Autor Thema: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?  (Gelesen 58420 mal)

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Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #600 am: 1.11.2021 | 11:17 »
Es gibt tatsächlich Menschn, die sagen trotz Schirm, ich drehe nicht. Ich vermag ihnen zu glauben ... Weil die _heimliches_ Würfel drehen genauso problematisch halten wie ich ...
« Letzte Änderung: 1.11.2021 | 11:18 von Greifenklaue »
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #601 am: 1.11.2021 | 11:26 »
Eigentlich jeder, der behauptet, daß Würfeldrehen Betrug wäre -- denn sobald hinter dem Schirm gewürfelt wird, können die Spieler ja zwangsläufig nicht mehr kontrollieren, ob die SL das nun tut oder nicht.

Ich spiele doch nicht mit einer SL, der ich nicht vertraue!

Dass Spielleiterschirme noch andere, nützliche Funktionen AUSSER dem potentiellen Verschleiern von SL-Betrug haben, das schreibt Blizzard doch selbst. Deshalb interessiert mich ja, wo er gesehen hat, dass hier jemand das bloße Hinterm-Schirm-Würfeln als Betrug bezeichnet.

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #602 am: 1.11.2021 | 11:28 »
Ich habe jetzt nicht die 26 Seiten des Threads durchgearbeitet, aber schon der Titel des Threads vertritt den Standpunkt, dass bestimmte Spielleitungshandlungen mit Falschspiel gleichzusetzen sind.

Aber will ich das? Möchte ich meine Spieler hinters Licht führen (müssen)?  Unser Vereinsmotto heißt nicht umsonst: aleam inter seria exercemus - Wir nehmen das Würfeln ernst.

Ich meine, jemand hat das schon geschrieben: Allein die Zahl der Monster, die die SL der Gruppe entgegenwirft, ist ebenso "manipulativ" wie das "dramaturgische Interpretieren" von Würfelergebnissen: Wenn ein Strom von Gegnern sich durch die enge Türöffnung ergießt, dann bestimme ich als Spielleiter, wann dieser Strom endet. Das hat nichts mit Falschspielen zu tun, sondern mit der dramaturgisch guten Leitung einer Rollenspielgruppe.

Wenn ich möchte, dass die Gruppe etwas wahrnimmt, weil damit die Geschichte in Gang gebracht wird, dann wird der Wahrnehmenwurf klappen. Egal ob ich als SL würfle oder ob die Lautstärke des Gegners so exorbitant ist, dass die Gruppe den Gegner hören m u s s. Auch nenne ich die Trefferpunkte eines Gegners nicht öffentlich, sondern bleibe bei Zustandsbeschreibungen, und nutze diese Vagheit durchaus, um ggf Kämpfe auch mal abzukürzen.

Auf der anderen Seite würfle ich immer offen, wenn die Gruppe das wünscht, oder wenn sie gegen einen Endgegner antreten. Hier ist alles möglich, und dass sollen auch alle spüren.

Die Spiellleitung "bei ihrer ganz normalen Gestaltungsarbeit" mit "Falschspiel" zu framen, ist in etwa so sinnvoll, wie der Filmregie und dem Filmschnitt "Manipulation des Publikums" vorzuwerfen.

Schon das Schreiben eines Abenteuers, bei dem man Fallen und Monster platziert, müsste man "Falschspiel" nennen, wenn man das Korrigieren zu schwacher/zu mächtiger Fallen und Monster durch die Spielleitung "Falschspiel" nennt.

"Falschspiel" ist nichts anderes als "Gestalten".

(Was nicht heißt, dass das extreme Gegenteil, die Spielleitungswillkür, richtig wäre!)

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #603 am: 1.11.2021 | 11:31 »
Es gibt tatsächlich Menschn, die sagen trotz Schirm, ich drehe nicht. Ich vermag ihnen zu glauben ... Weil die heimliches Würfel drehen genauso verspinnert halten wie ich ...

