Autor Thema: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma  (Gelesen 7954 mal)

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Offline Faras Damion

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #50 am: 12.03.2021 | 15:25 »
Sehe ich hier drei SL-Typen?

1) Lol, hohes Charisma, was für ein Looser.
2) Iih, ein arroganter Egomane. Muss mit allen Mitteln im Zaum gehalten werden.
3) Oh cool, damit kann man endlich echtes Rollenspiel machen.

 ~;D

Mag Spuren von Übertreibung beinhalten.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #51 am: 12.03.2021 | 15:43 »
Bei D&D haben wir ja ein taktisches Kampfsystem und ein frei verhandelbares Skillsystem. D.h. ab dem Moment, wo ich Initiative würfle, sagen die Regeln ziemlich klar, was geht und was nicht geht (D&D5 ist wirklich sehr vorbildlich was klare Regeln angeht). Aber in allen anderen Szenen ist es immer eine Mischung aus Spieler-Skill, Charakter-Werten und DM-Urteil. Das kann man heiße Luft nennen, ich persönlich nenne es eher „Rollenspiel“. ;)

Ich halte es für Quatsch, wenn Spieler absichtlich nicht ihr Bestes geben, weil ihr Charakter in einem bestimmten Spielwert schlecht ist. Viele, besonders DSA-sozialisierte Spieler betrachten das ja als „gutes Rollenspiel“, ich sehe aber einfach nicht den Gewinn an Spielspaß dadurch. Wenn der Spieler des Barbars mit INT 8 auf die Lösung des Rätsels kommt, dann hat der Barbar vielleicht einen Geistesblitz gehabt oder wenn der Spieler richtig cool ist, findet er eben einen Weg, das rollenkonform einzubringen, lässt seinen Charakter eine „blöde Frage“ stellen, die die anderen auf die richtige Lösung bringt, oder erinnert sich an ein altes Trinklied, in dem die Lösung vorkam, oder was auch immer. Aber als Spieler mit angezogener Handbremse zu fahren, ist doch blöd.

Die Interaktion mit NSCs bildet hier keine Ausnahme, d.h. ich persönlich lasse sowohl die Darstellung des Spielers, als auch den CHA-Wert des Charakters in meine Beurteilung einfließen, bin im Zweifelsfall großzügig und lasse normalerweise nur dann würfeln, wenn der Ausgang wirklich auf der Kippe ist und es auch um was geht. Natürlich macht es am meisten Spaß, wenn ein Charakter mit hohem CHA dann auch von einem Spieler verkörpert wird, der das einigermaßen glaubwürdig darstellen kann, aber ich würde mir nicht anmaßen, jemandem zu sagen, sorry, du bringst es nicht, spiel bitte was anderes. Wenn die Darstellung etwas schwächer ist, lasse ich vielleicht häufiger mal würfeln, wo ich es bei einer guten Darstellung ohne Wurf hätte gelingen lassen.

Für die „erste Reaktion“ von NSCs, also bevor die Spieler überhaupt was gesagt oder gemacht haben, ist CHA für mich nur an dritter oder vierter Stelle entscheidend. Für mich bedeutet CHA nicht Aussehen, da arbeite ich mit Charakterbildern und alle Spieler dürfen sich gutaussehende Bilder aussuchen, unabhängig vom CHA-Wert. D&D5 ist für mich ein cinematisches Regelwerk und jeder darf sexy sein. CHA steht eher für, naja eben das, was auch die Skills abdecken, also im Wesentlichen die Fähigkeit, andere zu Beeinflussen (mit welchen Mitteln auch immer). Statt dessen hängt die „erste Reaktion“ eher von folgendem ab:

  • Wer der NSC ist, was er ggf. schon von den Charakteren gehört hat, was er ggf. von den Charakteren wollen oder befürchten könnte.
  • Welchen (erkennbaren) Hintergrund die Charaktere haben (Noble wird anders behandelt als Outlander, Zwerg wird je nach Ort ggf. anders behandelt als Mensch oder Elf oder Tiefling).
  • Welche Stufe die Charaktere haben, wie sie gekleidet und ausgestattet sind, wie gepflegt oder unordentlich, wie bedrohlich oder friedlich sie auftreten etc.
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Offline Maarzan

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #52 am: 12.03.2021 | 15:46 »
Aber als Spieler mit angezogener Handbremse zu fahren, ist doch blöd.

