repeat" kommt, sondern trotzdem noch spannende Kämpfe erleben kann, selbst bei HP. Sorry, ich glaube das habe ich nicht so klar formuliert.

Offline Deltacow

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #37 am: 9.02.2021 | 08:52 »
Ja, und das finde ich gut so. Was ich sagen wollte ist, dass ich finde, dass man trotz einfacher Kampfregeln sehr wahrscheinlich nicht in eine Schleife aus "ich hau drauf! Ich treffe eine X! OK Y Schaden! Repeat" kommt, sondern trotzdem noch spannende Kämpfe erleben kann, selbst bei HP. Sorry, ich glaube das habe ich nicht so klar formuliert.

Meiner Erfahrung nach: Ja. Was dem Buch bzw. generell Cortex fehlt (bzw. ich auch nach 3-maligem Durchlesen nicht finden kann) sind Movement bzw. Range Regeln. Die braucht es bei uns allerdings schon und da bedienen wir uns einer 13th-Age bzw. Forbidden Lands ähnlichen Vorgehensweise. Nicht alles findet nur im Kopf statt und manches will man eben auch visualisiert haben.

Offline Ninkasi

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #38 am: 9.02.2021 | 09:38 »

  • Flashback: Eine sehr coole Idee, die man sonst eher selten findet. Der Zeitverlauf ist nicht mehr linear. Das mag erstmal kompliziert klingen bietet aber einen Vorteil. Statt ewig zu planen und einzukaufen, kann der DM Flashbacks spielen und dort werden dann die passenden Vorbereitungen getroffen. Finde ich spannend.


Flashbacks finde ich großartig. Kommt hier aus Leverage und ist fabelhaft für alle Heist-Abenteuer, wie die meisten Shadowrun-Szenarien.
Aber warum nicht auch für den Dungeon Crawl? Natürlich habe ich die Fackeln und das ewig lange Seil dabei, die Falle gestellt um den Rückzug zu decken und Markierungen am Weg gemacht... oder alchemistische Tränke brauen.

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Offline Space Pirate Hondo

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #39 am: 9.02.2021 | 14:07 »
Ich weiß nicht, aber mit regelmäßigem, positivem Einsatz hätte es dasSystem für mich werden können, aber leider zeigt sich sowas ja nur in einer längeren Anwendung.

Das System ist genauso einsetzbar wie FATE, wobei Cortex Prime mehr Werkzeuge zur Gestaltung der settingspezifischen Regeln hat. Für One/Few Shots und Kurzkampagnen super, aber für klassische Kampagnen von Level 1 bis 20 über 3-4 Jahre eignet sich das System leider überhaupt nicht.

Offline rollsomedice

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #40 am: 9.02.2021 | 14:34 »
...aber für klassische Kampagnen von Level 1 bis 20 über 3-4 Jahre eignet sich das System leider überhaupt nicht.
da wüsste ich gern mehr zu. Warum?

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #41 am: 9.02.2021 | 15:02 »
da wüsste ich gern mehr zu. Warum?

Das würde mich auch interessieren. Grundsätzlich sollte man ja meinen, daß eine hinreichend interessante Kampagne ihre Spieler auch ohne ausdrücklich regelseitig vorgeschriebenen Aufstiegsbogen vom Stufe-1-Laternenfallenlasser bis zum Stufe-20-Halbgott ein paar Jährchen bei der Stange halten können müßte, also kann's das alleine wohl nicht sein...

Offline Space Pirate Hondo

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #42 am: 10.02.2021 | 00:15 »
Das würde mich auch interessieren. Grundsätzlich sollte man ja meinen, daß eine hinreichend interessante Kampagne ihre Spieler auch ohne ausdrücklich regelseitig vorgeschriebenen Aufstiegsbogen vom Stufe-1-Laternenfallenlasser bis zum Stufe-20-Halbgott ein paar Jährchen bei der Stange halten können müßte, also kann's das alleine wohl nicht sein...