Erzählen kann mir jemand, den ich eh schon unter Generalbetrugsverdacht habe, natürlich vieles... 8]

Umgekehrt kann ich auch einfach hingehen und sagen, es ist mir schlichtweg sch...egal, ob diese bestimmte SL nun gelegentlich dreht oder nicht, ich vertraue ihr trotzdem (und bin damit womöglich auch schon gut gefahren). Kommt aufs Gleiche heraus, ich spare mir einfach nur die wilden Anschuldigungen und den ganzen damit verbundenen Streß für alle Beteiligten. :)

Nebenbei gibt's tatsächlich ein Argument gegen Würfeldrehen, mit dem ich locker konform gehen kann, weil es gar nicht erst in die Kategorie "Großer Erhobener Moralischer Zeigefinger" fällt: wenn die SL regelmäßig an den Würfeln drehen "muß", dann liegt das mit guter Wahrscheinlichkeit einfach daran, daß die Regeln selbst zuverlässig mehr oder drastischere unerwünschte Ergebnisse liefern, als ihr eigentlich recht sind. Dann ist aber das Würfeldrehen eigentlich nur Flickschusterei und ein Systemwechsel oder wenigstens die Einführung geeigneter Hausregeln wäre wahrscheinlich die praktischere Lösung...und da kommt dann wieder ein Stück weit der Punkt Erfahrung ins Spiel, denn einem SL-Frischling, der vielleicht bisher nur dieses eine System überhaupt kennt, kommt dieser Einfall ggf. noch lange nicht so leicht wie einem alten Hasen, der alles Mögliche wenigstens schon mal ausprobiert hat.

Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #604 am: 1.11.2021 | 11:40 »
Erzählen kann mir jemand, den ich eh schon unter Generalbetrugsverdacht habe, natürlich vieles... 8]
Darum geht es ja. Ich vertraue Freunden. Auch wenn sie hinter Schiren würfeln.

Zitat
Umgekehrt kann ich auch einfach hingehen und sagen, es ist mir schlichtweg sch...egal, ob diese bestimmte SL nun gelegentlich dreht oder nicht, ich vertraue ihr trotzdem (und bin damit womöglich auch schon gut gefahren). Kommt aufs Gleiche heraus, ich spare mir einfach nur die wilden Anschuldigungen und den ganzen damit verbundenen Streß für alle Beteiligten. :)
Ja, _Du_ fährst gut damit, aber bei _meinen_ herausforderungsorientierten Spielstil stampft es jeden Spielspaß ein. Das Rollenspieler unterschiedliche Spielstile haben, ist doch kein Geheimnis. Nebenbei: Welche Anschuldigungen? Hier geht es ja darum: Mach Dein heimliches Würfel drehen öffentlich und hol Dir das OKay Deiner Spieler. Was ist schlimm daran?

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #605 am: 1.11.2021 | 11:41 »
Wer vertritt denn hier im Thread diese Ansicht? Zitat mit Kontext bitte.
Das was nobody@home sagt. Kann/konnte man alles auf den letzten 10-15 Seiten dieser Diskussion hier nachlesen (und ich werde jetzt sicherlich nicht jeden Einzelnen davon zitieren). Auch, wer sich offen zu dieser Unterstellung positioniert bzw. klar dazu bekennt.

Aber da du ein ein Zitat mit Kontext wolltest, bitte sehr:
Natürlich gibt es Betrug am Spieltisch und ich finde es höchst bedenklich mit welchen Winkelzügen hier teils davon abgelenkt werden soll!
Es ist nicht die Methode Würfeldrehen an sich, welche betrügerisch sind, sondern die Umstände, unter der diese Methode angewandt wird - nämlich gegen den vorher erklärten Spielstil bzw. Spielregeln.
Und es gibt wie gesagt noch mehr User hier im Forum, die in die selbe Kerbe schlagen - z.B. Eadee oder Greifenklaue.
Greifenklaue differenziert zwar indem er sagt, dass die vorherige explizite Bekanntgabe des Würfeldrehens durch den SL keinen Betrug darstellt- implizit (also ohne vorherige Ankündigung durch den SL) aber schon. Ich differenziere da nicht. Denn für mich sind die Spieler damit einverstanden, dass verdeckt gewürfelt (und an den Würfeln gedreht wird), wenn sie sich nicht aktiv und explizit dagegen aussprechen.
« Letzte Änderung: 1.11.2021 | 11:42 von Blizzard »
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #606 am: 1.11.2021 | 11:41 »
Wahrscheinlich ist auch die Kernfrage/Streitfrage:
Ist Würfeldrehen Betrug, wenn die SL das explizit nicht nochmal extra erwähnt?
(Keine Ahnung- weil z.B das heimliche Drehen in diversen Regelwerken empfohlen wird, und sie deshalb keine Veranlassung sieht ihre SPL extra vorzuwarnen)