Das ist eben der Preis für den dumpstat.
Dass es darauf noch Situationsmodifikatoren geben kann ist eine andere Sache.
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Erbschwein

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #53 am: 12.03.2021 | 15:49 »
Hallo,

Ein Barbar mit Ini 8 oder ein anderer SC mit Ini 18 kann auf die Lösung kommen. Klar ein Geistesblitz, was sonst. Es reicht schon wie die Gruppe zu etwas steht in einer Position zu etwas. Damit sind Beeinflussung gegeben und veränderbar. Es kommen Gedanken und Erinnerung.

-Edit:- Dazu Gehören auch Geräusche, Einstellung des Person und Erfahrung.-
« Letzte Änderung: 12.03.2021 | 15:56 von Erbschwein »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #54 am: 12.03.2021 | 16:19 »
Das ist eben der Preis für den dumpstat.
Dass es darauf noch Situationsmodifikatoren geben kann ist eine andere Sache.

Warum ist den CHA so oft Dumpstat? Eben doch, weil CHA meist so wischi waschi ist, dass die Spieler den Nachteil kaum spüren. Kann man ja anscheinend bei vielen SL auch weglabern...

Ich als SL lasse wenn dann immer ALLE Charisma-Werte einfließen. Mag ja sein, dass das Face ein super nicer Typ ist, aber mit Keule und Beule im Schlepptau machen sich die NSC dann doch so ihre Gedanken, ob der Typ wirklich so nett sein kann.
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Offline Ainor

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #55 am: 12.03.2021 | 16:52 »
Das ist eben der Preis für den dumpstat.

Einen "Harten" Vorteil mit einem "Weichen" Rollenspielnachteil auszugleichen halte ich generell für eine schlechte Idee.

Warum ist den CHA so oft Dumpstat? Eben doch, weil CHA meist so wischi waschi ist, dass die Spieler den Nachteil kaum spüren. Kann man ja anscheinend bei vielen SL auch weglabern...

Ich denke das liegt eher daran dass der Job vieler Charaktere das zuschlagen ist, wobei Charisma genau wie Intelligenz nicht wirklich hilft. Hinzu kommt das man Charisma an einen Face Charakter "outsourcen" kann, was z.B. bei Konstitution nicht geht.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline Maarzan

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #56 am: 12.03.2021 | 16:58 »
Wenn das "outgesourct" ist, ist das ja auch völlig OK.

Was mich ärgert ist, dass Leute da erst dumpen und dann die sich damit aufgehalsten Nachteile nicht antun wollen sondern wegdiskutieren wollen.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #57 am: 12.03.2021 | 16:58 »
Ich denke das liegt eher daran dass der Job vieler Charaktere das zuschlagen ist

Nicht meine Erfahrung. Der tumbe Schläger-Charakter macht vielleicht 20% meiner Gruppen aus.
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Erbschwein

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #58 am: 12.03.2021 | 17:01 »
Wenn das "outgesourct" ist, ist das ja auch völlig OK.

Was mich ärgert ist, dass Leute da erst dumpen und dann die sich damit aufgehalsten Nachteile nicht antun wollen sondern wegdiskutieren wollen.
Hallo,

Mit einem Kleinem CH-Wert gibt halt kein Boni oder sogar Negativen Boni. Aber erlernbar ist vieles und Schaffbar. Darum hat er schon ein Nachteil. ...der geht auch etwas weiter.

Offline nobody@home

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #59 am: 12.03.2021 | 17:07 »
Hinzu kommt das man Charisma an einen Face Charakter "outsourcen" kann, was z.B. bei Konstitution nicht geht.

Ich denke, gerade die Idee, daß man das überhaupt könnte, ist eher der Tatsache geschuldet, daß sich Charisma nun mal zum Dumpstat entwickelt hat, als umgekehrt. Ab einem gewissen Punkt wird's ja doch eher unglaubwürdig, wenn immer nur ein und derselbe SC alle sozialen Interaktionen der Gruppe mit dem Rest der Welt abwickelt -- was, und die anderen sind alle Mörderhobo pur ohne persönliche Beziehungen? Niemand will je von dem Krieger der Gruppe selbst was über seine Heldentaten hören oder mit dem Magier ein Fachgespräch führen, das muß alles erst durch den "Übersetzer" gehen? Das kann's letztendlich doch irgendwie auch nicht einfach schon sein...