Wie ich schon in einem anderen Thread erwähnte spielte ich mit 3 anderen Tanelornies eine Kampagne mit Marvel Heroic, die sich sogar über ein Jahr erstreckte. Das war das Civil War Event (eine fertig ausgearbeitete offizielle Kampagne), wo Helden gegen Helden gekämpft haben. Dort hatten wir dann auch die Möglichkeit beiden Seite des Konflikts zu bespielen, durch den Wechsel von Charakteren und ändern von Power Sets/kaufen von Kampagnenvorteilen für XP, da etwas Abwechslung reinzubringen. Das setze z.B. voraus: Alle Spieler mussten dann auch Marvel Comic Nerds sein, an narrativen System Spaß haben und der Kernkonflikt der Kampagne auch auf ein absehbares Ziel hinausläuft ohne sich schnell abzunutzen.

Du fängst schon sehr kompetenten Charakteren an, die sich im Laufe der Kampagne kaum bis gar nicht ändern. Diese Spielweise weicht von den normalen Rollenspielen stark ab, so dass schon das Finden der Spieler eine sehr große Herausforderung sein kann. Du brauchst wirklich eine feste Gruppe mit einem durchgehend hohen Commitment und gleichem Mindset über einen langen Zeitraum, um das durchziehen zu können. Andernfalls verkommt das zu einer Aneinanderreihung von One Shots.

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #43 am: 10.02.2021 | 08:27 »
Das ist einer sehr spezielle Zielsetzung verpackt in eine Recht allgemeine gehaltene Aussage

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Offline KyoshiroKami

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #44 am: 10.02.2021 | 08:34 »
Das ist einer sehr spezielle Zielsetzung verpackt in eine Recht allgemeine gehaltene Aussage

Sehe ich ähnlich. Ich wüsste nicht, wo sich Superhelden jetzt so massiv innerhalb kurzer Zeit verändern. Meist sind es ja minimale Anpassungen der dann einschneidende Elemente. Aber das jetzt auf Cortex Prime allgemein zu übertragen, wo es so viele Faktoren gibt,... . Allein durch die Festlegung mit was für Würfelgrößen man startet, kann man viel beeinflussen. Ebenso, ob ich mit Milestones oder Session Recaps spiele. Ich denke, dass sich Cortex durchaus für eine längere Kampagne eignet und man da viel Spaß haben kann.

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #45 am: 10.02.2021 | 09:11 »
Na ja es ist tatsächlich kein Problem des Genre. die Entwicklung von superhelden geschieht ja normalerweise auf der persönlichen Ebene. auf der Ebene der Kräfte ist es eher so dass die Kräfte sich nicht vertikal entwickeln sondern eher horizontal Effekte haben. will sagen das Entdecken der Kraft was alles mit dir möglich ist etwaige zusatzkräfte oder spitzen. manche superhelden sind natürlich die Ausnahme die dann teilweise eine gänzlich andere erscheinungsform haben wie z.b. Superman als energiewesen aber das ist hier nicht das Thema.

Vielmehr wurden hier Prämissen gesetzt für ein Kampagnenspiel die schon sehr sehr speziell sind und dann als klassische Kampagne betitelt. Da wundert es mich nicht dass es vielleicht nicht so funktioniert hat.

Dennoch ist die Frage nach der Kampagnen Tauglichkeit von Cortex Prime für mich immer noch hochinteressant und vielleicht kann ja jemand die anhand eines Beispiels beantworten

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #46 am: 10.02.2021 | 10:51 »
@Kingpin000:

Ich denke, da muß man zwischen zwei Punkten trennen. Einerseits ist es richtig, daß speziell MHR mit seiner Event-Struktur episodischer und mit mehr gefühlter Freiheit zum regelmäßigen Charakterwechsel/-reset daherkommt als die "klassische" D&D- oder DSA-Kampagne. Man kann sich darüber streiten, ob das das Superheldengenre nicht vielleicht tatsächlich besser abbildet, als es das stete Durchspielen immer nur ein- und derselben Figuren über Jahre hinweg könnte, und/oder darüber spekulieren, inwieweit Marvels Lizenzabteilung Margaret Weis Productions Druck in Richtung "wir wollen unser Zeug vermarkten und nicht, daß die Leute einfach nur ihre eigenen Ideen abfeiern" gemacht haben mag oder nicht -- das ändert nichts an der grundsätzlichen Tatsache.