Und da sagen ja einige: Ja das ist Betrug.-Denn auch wenn das in diversen Regelwerken so empfohlen wird, muss das von SL vor dem Spiel extra erwähnt werden, weil es ja Spieler an ihrem Tisch geben könnte, die unter diesen Bedingungen gar nicht erst mitpielen würden.

Und dann gibt es den Standpunkt: Die SL muss das nicht extra erwähnen. Wenn die SPL kein Würfeldrehen für ihre Figur wollen, dann müssen sie das zur Not eigenständig ansprechen.


Vielleicht gibt es auch noch weitere Standpunkte, die ich nicht wahrgenommen habe.


Noch ein einfaches Beispiel aus der Spielpraxis.
Ich habe einige Spieler am Tisch, die auf keinen Fall wollen, dass ihre Figur durch Würfel drehen gerettet wird.
(Egal an welchem Tisch)
Und die haben bisher immer gesagt: Bitte schone uns auf keinen Fall! Bitte bring uns um!
Und das ist eine klare Ansage, mit der man mEn. als SL super Arbeiten kann.
Es ist eine mündlich erteilte "Licence to kill"- Die sicherstellt, dass die SPL die Herausforderung höher schätzen.

Und das können die, egal an welchem Spieltisch, sagen.

« Letzte Änderung: 1.11.2021 | 11:51 von Issi »

Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #607 am: 1.11.2021 | 11:49 »
Ich differenziere da nicht. Denn für mich sind die Spieler damit einverstanden, dass verdeckt gewürfelt (und an den Würfeln gedreht wird), wenn sie sich nicht aktiv und explizit dagegen aussprechen.
Das würde mich ja mal wirkklich interessieren, ob dem so ist, aber ich fürchte weiterhin, >50% aller (betroffenen) Nicht-Foren-RPGler fällt aus allen Wolken, wenn er erzählt bekommt, dass sein SL die Würfel die Würfel heimlich dreht und das ggf. noch Teil des cRegelwerks sein soll ...
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #608 am: 1.11.2021 | 11:54 »
Wenn das Würfeldrehen wirklich explizit abgesprochen ist, ist es für mich kein Betrug.
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #609 am: 1.11.2021 | 11:58 »
Ja, _Du_ fährst gut damit, aber bei _meinen_ herausforderungsorientierten Spielstil stampft es jeden Spielspaß ein.

Abgesehen davon, daß "herausforderungsorientiertes" Rollenspiel eh bloß Illusionismus pur ist, weil die Spielleitung ja jederzeit "gewinnen" könnte, wenn sie nur wollte...wie kann etwas, das du zwangsläufig gar erst nicht mitkriegst, bei dir gleich "jeden Spielspaß einstampfen"? Wie zum Geier soll das bitteschön überhaupt gehen? wtf?

(Immerhin scheint bei dir das Problem ja erst konkret aufzutreten, wenn du vom Würfeldrehen schon weißt -- was für jemanden, der es aus welchem Grund auch immer trotzdem für nötig hält, natürlich Grund Nummer Eins wäre, dir das schon um deines eigenen Spielspaßes wegen bloß nie zu verraten...)