Offline ArneBab

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #60 am: 12.03.2021 | 17:22 »
Niemand will je von dem Krieger der Gruppe selbst was über seine Heldentaten hören oder mit dem Magier ein Fachgespräch führen, das muß alles erst durch den "Übersetzer" gehen? Das kann's letztendlich doch irgendwie auch nicht einfach schon sein...
Kein normaler Mensch will von Sheldon etwas über seine Forschungen hören. Wenn Penny davon erzählen würde, würden viel mehr Leute zuhören.

Aber es gibt halt nicht nur normale Menschen.

Das Face redet mit dem König und schafft es so, dass der Magier beim Hofmagus einen Termin bekommt (wo beide dann die Augen darüber verdrehen, dass der König bei so einem Unfug zugehört hat, und beide sicher sind, dass der Magier einfach selbst mit dem König hätte reden sollen).
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Offline Maarzan

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #61 am: 12.03.2021 | 17:25 »
Ich denke, gerade die Idee, daß man das überhaupt könnte, ist eher der Tatsache geschuldet, daß sich Charisma nun mal zum Dumpstat entwickelt hat, als umgekehrt. Ab einem gewissen Punkt wird's ja doch eher unglaubwürdig, wenn immer nur ein und derselbe SC alle sozialen Interaktionen der Gruppe mit dem Rest der Welt abwickelt -- was, und die anderen sind alle Mörderhobo pur ohne persönliche Beziehungen? Niemand will je von dem Krieger der Gruppe selbst was über seine Heldentaten hören oder mit dem Magier ein Fachgespräch führen, das muß alles erst durch den "Übersetzer" gehen? Das kann's letztendlich doch irgendwie auch nicht einfach schon sein...

"Nie" ist doch stark übertrieben, genauso wie der face nicht davon ausgehen kann "nie" angegriffen zu werden.

Dazu haben Leute im selben Metier dann wohl auch noch ein paar Situationsmodifikatoren bzw. milieuspezifische Ansprüche. Bei clicheetypische RPG-Kellerkindern muss es ja z.B. auch irgendwie gehen mit der Gruppenbildung - ggf halt etwas ruckeliger. 

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Offline nobody@home

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #62 am: 12.03.2021 | 17:48 »
"Nie" ist doch stark übertrieben, genauso wie der face nicht davon ausgehen kann "nie" angegriffen zu werden.

Deswegen hat das Face ja auch, gerade bei D&D & Co., noch seine eigenen kämpferischen Fertigkeiten, die obendrein mit steigender Stufe automatisch besser werden. (Tatsächlich könnte man an dem Gedanken, daß im Kampf "alle mithelfen" können sollen, seinerseits direkt aussetzen, daß er den eigentlichen Kämpfern der Gruppe ihre Nische wegnimmt...aber das ist ggf. ein Thema für einen anderen Faden.) Umgekehrt sieht's in der sozialen Arena mit vergleichbarem Von-Selbst-Aufstieg dagegen in so ziemlich allen Systemen, die mir gerade einfallen wollen, irgendwie mau aus...okay, D&D4 vielleicht. Da gab's ja wenigstens den automatischen halbstufigen Levelbonus auf so ziemlich alles durch die Bank. :)

Offline Don-Lope

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #63 am: 12.03.2021 | 17:55 »
Ich versuche Cha schon ähnlich wie die anderen Attribute zu nutzen. Wenn der STR 20 Charakter ein Fass hoch heben will, muss er dafür nicht unbedingt würfeln, während der STR 8 Charakter damit vielleicht ein Problem hat. In vielen Situationen kann man da schon die 10+ Bonus Rechnung zur Hilfe nehmen. Und ähnlich würde ich das auch mit Charisma handhaben.

