Autor Thema: Hypothese: Ob Magie sein ultraweit entwickelte Sci-Fi könnte  (Gelesen 3623 mal)

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Bei Magie ist das anders. Die Regeln der Magie sind beliebig. Es kann dort Regeln geben wie "Funktioniert nur für Leute mit Drachenblutlinie". Und mit einem Telepatiezauber und einem Feuerball kann man dann halt keinen ferngezündete Bombe bauen.

Sind sie normalerweise nicht, wie gerade dein Beispiel wunderschön illustriert: wären die Regeln der Magie "beliebig", dann hätte sie ja effektiv gar keine, und damit gälte dann "man kann mit diesen beiden Sprüchen keine ferngezündete Bombe bauen" nur genau so lange, bis jemand daherkäme, der genau das doch täte -- woraus dann wiederum nicht gleich folgen würde, daß das ab sofort jeder kann, denn Magie ist ja absolut beliebig und was heute mal gilt, muß morgen schon lange nicht mehr stimmen...

Und nebenbei: könntest du, du persönlich, wirklich mit nur einer 08/15-Bombe mit anders geartetem Zündmechanismus und einem ebenfalls eigentlich nicht dafür gedachten Funkgerät einen funktionierenden Fernzünder bauen? Oder müßtest du dazu nicht auch erst mal einen Experten (Zauberer!) konsultieren oder geeignete Fachliteratur (Spruchbücher!) wälzen und natürlich zusätzliche Bauteile (Komponenten!) beschaffen...? :think:

Online nobody@home

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Nebenbei gibt's da allgemein noch zu unterscheiden, daß natürlich auch geeignete SF neben der reinen Zukunftstechnik auch noch ihre ganz-richtig-echte Magie in Form von Psikräften und dergleichen hat -- sie wird halt nicht Magie genannt, ist aber normalerweise (und ja, es gibt Ausnahmen wie z.B. "Techno-Psi" bei Mindjammer, wo tatsächlich klassische "mentale Kräfte" durch geeignete High-Tech emuliert werden) immer noch "nicht einfach nur technisch".

Merke: seit sich in der Realität unter SF-Schreibern so ein kleines bißchen die Erkenntnis durchzusetzen scheint, daß Evolution doch keine automatische Einbahnstraße in Richtung höher-weiter-vergeistigter ist und "Psi" in dem Sinne, wie es die Parapsychologie jahrzehntelang mehr oder weniger ernsthaft nachzuweisen und zu studieren versucht hat, wohl letztendlich doch schlicht und ergreifend gar nicht existiert, scheint diese Art von Superkräften auch in ihren Werken nicht mehr ganz so oft vorzukommen wie früher. Kann natürlich auch nur meine ganz persönliche Einbildung sein...

Offline 1of3

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Versuch:
Magie ist, wenn ein bisher als gültig angenommenes Naturgesetz reproduzierbar gebrochen wird.

Naturgesetze können nicht gebrochen werden. Wenn es aussieht, als würden sie gebrochen, war unsere Vorstellung der Natur schlicht falsch. Wir müssen dann also diese neue Erkenntnis annehmen und bessere Theorien formulieren. Das nennt man nicht Magie, sondern Wissenschaft. Daraus folgt, dass sobald man einmal ein wissenschaftliches Weltbild angenommen hat, es keinen Platz mehr für Magie gibt. Wer das durchexerziert haben möchte, mag Harry Potter and the Methods of Rationality lesen oder hören.

Magie ist also schlicht, was Magie genannt wird. Es gibt gewisse Symbole, die wir in ein fiktionales Werk tun können, und dann nennen wir es Magie. In Babylon 5 kommt zum Beispiel in einer Folge ein "Technomage" zu Besuch. Es ist ganz klar, dass der irgendwelche fortschrittliche Technologie benutzt, aber er verhält sich wie ein Magier, also ist es ein Magier.



