Hier gerade nicht. Mein Beispiel war eindeutig: Wenn mein Char sich anders verhält, weil ein bestimmter Spieler in der Gruppe des Abends ist, weil ich dadurch spätere regeltechnische Vorteile erwarte. Der Maximale Bruch der Immersion durch die Regeln ist die Abhängigkeit des Erfolges in einer Handlung von mit der Handlung völlig unabhängigen Aktionen, die nur funktionieren, wenn bestimmte Bedingungen außerhalb der Spielwelt gelten.
Würden SCs das wirklich ernst nehmen (inklusive der heftigen Auswirkungen: +2 in Fate entspricht in DnD +3 bei Wert 10 bis +8 bei Wert 4 — schon +3 wäre in DnD legendäre Ausrüstung (ich google das grade, verwende es nur als Machtreferenz).
Der Einfluss ist so stark, dass konsequentes Ausspielen bedeuten könnte, dass dein SC komplexe Astrologie entwickelt, wann welche Handlungen legendäre Erfolge begünstigen.
Dass das nicht bei jedem Fate-Spiel passiert, und dass das natürlich auch anders genutzt werden kann; geschenkt. Bei einem Maximalbeispiel ist es egal, ob es auch schwächere Beispiele gibt.
Wobei das noch extremer geht: Einen Fate-Punkt bekommen, wenn ich der SL ein Stück Pizza abgebe. Wie soll mein SC sich erklären, wo es jetzt herkommt, dass er diese Runde eine legendäre Handlung mehr hat?
Aber ist nicht schon die Beschränkung von Legendären Handlungen eine Setzung auf der Metaebene, die sich der Kenntnis der Figur grundsätzlich eher nicht erschließt. Oder auch fixe Boni durch zum Beispiel bestimmte Vorteile. Ich bin zum Beispiel ein recht talentierter Hobbykoch. Aber ich habe keine Ahnung inwieweit das meine Chancen, dass ich in einer Kochshow Erfolg habe tatsächlich verbessern würde.
Und ich halte es für (in unserem Sinne) fatal, nur mit Extrembeispielen zu argumentieren und die Zwischenräume auszublenden. So gelangen wir doch erst zu Fundamentalopposition. Meiner Ansicht nach sind Metaregeln und Immersion graduelle und hochsubjektive Phänomene. Ich denke auch schon, dass Gewohnheit der Regelanwendung einen Einfluss darauf hat, inwieweit ein Störfaktor die Figurenimmersion bricht oder nicht.
Ferner könnte ich dir auch gerade bei Fateaspekten einen Haufen Beispiele nennen, wo der Einsatz des Aspektes die Figurenperspektive nicht verlässt, nämlich da, wo, wie Orko richtig sagt, die inneren Eigenschaften angespielt werden (Aspekte wie „Erfasst von Leidenschaft“, „Ich bin der Beschützer der Schwachen“, „Talentierter Schachspieler“), oder die Aspekte auf der Ebene der Figurenwahrnehmung erfassbar sind („Raum in Flammen“). Die Entscheidung, ob ich einen Gummipunkt einsetze, um eine konkrete Handlung meiner Figur im Spiel durch einen Bonus zu unterstützen, verlässt die Figurenperspektive nicht mehr oder weniger als die Entscheidung, der Einsatz welches Attributes mit im Kampf Vorteile verschafft oder wieviel Astralenergie ich ausgebe und einen Zauber größer und mächtiger werden zu lassen.
Und, was bei 1of3 schon abgeklungen ist: Wir treffen im Spiel permanent Metaebtscheidungen, die dann im zweiten Schritt irgendwie an die Spielwelt angeglichen werden müssen. Und sei es nur: Ich greif jetzt den Gegner neben mir an statt den Gegner, mit dem ich mich eigentlich im Nahkampf befinde, einfach weil erster nach meinem Schlag tot sein wird.