Andererseits darf natürlich auch der von dir gesetzte "Normalfall" hier und da mal hinterfragt werden, zumal dann, wenn's wie in diesem Faden schon gar nicht mehr um Marvel Heroic im Speziellen geht. Denn wenn die "normale" Rollenspielkampagne, wie es hier von dir anzuklingen scheint, ihre Länge primär gerade aus ständigen Charakter-Schneller-Höher-Weiter bezieht...heißt das dann nicht auch im Umkehrschluß, daß sie, wenn sie schon auf so ein eher künstliches Stützkorsett angewiesen ist, um die Spieler bei der Stange zu halten, wahrscheinlich ansonsten gar nicht so viel Interessantes zu bieten haben kann? ;)

Offline Space Pirate Hondo

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #47 am: 10.02.2021 | 12:11 »
Denn wenn die "normale" Rollenspielkampagne, wie es hier von dir anzuklingen scheint, ihre Länge primär gerade aus ständigen Charakter-Schneller-Höher-Weiter bezieht...heißt das dann nicht auch im Umkehrschluß, daß sie, wenn sie schon auf so ein eher künstliches Stützkorsett angewiesen ist, um die Spieler bei der Stange zu halten, wahrscheinlich ansonsten gar nicht so viel Interessantes zu bieten haben kann? ;)

Da habe ich eine Gegenfrage für dich. Hast du je selber eine langjährige Kampagne in einem rein narrativem System wie FATE, 2d20 oder Cortex Plus (+andere die ich vergesse habe) mitgespielt oder geleitet?
Die normalen Spieler, die sich ausschließlich während der Sitzung mit den Regeln beschäftigen, weil sie einfach sonst keine Zeit/Muße haben tiefer in die Materie zu gehen oder nur wegen der Gesellschaft der Mitmenschen dabei sind, mögen einfache Strukturen. Da ist die Level 1 bis 20 Progression ein gutes Stützgerüst, um ungefähr zu wissen, was einem in dem Spiel erwartet. Daran ist nichts verkehrt, wenn du nach einem stressigen Tag einfach abschalten möchtest.

Ein ähnliches Problem hatte ich auch mit Star Trek Adventures (2d20), wo die Progession ebenfalls durch das Reizen und verändern Charakteraspekten verlief. Das funktionierte super für ein One/Few Shots, aber für längere Kampagnen war kein Interesse vorhanden, weil die Hauptkritik der Spieler war, dass die Progression in Form von Wertsteigungerungen fehlte (was bei 2d20 zwar auch gibt, aber echt lange dauert und einige Aspektveränderungen voraussetzt). Wenn du aber eine Gruppe hast, die ausschließlich aus Spezis wie uns hier im Thread besteht, dann kann das mit der horizontalen Progression auch klappen.

Offline Robert Paulson

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #48 am: 10.02.2021 | 12:46 »
Wir konvertieren jetzt unsere Savage Worlds Space 1889 Kampagne auf Cortex Prime. In nem Jahr kann ich dann bestimmt nen Erfahrungsbericht abgeben. Ich hab jedenfalls nicht den Eindruck dass Cortex für mich ungeeignet für eine Kampagne ist. Ich mag aber auch eine flachere dafür höher startende Kompetenzkurve. In der Regel Hausregel ich auch das Charaktere einfach besser starten wie normal. Außerdem; Bei unseren laufenden Runden z.B. Deadlands Hell on Earth steigern die Spieler ihre Charaktere auch lieber in die Breite als Höhe da die Charaktere oft am Anfang mit Mut zur Lücke generiert werden.

Offline Alexandro

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Re: [cortex prime] Radulf liest... Cortex Prime
« Antwort #49 am: 10.02.2021 | 12:52 »
Diejenigen Spieler die ein Problem damit haben sich außerhalb der Sitzung mit den Regeln zu beschäftigen, haben idR auch ein Problem damit ihre Charaktere selbstständig zu steigern.

Zur Erfahrung: Derzeit spiele ich in einer langjährigen 7th Sea 2nd-Kampagne und während dieser haben die Spieler (innerhalb von ~4 Jahren) nur ein einziges Mal ihre Werte verändert (dies war eine dezidierte Meta-Sitzung, welche die SL speziell für Feedback vorgesehen hatte und wo jeder für die anderen Charaktere vorschlagen durfte, worin diese besser geworden sein könnten). Obwohl die Charaktere nicht besser werden, haben wir alle viel Spaß in der Kampagne.

Und gerade bei Marvel sehe ich es nicht als problematisch, wenn die Charaktere ihre definierenden Eigenschaften nicht verändern.
« Letzte Änderung: 10.02.2021 | 12:54 von Alexandro »
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