Das die Notwendigkeit von Proben angeht oder ob Interaktion überhaupt gewürfelt wird finde ist dann ein anderes Thema.
Ich bevorzuge da eine Mischform. Wenn es nicht wichtig ist, muss auch nicht gewürfelt werden. Wenn es wichtig ist, muss hier gewürfelt werden, genau, wie bei dem Erklettern einer Wand. Doch spielt hier der Input des Spielers schon einer Rolle und gute oder schlechte Ideen und Argumente beeinflussen dann die Schwierigkeit oder geben z.B. Advantage.
Das gleiche gilt aber auch wenn ein Charakter eine Wand hochklettert und gute Ideen hat.

Ich sage ja auch nicht, "der Krieger hat den Oger besiegt" weil er eine STR 20 hat oder weil er es so schön und kreativ beschrieben hat. DIe STR bringt einen Bonus und wenn der Spieler gute Ideen hat, kann ihm das Vorteile einbringen.
Genauso sehe ich dass auch bei Interaktionen.

Offline Maarzan

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #64 am: 12.03.2021 | 18:10 »
Ich versuche Cha schon ähnlich wie die anderen Attribute zu nutzen. Wenn der STR 20 Charakter ein Fass hoch heben will, muss er dafür nicht unbedingt würfeln, während der STR 8 Charakter damit vielleicht ein Problem hat. In vielen Situationen kann man da schon die 10+ Bonus Rechnung zur Hilfe nehmen. Und ähnlich würde ich das auch mit Charisma handhaben.

Das die Notwendigkeit von Proben angeht oder ob Interaktion überhaupt gewürfelt wird finde ist dann ein anderes Thema.
Ich bevorzuge da eine Mischform. Wenn es nicht wichtig ist, muss auch nicht gewürfelt werden. Wenn es wichtig ist, muss hier gewürfelt werden, genau, wie bei dem Erklettern einer Wand. Doch spielt hier der Input des Spielers schon einer Rolle und gute oder schlechte Ideen und Argumente beeinflussen dann die Schwierigkeit oder geben z.B. Advantage.
Das gleiche gilt aber auch wenn ein Charakter eine Wand hochklettert und gute Ideen hat.

Ich sage ja auch nicht, "der Krieger hat den Oger besiegt" weil er eine STR 20 hat oder weil er es so schön und kreativ beschrieben hat. DIe STR bringt einen Bonus und wenn der Spieler gute Ideen hat, kann ihm das Vorteile einbringen.
Genauso sehe ich dass auch bei Interaktionen.

Du sagst aber auch nicht, dass der Oger von dem ST8 Waffennoob-Stubenhocker besiegt wird oder die Wand hochklettert, weil der Spieler das so toll beschrieben hat.
Ja ich habe gerade zum ersten mal und so gerade eben das Rapier hochgehoben bekommen, aber ich habe durch mein Wanken den Oger irritiert und zufällig die Beinarterie getroffen - wozu soll ich jetzt noch wenigstens eine 19+ würfeln müssen um dann läppischen 1W6 Schaden zu machen? War doch so toll beschrieben!
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Offline Ainor

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #65 am: 12.03.2021 | 18:30 »
Nicht meine Erfahrung. Der tumbe Schläger-Charakter macht vielleicht 20% meiner Gruppen aus.

Das war ein Beispiel. Aber von 12 Klassen gibt es nur 4 denen Charisma mehr bringt als Skills und Save.

Niemand will je von dem Krieger der Gruppe selbst was über seine Heldentaten hören oder mit dem Magier ein Fachgespräch führen, das muß alles erst durch den "Übersetzer" gehen? Das kann's letztendlich doch irgendwie auch nicht einfach schon sein...

Sollte es nicht. Aber wenn der Face viel bessere Erfolgschancen hat dann werden die Spieler versuchen ihn wo immer möglich einzusetzen. Insofern muss man dem aktiv entgegenwirken, z.B. weil Zwerge eben nicht mit Elfenbarden reden, weil lange Verhandlungen Zeit kosten, oder weil der Krieger eben Baron geworden ist und sich beim Gipfeltreffen nicht vertreten lassen kann.
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Samael

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #66 am: 12.03.2021 | 18:38 »
Das kommt davon, wenn man von roll stats in order abkommt - auf einmal müssen die alle gleich nützlich sein.....

