Ich fand Folge 5 wieder super! Besonders Isaiah kam für mich sehr glaubwürdig rüber. Anscheinend war er im MCU aber tatsächlich erst nach Steve Rogers ein Supersoldier und nicht wie in den Comics bereits vor ihm?
Wie John Walker den Eltern von Battlestar ins Gesicht lügt, dass er den den Killer ihres Sohnes getötet habe, war ein eben so starker Moment für mich, der alleine schon 45 Minuten meiner Lebenszeit wert wäre.
Und Zemos kurzer Auftritt war auch wieder souverän.
Nur die Flag-Smashers-Handlung (das ist wohl für euch die Haupthandlung?) ist für mich echt unglaubwürdig. Karlis Schauspielerin hat irgendwie auch nicht das Charisma, dass ich da bei den ganzen Logiklücken mitgehen könnte. Besonders dass irgendwelche Security-Leute eingeschleuste (?) Linksextremisten sind, wirkt schon recht weit hergeholt. Altes Genre-Versatzstück aus dem kalten Krieg, das hier verwendet wird um schneller zum Action-Finale zu kommen?
Da spare ich mir gerne das Finale und höre stattdessen Gesprächen mit Isaiah zu. (Der ja ein wirklich großartiger Gegner wäre, mit einer tollen Motivation. Aber er muss natürlich passiv und gutmütig bleiben. Ich frage mich, ob sein Enkel im MCU auch zu "Patriot" wird. Da bin ich ziemlich sicher...)
Habt ihr die Mit-Credits-Scene gesehen?
Zur Frage, warum ich mir Superhelden-Zeug anschaue, auch wenn es mich oft nervt?
Meine Theorie ist ja, dass mich Superhelden-Filme und -Serien trotz vieler Enttäuschungen weiterhin reizen, weil ich schon vorm Ansehen die Bausteine (sprich Storylines und verschiedene Interpretationen bekannter Charaktere) kenne und mich frage: welche werden denn wie jetzt zusammengesetzt? Da mache ich mir auch danach noch tagelang Gedanken darüber, warum das gerade so gemacht wurde, und nicht anders. In viele Aspekte hat man dann natürlich nicht so Einblick, wenn man nicht die verschiedenen Drehbuch-Drafts kennt, aber es regt mich zum Denken an.
Bei "Festival-Filmen", wie ich sie nenne, als bei "echter Filmkunst", die mich noch so rocken kann, fehlt mir die Kenntniss der Bausteine um "mitzuspielen". Klar, kann man sich auch überlegen, wie diese oder jene Szene besser hätte werden können, aber zumindest mit meinem geringen Vorwissen, habe ich den Eindruck, dass der Drehbuchautor und/oder Regisseur eher wie ein Maler mit Bleistift oder Pinsel vor einem leeren Blatt Papier sitzt (anstatt mit mir einen Kasten Bauklötze zu teilen) und einfach anfängt zu skizzieren. Da kann ich mich als Zuseher dann viel schwer (mental) einbringen. Man hätte ja unzählige Möglichkeiten abzuweichen oder abzuzweigen. Das Endergebniss kann noch so großartig sein, aber es ist zu Freestyle um sich irgendwie doch zu messen und zu sagen "Wow. Darauf wäre ich nie gekommen, die Steine so zusammenzusetzen" oder aber "Was, bitte, haben sie sich bei der Konstruktion gedacht?".
Superhelden-Zeug ist einfach DIY mit großem Budget für mich.
(Außerdem ist es vielleich so wie seiner Lieblingsmannschaft in einer echt schlechten Saison zuzusehen.)
Ich freue mich wenn ich selbst was produziere jedenfalls 100x mehr über detailierte Kritik als darüber, dass irgendwer begeistert ist, aber nicht in der Lage darzulegen, warum er das jetzt geil findet.