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #610 am: 1.11.2021 | 12:03 »
Das was nobody@home sagt. Kann/konnte man alles auf den letzten 10-15 Seiten dieser Diskussion hier nachlesen (und ich werde jetzt sicherlich nicht jeden Einzelnen davon zitieren). Auch, wer sich offen zu dieser Unterstellung positioniert bzw. klar dazu bekennt.

Aber da du ein ein Zitat mit Kontext wolltest, bitte sehr:Und es gibt wie gesagt noch mehr User hier im Forum, die in die selbe Kerbe schlagen - z.B. Eadee oder Greifenklaue.
Greifenklaue differenziert zwar indem er sagt, dass die vorherige explizite Bekanntgabe des Würfeldrehens durch den SL keinen Betrug darstellt- implizit (also ohne vorherige Ankündigung durch den SL) aber schon. Ich differenziere da nicht. Denn für mich sind die Spieler damit einverstanden, dass verdeckt gewürfelt (und an den Würfeln gedreht wird), wenn sie sich nicht aktiv und explizit dagegen aussprechen.

Ich halte fest: Für deine Behauptung, hier im Thread würde der Standpunkt vertreten, dass hinter dem Schirm würfeln Betrug wäre, lieferst du keine Belege.

Aber gut, was hab ich auch erwartet. Ich werd hier noch ein bisschen rumlurken, ob noch irgend etwas Gehaltvolles kommt und mich dann wieder verziehen.

Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #611 am: 1.11.2021 | 12:06 »
Das würde mich ja mal wirkklich interessieren, ob dem so ist, aber ich fürchte weiterhin, >50% aller (betroffenen) Nicht-Foren-RPGler fällt aus allen Wolken, wenn er erzählt bekommt, dass sein SL die Würfel die Würfel heimlich dreht und das ggf. noch Teil des cRegelwerks sein soll ...
Bestimmt.
Aber ich wette viele haben wahrscheinlich noch nie ein klassisches Schienenabenteuer leiten müssen, mit einem tödlichen System.
Oder es fehlt ihnen generell an SL Erfahrung.

Oder aber sie sind mittlerweile über den Punkt, wo sie selbst Würfel gedreht haben, hinweg.
Und müssen das Ganze, um sich davon zu distanzieren, umso vehementer von sich wegschieben.

Umgekehrt hatte ich auch schon einen SPL der aus allen Wolken gefallen ist, weil er bei uns auch durch Würfelpech sterben kann.
Das wäre ja in keiner ihm bekannten Gruppe so.
Der war so geschockt. Ich dachte, der kommt nie wieder.
Tatsächlich werden wir ihn nicht mehr los. - Und er spielt mittlerweile auch solche Systeme, in denen es keinen Freibrief zur Unsterblichkeit gibt.
Die aber dafür genug andere Netze bieten.

Und ganz ehrlich- Bei dem einen SL, der mir irgendwann anvertraut hat, dass er hin und wieder dreht, würde ich jederzeit wieder mitspielen.
Warum? Weil es mir super viel Spaß gemacht hat.
« Letzte Änderung: 1.11.2021 | 12:18 von Issi »

Online ghoul

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #612 am: 1.11.2021 | 13:01 »
Abgesehen davon, daß "herausforderungsorientiertes" Rollenspiel eh bloß Illusionismus pur ist, weil die Spielleitung ja jederzeit "gewinnen" könnte, wenn sie nur wollte...wie kann etwas, das du zwangsläufig gar erst nicht mitkriegst, bei dir gleich "jeden Spielspaß einstampfen"? Wie zum Geier soll das bitteschön überhaupt gehen? wtf?

 :think:
 :think:
 :o
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Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #613 am: 1.11.2021 | 13:05 »
Abgesehen davon, daß "herausforderungsorientiertes" Rollenspiel eh bloß Illusionismus pur ist, weil die Spielleitung ja jederzeit "gewinnen" könnte, wenn sie nur wollte...wie kann etwas, das du zwangsläufig gar erst nicht mitkriegst, bei dir gleich "jeden Spielspaß einstampfen"? Wie zum Geier soll das bitteschön überhaupt gehen? wtf?
Ja, es gibt natürlich SL, die kein herausforderungsorientiertes Spiel hinkriegen. Aber es gibt auch eine Menge, die das können. Eben weil sie nicht "gewinnen" wollen. Ich erwähne es auch für Dich gern nochmal, _meine: SL-Philosophie: "Der SL hat nix zu wollen." (in bezug auf, wohin das Spielerverhalten führt).

