Autor Thema: [D&D] Zeit der Wölfe  (Gelesen 85045 mal)

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Offline Don Kamillo

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #100 am: 4.08.2021 | 10:29 »
Liest sich wie immer super! Ich bin leider immer noch nicht so gut darin, Stränge zusammenlaufen zu lassen.
Dazu bin ich leider derzeit gehandicapt und schreibe nix mehr auf und leite aktuell nicht und lasse die Mitspieler Zusammenfassungen schreiben, die dann aber anders aussehen als das, was ich so verzapfen würde. Mal sehen, wann ich das mal hochgeladen bekomme.
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Offline Tintenteufel

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #101 am: 4.08.2021 | 13:07 »
Liest sich wie immer super! Ich bin leider immer noch nicht so gut darin, Stränge zusammenlaufen zu lassen.

Vielen Dank!  :-*
Bei Knight & Sage ergibt sich alles ganz schön weil eigentlich alles höchst bewegliche Teilchen sind. Es gibt keine in Stein gemeißelte Story. Nur ein grobes Skelett an verschiedenen Fronten (à la Dungeon World), die aber sehr stark auf das reagieren was Saer Anskar und Moryn da anstellen. Z.B. waren die Vetteln nur in der Küche weil sie einen Zaubertrank für Ulryka brauen wollten.

Jetzt wo Kingdoms & Warfare draußen ist könnte so manche Front auch Spielwerte erhalten. :think:
Mal sehen.

Dazu bin ich leider derzeit gehandicapt und schreibe nix mehr auf und leite aktuell nicht und lasse die Mitspieler Zusammenfassungen schreiben, die dann aber anders aussehen als das, was ich so verzapfen würde.

Uh! Das klingt nicht gut. Hoffe es ist nichts zu ernstes!

Mal sehen, wann ich das mal hochgeladen bekomme.

Hoffe bald! Für mich ist sowas immer interessant.
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Offline WaterBaron

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #102 am: 12.08.2021 | 21:06 »
Wie immer ein runder Bericht. Der Kampf schön zusammengefasst ohne da jetzt all zu sehr ins klein klein zu gehen und trotzdem kann man das gut nachvollziehen.

Liest sich auch wie ein schönes Etappenziel das ihr da angesteuert habt
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Offline Tintenteufel

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #103 am: 13.08.2021 | 08:19 »
Wie immer ein runder Bericht. Der Kampf schön zusammengefasst ohne da jetzt all zu sehr ins klein klein zu gehen und trotzdem kann man das gut nachvollziehen.

Vielen Dank, WaterBaron! War ja stark am zweifeln, ob das so detailliert sein muss und ob das so jemanden interessiert. Aber wie du das beschreibst habe ich mein Ziel erreicht!

Liest sich auch wie ein schönes Etappenziel das ihr da angesteuert habt

Und, ja: das war es und das musste für mich irgendwie gebührend festgehalten werden.

Die Session danach (Nr. 30) war eigentlich noch spannender! Hoffe bald den Spielbericht fertig zu bekommen.
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Offline Tintenteufel

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #104 am: 16.08.2021 | 14:30 »
Session 30

Lum, 22. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT V

Nach dem Kampf mit dem hinterlistigen Hexenzirkel und den schrecklichen Dienern der Vetteln wollte Saer Anskar mit seinem Gefolge eigentlich nur noch rasten; da erklang plötzlich die feste Stimme der vorübergehenden Burgherrin auf dem Korridor. Ramira von Falkenstein, Saer Eugenios Mutter, befahl den Wachsoldaten das Tor zum äußeren Burghof zu öffnen und die Eindringlinge in der Küche zu ergreifen.

Moryn erkannte jedoch, dass es keine menschliche Stimme war die da draußen Befehle erteilte. Es war vielmehr die eines Feenwesens. Vermutlich gehörte sie einer der geflohenen Vetteln.

Als der Paladin auf den Korridor hinaustrat sah er nur noch „Ramira“ auf einem allzu bekannten Schimmel die breite Treppe zum äußeren Burghof hinaufreiten. Es war das Pferd auf dem ihm die Herrin des Sees zum ersten Mal erschienen war und bei ihrer zweiten Begegnung in die Sümpfe entkommen war.

Die Nachforschungen der Helden von Schwarzdorn, im Nebelturm von Leira, konnten es nicht einwandfrei bestätigen, aber handelte es sich bei der Herrin des Sees demnach tatsächlich um eine grüne Vettel?

„Ramira“ entkam jedenfalls in das gleißende Sonnenlicht jenseits des Tores am Ende der rampenähnlichen Treppe. Kurz darauf sandte die reibeiserne Stimme eines unbekannten Mannes verschwitzte Rekruten in gepolsterten Waffenröcken hinab.

Mit erhobenem Schwert stürmte Saer Anskar den Gang entlang und auf die jungen Burschen mit Kurzspeeren zu. Moryn dagegen rief einen Feengeist herbei, der an dem Paladin vorbeischoss; wie die ersten Pfeile von Silaqui.

Kurz darauf fielen eins, zwei, drei, vier Rekruten tot auf die tiefen Steinstufen der Treppe. Als Saer Berthil seinen Herren erreicht hatte bildeten die beiden Ritter eine unüberwindbare Front gegen den Ansturm der verunsicherten Grünschnäbel. Ein weiterer Toter gab den Anstoß für die kopflose Flucht des verbliebenen halben Dutzends in den gepolsterten Waffenröcken von Burg Falkenstein.

Unsere Augen und Ohren vermochten nicht zu sagen, ob die jungen Soldaten im Bann der Hexen standen und die Toten auf die Befehle der falschen Burgherrin zurückzuführen waren, oder ob das verzauberte Schwert des Paladins (siehe Bericht vom 17.2.1504) auch eine Rolle dabei spielte. Saer Anskar musste mit seinem Gefolge in jedem Fall gegen die Mannen von Burg Falkenstein um das nackte Überleben kämpfen. Und so sollte an jenem traurigen Tag ein Ritter des letzten Drachenkönigs zahlreiche Streiter Eralions erschlagen.

Wieder erklang die reibeiserne Stimme im äußeren Burghof. Sie befahl den Turmwachen ebenfalls hinabzusteigen und die Eindringlinge in die Zange zu nehmen.

Moryn, der zurückgeblieben war, vernahm das Rasseln und Scheppern von anmarschierenden Fußsoldaten hinter sich. Er entließ den Feengeist mit einem Gruß an eine gewisse Lariana.* Anschließend wirbelte der Druide seinen magischen Stecken mit der Mondsichel herum bis dieser einen kreisrunden Schild aus grünblauer Energie formte, dann rammte er das untere Ende in den Boden des Korridors und versiegelte somit den Durchgang zur Treppe die in den inneren Burghof und zum Hauptturm hinauf führte.

Wenig später wurde eine Handvoll Hellebardenträger hinter der grünblauen Wand sichtbar, die mit ihren Stangenwaffen sogleich vergebens versuchten die magische Barriere zu durchdringen.

Die reibeserne Stimme befahl Bogenschützen Aufstellung zu nehmen. Saer Anskar und Saer Berthil rückten vor. Pfeile sirrten den Rittern aus dem äußeren Burghof entgegen, doch die Helden von Schwarzdorn stürmten unter die Fernkämpfer und brachen ihre Formation.

Ludmylla war ihrem Herren natürlich gefolgt. Sie entdeckte allerdings ein fettes Schwein in den Stallungen neben der rampenähnlichen Treppe. Die junge Pelias sah sogleich ein Reittier in dem Borstenvieh. Behutsam näherte sie sich dem Verschlag aus Eisenstäben und bezirzte das Schwein.

Die Ritter hatten unterdessen im äußeren Burghof die Bogenschützen vollständig aufgerieben, die von einem weißhaarigen Mann mit Vollbart befehligt wurden: Waffenmeister Isydor.




Waffenmeister Isydor

Ich selbst kenne ihn von meinen Reisen ins Fürstentum Nebeltal. Er ist ein langjähriger Gefolgsmann derer von Burg Falkenstein, der Eralion stets treu gedient hatte.

Nun rief der Waffenmeister mit seiner reibesernen Stimme die Torwachen herbei, während sich um ihn die geflohenen Rekruten scharten.

Saer Anskar und Saer Berthil zogen sich wieder zurück als fünf Hellebardenträger in Kettenrüstungen anmarschierten, aber sie konnten noch sehen wie „Ramira“ auf dem verhassten Schimmel über die Zugbrücke in die Sümpfe ritt.

Zuvor erteilte die falsche Burgherrin jedoch noch den Befehl alle Eindringlinge zu erschlagen.

Ludmylla hatte währenddessen das Schwein befreit. Voller Tatendrang kletterte sie auf das ungesattelte Borstenvieh und hielt sich aus Ermangelung an Zügeln und Zaumzeug an seinen Speckschwarten fest.

Die Fußsoldaten mit den schwarzen Waffenröcken von Burg Falkenstein folgten den Rittern bis in die Gewölbe der Festung. Isydor sandte ihnen zudem auch wieder die verbliebenen Rekruten hinterher, sowie den letzten Bogenschützen.

Auf dem Korridor entbrannte ein blutiger Nahkampf, in den dann auch die Knappin ihr grunzendes Reittier trieb.

Die Männer mit dem roten Falken auf der Brust stießen ihre Stangenwaffen in das quiekende Schwein. So wurde Ludmylla bald vom Rücken des Borstenviehs gezwungen, die daraufhin der bemitleidenswerten Kreatur mit ihrem Schwert den Gnadenstoß gab. Doch das Schwein war gerade auf den blutüberströmten Steinboden gesackt, da verwandelte sich das tote Tier in einen blonden Rittersmann: Saer Florin Meralda!