Online Ainor

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Sind sie normalerweise nicht, wie gerade dein Beispiel wunderschön illustriert: wären die Regeln der Magie "beliebig", dann hätte sie ja effektiv gar keine

Beliebig im allgemeinen. Nicht beliebig innerhalb eines Settings. Heisst: wenn ich ein Setting schreibe, dann kann ich beliebige Regeln aufstellen, und niemand kann ernsthaft behaupten: "So funktioniert Magie aber nicht"

Und nebenbei: könntest du, du persönlich, wirklich mit nur einer 08/15-Bombe mit anders geartetem Zündmechanismus und einem ebenfalls eigentlich nicht dafür gedachten Funkgerät einen funktionierenden Fernzünder bauen? Oder müßtest du dazu nicht auch erst mal einen Experten (Zauberer!) konsultieren oder geeignete Fachliteratur (Spruchbücher!) wälzen und natürlich zusätzliche Bauteile (Komponenten!) beschaffen...? :think:

Es geht doch nicht darum das ich das kann, sondern dass jemand das kann, währen es bei Magie vielleicht niemand kann. Der Punkt ist dass es eben Dinge gibt die mit Technik logischerweise möglich sein müssen. Bei Magie muss es die nicht geben.
« Letzte Änderung: 31.03.2021 | 13:01 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Gunthar

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Die Bibel selber ist voll von Wundern. ZB die Engel: Sie fliegen herum, doch nirgends habe ich ein Hinweis gesehen, dass die ihre Flügel ausbreiteten und davonflogen. Desweiteren Jesus selber: Er spricht nur ein Wort und schon waren diverse Leute geheilt.
Magie oder Hightech?

Im Buch Hezekiel ist meines Erachtens eine Art Lastenquadkopter beschrieben.

Bei den Indern gibt es Geschichten von Fluggeräten vor mehr als 2000 Jahren. Für das damalige Volk wird das wohl wie Magie ausgesehen haben.

Bei Star Wars ist die Macht auch eine Art Magie.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
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Online Ainor

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Die Bibel selber ist voll von Wundern. ZB die Engel: Sie fliegen herum, doch nirgends habe ich ein Hinweis gesehen, dass die ihre Flügel ausbreiteten und davonflogen. Desweiteren Jesus selber: Er spricht nur ein Wort und schon waren diverse Leute geheilt.
Magie oder Hightech?

Also ob man Wunder allgemain als Magie Bezeichnen soll ist eine Frage der für Theologen, aber im Rollenspielkontext ist das definitiv der Fall. Hightech sind sie sicher nicht.

Bei den Indern gibt es Geschichten von Fluggeräten vor mehr als 2000 Jahren. Für das damalige Volk wird das wohl wie Magie ausgesehen haben.

Nicht unbedingt. Daedalus baut ja z.B. Flügel für Ikarus, und ise haben einen nachvollziehbaren Konstruktionsfehler.

Bei Star Wars ist die Macht auch eine Art Magie.

Wird definitiv so beschrieben. Wie gesagt: es gibt auch Magie in der Sci-Fi.

Naturgesetze können nicht gebrochen werden. Wenn es aussieht, als würden sie gebrochen, war unsere Vorstellung der Natur schlicht falsch. Wir müssen dann also diese neue Erkenntnis annehmen und bessere Theorien formulieren. Das nennt man nicht Magie, sondern Wissenschaft.

Ganz so einfach ist das nicht. Nur die Gesetze der endgültigen Naturwissenschaft können nicht gebrochen werden. Wir kennen aber nur die Gesetze der gegenwärtigen Wissenschaft. Trotzdem bezeichnen wir diese als Naturgesetze, und die können gebrochen werden.

Daraus folgt, dass sobald man einmal ein wissenschaftliches Weltbild angenommen hat, es keinen Platz mehr für Magie gibt.

Auch das ist nicht so einfach da Magie nicht notwendigerweise Gesetzen folgen muss.

In Babylon 5 kommt zum Beispiel in einer Folge ein "Technomage" zu Besuch. Es ist ganz klar, dass der irgendwelche fortschrittliche Technologie benutzt, aber er verhält sich wie ein Magier, also ist es ein Magier.

Ist das so klar? Bei Babylon 5 gibt es immerhin Psioniker die ja eher den Charakter von Magie haben.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline 1of3

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Ganz so einfach ist das nicht. Nur die Gesetze der endgültigen Naturwissenschaft können nicht gebrochen werden. Wir kennen aber nur die Gesetze der gegenwärtigen Wissenschaft. Trotzdem bezeichnen wir diese als Naturgesetze, und die können gebrochen werden.

Natürlich bezeichnen wir sie so. Wir wissen aber, dass sie nur provisorisch sind. Wenn dein Gedankengang zuträfe, gäbe es keinen wissenschaftlichen Fortschritt. Denn dann wäre jede neue Beobachtung eben Magie. Wie, es gibt ein Tier das Haare hat und Eier legt? Magie! Wie, Atome sind gar nicht unteilbar? Magie!