PS Ich nutze Cha in der OSR hauptsächlich mechanisch für henchmen (max. Anzahl) und Loyalität von hirelings.
Und natürlich braucht man Cha, wenn man Paladin sein will...

Offline OldSam

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #67 am: 12.03.2021 | 19:23 »
Es wundert mich, dass hier viele der Meinung sind, es wäre doch ganz reizvoll, wenn hohe Charisma-Werte auch mal Nachteile bringen. Die Vorschläge sind ja nett und kreativ (eifersüchtige Ehemänner, sieht wie Arroganz aus, etc.), aber ich denke mal kaum einer würde auf die Idee kommen, sich jetzt mit ähnlicher Kreativität Nachteile von hohen Werten in Konstitution, Stärke oder Geschicklichkeit auszudenken. Und auch bei Weisheit und Intelligenz ist das eher selten (wobei der ein oder andere da auch auf den Trichter kommen könnte zu sagen "der weiß immer alles besser", etc.).
Seltsam, denn regeltechnisch sollte das ja eigentlich gleich funktionieren und ich habe z.B. im Point-Buy gleich viel dafür bezahlt.

Wenn Du Dich sehr genau umsiehst, findet man an manchen Stellen das solche Details durchaus in einzelnen Systemen verankert und von den Designern tatsächlich vorgesehen sind, nicht einfach nur "beliebige SL-Regelung". Wie einige schon anmerkten: Eine wichtige Frage ist, ob man Sozialmechanismen wie "Reaction Rolls" auch wirklich nutzt...? (Wenn das eigene System das überhaupt hat und die Umsetzung nach eigener Ansicht auch taugt). Bei GURPS z. B. ist Charisma ohnehin kein Attribut sondern ein Advantage, fließt in Reaction Rolls ein, wo wiederum von Beginn an vorgesehen ist, dass es z. B. bestimmte soziale Aversionen geben könnte, die gegen einen wirken (etwa Rassismus "Dwarfs don't like Elves...") oder eben auch konträr gelagerte  Disadvantages wie Jealousy (Eifersucht gegen andere, die schöner/leistungsfähiger/reicher sind etc.).
Und ja, sowas kommt an anderer Stelle auch vor, nicht nur bei Charisma - sowas wie Stärke ist wirklich ein gutes Beispiel: Hier etwa gibt es dann Boni auf soziale Beeinflussung durch Einschüchterung, wenn der Barbar mit 100 Kg bloßgelegter Muskelmasse dem Gemüsehändler von nebenan offensichtlich überlegene Stärke demonstrieren kann. Das Eifersuchtsbeispiel würde übrigens auch bei sowas wie sehr hohem Intelligenzwert ziehen, meinetwegen der eifersüchtige alte Dorfmagier, der sich selbst als Star der Region ansieht und dem eingereisten brillianten, "altklugen" SC-Magier aus der Stadt Infos vorenthält, weil er so "eingebildete" Typen nicht leiden kann.

(...aber klar ist natürlich, auch wenn man solche Mechanismen anwendet bleibt ein gewisser Grad an GM-Einschätzung nicht aus, für "komplette Automatik" sind die extrem vielfältigen möglichen Zusammenhänge sicherlich einfach zu komplex, wie so oft im Pen&Paper...)


« Letzte Änderung: 12.03.2021 | 21:45 von OldSam »

Erbschwein

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #68 am: 12.03.2021 | 21:39 »
...
Und natürlich braucht man Cha, wenn man Paladin sein will...
Hallo,

etwas Intelligenz wäre auch okay, um einen kleinen CH-Wert zuhaben aber trotzdem ein Paladin zu Werden.