Saer Florin Meralda

Es blieb auf keiner der beiden verfeindeten Seiten Zeit auf das Mysterium einzugehen.

Wieder nahm Saer Anskar einem Hellebardenträger das Leben. Im Korridor häuften sich mittlerweile die Gefallenen. Pfeile zischten über die Köpfe der Nahkämpfer als Silaqui versuchte den letzten Bogenschützen im äußeren Burghof zu treffen, während dieser den Druiden unter Beschuss nahm. Somit fiel es Moryn sehr viel schwerer sich auf die Aufrechterhaltung der magischen Barriere zu konzentrieren, hinter der sich mittlerweile noch mehr Soldaten aus dem Hauptturm angesammelt hatten.

Dann verstärkte der Waffenmeister seine Männer, die dazu übergingen den Paladin von ihrem Anführer abzulenken. Wie Saer Adalgys - oder vielmehr das widerliche Konstrukt in des Ritters Rüstung - kämpfte auch Isydor mit einem mächtigen Hammer den er mit beiden Händen führen musste.

Der erste Schlag mit dem Zweihänder schickte Saer Berthil zu Boden, aber auch Silaqui war in den Nahkampf übergegangen. Die Halbelfin unterstützte ihren Herren und attackierte Isydor mit der Oniklinge. So sprangen blaue Blitze über den Plattenpanzer des Waffenmeisters als das Schwert des Paladins gegen dessen Brustharnisch krachte. Der Hieb wurde von einem heftigen Donnerschlag begleitet und Isydor wurde ein paar Fuß rückwärts gegen das Tor zu einem angrenzenden Lagerraum geschleudert.

Unterdessen heilte Moryn Saer Berthil mit der Magie Nymias. Wieder vereint machten die Ritter kurzen Prozess mit den verbliebenen Soldaten. Nur bei den zwei letzten Rekruten ließ Saer Anskar Milde walten und schlug die Burschen lediglich mit dem Schwertknauf bewusstlos.

Den Mächten des Lichts sei Dank, hatte aber auch Waffenmeister Isydor die magischen Attacken überlebt; sowie Saer Florin Meralda! Hustend kam der Gefolgsmann des toten Herzogs von Lys zu sich.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Der Name Lariana kommt mir bekannt vor. Es muss sich dabei um jemanden in Faerie handeln, wenn der Druide einen beschworenen Feengeist mit einer solchen Bitte in seine Heimat zurückschickt. Ich werde bei der Priesterschaft Nymias um Auskunft bitten und unsere Agenten in Rosenwinter befragen.
« Letzte Änderung: 23.08.2021 | 14:40 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #105 am: 23.08.2021 | 07:44 »
Kennt ihr das wenn das Abenteuer eine detaillierte Hintergrundgeschichte hat und die Spieler*innen einfach nicht draufkommen (können)?

So ähnlich war es bei den Ereignissen auf Burg Falkenstein auch, aber ich möchte ein paar offene Enden und Fragen im kommenden Spielbericht auflösen bzw. beantworten.

Ja, wahrscheinlich werden Knight & Sage nach den Ereignissen der letzten Session endlich weiterziehen. Aber wer weiß? Morgen geht es weiter und ich hoffe davor Spielbericht 31 fertig zu haben.
« Letzte Änderung: 23.08.2021 | 09:57 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #106 am: 23.08.2021 | 14:30 »
Kennt ihr das wenn das Abenteuer eine detaillierte Hintergrundgeschichte hat und die Spieler*innen einfach nicht draufkommen (können)?

Nur zu gut. Ist eine Gratwanderung da nicht Frust bei den Spielern aufkommen zu lassen. Zumindest ist das bei uns in der Gruppe immer so
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #107 am: 23.08.2021 | 14:48 »
Nur zu gut. Ist eine Gratwanderung da nicht Frust bei den Spielern aufkommen zu lassen. Zumindest ist das bei uns in der Gruppe immer so

Ja, allerdings! Ich hatte mit "Sage" über die Sessions um Burg Falkenstein gesprochen und er meinte, dass es teilweise schon frustig war so im Dunkeln zu tappen. Vieles haben sie sich zusammengereimt und ich möchte auch nicht alles entmystifizieren, aber ich glaube, so wie ich die Spielberichte schreibe, sind diese ein gutes Werkzeug für das Herausarbeiten jener Hintergrundgeschichte. Sicher das hat auch Schattenseiten, aber mal sehen was die Spieler und ihr lieben Mitleser*innen so meint.
« Letzte Änderung: 23.08.2021 | 15:01 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #108 am: 24.08.2021 | 21:46 »
Session 31

Sha, 25. Tag der Prinzessin 1504 n. B.

Noch am 22.2.1504 gelang es Saer Anskar und seinem Gefolge das falsche Spiel der Vetteln aufzudecken.

Zunächst sprach der Paladin unsanft mit seinem Gefangenen, Waffenmeister Isydor. Er musste den alten Haudegen jedoch bis in die Folterkammer zerren, um ihn vom wahren Schicksal des Burgfräuleins zu überzeugen.

Währenddessen kümmerte sich sein Berater, der Druide Moryn, um Saer Florin Meralda, der gerade erst seine menschliche Gestalt zurückerlangt hatte und noch zwischen den toten Soldaten steckte (siehe Bericht V vom 22.2.1504).

Unsere Augen und Ohren haben uns eine wortwörtliche Niederschrift der Aussagen von Saer Florin übermittelt:

"Ich eskortierte mit 20 ausgewählten Männern den Leichnam von Herzog Belram nach Morr Thuris, zur Kathedrale des Lichts. Wie wir es damals in Peredur gemeinsam mit Hohepriesterin Lara Dämmerschwinge besprochen hatten.
Kurz nachdem wir ins Grenzland meines geliebten Herzogtums einmarschierten, wurde unser Tross jedoch überfallen. Wir konnten bereits den Gasthof Zum Grinsenden Landhai sehen, da explodierte ein Feuerball in unserer Mitte!
Trolle sprangen in den umliegenden Kornfeldern empor und attackierten meine Männer. Ich höre noch immer ihre abrupt verstummenden Todesschreie, weil sie von den grünhäutigen Riesen schlichtweg zerrissen wurden.
Wir kämpften tapfer, aber die Bestien waren nicht kleinzukriegen. Und die Trolle waren nicht unsere einzigen Widersacher! Eine Schwarzmagierin trieb die Riesen mit ihrer Feuermagie an. Ja, die sengenden Strahlen von ihrem Stecken verbrannten Mensch und Riese zugleich, wenn die Grünhäute nicht so wollten wie sie! Gekrönt wurde jener Stecken von einem Totenschädel dessen glühende Augenhöhlen wieder und wieder aufleuchteten und vernichtende Flammen spuckten.
Es gelang mir bis zu der Arkanistin vorzudringen, aber sie zückte einen Zauberstab an dessen Ende ein violetter Edelstein saß und ich war plötzlich wie verhext. Ich betete das Weib an, obwohl sie mit ihren Trollen bald alle meine Männer abgeschlachtet hatte.
Anschließend zwang mich ihre Magie zu unvorstellbaren Taten der Leidenschaft inmitten all der Leichen, ihren abgetrennten Gliedmaßen und den gräßlichen Trollen, die das Fleisch der Toten von deren Knochen rissen, gierig verschlangen und uns schmatzend zusahen!
Es war schrecklich! Ich wand mich unter der lustvoll schreienden Magierin im Schlamm der blutigen Straße, dann verlor ich auf einen Schlag die Besinnung.
Und so komme ich hier, in diesen Gewölben, unter noch mehr toten Soldaten wieder zu mir."

Wo genau hat der Überfall stattgefunden? Ich werde sogleich Fortu und Deval unterrichten sowie weitere Nachforschungen anordnen.
Wann genau wurde der Tross überfallen und wie lang musste Saer Florin in Schweinegestalt ausharren?*
Wer war diese ominöse Magierin? Sie verfügte jedenfalls über einen ähnlichen Zauberstab wie die Hexe die sich als Burgfräulein Lyranda ausgab. Ich wage zu vermuten, dass es sich um eine der drei grünen Vetteln gehandelt hat die später Burg Falkenstein infiltrierten.

Erst auf dem Rückweg aus dem Verlies fiel Ludmylla Pelias auf, dass der vermeintlich schlafende Wachsoldat auf der Kerkerebene tot war. Wahrscheinlich vergiftet, denn auf seiner Brust klebte eine erbrochene Mischung aus Rotwein und Blut!

Später konnten im Verlies der Burg nicht nur vier weitere tote Wachen geborgen werden, sondern auch eine halbtote Ramira von Falkenstein! Die ärmste hing im tiefsten Loch des Kerkers. Vermutlich hatten die Vetteln Saer Eugenios Mutter überwältigt, weggesperrt und ihre Gestalt angenommen. Der erste Befehl jener falschen Ramira könnte die grausame Hinrichtung von Lyranda gewesen sein, denn vielleicht hatte unsere Agentin den Austausch bemerkt. Jedenfalls nahm wieder eine Vettel den Platz des Burgfräuleins ein. Anschließend vergifteten die Hexen den Wein der Soldaten, die den gräßlichen Befehl ausgeführt hatten.
Das womöglich erste Opfer der Vetteln war jedoch die Falknerin der Festung: Mardred Hexenhammer. Wahrscheinlich hatten die bösartigen Feenwesen der Zwergin in den Sümpfen aufgelauert und sich mit ihrer Identität Zugang zu Burg Falkenstein verschafft. Ulryka hatte ja bereits davon berichtet, dass sich “Mardred” an den kostbaren Vögeln vergangen hatte. Und weil die Mädchen Zeuginnen der Bluttat wurden, machte die falsche Falknerin Jagd auf Ulryka und Ferdynanda von Falkenstein.