So funktioniert das aber gerade nicht. Atome waren schon immer teilbar und von eierlegenden Säugetieren gibts sogar mehr als eine Art. Und das ist alles völlig natürlich. Alles, was ist, ist notwendig natürlich. Übernatürliches ist ein Widerspruch in sich.

Zitat
Auch das ist nicht so einfach da Magie nicht notwendigerweise Gesetzen folgen muss.

Wenn sie wiederholbar ist, folgt sie offenbar nachvollziehbaren Regeln. Sonst ließe sie sich nicht wiederholen. Das war die Ausgangsbedingung. "Wenn Naturgesetze wiederholt gebrochen werden..."

Aber selbst wenn nicht: Woher will man das wissen? Wir nehmen als gute Wissenschaftler natürlich an, dass es Regeln gibt. Wir kennen sie nur ggf. noch nicht. Es gibt nichts Unwissbares, nur noch nicht Gewusstes. Das ist eine der Grundannahmen aufgeklärten Denkens. Davor können wir nicht zurück.

Zitat
Ist das so klar? Bei Babylon 5 gibt es immerhin Psioniker die ja eher den Charakter von Magie haben.

Exakt. Die werden aber weniger so gezeichnet, als der Technomage. Das zeigt sehr gut, das fiktionale Magie eben nicht inhaltlich verortet werden kann.

Online nobody@home

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Ist das so klar? Bei Babylon 5 gibt es immerhin Psioniker die ja eher den Charakter von Magie haben.

Und die ihrerseits das Produkt vorlonischer Gentechnik sind. Natürlich kann man sich da immer noch streiten, inwieweit das nicht vielleicht doch "nur Magie" ist, aber irgendwann kommen wir dann an den Punkt, an dem wir für die Gesetze speziell nur unserer ganz eigenen Realität einen Absolutheitsanspruch über alle anderen erheben -- was im Vergleich zu rein fiktiven Schöpfungen ja seine Berechtigung haben mag, aber dann wird schlagartig eine ganze Menge klassischer SF-Technik (überlichtschnelle Kommunikation und Fortbewegung, aller möglicher Krempel, der Energie- und Impulserhaltung kurzerhand weghandwedelt usw. usf.) mit "rein magisch", weil mit den uns bekannten Gesetzen der Physik ebensowenig wirklich noch vereinbar.

Offline Maarzan

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Versuch2:

Magie ist, wenn die irdisch angenommenen Gesetze durch einen letztlich Willensakt überwunden werden.

Technik ist, wenn für einen Effekt - sei er akut naturgesetzlich möglich oder nicht - ein durch korrekte manuelle Handhabung aktiviertes Gerät herhält.

Besser?
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Versuch2:

Magie ist, wenn die irdisch angenommenen Gesetze durch einen letztlich Willensakt überwunden werden.

Technik ist, wenn für einen Effekt - sei er akut naturgesetzlich möglich oder nicht - ein durch korrekte manuelle Handhabung aktiviertes Gerät herhält.

Besser?

Ich denke, das ist so die Definition, die der Klischee-"Mann auf der Straße" mittragen würde, ja: was mit einer Maschine gemacht wird, ist Technik, was ohne Maschine hinreichend ungewöhnliche Effekte erzielt, ist Magie. Bei "magischen Gegenständen" kann die Grenze da verschwimmen, wo sie oder auch nur ihre Herstellungsmethoden als hinreichend "maschinell" wahrgenommen werden -- ein Zauberschwert aus der Werkstatt eines hinreichend guten Schmieds ist erst mal einigermaßen "selbstverständlich" magisch, weil handgefertigtes Einzelstück, aber wenn es eine ganze Fabrik gäbe, die prinzipiell genauso gute Zauberschwerter buchstäblich am Fließband herstellen könnte, dann würden wir deren Produkte wohl schon wieder etwas mißtrauischer beäugen.

Offline 1of3

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Magie ist, wenn die irdisch angenommenen Gesetze durch einen letztlich Willensakt überwunden werden.

Technik ist, wenn für einen Effekt - sei er akut naturgesetzlich möglich oder nicht - ein durch korrekte manuelle Handhabung aktiviertes Gerät herhält.