Nur, weil ich es _jetzt_ nicht mitkriege, heißt das ja nicht, dass ich es nach 2 Tagen, 2 Wochen, 2 Jahren oder 2 Jahrzehnten mitkriege.

Zitat
(Immerhin scheint bei dir das Problem ja erst konkret aufzutreten, wenn du vom Würfeldrehen schon weißt -- was für jemanden, der es aus welchem Grund auch immer trotzdem für nötig hält, natürlich Grund Nummer Eins wäre, dir das schon um deines eigenen Spielspaßes wegen bloß nie zu verraten...)
Naja, jemanden die Würfel zu drehen, der das explizit nicht will, wäre natürlich richtig unfein. Da weiß ich echt nicht, mit was für Leuten Du rollenspielst, aber das halt ich doch für eine sehr seltene Ausnahme.

Das Problem mit Würfel drehen vorher war vermutlich deswegen nicht das große Problem, weil es da ganz andere Probleme gab. Langweilige Runterwürfelkämpfe. Kampf böse, Minis böse, Battlemap böse. Krokodile trainieren böse. Ackerbau cool.
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #614 am: 1.11.2021 | 13:16 »
Naja, jemanden die Würfel zu drehen, der das explizit nicht will, wäre natürlich richtig unfein. Da weiß ich echt nicht, mit was für Leuten Du rollenspielst, aber das halt ich doch für eine sehr seltene Ausnahme.

Eh, wenn dir die Annahme hilft, besser zu schlafen...immerhin unterscheidet dich das schon mal von einigen anderen Postern hier, die praktisch hinter mindestens jedem zweiten Spielleiterschirm einen böswilligen Schuft zu wittern scheinen. Da können natürlich schlechterdings nicht beide Seiten gleichzeitig recht haben. ;)

Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #615 am: 1.11.2021 | 13:16 »
Ja, es gibt natürlich SL, die kein herausforderungsorientiertes Spiel hinkriegen. Aber es gibt auch eine Menge, die das können. Eben weil sie nicht "gewinnen" wollen.
Wenn ich hier nochmal einhaken darf:
Klar gibt's SL die Würfel drehen, weil sie gewinnen wollen.
Bzw. nicht verlieren können.
( Hier fehlt dann das Bewusstsein, dass die SL kein Gegner der SPL ist. Und dass sie nicht gewonnen hat, wenn ihre NSC gewinnen)
Aber es gibt genauso SL die drehen, damit die SC nicht in doofen Situationen draufgehen. Die machen das um SPL Leid zu ersparen.
Und dann gibt es noch jene, die drehen um es für die SPL spannender zu machen, oder unterhaltsamer oder oder.
Es ist nicht gerecht da alle in den selben Topf zu werfen.
Also die Intention muss nicht automatisch dieselbe, und auch nicht automatisch eine schlechte sein.

Edit.
Jetzt gibt's natürlich auch SPL die sagen:
"Wenn du meine Figur heimlich rettest, tust du mir damit was Schlechtes."
Aber das muss die SL dann auch wissen.
Ist ja jetzt nicht automatisch bei jedem SPL so.
« Letzte Änderung: 1.11.2021 | 13:23 von Issi »