Aber vorerst zurück zu den Ereignissen am 22.2.1504.

Saer Anskar befreite den überzeugten Waffenmeister von seinen Fesseln. Wutentbrannt stapfte dieser los und schlug der toten Vettel in der Küche mit einem Schlachterbeil den Kopf ab. Gemeinsam begaben sich die Abenteurer vor das Tor zwischen dem inneren und äußeren Burghof. Über den Zinnen wurden Pfeile und Bolzen auf sie gerichtet. Keiner der einfachen Soldaten wollte so recht das Wort ergreifen, um dem Paladin zu antworten oder auf das wirre Gefasel ihres schwer verletzten Waffenmeisters eingehen, der den abgeschlagenen Kopf eines “Orks oder Trolls” hielt. Da ergriff “Mardred Hexenhammer” die Gelegenheit, doch der Druide hatte sie sogleich durchschaut. Wieder erkannte er, dass es die Stimme eines Feenwesens war, die zu ihnen sprach.



Moryn murmelte uralte Zauberformeln. Plötzlich erschien eine Dornenranke in seiner Hand, die unmittelbar auf “Mardred” zuschoss, sich um ihren Unterarm wickelte und so zog er die Vettel in falscher Gestalt mit einem kräftigen Ruck vom Wehrgang.

Das Weib stürzte auf Isydor. Ihr unerwartetes Gewicht warf den Waffenmeister zu Boden und kostete den Verwundeten das Bewusstsein. Noch bevor sie sich allerdings erheben konnte schlugen die Ritter auf sie ein, bis ihr Silaqui von Rosenwinter den Todesstoß gab. Die muskulöse Figur der Zwergin verlor ihre Form und eine besonders fette Vettel lag im Dreck vor dem Tor. Auch ihre Haut war grün wie Sumpfgras, während die Halbelfin in ihrem Gürtel einen Zauberstab fand, an dessen Ende ein violetter Edelstein saß.

Nun waren die Soldaten auf den Wehrgängen überzeugt. Sie öffneten das Tor und nachdem Saer Anskar endlich mit ihnen in Ruhe reden konnte, wusste der Paladin was die Vetteln mit Ulryka angestellt hatten.

Schnell ließ er sich zusammen mit Moryn, Silaqui und Saer Berthil von einem Wachsoldaten in den Hauptturm und die Burgkapelle führen. Das zweiflügelige Portal war verschlossen. Angeblich trug die falsche Ramira von Falkenstein den einzigen Schlüssel bei sich. Der Druide verlieh seinem Herren die Gnade Nymias und die Ritter brachen die Tür auf.



Dichte Rauchschwaden schlugen den Helden von Schwarzdorn entgegen. Sie konnten aber sogleich das regungslose Mädchen auf dem Altar ausmachen. Die Hexen hatten auf den Gebeinen und Knochensplittern unzähliger Tiere dunkles Räucherwerk angesteckt, das purpurfarbenen Qualm verbreitete und die Luft vernebelte. Als der Paladin sich der Bewusstlosen näherte, begannen die Augenhöhlen eines humanoiden Schädels auf der Fensterbank orange zu glühen. Wie von Geisterhand angehoben schwebte der Totenschädel empor, schlug seine wenigen verbliebenen Zähne zu einem schaurig hallenden Lachen zusammen und spuckte einen winzigen Feuerball, der hinter Saer Anskar in einem Flammenmeer explodierte!

Den jungen Basilius hatte die magische Attacke von den Beinen gefegt. Moryn musste sich abstützen, heilte aber den Ritter mit den Gaben der Grünen Göttin. Auch der Soldat war schwer verwundet worden. Er schnappte sich dennoch den geschundenen Leib von Ulryka und floh taumelnd aus dem Turm. Silaqui war den Flammen weitestgehend entronnen, zog sich aber ebenfalls zurück. Nur Anskar schlug auf den Schädel ein, der mittlerweile in giftgrüne Flammen gehüllt war.

War es wieder die sinistre Magie seiner Klinge, die den Paladin davon abhielt seinen Gefährten zu folgen?

Dann hatten die Mächte des Lichts Ludmylla an seine Seite gesandt. Denn die Knappin riss ihn offensichtlich aus seinem Kampfrausch! Saer Anskar trat mit der jungen Pelias den Rückzug an, während der Flammenschädel den Fliehenden orange glühende, magische Geschosse hinterher sandte. Unter verstörenden Gelächter brach der Untote die Verfolgung ab.

Auf dem inneren Burghof hatte sich ein Kreis aus besorgten Soldaten um die verbrannte Tochter des Burgherren gebildet. Moryn drängte sich hindurch und verabreichte dem Mädchen einen Heiltrank. Ulryka schlug die Augen auf, nur um kurz darauf wieder das Bewusstsein zu verlieren. Aber sie lebte!

Die Männer dankten der Weißen Göttin und klopften dem Druiden auf die Schultern. Erleichtert versammelten sich alle auf dem äußeren Burghof. Der sinistre Angriff der drei Hexen auf Burg Falkenstein hatte zahlreiche Leben gefordert. Geschickt hatten sie die Streiter Eralions gegeneinander aufgebracht. Und am Ende war ihre Anführerin, die Herrin des Sees, wieder entkommen.

Saer Anskar musste mit seinem Gefolge dennoch rasten. Der 22. Tag der Prinzessin war zu einem überaus Ereignisreichen geworden. Zu viel war passiert. Nur einen letzten Befehl erteilte er seiner Heroldin noch. Silaqui von Rosenwinter sollte nach den Spuren des Schimmels suchen, auf dem die falsche Ramira entkommen war. Die Halbelfin wurde schnell fündig, doch sobald das Pferd die Straße verlassen und den Weg in die Sümpfe eingeschlagen hatte, verloren sich die Hufeisenabdrücke wie von Zauberhand weggefegt.
 
Man trug die Toten zusammen. Allerdings wurden selbstverständlich die Vetteln und der Fleischgolem von den Soldaten sowie dem Burgfräulein getrennt. So warteten in den Sümpfen, auf trockenen Hügelkappen, gleich zwei Scheiterhaufen auf das Licht der Morgensonne, um die sterblichen Überreste an Solani zu übergeben.

Das Nachtlager wurde anschließend auf dem äußeren Burghof aufgeschlagen. Niemand wollte in den Gewölben schlafen, in denen kürzlich so viele den Tod gefunden hatten. Und im Hauptturm lauerte noch immer der untote Flammenschädel.

Am darauffolgenden Tag (23.2.1504) machte sich Saer Anskar mit seinem Gefolge sowie zehn Soldaten daran den Turm nach dem Untoten abzusuchen. Sie wurden bald fündig, zerschlugen den Totenschädel und suchten alle Räume nach Ferdynanda ab.
Aber sie suchten nicht nur vergebens nach der jüngeren Schwester von Ulryka, sondern als sie den Turm wieder verlassen wollten attackierte sie der Flammenschädel erneut!**

Ähnlich verlief der Rest des Tages, bis man dem immer wieder auferstehenden Untoten den Hauptturm überließ.

Saer Berthil bekam am 24.2.1504 von seinem Herren die Aufgabe mit einer Handvoll Soldaten in die geheime Grotte hinabzusteigen und nach der Hydra zu sehen.
Doch das Monster war nicht mehr da! Offenbar hatten die Abenteurer es bei ihrem zweiten Aufeinandertreffen vollends in die Flucht geschlagen.

Der Erbe von Haus Fengrin hatte viel Licht in das Dunkel auf Burg Falkenstein gebracht. Aber weder er noch seine weisen Berater konnten herausfinden wohin Ferdynanda verschwunden war und wer Cecilio das Leben genommen hatte.

Am heutigen Tage (25.2.1504) erwarten die Helden von Schwarzdorn, Burg Isenwaid und Burg Falkenstein die Rückkehr von Saer Eugenio. Wenn er kein Narr ist, bedankt er sich bei Saer Anskar und dessen Gefolge, anstatt ihn für den Mord an seinen Männern zu bestrafen! Das Recht hätte er allerdings.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Gemäß meinen Berichten ließ der Tross am 24.1.1504 das Kloster des Blauen Sterns hinter sich (siehe Bericht II vom 25.1.1504). Der Gasthof Zum Grinsenden Landhai liegt einen Tagesritt von dort entfernt, demnach müsste der Überfall auch noch am 25.1.1504 stattgefunden haben.

**Zu diesem Sachverhalt habe ich Erkundigungen bei Hohepriesterin Lara Dämmerschwinge eingeholt. Die Vorsteherin der örtlichen Kirche des Lichts hat mich aufgeklärt, dass solche Flammenschädel aus den verkohlten Überresten verbrannter Hexen erschaffen werden können. Um diese magisch begabten Untoten vollständig zu zerstören, müssen ihre Knochensplitter mit Weihwasser besprenkelt, muss ihr Fluch gebrochen, oder ihre Magie gebannt werden.
« Letzte Änderung: 29.09.2021 | 23:27 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #109 am: 25.08.2021 | 11:17 »
Ja, schon etwas crazy was da mit Saer Florin Meralda passiert ist. Aber seine Verwandlung war nicht nur eine Gelegenheit Handlungsfäden zusammenzuführen, die Schrecken durch Vetteln zu verdeutlichen, sondern auch das Konzept von "Villanous Heralds" (siehe Use Villanous Heralds in D&D von Sly Fourish) zu erproben. Saer Florin zeigt mit seinen Aussagen ja viele Fähigkeiten des Flammenschädels auf, dem Knight & Sage dann noch öfter begegnen sollen.
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #110 am: 27.08.2021 | 12:01 »
So. Pünktlich zum Wochenende habe ich mal eine der ausstehenden "Zwischensequenzen" nachgeliefert. Obwohl ich Spielbericht 32 bei weitem noch nicht fertig habe.  ::)

Naja, ihr bekommt diese Zwischensequenz jedenfalls sogar vor Knight & Sage zu lesen, denn ich möchte ihre Vorfreude auf einen möglichen Triumph über den Zirkel der Grünen Vetteln nicht schmälern. Die Helden unserer Geschichte sind nämlich zum Weißen Hirsch zurückgekehrt, um die "Herrin des Sees" zu erschlagen.