Das kannst du jetzt zwar sagen, aber ich weiß nicht, ob es die Intention erfasst. Also nehmen wir mal die Fabriale (ist das deutsche Wort?) in den Stormlight Archives. Fabriale kann man bauen, indem man einen Naturgeist in einen Edelstein lockt und dann ein Metallgestell darum herumbaut. Geist, Stein und Gestell haben zusammen gewisse Effekte.

Einige fortschrittliche Fabriale kann man bauen, indem man einen gefüllten Edelstein in der Mitte teilt und den gefangen Geist darin also ebenfalls teilt. Damit kann man zum Beispiel eine Art eine Telegraph bauen, denn gewisse Einflüsse auf die eine Hälfte des Steins werden dann auf die andere übertragen. Einen Fortgeschrittenenkurs in dem Thema findet man in den Kapitel-Vorwörtern für das erste Drittel von SA4 Rhythm of War.

Das wäre nach der Definition jetzt Technik. Ich würde annehmen, dass, wenn man einen Fan bäte, mal die Magie-Arten in den Stormlight Archives aufzuzählen, die Liste nach Häufigkeit geordnet etwa so ginge: Surgebinding, Fabrials, Old Magic / Nightwatcher, Awakening, Chickens, Dawnshard. Wobei Mraizes Hühnchen nach der Definition auch zweifelhaft wäre.

Also ja, jener zweite Versuch scheint mir widerspruchsfrei. Es ist aber nicht wirklich das, was man erwartet.
« Letzte Änderung: 31.03.2021 | 14:46 von 1of3 »

Offline ArneBab

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Magie ist, wenn die irdisch angenommenen Gesetze durch einen letztlich Willensakt überwunden werden.

Technik ist, wenn für einen Effekt - sei er akut naturgesetzlich möglich oder nicht - ein durch korrekte manuelle Handhabung aktiviertes Gerät herhält.
Ich würde noch einen Schritt weitergehen: Magie und Technologienutzung unterscheiden sich in der Erscheinung oft dadurch, dass bei Magie die Fähigkeiten und der Gemütszustand der Zaubernden eine Rolle spielen, während Technologie auch dann verlässlich funktioniert, wenn du übermüdet und frustriert bist.

Mit Krita einen Comic zu zeichnen, der viele begeistert, ist damit viel mehr Magie als bei einer Interkontinentalrakete auf den Abschussknopf zu drücken.

Magie lässt sich nicht einfach langweilig verlässlich machen. Sie hat intrinsische Komplexität, und sie kann die auslösende Person nicht irrelevant machen.
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Offline ArneBab

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Nach Gunthars Frage und Clarkes 3. Gesetz ist sie sogar schon ein Fantasy/Magie-Setting geworden. Die meisten Menschen haben keine Ahnung mehr, wie die Effekte, die sie nutzen, hervorgerufen werden. Das erlebe ich z.B. als Informatiker jeden Tag.

bzw. was nobody@home sagt.
Ja — Physiker und Informatiker hier. Der Stand des Wissens der Quantenmechanik klingt arg nach Magie. Und den brauchen wir, um zu verstehen, wie Rechner funktionieren.

WLAN ist auch arge Magie (inklusive ritueller Komponenten wie der genauen Positionierung im Raum, um die Qualität des Videochats zu verbessern).
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Offline ArneBab

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In ein paar Jahren könnten wir wahrscheinlich genetische Schlüssel haben und es mag sein, dass bei bestimmten Nachkommen das Gen-Muster sich genug jenem eines altvorderen Vorfahren, auf den das Gerät justiert war ähnelt, dass das unsichtbare Geräte aktiviert wird.
Weswegen die dritte Tochter des Königs die Auserwählte ist, der das Waffenarsenal des Planeten gehorcht. Die anderen haben nicht die richtigen Genkombinationen geerbt.
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Online Ainor

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Natürlich bezeichnen wir sie so. Wir wissen aber, dass sie nur provisorisch sind. Wenn dein Gedankengang zuträfe, gäbe es keinen wissenschaftlichen Fortschritt.

Nein. Es war einfach nur ein Kommentar zum Sprachgebrauch.

Aber selbst wenn nicht: Woher will man das wissen? Wir nehmen als gute Wissenschaftler natürlich an, dass es Regeln gibt. Wir kennen sie nur ggf. noch nicht. Es gibt nichts Unwissbares, nur noch nicht Gewusstes. Das ist eine der Grundannahmen aufgeklärten Denkens. Davor können wir nicht zurück.