Offline Marduk

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #616 am: 1.11.2021 | 13:21 »
Abgesehen davon, daß "herausforderungsorientiertes" Rollenspiel eh bloß Illusionismus pur ist, weil die Spielleitung ja jederzeit "gewinnen" könnte, wenn sie nur wollte...wie kann etwas, das du zwangsläufig gar erst nicht mitkriegst, bei dir gleich "jeden Spielspaß einstampfen"? Wie zum Geier soll das bitteschön überhaupt gehen? wtf?
Und ich kontere damit, dass es kein dramaturgisch gutes Spielleiten geben kann. Wenn die SL es für nötig hält, eine dranaturgisch gutes Werk zu schaffen, soll sie bitte einen Roman schreiben. Für mich ist das, was emergent am Tisch entsteht, die Story. Und nur als kleiner Hinweis: ich spiele auch gerne und recht häufig narrative Systeme (Fate, PbtA usw.) und da sind „Schummler“ teilweise noch störender, als in traditionellen Rollenspielen.
Ich habe nichts gegen das Würfeldrehen per se, wenn sich die Gruppe darauf geeinigt hat, dann gehört das zu den Hausregeln. Aber ich möchte da nicht länger, als für einen One-Shot dabei sein, und auch dafür nur bedingt.
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Offline flaschengeist

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #617 am: 1.11.2021 | 13:22 »
Wenn ich hier nochmal einhaken darf:
Klar gibt's SL die Würfel drehen, weil sie gewinnen wollen.
Bzw. nicht verlieren können.

Das nennt sich harter Paternalismus.

Aber es gibt genauso SL die drehen, damit die SC nicht in doofen Situationen draufgehen. Die machen das um SPL Leid zu ersparen.
Und dann gibt es noch jene, die drehen um es für die SPL spannender zu machen, oder unterhaltsamer oder oder.

Und dies nennt sich sanfter Paternalismus - zumindest, sofern nicht vorher explizit die Erlaubnis aller SPL eingeholt wurde.

Ich halte Paternalismus im Umgang unter Erwachsenen (außerhalb therapeutischer und ähnlicher Kontexte) generell für problematisch.

Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #618 am: 1.11.2021 | 13:22 »
Vorschlag: Jeder drückt nur noch auf "Senden", wenn er das, was er gerade abschicken will, in diesem Thread noch nicht gesagt hat.

Offline takti der blonde?

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #619 am: 1.11.2021 | 13:26 »
Vorschlag: Jeder drückt nur noch auf "Senden", wenn er das, was er gerade abschicken will, in diesem Thread noch nicht gesagt hat.

In dem Fall möchte ich gerne

Ackerbau[...]

in Schutz nehmen und hinweisen, dass Lotusbaron der Wilden Gestade werden zu wollen ja wohl nach einer Kampagne voller Abenteuer klingt!

Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #620 am: 1.11.2021 | 13:32 »
Das nennt sich harter Paternalismus.

Und dies nennt sich sanfter Paternalismus - zumindest, sofern nicht vorher explizit die Erlaubnis aller SPL eingeholt wurde.

Ich halte Paternalismus im Umgang unter Erwachsenen (außerhalb therapeutischer und ähnlicher Kontexte) generell für problematisch.
Die Frage wäre
bei diesem Spiel: Worin stimmen die SPL allein durch ihre Teilnahme zu?
Was für eine Erwartungshaltung  ( Spannung/ Abenteuer) ist da?
Welche Ermächtigungen braucht die SL um diese überhaupt erfüllen zu können?
Welche Zustimmungen müssen nochmal gesondert eingeholt werden, und welche nicht?

Grundsätzlich: Wenn ich als SPL merke, es macht mir keinen Spaß, kann ich jederzeit gehen.
Und oder muss auch nicht wiederkommen.

Edit.
Wenn ich jetzt zum Beispiel ein semioptimales Schienenabenteuer mit einem tödlichen System leite, dann brauche ich als SL gefühlt mehr automatische " Erlaubnis zur spontanen Verbesserung" als wenn ich ein ergebnisoffenes Abenteuer mit dazu passendem System spiele.
(Und zwar nur, um es zur Zufriedenheit der SPL überhaupt durchführen zu können.)