Das Nachspiel zu Tier 1 gibt ein paar Hintergrundinfos zu Vapraks Bräuten preis.

Zitat von: Mhyr
Die Räuber in Burg Isenwaid gehören insgeheim einer bösartigen Söldnerkompanie an, die von einem Hexenzirkel (Hag Coven) gefördert wird. Die Befehlshaberinnen der Kompanie mit dem Namen "Vapraks Bräute" sind alles Frauen. Frauen die ein schreckliches Schicksal erlitten haben und Halt gesucht haben, nur um unbarmherzige Stärke für ewige Rachsucht von den Vetteln zu erhalten.
« Letzte Änderung: 27.08.2021 | 12:03 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #111 am: 29.09.2021 | 12:01 »
Seit Langem mal wieder ein kleines Lebenszeichen von Knight & Sage:

Wir haben es tatsächlich den ganzen September über nicht geschafft unsere geliebte Kampagne weiterzuspielen. Urlaub usw.

Aber dafür sind ein paar Minis (z. B. Troll und Hydra) fertig geworden (siehe Spielbericht 24 und 25)!

Hier ein Bild der Hydra mit Maßstabs-Moryn:



„Sage“ und ich haben uns ausserdem mit ein paar Übungsdurchgängen in die Warfare-Regeln von MCDM (Matt Colville) eingearbeitet. Diese Testrunden werden die Hintergründe der Kampagne definieren und damit zum Weltenbau verwendet. Es ist also nicht alles staubtrockne Historie, sondern die Spieler waren „dabei“ als die Bewohner von Eralion ihr Haus, Hof und Königreich gegen die Orks verteidigen mussten.

EDIT: Spielbericht 32 sollte noch heute kommen!  :headbang:
« Letzte Änderung: 29.09.2021 | 12:25 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #112 am: 29.09.2021 | 23:13 »
Session 32

Lum, 27. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT I

Am Abend des 25.2.1504 war es endlich soweit: Saer Eugenio kehrte mit seinem Knappen Tamlin Wulk auf Burg Falkenstein zurück.



Stolz und aufrecht ritt der Burgherr auf seinem Rappen über die Zugbrücke, durch das Torhaus und in den äußeren Burghof. Sein untersetzter Knappe hielt sich mehr schlecht als recht im Sattel und versuchte keuchend mitzuhalten.



Sogleich entdecken die beiden Reiter Saer Anskar und sein Gefolge. Unverzüglich machten sie Halt und stiegen bei den Torwachen ab. Saer Eugenio ließ sich geschickt von seinem muskulösen Rappen gleiten, während der junge Wulk eher von seinem stämmigen Fuchs fiel. Der Ritter im schwarzen Waffenrock mit dem blutroten Falken zeigte keinerlei Gefühlsregung als ihm die Soldaten Bericht erstatteten. Vermutlich schilderten sie ihm die Geschehnisse der vergangenen Wochen. Sein Knappe versuchte sich unterdessen vergebens mit dem blaugrünen Waffenrock, auf dem der weiße Turm von Peredur zu erkennen war, den Schweiss aus dem puterroten Gesicht zu wischen. Plötzlich zuckte der Mundwinkel seines Herren und Tamlin stolperte hinter eines der Zelte im äußeren Burghof, um sich lautstark zu übergeben.

Saer Eugenio erteilte den Wachsoldaten einen knappen Befehl und kam dann entschlossenen Schrittes auf die Helden von Schwarzdorn zu. Hinter ihm formierten sich die Hellebardenträger, die Bogenschützen und der Waffenmeister mit den beiden letzten Rekruten.

Kurz darauf hatte der Herr von Burg Falkenstein seine Gäste erreicht. Langsam zog er sein Schwert. Er richtete die Spitze auf den staubigen Boden des Burghofs und kniete nieder. Seine Gefolgsleute, zu denen nun auch der bleiche Knappe aufgeschlossen hatte, taten es ihm gleich. Demütig wandte er sich an den Erben von Haus Fengrin:

“Wir alle stehen tief in Eurer Schuld, Saer Anskar. Ohne Euer beherztes Eingreifen hätte das Fürstentum meine Burg an die Mächte der Finsternis verloren. Als Ritter von Nebeltal darf ich Euch den Dank Haus Morganths aussprechen. Und meine eigene Familie wäre wahrscheinlich vollends ausgelöscht worden, hättet Ihr meinem teuren Erno nicht Vertrauen geschenkt. Euch umgeben wahrlich weise Berater.

Ihr, und Euer Gefolge, habt meiner geliebten Ulryka das Leben mehr als einmal gerettet. Ihr habt meine Mutter aus dem Verlies und die Seele meines Bruders aus diesem widerlichen Konstrukt befreit. Den Körper von Adalgys hatte das verfluchte Froschvolk ja bereits schon vor Wochen vergiftet. Ich bin mir sicher, dass die Vetteln Cecilio, meinen Erben… meinen Jungen... ermordet haben und wir werden nicht ruhen bis wir die letzte der drei aufgespürt haben!

Von Ferdynanda, meiner Jüngsten fehlt nach wie vor jede Spur. Ich habe allerdings ein gutes Gefühl und einen Verdacht wo sie stecken könnte.

Am heutigen Tag kann ich Euch für all diese Heldentaten jedoch nicht gebührend belohnen. Dafür hat Burg Falkenstein... habe ich... zu viel verloren. Darum nehmt einzig und allein mein Wort, ich stehe tief in Eurer Schuld.

Bleibt so lange ihr wollt, hier bei uns auf Burg Falkenstein. Da der verfluchte Flammenschädel noch im Hauptturm sein Unwesen treibt, bleibt jedoch das Ausmaß meiner Gastfreundschaft arg beschnitten.” *

Nachdem sich die Ritter ausführlich ausgetauscht hatten, beschloss man gemeinsam den Untoten im Turm ein für alle Male zu bezwingen. Moryn, der Berater von Saer Anskar, wollte versuchen die Magie des Schädels zu bannen sobald die Krieger ihn zerschlagen hatten. Und tatsächlich, das Experiment sollte in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne gelingen! Wen die Magie des Druiden nicht während dem Kampf vor den unheiligen Flammen geschützt hatte, heilte sie im Anschluss.

Als der Hauptturm wieder gesichert war, bat Moryn den zurückgekehrten Burgherren um Erlaubnis, die Bibliothek einsehen zu dürfen. Saer Eugenio willigte selbstverständlich ein und der Druide durchstöberte die gesammelten Schriften nach weiterem Wissen um die geheimnisvolle Herrin des Sees.



Im grünen Licht seiner Göttin laß er bis spät in die Nacht uralte Reiseberichte, niedergeschriebene Wirtshausgeschichten und Ammenmärchen. Aber keiner der Texte verschaffte ihm mehr Informationen als die Nachforschungen im Nebelturm von Leira (siehe Bericht vom 17.2.1504) es getan hatten.

Auf dem Weg aus der Bibliothek blieb er unweigerlich vor dem eindrucksvollen Gemälde an der östlichen Zimmerwand stehen. Es zeigte vier prächtige Blutfalken im Luftkampf. Auf einer angelaufenen Messingplakette darunter war folgendes zu lesen:

„Der Federsturm“ von Quillathe Meliamne,
eine großzügige Gabe der Herrin des Sees.”

Der Künstler trug einen elfischen Namen, doch es war natürlich die mysteriöse Stifterin die den Druiden neugierig machte.

Moryn fand die Krieger auch noch weit nach Mitternacht an einem Lagerfeuer im äußeren Burghof. Mit einem Krug Bier setzte er sich zu Saer Eugenio und befragte ihn zu dem Gemälde. Der Ritter behauptete ein jeder rotgefiederter Vogel würde für eine Jahreszeit stehen. Er begann zu sinnieren und fügte mit schwerer Zunge folgendes hinzu:

„Das Leben ist ein Sturzflug. Alles zieht so schnell vorbei und wir fliegen förmlich durch Raum und Zeit.
Nun, mein kleiner Bruder hat stets behauptet er sei als Kind in die Welt hinter den roten Federn gestiegen und habe darin jede Menge Abenteuer erlebt. Niemand - ich auch nicht - hat ihm das jemals geglaubt, aber er war als kleiner Junge tatsächlich für eine Zeit verschwunden, wenn ich mich recht entsinne. Naja, ich will glauben, dass nun Ferdynanda dort ist, in der Welt hinter den roten Federn, und eines Tages zurückkehrt.“

Moryn überließ die Ritter dem Bier.

Am Morgen des 26.2.1504 brach Saer Anskar mit seinem Gefolge auf. Saer Eugenio hatte den stetig wachsenden Tross um Waffenmeister Isydor erweitert, da der Paladin angeboten hatte die letzte der drei Vetteln am Gasthof Zum Weißen Hirsch zu suchen.

