Umfrage

Wie verabschieden sich die Chars am häufigsten?

Tod durch Kreatur
3 (60%)
Tod durch Kultisten
0 (0%)
Tod durch Unfall
0 (0%)
Tod durch Magie
0 (0%)
Wahnsinn
2 (40%)
Tod durch Selbstmord
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 4

Autor Thema: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod  (Gelesen 912 mal)

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Offline Der Läuterer

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Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« am: 29.01.2021 | 21:02 »
+++ Leid, nicht Lied. +++

Behauptung: "Bei Cthulhu leiden die Spieler unter einem ständigen Schwund der Chars!"

Ist Cthulhu zu Recht als tödliches System verschrien?

Ist es nur ein Gerücht, oder kann man sich tatsächlich nicht des Wachsens und Werdens seines Chars erfreuen?

Ja und nein, möchte ich meinen.

Es herrscht die Meinung vor, dass die Chars bei Cthulhu wie die Fliegen sterben würden.
Das ist zwar ein Vorurteil, aber eines, welches sich hartnäckig hält, zumal es einen nicht ganz unbegründeten Kern hat.

Prinzipiell leidet eine Gruppe in der Tat unter einem gewissen Schwund. Aber nicht zwangsläufig durch den Tod eines Chars.

Die Sache ist die, dass die Chars bei Cthulhu bekanntermassen nicht nur aufgrund ihres Dahinscheidens ausscheiden, sondern auch durch geistige Instabilität und Verfall aus dem Spiel genommen werden können.

Im Gegensatz zu anderen Systemen sind die Gegner bei Cthulhu auch nicht der Stärke der Chars und ihrem Level angepasst.

Meiner Einschätzung nach ist die Letalität bei Cthulhu genau so hoch wie bei jedem anderen Rollenspiel auf niederem Level auch, wenn der SL eine Reihe von Kreaturen blind aus dem Monster Manual herausgreift und sie den Chars entgegenwirft UND, und das ist jetzt besonders wichtig, es keinen anderen Weg zu gewinnen als über den Kampf gibt.

Im Gegensatz zu anderen Systemen bleibt bei Cthulhu die Sterberate über die Dauer des Spieles gleich.
Das Kräfteverhältnis zw. den Protagonisten und den Antagonisten / Kreaturen bleibt dasselbe; d.h. die Chancen verbessern sich nicht.

Rückblickend muss man zugeben, dass viele Cthulhu Szenarien, gerade jene der Anfangszeit, im D&D Stil aufgebaut waren.
Gegen die hohe Dichte übermächtiger Kreaturen des Mythos, gegen eine unübersichtliche Schar von Kultisten, deren Treffsicherheit oft an jene von Elite Soldaten oder Profi Killer erinnerte, oder gegen eine unheilvolle und todbringende Magie, war schlichtweg kein Kraut gewachsen und das Ergebnis entsprechend verheerend.

Das hat sich mittlerweile geändert. Die Szenarien bestehen nicht mehr nur aus einer Aneinanderreihung tödlicher Begegnungen.
Doch das Vorurteil hört man noch immer.

Wie häufig wird in Euren Sessions gestorben?

Auf welche Arten scheiden die Chars bei Euch zumeist dahin?
Sind es eher die Würdegriffe nass-kalter Tentakel oder ist es eher der Kugelhagel?
« Letzte Änderung: 29.01.2021 | 23:13 von Der Läuterer »
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Offline CiNeMaNcEr

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Re: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« Antwort #1 am: 30.01.2021 | 23:48 »
Jaein. Mit der Tendenz, ja.

Es gibt keine Fähigkeiten, Sonderfertigkeiten oder ähnliches zu erwerben die (mehr) Schützen.

Die "Lebenspunkte" sind niedrig, bei geringen Attributwerten können diese z.B nur 9 betragen und diverse Waffen, fast alle Schusswaffen und die meisten Monster können bei einem einzigen Angriff 10+ Schaden machen und Weg ist der Charakter.

Durch die eher profane Setzung die Cthulhu allzu irdisch macht sind viele Bedrohungen für die Spielercharaktere deutlich gefährlicher wie einschränkender als in anderen RPGs.