Ja, das ist das naturwissenschaftliche Weltbild. Aber es sind eben Welten denkbar in denen das nicht bzw. nur teilweise funktioniert,
und daher ein magisches Weltbild nötig ist.

Exakt. Die werden aber weniger so gezeichnet, als der Technomage. Das zeigt sehr gut, das fiktionale Magie eben nicht inhaltlich verortet werden kann.

Aber wenn ich mich richtig erinnere wird der Technomage im Setting nicht als Magier gesehen, sondern eher als Zauberkünstler.
Die Leute wissen dass er Technik einsetzt, sie verstehen nur nicht wie sie funktioniert.

Und die ihrerseits das Produkt vorlonischer Gentechnik sind. Natürlich kann man sich da immer noch streiten, inwieweit das nicht vielleicht doch "nur Magie" ist,

Naja, die die Rolle der Vorlonen ist ja recht nah an dem was in der Fantasy Götter wären. Insofern ist "vorlonische Gentechnik" und "Drachenblutlinie" recht nah beieinander. Und auch wenn die Psionik verstanden wird: den charakter von Technik hat sie da absolut nicht.

aber irgendwann kommen wir dann an den Punkt, an dem wir für die Gesetze speziell nur unserer ganz eigenen Realität einen Absolutheitsanspruch über alle anderen erheben -- was im Vergleich zu rein fiktiven Schöpfungen ja seine Berechtigung haben mag, aber dann wird schlagartig eine ganze Menge klassischer SF-Technik (überlichtschnelle Kommunikation und Fortbewegung, aller möglicher Krempel, der Energie- und Impulserhaltung kurzerhand weghandwedelt usw. usf.) mit "rein magisch", weil mit den uns bekannten Gesetzen der Physik ebensowenig wirklich noch vereinbar.

Also bei klassischer SF-Technik die Grundannahme eigentlich immer dass sie auf uns unbekannter Physik beruht die aber aber im Setting verstanden und sicher nicht für magisch gehalten wird.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Alexandro

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Ich würde noch einen Schritt weitergehen: Magie und Technologienutzung unterscheiden sich in der Erscheinung oft dadurch, dass bei Magie die Fähigkeiten und der Gemütszustand der Zaubernden eine Rolle spielen, während Technologie auch dann verlässlich funktioniert, wenn du übermüdet und frustriert bist.

Kommt auf die Magie an und die Technologie.

Für einen einfachen Light-Cantrip ist der Gemütszustand des Zauberers ziemlich egal, und versuch mal ein komplexes Computerprogramm zu programmieren, wenn du übermüdet und frustriert bist.  ;)
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline ArneBab

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Kommt auf die Magie an und die Technologie.

Für einen einfachen Light-Cantrip ist der Gemütszustand des Zauberers ziemlich egal, und versuch mal ein komplexes Computerprogramm zu programmieren, wenn du übermüdet und frustriert bist.  ;)
Da stimmt — allerdings ist Programmieren auch schon arg nah an ritueller Magie :-)

Was noch fehlt, um näher an klassischer Magie zu sein ist
  • mehr interaktivität, also nicht einen ganzen Tag dransitzen, um einen Knopf in eine Benutzeroberfläche hinzuzufügen (die Live-Programmierer von Musik und Visualisierungen sind da schon recht nah dran), und
  • Abhängigkeit der Ausführung (nicht nur der Entwicklung) von der inneren Verfassung der Zaubernden, also die Zaubernden als Energiequelle, statt die Überreste von Dinosauriern zu verbrennen oder Wind an weit entfernten Orten über Kraftlinien ins ganze Land zu ziehen. Das kommt vielleicht mit wearables, die Bioelekrizität verwenden.


Jetzt noch Funktionsauswahl über geometrische Anordnungen, vielleicht mit einem chinesischen Zeichen oder Steno für den Präfix, und vom Erscheinungsbild gibt es kaum mehr einen Unterschied zwischen einer Programmiererin und einem klassischen Spruchzauberer. Unverständliche Satzfetzen murmeln können wir auch: „DependencyInjectorFactoryProviderFactory in MemoryLayoutDtoConnector“, oder wie wir es verwenden: „DepInFaPF MeLD“ (bullshit-Namen, aber nah dran an dem, was eine kurze Suche im Code wirklich zutage fördert).