Unweit von Burg Falkenstein wurde der Nebel zunehmend dichter. Und plötzlich trat eine schlanke Frau aus dem Dunst hervor. Sie war bis auf ein feuchtes, weißes Tuch, das ihre Reize kaum zu bedeckten vermochte, nackt. Ihre grazile Figur und spitzen Ohren verrieten das Erbe der Feen in ihrem Blut.

Mit eigenartig entrückter Stimme sprach sie zu Saer Anskar, der auf seinem Hengst vorangeprescht war:

“Haltet ein, haltet ein! Euer Schwert ist verflucht, Ritterlein. Und nur ich vermag es den Fluch von Euch zu nehmen. Schlagt mir den Kopf ab und Ihr macht Euch für den Tod zahlreicher Unschuldiger verantwortlich.
Kommt in mein bescheidenes Haus am See und lasst uns in aller Ruhe reden.
Kommt in den Gasthof Zum Weißen Hirsch.”

Am Abend desselben Tages erschien das Feenwesen dem Paladin und seinem Gefolge erneut. Wieder sprach es zu Saer Anskar:

“Ich nehme an Ihr habt nicht nur Katti Knochenknirscher erschlagen, Ritterlein? Sagt bloß Ihr habt noch nie von der “Kichernden Katti” gehört? Werdet Ihr nicht die Helden von Schwarzdorn genannt? Wie dem auch sei, was habt ihr mit Melli Ringelschwanz getrieben? Habt Ihr die “Schreckliche Rittmeisterin” wenigstens am Leben gelassen? Nein? Gut. Sehr gut, Ritterlein!**
Kommt in mein bescheidenes Haus am See und lasst uns in aller Ruhe reden.
Kommt in den Gasthof Zum Weißen Hirsch.”

Die Worte des Weibes hatten den Paladin zu zunehmender Geschwindigkeit angestachelt und es fiel so manchem schwer den Ritter im Nebel nicht aus den Augen zu verlieren!

Am späten Nachmittag des 27.2.1504 trat die Fee nochmals aus dem Dunst hervor und wisperte:

“Ihr wollt wissen was mit dem Jungen auf der Burg geschah?
Kommt in mein bescheidenes Haus am See und lasst uns in aller Ruhe reden.
Kommt in den Gasthof Zum Weißen Hirsch.”

Nun gab es für den Paladin kein Halten mehr. Wild entschlossen die Herrin des Sees zu erschlagen gab Saer Anskar seinem Fuchs wieder und wieder die Sporen.

Die sterbende Sonne färbte die Nebel am Ufer des Nivian blutrot, als der Paladin mit seinem Gefolge den Gasthof
Zum Weißen Hirsch erreichte. Besser gesagt die Ruine des Wirtshauses.



Noch bevor alle Reiter abgestiegen waren brach eine Hydra aus dem verfaulten Reet der Stallungen hervor! Doch das Monstrum war kein Vergleich zu dem Exemplar in der geheimen Grotte unter Burg Falkenstein. Seine Bewegungen waren langsam, und irgendwie steif. Bald wurde den Kämpfern klar, dass es sich um eine untote Hydra, einen Zombie handelte.



Die Ritter verstrickten sich im Nahkampf mit dem stinkenden Scheusal. Moryn und Silaqui beschossen es mit heiliger Magie, Pfeil und Bogen. Nur Ludmylla blieb auf ihrem Pferd sitzen, ritt immer wieder an und trieb Lanze um Lanze in das mürbe, untote Fleisch, bis alle Schlangenköpfe des Zombies regungslos vor der Ruine liegen blieben.

Selbst diesen Triumph hatte die Herrin des Sees Saer Anskar und seinem Gefolge genommen!

Ein Kichern am Eingang zum Schankraum lenkte die Aufmerksamkeit der Abenteurer auf das nahezu nackte Feenwesen im Türrahmen. Mit einem zischenden Flüstern machte sie dem Paladin ein Angebot:

“Wie Ihr vielleicht wisst, Ritterlein, mag ich es verschiedene Rollen zu spielen. Als Herrin des Sees macht mir allerdings ein Zeitgenosse übelster Sorte das Leben schwer. Und nicht nur mir! Nein, der Sumpfdrache Schwefelschwinge haust nicht weit von hier und macht immer wieder Überfälle auf die umliegenden Siedlungen. Sein Nest ist dazu gut bestückt. Und ich habe gehört der Wiederaufbau einer Burg ist teuer! Ihr könntet also gleich mehrere Fliegen auf einen Streich erschlagen, wenn Ihr Eurer alten Freundin einen Gefallen tun würdet und mir sein Blut brächtet. Überlegt nur, Ihr werdet zu Drachentötern und dabei reich! Ihr befreit die Dorfbewohner von Angst und Schrecken. Und im Gegenzug würde ich Euch, mein Ritterlein, von Eurem Fluch befreien.”

Dann schlüpfte die verführerische Gestalt in den finsteren Gasthof.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Bitte entschuldigt diese ausführliche Wiedergabe des Gesagten, doch es galt die Weisheit und wahre Ritterlichkeit von Saer Eugenio festzuhalten.

**Meine Nachforschungen in den Archiven haben ergeben, dass zwei der drei Vetteln auf Burg Falkenstein steckbrieflich gesucht wurden. Auf den Kopf der Hexe mit dem albernen Namen Melli Ringelschwanz waren 1359 n. B. im Herzogtum Lys 350 GM ausgesetzt worden. Auf den Kopf von Katti Knochenknirscher, die auch als “Kichernde Katti” bekannt war, hat noch Baron Othys Unkenrath 1476 n. B. 250 GM ausgesetzt. Diese Katti soll in den Wäldern um Schwarzdorn einen Stamm von Käferbären gegen die junge Holzfällergemeinde aufgewiegelt haben sowie für das Verschwinden von Frauen und Kindern verantwortlich gewesen sein. Ihre verkommene Artgenossin Melli wurde wegen verbotenen Wandlungen, Unzucht mit Borstenvieh sowie Mord und Totschlag gesucht.
« Letzte Änderung: 4.01.2022 | 11:35 von Mhyr »
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Offline Tintenteufel

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #113 am: 30.09.2021 | 11:41 »
Zum Abschied von Burg Falkenstein auch noch mal alle Ebenen des Hauptturms:





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Offline Ma tetz

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #114 am: 30.09.2021 | 11:44 »
Sehr schöne Karten  :d
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Offline Tintenteufel

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #115 am: 30.09.2021 | 11:53 »
Sehr schöne Karten  :d

Vielen Dank!  :-*

Ich sehe natürlich verschiedenste Fehlerchen, aber wenn ich jemals dazu komme einen Gesamtüberblick von Burg Falkenstein zu erstellen, kann ich ja vielleicht noch etwas digital ausbessern.  ^-^
 
Aber dazu müsste ich auch endlich mal die oberste Ebene der Gewölbe ins Reine zeichnen... ::)
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Offline Vash the stampede

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #116 am: 30.09.2021 | 12:29 »
Hast du ein Icon Set für die Inneneinrichtung?

Wie gestaltest du die Karten für Gebäude und Gewölbe? Zeichnest du sie vor? Wie ist der Gestaltungsprozess?

Sehe ich es richtig, dass du immer drei Striche beim Schraffieren machst, bist du die Ausrichtung wechselst?

PS: Danke für den Tipp der Jared Blando Bücher, die haben mir sehr geholfen. :d
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Offline Tintenteufel

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #117 am: 30.09.2021 | 12:59 »
Hast du ein Icon Set für die Inneneinrichtung?

Nein, (noch) nicht wirklich.

Aber ich orientiere mich stark an Dyson Logos. Es gab mal ein paar Blätter mit dem Titel „Dysonize Your Dungeon“ im WWW. Ich halte mich nicht dran, aber vielleicht hilft dir das weiter.

EDIT: Ich mag übrigens die „Dungeons“ von Dyson sehr, aber die „Gebäude“ nicht so. Da versuche ich mich zu emanzipieren.

Wie gestaltest du die Karten für Gebäude und Gewölbe? Zeichnest du sie vor? Wie ist der Gestaltungsprozess?

Ich mache meistens eine Ideenskizze ohne Maßstab. Dann zwänge ich das Konzept in ein Raster. Hier verwende ich nur bei komplexen Karten 0815 kariertes Papier und zeichne es dann auf punktiertes Papier ins Reine, sonst direkt aufs Punktierte. Die Größe der Kreaturen die den/für die der Komplex erschaffen haben/wurde ist für mich meistens seeehr wichtig.

Geheimtüren und einen zweiten Zugang nicht vergessen!

Hab auf Instagram mal sowas wie ein Tutorial gemacht. Interesse?

Click here!

(Verwende hier eine andere „Schraffur“ für die Darstellung der Wände, aber das sollte übertragbar sein.)

Sehe ich es richtig, dass du immer drei Striche beim Schraffieren machst, bist du die Ausrichtung wechselst?

Jau! (Selten sind es auch mal nur zwei.)

PS: Danke für den Tipp der Jared Blando Bücher, die haben mir sehr geholfen. :d

 :headbang:
« Letzte Änderung: 30.09.2021 | 13:08 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #118 am: 11.10.2021 | 17:38 »
Session 33

Lum, 27. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT II

Saer Anskar besprach sich ungewöhnlich lang mit seinem Berater Moryn, denn das Angebot der Fee (siehe Bericht I vom 27.2.1504) besaß nicht nur einen Haken. Zum einen war es die verhasste Herrin des Sees die es ausgesprochen hatte, zum anderen gibt es in Eralion keine bekannten Sumpfdrachen mehr. Der letzte Sprössling Tiamats wurde vor mehr als fünfhundert Jahren in der Südmark erschlagen, wo heute das Dorf mit dem bezeichnenden Namen Nestlings End liegt!*

Der Paladin schien endlich eine Entscheidung getroffen zu haben. Mit gezogenem Schwert trat er in den finsteren Schankraum des verfallenen Gasthauses ein. Die Herrin des Sees wiederholte ihr Angebot auf der Treppe nach oben, während sie ab und an von einer gesprungenen Teetasse trank. Sie hatte noch nicht ganz ausgesprochen, da stürmte Saer Anskar wie ein wütender Berglöwe auf sie ein! Seine magische Klinge zerteilte ihre zierliche Form, doch anstatt in zwei blutende Hälften zu zerfallen, verflüchtigte sich ihr verführerischer Körper in grauen Nebel.