Sie sind verletzlicher und es gibt nicht den generischen Standardheiltrank oder "Rüstung" die Risiken reduzieren und revidieren (ja gibt es schon, jedoch sehr selten, reduziert, mit geringer Wirkung und nicht den oft zu guten Werten in anderen RPGs).

Ein Cthulhu Charakter ist verletzlich und hat gleichzeitig wenig Möglichkeiten seine Zerbrechlichkeit zu kompensieren.
Winde, Wetter, Angriffe jeglicher Art, Sturzschaden und so weiter setzen ihm ordentlich zu und es dauert Wochen sich davon zu erholen.

In mehreren unserer Runden sind nicht unbedingt die Monster das Problem oder (kaum vorhandene Zauber wie Rituale) jedoch eben z.B ein Autounfall, Umweltfaktoren wie extreme Hitze/Kälte oder doch einfach eine Kugel einer Pistole.

Oft ist es auch eine Kettenreaktion die gleich mehrere Charaktere kurz vor oder ins Ableben bringt z.B verregnete Nacht, der Wagen kommt ins Schleudern und fährt/fällt einen Abhang herunter (als sich der Fahrer erschrickt oder ein "tatsächliches" Monster den Wagen verfolgt). Es kommt zu Sturz-/Fallschaden, Abzüge durch Schleudertrauma oder Verletzungen und dann der "Kampf" die Absturzstrecke wieder hochzuklettern und/oder sich hier gegen eine eventuelles Monster zu verteidigen.

In unseren Sessions wird sehr, sehr oft gestorben. Was aber eher an dem Faktor liegt, dass wir überwiegend (Stressorientierte) Oneshots spielen und hier oft mehr/stärkere Bedrohungen für Leib&Seele vorliegen als auch das wir hier teilweise PvP betreiben oder der Oneshot mit PreGens arbeitet, die Geheime-Agenda haben worunter auch das Töten eines Charakters eines Mitspielers stehen kann als auch das Spieler in Oneshots zu mehr Risiko neigen, da sie Wissen den Charakter spielen sie nur ein einziges Mal.

Dabei ist das die Art und Weise des Ablebens äußerst unterschiedlich, in den grob letzten 10+ Oneshots war alles Mögliche dabei.
Von Wirtskörper, Verbrennen, Erfrieren, Vergiftung, Kugelhagel, Dynamit Explosion, Ritualopfer, Mutation, Ausbluten, Unfallfolgen, Selbstmord (durch Sturz, Erhängen, Adereröffnung als auch Ersticken) war alles dabei wie auch von Tentakeln auseinander gerissen, Klauen zerteilt, Gehirn gefressen/extrahiert oder verspeist wurde von Mythos Kreatur X und Y (als auch Opfer von Kannibalen...oder Lost in Time/Space.

Was davon am häufigsten vorgefallen ist, kann ich schlecht sagen, vermutlich profane Angriffe von Kugeln oder "einfachen" Messern.

PS:

Es kommt auch deutlich aufs Setting an, z.B haben Charaktere eine deutlich höher Wahrscheinlichkeit in Cthulhu WildWest erschossen zu werden als in Cthulhu Mittelalter oder auch die Region/das Land, Cthulhu Now spielt sich in Deutschland anders gefährlich als in USA.
- Leitet: Oneshots der Systeme Unknown Armies, Cthulhu of Cthulhu/NEMESIS und Over The Edge).
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Offline Der Läuterer

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Re: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« Antwort #2 am: 31.01.2021 | 09:09 »
Wie heisst es doch so treffend. Wer sich in Gefahr begibt, kommt in der Gefahr um.

Oft fehlen den Chars schlicht mögliche Handlungsalternativen bzgl. Plan A.

Das Sterben hängt hier in erster Linie auch vom Vorgehen der Spieler ab und natürlich auch von den Massnahmen, welche der SL gegen die Chars in Spiel führt.

Eine mögliche Bedrohung muss nicht zwingend in Gewalt eskalieren.
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Offline KhornedBeef

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Re: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« Antwort #3 am: 31.01.2021 | 14:32 »
Zuletzt waren es "Friendly Fire"+Krallen und heroisches Opfer.

