Und Kampfbegriff würde erfordern, dass dieser Begriff allgemein negativ belegt ist und deshalb so unangemessen benutzt wird. Der Eindruck "Kampfbegriff" entsteht, weil die Anhänger von Metaspiel hier die Repräsentation von anderen Geschmacksrichtungen aus der Sicht drängen wollen und hier entsprechend einen Kampf anzetteln.
Wer anderen Gaslighting unterstellt sollte m.E. ganz vorsichtig sein mit Kampfbegriffen!
Abgesehen davon stimme ich dir aber grundsätzlich zu: Es hilft nichts so zu tun, als gäbe es nur entweder gar keine Metaelemente oder als wäre ALLES "Meta". Der Begriff mag nicht eindeutig belegt sein und ebenso schwammig besetzbar wie bpsw. Immersion - das heißt aber nicht, dass es den zugrunde liegenden Effekt nicht gibt.
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Disclaimer: Ich beziehem ich hier auf Fate, weil mir das als Beispiel sehr geläufig ist und ich da schon viel erlebt habe. Das soll aber bittebitte nur anekdotenhaft sein und die Diskussion ausdrücklich NICHT nach "Wie meta ist Fate?" derailen!]
Der frustrierte Fate-SL in mir möchte hier gerne zustimmen:
Ich denke, es geht noch einfacher: wir haben hier schlicht einen klassischen Fall von kognitiver Dissonanzauflösung. Kritiker von "Metaelementen" im Rollenspiel bezeichnen meiner Erfahrung nach in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle einfach nur die Dinge als "meta", die es erstens nach einer halbwegs passenden Definition tatsächlich sind und die sie persönlich nicht mögen; bei allem, was eigentlich genauso "meta" ist, sie aber nicht stört (was ja eigentlich die vertretene Ansicht, daß "Meta = schlecht" ist, untergraben und damit für die angesprochene Dissonanz sorgen würde), wird dann die "Meta-Eigenschaft" schlicht ignoriert und diese Dinge statt dessen als "normal" eingeordnet.
... aber so einfach ist es eben nicht - dafür habe ich zu viele Spieler*innen getroffen, die sich mit der Aspektmechanik schwergetan haben. Bei einigen weiß ich, dass die ansonsten deutlich komplexere Spiele mit abstrakteren Regeln spielen - trotzdem "bricht" Fate irgendwo in eine Art, die bestimme Spielvorlieben nicht gut bedient.
Vielleicht wäre es mal hilfreich zu erarbeiten, wo diese Grenze liegt bzw. welches Spektrum dieser Grenzbereich so abdeckt?
Denn auch Maarzans verwendete Definition, dass all das ein Metaelment sei, was keine Repräsentation im Spiel hat verschiebt die Willkürlichkeit nur. Fate-Aspekte als "innerer Antrieb" finde ich sowohl in Filmcharakteren, Büchern als auch in der echten Welt bei mir und anderen Menschen quasi
ständig wieder. Ich erkenne da also durchaus eine Repräsentation in der Spielwelt - nur halt eher aufs Innere bezogen. Aber um diese Seite der Ingame-Persona anzusteuern, tritt man vielleicht eher einen Schritt "heraus" und lenkt den SC nicht mehr aus der Ich-Sicht sondern eher wie ein Regisseur.
Davon ausgehend würde ich behaupten: Es gibt Elemente, die größere Anteile dieser Regie-Sicht in sich haben, als andere. Und auch wenn letztlich alle Spielelemente "meta" sind - einige sind in dieser Stelle deutlich stärker ausgeprägt - und das kann mit bestimmen Spielweisen kollidieren.