Das Lachen der Fee hallte noch durch die Ruine als sich der Ritter seiner Umgebung gewahr wurde. Auf den morschen Tischen lagen zahlreiche Tote. Männer wie Frauen. Die Luft war vom Gestank der Leichen sowie dem Summen unzähliger Fliegen erfüllt. Saer Anskar schloss die Augen. Die Mächte des Lichts verrieten ihm, dass er von Untoten umgeben war!

Moryn und das übrige Gefolge des Paladins schlossen zu ihm auf. Ein Wort ihres Herren genügte, um die vereinte Zerstörung der Zombies auszulösen. Mit Magie und Waffengewalt waren die Untoten im Handumdrehen vernichtet. Manche der Leichen hatten im schwarzen Waffenrock mit dem roten Wappentier von Burg Falkenstein gesteckt, andere in der einfachen Kleidung von Fischern, die aus Leinen und etwas schlecht gegerbtem Leder bestand. Die Körper der Gemeinen wiesen grässliche Verbrennungen auf, als wären ihre Gliedmaßen von Säure zerfressen worden.

Beunruhigt was sonst noch im Gasthof lauern mochte, pirschten die Krieger durch das Zwielicht der Abenddämmerung. Der Anbau schien leer. Nur an seiner Westwand befanden sich noch ein paar Jagdtrophäen. Die einst kunstvoll verglasten Türen in der Ostwand hingen eingeschlagen, krumm und schief in ihren Angeln. Ein unsteter Wind vom See ließ ihre rostigen Scharniere ab und an kreischen, während das aufgequollene Holz verstörend ächzte.



In der Mitte des Jagdsaals, wo vermutlich einst ein Kronleuchter für Licht gesorgt hatte, hing nun eine Totenglocke von der Decke. Moryn entdeckte im grünen Licht seiner Magie eine arkane Rune die in das dunkle Gusseisen der Glocke gekratzt worden war. Vermutlich hatte eine Überschwemmung einen Haufen nasses Unkraut in den Raum gespült, so war der gesamte Boden unter dem finsteren Klangkörper mit einem dicken Teppich aus Pflanzenresten bedeckt. Weißgelbe, blanke Knochen lagen zwischen den Sumpfgräsern, Wurzeln und Schlingpflanzen.

Der Druide betrat den Teppich, um die Rune besser betrachten zu können, da erhob sich das Grünzeug zu einer triefenden, vage humanoiden Form. Mit einem schnellen Zauber brachte sich Moryn in Sicherheit. Dann drangen die Krieger auf den entstandenen Hünen ein. Kurz darauf schlug das grüne Ding gegen die Totenglocke neben seinem Kopf. Ein dumpfer Ton erklang, der zu einem Donnergrollen anschwoll und sich in einer gleißenden Blitznova entlud. Die Nahkämpfer zuckten schwer gebeutelt auf, während sich die Löcher in der grünen Pflanzenform wieder geschlossen hatten!

Als Silaqui für ihren nächsten Schuss zielte, entdeckte sie zudem einen zweiten Hünen draußen am Seeufer, der sich gerade aus dem Schilf schälte. Sie ließ ihren Pfeil fliegen und spornte ihre Gefährten zu Eile mit dem ersten Gegner an. Moryn verstand sogleich den Ernst ihrer Lage: die runenversehene Glocke verbrannte seine Verbündeten, heilte gleichzeitig die finsteren Diener der Fee und rief dabei auch noch mehr von ihnen aus den Sümpfen heran!

Der Druide versuchte jedoch erfolglos die Magie der arkanen Rune zu bannen. So schlurfte bereits der zweite modernde Haufen Unkraut durch eine der ruinierten Glastüren, bevor der “Teppich” wieder auf dem Boden lag. Der Neuankömmling schlug die Glocke und wieder zuckten blaue Blitze durch den Jagdsaal. Es stank noch nach dem verbrannten Haar der Menschen, als die Halbelfin einen weiteren grünen Hünen im Nebel des Seeufers erkennen konnte.

Jeder Hoffnung beraubt, den Kampf gegen die modernden Schlurfer gewinnen zu können, suchte Saer Anskar mit seinem Gefolge unter dem verhöhnenden Gelächter der Fee das Heil in der Flucht.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Unsere gesammelten Berichte datieren die jüngste Sichtung, sowie spätere Tötung, eines chromatischen Drachen - sogar die eines Sumpfdrachen! - auf das Jahr 1501 n. B. in Lampur. Herold Telantes Indiga benannte das schwarz geschuppte Weibchen als
Bitterbiss, das von einem gewissen Xalerian Silberglanz und seinen Gefährten bei Tränenburg besiegt worden war. Ja, das war nur nahe der Westmark Eralions, aber nicht in unserem geliebten Königreich. Ist nun die uralte Saat des Bösen tatsächlich auch hierzulande wieder aufgegangen? In den Kantonen der Gnome hat es über die vergangenen Jahrhunderte immer wieder Gerüchte von Kobolden gegeben, die versuchen würden Dracheneier auszubrüten. Ist es dem geschuppten Pöbel des Imperium Drakanum irgendwann wirklich gelungen ihre chromatischen Herren zurückzubringen?
« Letzte Änderung: 3.05.2022 | 13:41 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #119 am: 14.10.2021 | 14:23 »
Bevor ich den nächsten Spielbericht poste möchte ich den Genickbrecher von Knight & Sage in Session 33 teilen:

"Glockenschlag = Bläuliche Blitze knistern über die Oberfläche der Glocke und bilden kurz eine wabernde Wolke aus gezackten Lichtfäden um den Klangkörper.
Dealing 10+ damage to the rune with a single blow releases a blueish cloud of lightning in a 10 foot radius around it. Anything in this cloud takes 4d10 lightning damage (DC 14 Dex Save for half dmg.) and calls forth another Shambling Mound from the swamp entering the ruin 1d6 rounds later."

Wie im Spielbericht festgehalten wurde die Kombination modernde(r) Schlurfer + Glocke zu einem echten Problem für meine Spieler:

Zitat von: Spielbericht
Moryn verstand sogleich den Ernst ihrer Lage: die runenversehene Glocke verbrannte seine Verbündeten, heilte gleichzeitig die finsteren Diener der Fee und rief dabei auch noch mehr von ihnen aus den Sümpfen heran!

Es war ein Experiment, da Saer Anskar mit seiner AC 23 bzw. 25 inkl. Schild des Glaubens im 0815-Nahkampf echt schwer beizukommen ist. Konstanter Schaden musste her. Okay, dass der Schaden gleichzeitig die Gegner heilt war natürlich fies.  >;D

Aber wie fies auf einer Skala von 1 (Dire Rat) bis 10 (Tarrasque) ist das wirklich?
« Letzte Änderung: 14.10.2021 | 14:27 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #120 am: 28.10.2021 | 11:38 »
Puh! Und ich dachte schon ich sei ein Monster!!  ^-^
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #121 am: 28.10.2021 | 11:40 »
Zwischenspiel 1

Burg Isenwaid, Garogs Hügel
an den letzten Tagen der Prinzessin
im Jahr 1504 nach Bahamut

Rael blickte zufrieden auf die geschlossene Geheimtür zur Gruft von Burg Isenwaid. Sie hatte in den vergangenen Wochen eng mit dem Mönch Zao an der Wiederherstellung der heiligen Ruhestätte gearbeitet; denn die Gräber waren von einer unbekannten Person - oder Kraft - mit nekrotischer Energie verunreinigt worden. So war die Gruft für ihren neuen Lehnsherren - Saer Anskar Fengrin - unter dem Mond des Richters beinahe zu einer Todesfalle geworden. Nun waren die meisten Grabstätten wieder intakt. Alle konnten leider nicht gerettet werden.

Die Mystikerin der Grünen Göttin warf einen letzten Blick auf die drei Wölfe von Haus Fengrin und schlenderte den Gang zur Bibliothek entlang. Ihre neue Aufgabe bestand darin die Büchersammlung des Rittergeschlechts zu sichten, zu sortieren und zu katalogisieren. Insbesondere die Abteilung „Naturkunde“ hatte aufgrund ihrer Nähe zum Eingang über die Jahrhunderte schwer gelitten. Als Jüngerin Nymias und Vertraute des Druiden Moryn, der Saer Anskar als engster Berater zur Seite stand, empfand sie es als ihre Pflicht sich dem Wissen um Flora und Fauna anzunehmen. Jetzt da die Untoten zerstört und die Grenzen zwischen den Lebenden und den Toten wieder hergestellt waren.