Kein SL sagt seinen SPL vorher: "Passt mal auf- Ich habe da ein geiles Abenteuer.- Aber damit ich euch überhaupt zum Startpunkt kriege, muss ich euch schon schienen bis der Arzt kommt, und auch der Weg bis zum vorgebenen Ende muss genau nach Plan laufen, deshalb wollte ich von euch nochmal ausdrücklich die Befugnis erbitten, alles zu tun, um es genauso durchziehen zu können. Ist das für euch OK?"--  Das wird iDR. nicht passieren.

Die SL sagt idR: : Wir spielen dieses Abenteuer, ich leite. Ist wer ist dabei?


Wenn diese SL dann irgendwann anfangen würden ergebnisoffene Abenteuer zu spielen, würden sie wahrscheinlich feststellen, dass sie viele Anpassungen auf einmal gar nicht mehr brauchen. (Ganz ohne, dass man ihnen Befugnisse entziehen muss).
« Letzte Änderung: 1.11.2021 | 14:41 von Issi »

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #621 am: 1.11.2021 | 14:40 »
Wenn ich hier nochmal einhaken darf:
Klar gibt's SL die Würfel drehen, weil sie gewinnen wollen.
Bzw. nicht verlieren können.
Ich hoffe, Du leitest das nicht ab, aus dem, was ich gesagt habe? Das hab ich jedenfalls nicht gemeint. Ich vermute, die Mehrheit aller SL will nicht "gewinnen", ob würfeldrehend oder nicht ...

@Ackerbau: Ja, gibt es ja auch bei Beyond the wall und Dungeonslayers, also muss es mächtig sein. Ich meinte es eigentlich als Synonym für Dutzende Fertigkeiten abseits des Abenteurerlebens, eil der DSA-Sozialisation.
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« Antwort #622 am: 1.11.2021 | 14:54 »
Ich hoffe, Du leitest das nicht ab, aus dem, was ich gesagt habe? Das hab ich jedenfalls nicht gemeint. Ich vermute, die Mehrheit aller SL will nicht "gewinnen", ob würfeldrehend oder nicht ...
Ok, danke
 :)

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #623 am: 1.11.2021 | 15:57 »
Ich halte fest: Für deine Behauptung, hier im Thread würde der Standpunkt vertreten, dass hinter dem Schirm würfeln Betrug wäre, lieferst du keine Belege.
Dieser Thread hat ~ 30 Seiten. Wer-sage ich mal- mindestens die 1/2 davon gelesen hat, findet immer wieder Postings/Aussagen von einzelnen Usern, die genau diesen Standpunkt vertreten. Einen Beleg habe ich bereits geliefert, sowie weitere Vertreter dieses Standpunktes genannt. Es tut mir leid, wenn es deinen Ansprüchen nicht genügt, dass ich bei einem fast 30-seitigen Thread nicht nochmal jede einzelne Seite durchlese, nur um dir (in mühevoller Kleinarbeit) einige Belege/Zitate raus zu picken. Da weiß ich mit meiner Zeit wahrlich Besseres anzufangen. Wenn du das , was ich dir da geliefert habe nicht als Beleg ansiehst oder ansehen willst, dann ist das dein Problem. Und nicht Meins.
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Offline flaschengeist

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #624 am: 1.11.2021 | 16:13 »
Die Frage wäre
bei diesem Spiel: Worin stimmen die SPL allein durch ihre Teilnahme zu?
Was für eine Erwartungshaltung  ( Spannung/ Abenteuer) ist da?
Welche Ermächtigungen braucht die SL um diese überhaupt erfüllen zu können?
Welche Zustimmungen müssen nochmal gesondert eingeholt werden, und welche nicht?

Alles gute Fragen, die aus meiner Sicht die Gruppe entweder in Session 0 besprechen kann oder eben dann, wenn sie "aufploppen", weil im Spiel bislang unausgesprochene Erwartungen mit anderen unausgesprochenen Erwartungen kollidieren. Nicht paternalistisch wäre die Besprechung, wenn keiner meint zu wissen, was für den anderen das beste ist. Das entscheidet jeder für sich und von diesem Punkt aus kann im zweiten Schritt geschaut werden, ob und wenn ja welche Kompromisse möglich sind.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/