Offline ArneBab

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #69 am: 12.03.2021 | 23:41 »
Aber wenn der Face viel bessere Erfolgschancen hat dann werden die Spieler versuchen ihn wo immer möglich einzusetzen. Insofern muss man dem aktiv entgegenwirken, z.B. weil Zwerge eben nicht mit Elfenbarden reden, weil lange Verhandlungen Zeit kosten, oder weil der Krieger eben Baron geworden ist und sich beim Gipfeltreffen nicht vertreten lassen kann.
Oder man akzeptiert das einfach. Verhandlungen macht dann das Face — und ist dafür im Kampf halt eher nutzlos.
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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #70 am: 13.03.2021 | 10:05 »
Inzwischen gibt es ja diverse Klassen, die CHA auch zum Zaubern nutzen. Der größte Dump Stat ist inzwischen eigentlich INT. In meinen beiden D&D-Gruppen gibt es jeweils mindestens zwei Face-Charaktere. Insofern kann man da das Spotlight dann auch etwas aufteilen. Es gibt ja daneben noch andere Nicht-Kampf-Rollen wie Stealth/Scout, Wissen oder Survival. Außerdem können Charaktere ja auch Beziehungen zu NSCs aufbauen, die dann wichtiger sind als ein CHA-Wert. Oder man arbeitet mit den Fraktionen, die haben mich im Spiel positiv überrascht, waren ein größerer Gewinn als ich gedacht hätte.
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Offline Don-Lope

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #71 am: 13.03.2021 | 15:05 »
@ Marzaan
Da hast du mich vielleicht missverstanden.
Es gibt verschiedene Standardsituationen, bei dennen ich nicht würfeln lassen würde und ich es auch völlig OK finde wenn die Charaktere mit ihrem guten Attibutt glänzen können. Und meiner Meinung nach sollte man nur würfeln, wenn es auch um etwas geht. Dann sollten aber alle Attribute nach Möglichkeit gleich behandelt werden.

Wenn der Spieler eines Dex 20 Charakter beschreibt, dass sein Rogue die Taverne mit einem Handstand betritt, muss er keine Probe machen. Wenn er über einen schmalen Simms über einem tiefen Schlucht ballanziert, muss er trotz Dex 20 eine Probe machen.

Ähnlich sehe ich dass auch für Charisma.

Offline Maarzan

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #72 am: 13.03.2021 | 15:19 »
@ Marzaan
Da hast du mich vielleicht missverstanden.
Es gibt verschiedene Standardsituationen, bei dennen ich nicht würfeln lassen würde und ich es auch völlig OK finde wenn die Charaktere mit ihrem guten Attibutt glänzen können. Und meiner Meinung nach sollte man nur würfeln, wenn es auch um etwas geht. Dann sollten aber alle Attribute nach Möglichkeit gleich behandelt werden.

Wenn der Spieler eines Dex 20 Charakter beschreibt, dass sein Rogue die Taverne mit einem Handstand betritt, muss er keine Probe machen. Wenn er über einen schmalen Simms über einem tiefen Schlucht ballanziert, muss er trotz Dex 20 eine Probe machen.

Ähnlich sehe ich dass auch für Charisma.

OK, dann habe ich das mit den "guten Ideen" ggf etwas zu scharf gesehen.

Oder andersrum: Wie viel und mit was für "gute Ideen" darf jemand in einer relevanten Szene mit niedrigem Attribut in CH oder INT agieren, bevor er würfeln muss?
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Erbschwein

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #73 am: 13.03.2021 | 15:23 »
OK, dann habe ich das mit den "guten Ideen" ggf etwas zu scharf gesehen.

Oder andersrum: Wie viel und mit was für "gute Ideen" darf jemand in einer relevanten Szene mit niedrigem Attribut in CH oder INT agieren, bevor er würfeln muss?
Hallo,

Das ist wohl Selbstdisziplin oder ein Gesunden Ego. 

Offline Ainor

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Re: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma
« Antwort #74 am: 14.03.2021 | 00:11 »
Oder man akzeptiert das einfach. Verhandlungen macht dann das Face — und ist dafür im Kampf halt eher nutzlos.

Kann man, aber will man das ? Im Extremfall bedeutet dass das je nach Spielsituation immer nur ein Charakter - und damit ein Spieler - involviert ist. Das ist irgendwie kein gutes Design (Shadowrun hatte ja traditionell dieses Problem). Das andere Problem ist:

Ab einem gewissen Punkt wird's ja doch eher unglaubwürdig, wenn immer nur ein und derselbe SC alle sozialen Interaktionen der Gruppe mit dem Rest der Welt abwickelt

Wird vielleicht nicht ganz so extrem vorkommen, aber ich finde es gut wenn das Spiel dies schon von vornherein nicht begünstigt.
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