Bevor sie jedoch mit den Manuskripten über die heilenden Kräuter von Garogs Hügeln fortfahren wollte, musste Rael dem nagenden Drang nachgeben mehr über ihren geheimnisvollen Meister in Erfahrung zu bringen. Sein schlichter Name - Moryn - kam ihr eigenartig bekannt vor, obwohl er sich bisher in den Zirkeln Eralions nicht hervorgetan hatte. Nein, die Mystikerin verband den Namen Moryn fest mit den Hügeln die Burg Isenwaid umgaben. Als ihre zierlichen Finger über die Buchrücken der zahlreichen Bände in der gut bestückten Abteilung „Geschichte“ wanderten fiel es ihr plötzlich wieder ein. Auf einer Lichtung nahe dem Dorf Arienh hatte sie zum ersten Mal von einem ungewöhnlichen Jungen namens Moryn gehört. Es war die märchenhafte Geschichte eines Kindes das die Welt der Sterblichen verlassen hatte, um in Faerie - dem Reich der Feen - groß zu werden.
Handelte es sich bei ihrem Meister um jenen Moryn? Er besaß eine enge Verbundenheit mit den Feenwesen, aber das Märchen stammte aus einer Zeit als die Festung der Fengrins noch stolz über Garogs Hügel wachte. Es war damit nahezu vierhundert Jahre alt! Der Druide Moryn war für einen Menschen nicht mehr jung, aber er konnte auf natürlichem Wege unmöglich so alt geworden sein. Vermutlich erfreute sich der Name, gerade wegen dem Kindermärchen, in den Herzlanden Eralions einer gewissen Beliebtheit.

Rael zog dennoch ein paar verstaubte Bücher aus dem uralten Steinregal, bis sie einen beachtlichen Stapel zum kreisrunden Tisch im Zentrum der Bibliothek balancieren musste. Größtenteils handeltes es sich um Gefechtsberichte von Schlachten rund um das Heiligtum der Druiden in Garogs Hügeln, dem Steinkreis von Slagir dem Seher.

Die Firbolg las bis das Öl in ihrer Laterne zur Neige ging. Als die zitternde Flamme schließlich erlosch, bat sie Nymia die Schriften mit ihrem sanften Licht zu enthüllen und der Schwarzen Göttin wieder zu entreißen. So konnte die Mystikerin ihr Studium noch bis in die späten Abendstunden hinein fortsetzen.

Am Tag darauf zwang sich Rael zunächst die schwer beschädigten Folianten über das Kräuterwissen der Gnomenvölker zu sichten. Nach dem Mittagessen kehrte sie jedoch zu den Chroniken von Garogs Hügeln zurück. Gegen Mitternacht drang sie zu einem Bericht über die Schlacht um den Weiler Fion vor. Die Siedlung in den nordwestlichen Hügeln war 1106 n. B. von marodierenden Orks angegriffen worden. Obwohl die Ritter der Nordmark den wilden Kriegern aus Isgard schwer zugesetzt hatten, waren die Bauern von Fion mit ihren Sensen und Mistgabeln keine Gegner für die angeschlagenen Räuber gewesen.

Ein Kundschafter aus dem nahegelegenen Dorf Camran fand in den noch brennenden Ruinen von Fion den einzigen menschlichen Überlebenden der Schlacht: einen Säugling. Er nahm den Jungen mit sich und brachte ihn in den Nymiaschrein seines Dorfes. Die Priesterschaft der Grünen Göttin gab dem Säugling den Namen Moryn.

Endlich hatte sie einen Hinweis auf die wahre Abstammung des Jungen aus dem Märchen gefunden! Wenn der Säugling aus Fion sich letztendlich als das Kind in Faerie herausstellen sollte. Wissbegierig suchte sie alle Aufzeichnungen über Camran zusammen. Und tatsächlich wurde die Mystikerin wieder fündig! Denn in einem Bericht über eine ungewöhnlich blutige Schlacht um das Dorf im Jahre 1108 n. B. konnte Rael nachlesen, dass eine versprengte Gruppe menschlicher Bogenschützen am Ende der Kampfhandlungen mit einer an für sich überlegenen Streitmacht der Orks den Sieg davontragen konnte. Nachdem viele Männer und Frauen, sowie die gesamte Priesterschaft Nymias, bei der Verteidigung von Camran das Leben verloren hatten, wurde der Junge namens Moryn von den heldenhaften Bogenschützen zu den Druiden an Slagirs Steinkreis gebracht.
Die Firbolg hatte gerade aus allen Bereichen der Bibliothek Schriften über das uralte Heiligtum der Grünen Göttin zusammengetragen und sich an dem runden Steintisch niedergelassen, als sie über die Bücher gebeugt einschlief.

Rael träumte durch einen sternengesprenkelten Nachthimmel zu gleiten. Bald zog der volle, rot glühende Mond Tarans an ihr vorüber und sie gewann an Geschwindigkeit. Kurz darauf geriet sie in die nebelhafte Aura des grünen Mondes ihrer Göttin Nymia. Sie bewunderte zahllose Sternenkonstellationen, bis sie plötzlich auf einen grell strahlenden, blauen Vollmond zuflog. Beunruhigt verlor sie sich im hellen Licht Lumaenors und erwachte erschrocken in völliger Dunkelheit. Wie auch schon zuvor bat Rael ihre Göttin die Schriften wieder zu enthüllen, doch es war der Gott des Wissens der ihr Gebet beantwortete und die Bibliothek mit blauem Mondschein beleuchtete.

Die Mystikerin wusste nicht wie lang sie geschlafen hatte. Es kümmerte sie auch nicht. Sie wollte einzig und allein herausfinden, was am Steinkreis von Slagir dem Seher mit Moryn geschehen war.

Wieder war es der Bericht über eine Schlacht, der Rael in einer Fußnote über den Verbleib des Jungen aufklärte.
Eine kleine Orkhorde hatte sich 1109 n. B. nordwestlich des Heiligtums versammelt. Die Druiden der Hügel hatten deshalb Tierboten zu den schwindenden Waldfestungen von Nymias Orden des Grünen Baums, aber auch nach Burg Isenwaid entsandt. So trafen Menschen und Orks erneut in der Ebene unterhalb des Steinkreises aufeinander.
Das Hügelland färbte sich rot vom Blut der edlen Ritter und Ordenskrieger, die Eralion gegen die grausamen Berserker, Menschenjäger und Wolfsreiter der Orkhorde verteidigten. Wieder waren es die Bogenschützen von Camran, die das Kampfgeschehen maßgeblich im Sinne des Drachenkönigs und seiner Truppen beeinflussten.

Auf dem Höhepunkt der Schlacht, als das Heiligtum der Grünen Göttin verloren schien, übergab eine Druidin den Jungen mit dem Namen Moryn an ein beschworenes Feenwesen. Als die Magie jedoch schwand, die den Eladrin nach Avalon gebracht hatte, riss er den Jungen an seiner Hand mit sich zurück nach Faerie, in das Reich seiner Gebieterin! Mehr war dem Bericht nicht zu entnehmen.

Rael hätte erschöpft sein müssen, aber sie war es nicht. Im Gegenteil! Mit dem Gefühl einer Legende zu dienen, fühlte sie sich beflügelt und voller Tatendrang. Die Firbolg hatte mit ihren Nachforschungen nicht alle Zweifel ausräumen können, allerdings mochte sie die Vorstellung dem Jungen aus Faerie nah zu sein.
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #122 am: 28.10.2021 | 14:05 »
Session 34

Nym, 28. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT I

Auf der Flucht vor der Herrin des Sees und ihren unheimlichen Dienern, den modernden Pflanzenwesen aus den Sümpfen, blieb keine Zeit für Moryns Ritual. Die Abenteurer um Saer Anskar kämpften also wie alle anderen Reisenden auch gegen Schlingpflanzen, Morast und Mücken; so wie die Helden von Schwarzdorn es schon einmal getan hatten, nachdem sie Ynhes von Yslark aus dem
Weißen Hirsch befreit hatten (siehe Bericht vom 19.1.1504). Es schien gar so als sei der Sumpf selbst zu unheiligem Leben erwacht und der bösen Fee zu Diensten, denn er wollte die Männer und Frauen ganz offensichtlich nicht ziehen lassen. Wie ein gigantischer modernder Schlurfer zerrte das Land an jedem Huf ihrer Reittiere, während das Wasser einen dunklen, kalten Tod versprach.

Die Abenteurer sammelten sich an der Alten Straße, unter dem Wegweiser zum Gasthof. Das morsche, pilzbefallene Holz zeigte jedoch auch Peredur im Norden und Leira im Süden an.



Nach einer kurzen Absprache mit dem Druiden, befahl der Paladin Silaqui einen geeigneten Lagerplatz ausfindig zu machen. Die Halbelfin suchte das Sumpfland westlich der Alten Straße ab und wurde bald fündig. Schweigend führte sie den kleinen Tross auf eine nahezu trockene Anhöhe zwischen einer handvoll moosbewachsener Felsen.

Saer Anskar hatte die Entscheidung, wie weiter vorzugehen sei, bereits getroffen. Er plante die Gruppe nach Westen zu führen, geradewegs in die Region hinein welche ihm die hinterlistige Fee als Aufenthaltsort des Drachen Schwefelschwinge genannt hatte. Saer Berthil sowie Saer Florin hätten es vorgezogen in die Zivilisation zurückzukehren und Waffenmeister Isydor hätte lieber erneut versucht die Vettel zur Strecke zu bringen, doch die Männer akzeptierten die Entscheidung Ihres Anführers.

Die Nacht verging ereignislos. Moryn hatte aber so hoch über den Sümpfen gegen Mitternacht nach langer Zeit endlich wieder einen klaren Blick auf den Sternenhimmel erhascht. Der Druide las die Konstellationen und erfuhr dadurch so manches über den kommenden Tag.

