Bevor man sich über $40 Versand aufregt sollte man erst einmal überschlagen, ob das überhaupt teuer ist. Ich denke nämlich nicht.
Ein 600+ Seiten Moloch wird bestimmt 2kg (4 lb) wiegen und ca. A4 (8"x12") groß sein.
Beginnen wir damit, dass man Verpackungsmaterial braucht und jemand das Buch verpacken muss. Material setze ich jetzt einfach ohne Nachgucken mal mit $2 an. Mindestlohn in den USA ist $7,25, aber sagen wir mal, der Verpacker bekommt $10 pro Stunde und schafft es 5 Bücher zu verpacken. Das sind also weitere $2 (alle weiteren Nebenkosten ignorierend; ich rechne hier also sehr zum Vorteil des Käufers).
Nun müssen wir einen Warenwert schätzen und wie viele Bücher wohl im Versand verloren gehen. Nehmen wir einen Warenwert von $20 an und das 10% bemängelt werden, sind das weitere $2.
Würde ich aus Deutschland in die USA verschicken wollen, bietet mir DHL an, ein M Päckchen (unversichert, aber Verlust habe ich eben ja berücksichtigt) für 16 € zu verschicken, wozu noch 1,7 € für die Zollerklärung kommen. Den Zoll selbst soll doch bitte der Empfänger in den USA zahlen. Zusammen sind das ca. $28.
Will ich ein Paket (bis 5kg, Sendungsverfolgung) verschicken, komme ich insgesamt auf $50.
Leider ist aber der Versand aus den USA nach D nicht so günstig wie DHL.
Da sie international tätig sind, würden sie's auch anders herum machen, dann aber für $86. Das gibt schon mal einen guten Eindruck. FedEx ist noch teurer – oder ich finde da nicht den passenden Tarif. Der US Postal Service wird zwar oft wegen seines schlechten Service gescholten, soll aber am günstigsten sein. Hier kann man eine Small Box (max 4 lb) für $37,10 verschicken, insgesamt komme ich da bereits auf $43.
Das nächstgrößere Paket (vergleich mit dem 5kg Paket von DHL) liegt bei $79,75.
Weitere kosten wie Pickup oder Zollerklärung habe ich gar nicht erst nachgeschaut.
Die Idee, mehrere Bücher auf einmal zu verschicken und dann weiterzuleiten, kann man natürlich auch durchrechnen.
15 Bücher für 60 lb nach Deutschland kosten $396 bei USPS. Man spart dann ~$11 pro Buch. Mehr als 70 lb geht übrigens nicht, danach ist das dann wohl Fracht und das sind noch mal ganz andere Webseiten.
Doch nun wird der deutsche Zoll aktiv. Wenn der Absender bereit ist, den Warenwert auf $20 pro Buch zu setzen, ist das immer noch ein zu verzollender Wert von $696, darauf kommen dann 19% Einfuhrumsatzsteuer für das Porto und 7% für die Bücher. Auf Bücher fallen keine weiteren Abgaben oder Gebühren an, wenn ich das richtig überblicke. Bei Boxen, die als Brettspiel zählen könnten, sähe das deutlich schlechter aus.
Anders ausgedrückt, wenn der Verkäufer den Versand um $10 senken würde, müsste der "Zwischenhändler" 1,4 € Einfuhrumsatzsteuer für das Buch und 8,8 € Einfuhrumsatzsteuer für die Versandkosten beim Zoll bezahlen und dann noch die Bücher umverpacken und selbst verschicken und selbst noch mal das Risiko bewerten, dass ein Buch nicht ankommt und ersetzt werden muss. Ich sehe nicht, dass sich das lohnt.