Doch, Cthulhu ist schon ein Sterbespiel. Das gehört einfach zum Genre.
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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Votja

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Re: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« Antwort #4 am: 5.02.2021 | 10:52 »
Hallo,
vorab ein paar kleine Infos zum besseren Verständnis:

ich leite seit längerer Hobby Abstinenz seit ca. 2 Monaten CoC7th-im 1920er Setting. Ich mag CoC sehr und lese auch gerne Lovecraft.
Wir wechseln uns (1 SL max. 4 SC ) mit dem leiten ab und spielen auch noch andere Settings, meist Shadowrun oder Star Wars.
Wir haben mit dem Klassiker "Spuk im Corbitt Haus" angefangen da nicht alle CoC kannten.
Nach dem ersten Abend haben wir uns über das erlebte und das Regelwerk ausgetauscht.

Da neue CoC Chars nicht wirklich was können nach der Charaktererschaffung und wir zum testen vorgefertigte Chars genommen haben,
wurde über das ein oder andere kontrovers diskutiert. In einem W100 System mit Anfangs Werten selten an oder über 50% ist man wirklich
nicht gerade ein "Held". Da half es auch nichts zu erklären das CoC ja auch kein "Helden" PnP ist, die Chars Investigatoren sind, es eher wenig Sinn macht mit einer Knarre auf große Alte zu ballern usw. zumal das erste Monster (ein Ghul) mit dem die Gruppe konfrontiert wurde, diese fast ausgelöscht hat.
Da wir alle noch keine Erfahrungen hatten in diesem System mussten also Hausregeln her.
Die oberste Regel "Spaß haben" ist für unsere Gruppe gesetzt. Wir treffen uns jeden Freitag Abend (zur Zeit Online) nach der Arbeit und Frust will da keiner !
Also wurden die TP gemaxt auf 20 TP. Was bei Monstern die auch durchaus 3x zu hauen dürfen, eventuell sogar kritisch treffen, immer noch wenig ist. Aber ohne Risiko macht es auch keinen Spaß. Zusätzlich haben wir nach Erfolgreichem Abschluss eines Abenteuers abgemacht, das man je nach Spielweise bis zu 10% zur freien Verteilung auf eine oder mehrere Fertigkeiten aufteilen kann. (Allerdings mit einer Cap Grenze nach oben auf 70%, es soll noch möglich sein zu scheitern).Da wir gerne Kampagnen spielen oder sagen wir mal gerne Abenteuer an einander hängen, und keiner Lust darauf hat am Abend mehrere Chars zu generieren haben wir mit diesen Regeln sehr viel Spaß und immer noch Herausforderungen. Bei CoC kommt ja auch noch der mögliche geistige Verfall hinzu. Für One Shots sind diese Änderungen sicherlich nicht so geeignet. Ich versuche außerdem den Fokus auf Investigation und Storytelling zu legen. Für Action spielen wir eher "Ballerrun" (Shadowrun).

Viel Spaß beim daddeln

PS: Gestorben wurde bei uns noch nicht aber Wahnsinnig ist schon einer geworden. Patzer Wurf beim Anblick von Shub-Niggurath
« Letzte Änderung: 5.02.2021 | 11:16 von Votja »
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Offline Kaskantor

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Re: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« Antwort #5 am: 5.02.2021 | 11:03 »
Hast du dir Pulp Cthulhu mal angeschaut?
Da gibt es auch fähigere Helden, aber unbesiegbar ist da niemand.
Aus ähnlichen, wie von dir genannten Gründen greife ich darauf zurück.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Votja

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Re: Call of Fred - Spielen wir das Leid vom Tod
« Antwort #6 am: 5.02.2021 | 11:13 »
Hallo,

angeschaut habe ich es noch nicht, weiß aber das es halt in die Action lastigere (Pulpigere) Richtung geht. Die Gruppe hat sich jetzt aber durchaus mit dem System angefreundet. Ist halt  die Abwechslung zum ballern in Shadowrun und Star Wars. ( Ab und an wird auch mal Achtung Cthulhu geleitet, was auch in die Richtung geht). Vielen Dank für deinen Tipp

« Letzte Änderung: 5.02.2021 | 11:14 von Votja »
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