Am Morgen (28.2.1504) weckte Silaqui zuerst Ludmylla, bereitete mit der Schildträgerin von Saer Anskar über dem Lagerfeuer einen starken, wärmenden Kräutertee zu und unterhielt sich noch eine Weile ungestört mit der jungen Pelias, bevor sie gemeinsam die Männer weckten.
Moryn erschuf sogleich mit der Macht seines Steckens für jeden eine magische Beere. Während sich die anderen mit den guten Beeren sättigten begann er bereits das Ritual der Grünen Göttin, das es den Abenteurern erlaubte sich über die tückischen Gewässer der Sümpfe zu bewegen als wären sie aus erstarrtem Glas.

Dann stiegen sie wieder in die kalten Nebel hinab. Erst gegen Mittag, nachdem Moryn das Ritual zum wiederholten Male erneut durchgeführt hatte, brannte sich die goldene Frühlingssonne durch den grauen Dunst. Sie kamen schnell voran, aber am Nachmittag kehrten die Nebelschleier bereits wieder zurück.

Saer Anskar ritt an der Spitze der Gruppe, neben Silaqui, der ehemaligen Kundschafterin. Bald führten sie den Tross über eine Landzunge zwischen zwei finsteren Wasserbecken aus denen nur wenige kleine Inseln ragten. Zerklüftete, hohle Baumstümpfe säumten einen glitschigen Pfad auf dem schmalen Streifen Land. Der Druide erklärte, dass die Bäume allesamt ertrunken waren. Vermutlich hatte Fäulnis die Linden anschließend ausgehöhlt und umgeworfen. Es blieb nur noch ein grotesker Schatten jener majestätischen Gewächse.



Moryn war sich sicher, dass sie den Ertrunkenen Wald erreicht hatten.

Das Quaken der Frösche, irgendwo im Nebel, wurde lauter und lauter. Dann sprangen plötzlich grünhäutige Humanoide hinter dem dunklen, morschen Holz hervor. Auf den humanoiden Körpern mit kräftigen Sprungbeinen saßen die glubschenden Köpfe von Fröschen!





Ihr Anführer zeigte mit einem schlichten Speer auf Saer Berthil und das halbe Dutzend Froschvolk quakte aufgeregt durcheinander. Noch bevor die Abenteurer angemessen reagieren konnten hüpften die grünhäutigen Krieger angriffslustig auf den jungen Basilius zu!




Der Paladin setzte zu Verhandlungen an, doch es war offensichtlich, dass er nicht verstanden wurde. In Erwiderung brüllten die Froschköpfe den Reisenden ebenso etwas zu, was aber auf der anderen Seite auch niemand verstand.
Niemand ausser Saer Florin. Hastig erklärte der blonde Ritter dem Paladin, dass die grünhäutigen Angreifer Saer Berthil wieder erkannt hätten. Er sei über dem Thron ihres Königs zu sehen. Auf einer Art Bildnis*, wenn er es richtig verstanden hatte.

Da rammte der Speerträger bereits seine Waffe in die Hinterläufe von Saer Berthils Reittier. Das Pferd drohte durchzugehen, doch aus dem Boden brachen sich windende Ranken empor, die den Hengst an Ort und Stelle fesselten.

Völlig überrumpelt schlugen die Abenteurer wahllos nach dem umherspringenden Froschvolk. Dann erhob sich ein beachtliches Exemplar der grünhäutigen Krieger aus dem finsteren Nass am Wegesrand. Der bullige Humanoid führte zwei Waffen: Axt und Hammer. Mit einem Satz war er an Land. Und sogleich fällte ein einziger Hieb mit seiner Streitaxt das Reittier von Isydor.



Hinter dem furchteinflößenden Krieger erhob sich noch ein halbes Dutzend Froschvolk. Allesamt trugen die Grünhäute mächtige Äxte in den Kampf, welche sie mit beiden Händen führen mussten. Vorfreudig leckten ihre klebrigen Zungen die breiten Mäuler entlang und ließen eine Reihe spitzer Zähne in schleimigem Speichel schimmern.

Moryn warf einen Zauber über die Axtträger. Schlingpflanzen erhoben sich am Ufer und hinderten die meisten der grünhäutigen Krieger daran an Land zu gehen. Dennoch entbrannte im Westen ein blutiger Nahkampf. Saer Anskar, Waffenmeister Isydor und Knappin Ludmylla schlugen sich mit den schwerer gerüsteten Angreifern, während Saer Berthil und Saer Florin sich im Osten der immer noch wild umher springenden Schwertträger erwehrten.

Der blonde Ritter erklärte, dass das Froschvolk vorhatte den jungen Basilius zu verschleppen. Saer Berthil sollte zum Geschenk für den tyrannischen König der Froschwesen werden.

Der Druide und die Halbelfin versuchten aus dem Zentrum der Gruppe heraus mit Fernangriffen zu unterstützen, doch plötzlich wurden sie selbst unter Beschuss genommen! Immer wieder regnete es Pfeile aus dem Nebel. Silaqui konnte ein halbes Dutzend Froschvolk auf einer winzigen Insel südlich der Landzunge ausmachen. Zwischen den Stümpfen drei verrottender Linden spannten sie wieder und wieder ihre kümmerlichen Kurzbögen.



Zu spät bemerkte Silaqui einen weiteren Tyrannenfrosch zwischen den Baumstümpfen im Osten. Der Kehlsack des unerwarteten Angreifers blähte sich grotesk auf und die Grünhaut spuckte eine stinkende, gelbliche Giftwolke auf die Ritter. Der Froschkopf leitete den faulen Zauberspruch mit dem Ausruf “Ramenos!” ein, dann rollte eine Woge beißender Dämpfe und übelerregendem Gestanks von der Ostfront nach Westen.

Als sich die schlechte Luft in den Nebel nördlich der Landzunge verflüchtigt hatte, hingen Saer Berthil und Saer Florin bewusstlos in ihren Sätteln. Die beiden Pferde darunter waren ebenfalls in das Sumpfgras gesackt. Nur die Mächte des Lichts hatten die Ritter davor bewahrt zu Tode zu stürzen!

Wieder wurde Ramenos** angerufen und wieder bildete sich eine gelbe Wolke zwischen den Abenteurern. Nun war es an Moryn und Isydor der widerlichen Magie des Froschvolks zu erliegen. Ihre Augen tränten und sie blieben handlungsunfähig bis sie durch die gelben Schleier erkannten wie herbeihüpfende Tyrannenfrösche die bewusstlosen Ritter von ihren Pferden zerrten. Das überlebende Froschvolk floh und entführte dabei Saer Berthil Basilius sowie Saer Florin Meralda.

Die aufkommende Verzweiflung der Abenteurer wurde von einem schrillen Kreischen zerrissen. Es war der Ruf eines Falken. Silaqui, Moryn und Saer Anskar suchten den dunklen Himmel ab, der immer wieder von Nebelschwaden verdeckt wurde. Dann entdeckten die scharfen Augen der Halbelfin zwischen den Baumstümpfen, auf dem Inselchen südlich der Landzunge, einen kruden Käfig aus Schilfrohr. Darin jammerte ein rotbraun gefiederter Falke, versuchte die Flügel auszubreiten und schrie immer wieder seinen Zorn in den Nebel verhangenen Sumpf hinaus.

Nachdem eine ansatzlose Verfolgung durch die Sümpfe sinnlos erschien, gab Saer Anskar den Befehl zum Sammeln, während Moryn durch das dunkle Nass zu dem kreischenden Vogel watete.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Welche Form von Bildern bringt das Froschvolk hervor? Und warum stellen diese dann einen menschlichen Ritter dar? Fragen die ich der Priesterschaft Nymias und den Spähern der Turmburg stellen werde. Aber vielleicht lösen auch die Helden von Schwarzdorn dieses Rätsel.
**Ramenos? War das der Name des Froschkönigs? Auch diese Frage werde ich der Priesterschaft Nymias und den Kundschaftern stellen.
« Letzte Änderung: 14.06.2022 | 18:43 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #123 am: 28.10.2021 | 17:16 »
Noch ein paar Worte zu Session 34:

Hatte die Bullywugs schon lange im Anschlag. Eigentlich seit Session Nr. 20!
Aber es hat sich einfach keine Begegnung mit den Tyrannenfröschen ergeben, obwohl Sage eine ganze Menge Minis für unsere erste In-Person-Session vorbereitet hatte (siehe Fotos in Spielbericht und Instagram für mehr). Seitdem verstaubten die Minis bei mir im Regal. Nach den Ereignissen auf Burg Falkenstein war es endlich soweit. Doch CR 1/4 Kreaturen waren keine Herausforderung mehr für K&S.

Aber es gibt ja zum Glück die Monster Manuals Expanded von Dragonix bei der DMsGuild! Hier wurde mir Crunch-mäßig geholfen. Ein kurzes Studium von Keith Ammanns "The Monsters Know What They Are Doing" hat mir einen Hinterhalt mit einer Überzahl von 3:1 nahegelegt. Manche haben es vielleicht schon mitbekommen, dass ich gerne Gegnergruppen in Wellen auf die SCs schicke. Hat hier mal wieder sehr gut funktioniert und zu einer taktisch spannenden Begegnung geführt, in der ich... äh... das Froschvolk sein Ziel erreichen konnte.

Hoffe das konnte man dem Spielbericht entnehmen!

Ja, sorry: ist ein kleiner Werbeblock geworden.  ::)
« Letzte Änderung: 29.10.2021 | 09:35 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #124 am: 29.10.2021 | 12:44 »
Kleines Update: Passend zur Jahreszeit hat Sage die Zombies fertig bemalt, die K&S in Session 18 das Leben schwer gemacht haben. Damals nur grundiert, heute in Farbe (siehe eingefügtes Foto in Spielbericht)!
« Letzte Änderung: 29.10.2021 | 14:19 von Mhyr »
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