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Was es dafür braucht ist ein stärkerer Wechsel von riesigen Systemen, die immer so groß werden, dass man grade noch damit arbeiten kann, aber nicht mehr schön, hin zu kleineren Systemen, bei denen die Schnittstelle der Zaubernden — ich meine Programmierer  ;D — interaktiv bleibt.  Bei vielen Spielen sind schon 100ms Latenz inakzeptabel, während Entwicklungsumgebungen gerne mal deutlich länger brauchen, um zu sagen, welche Funktionen zur Verfügung stehen (so dass wir üblicherweis anfangen, zu tippen, was wir schon wissen, und zwischendrin irgendwann die Vervollständigungen auftauchen).
« Letzte Änderung: 2.04.2021 | 11:09 von ArneBab »
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Online JollyOrc

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Zuerst lasse ich mal Zack Freedman demonstrieren, dass man genau so über Magie wie über Technik sprechen kann: https://www.youtube.com/watch?v=-V2-UT5FDT4

Jetzt aber den Spaß beiseite: Magie unterscheidet sich von Technologie hauptsächlich in einem: :

Sie bedient sich Dingen und Konzepten, die man mit der verfügbaren, bekannten, und extrapolierbaren Technik nicht messen oder erklären kann.

Alles andere ist Fluff drumherum.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline ArneBab

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Sie bedient sich Dingen und Konzepten, die man mit der verfügbaren, bekannten, und extrapolierbaren Technik nicht messen oder erklären kann.
Mit dem Argument ist ein Warp-Drive Magie. Ich bin nicht sicher, ob das passt.
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Online JollyOrc

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Mit dem Argument ist ein Warp-Drive Magie. Ich bin nicht sicher, ob das passt.

Jain. Im Grunde ist Warp aus unserer Warte Magie. Er ist es nur deshalb nicht, weil
a) in Science Fiction diese Geschichten gleichzeitig behaupten, dass das alles technisch erklär- und messbar ist.
b) wir SF immer als mögliche Weiterentwicklung unserer eigenen Wissenschaft ansehen, da sind wir dann bei Extrapolation. (Deshalb sind die Raketenschiffe bei Flash Gordon ja auch so grundlegend anders, als Raumschiff Enterprise, weil der Stand der (Populär-)Wissenschaft ein anderer war)

Die Fabrials, Spren, etc. aus Words of Radiance sind in-universe keine Magie, sondern Fakten und werden von den Leuten dort als Wissenschaft und Technik behandelt. Nur wir lesen das als "Magie", weil da halt Fantasy dran steht.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Irian

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Was ist denn Magie überhaupt? In vielen Settings ist Magie sowas wie eine weitere Energieform, die sich erklären, messen, kontrollieren, etc. lässt. Die wird dann über biologische Komponenten (aka "Magier") kontrolliert, gelenkt, geformt, etc.

Dementsprechend wage ich mal zu behaupten: In diesen Settings ist Magieanwendung ohnehin schon eine "Technik".
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Was ist denn Magie überhaupt?

Magie ist das klassische Handwedelwerkzeug überhaupt, die "gibt" es schon so lange, wie Menschen überhaupt an das "Übernatürliche" in welcher Form auch immer glauben.

Alle weiteren Details sind verhandelbar. ;)

Offline Irian

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Magie ist, in der Realität, nur pure Einbildung. Deshalb ist sie in der Realität auch keine Technik, weil sie keinerlei berechenbaren Effekt erzeugt (mal abgesehen von psychologischen).

Deshalb sprach ich explizit von Magie in vielen Settings, wo das eben völlig anders ist. Hier existiert Magie nachweislich und hat eben berechenbare Effekte - und dadurch wird es eben oft selbst eine reine, berechenbare Technik. Wenn Magie einfach nur eine weitere natürliche Gegebenheit ist, wie ja in div. Settings vorausgesetzt, gehört deren Nutzung effektiv zum weiteren Bereich der Technik. Klar braucht es Spezialisten und andere Gerätschafen, aber du fragst ja nen Uhrmacher auch nicht, ob er dir ein Aquädukt baut.

Dementsprechend behaupte ich einfach mal, dass in vielen Settings Magieanwendung einfach eine weitere Technik ist, basierend auf von unserer Realität abweichenden Naturgesetzen.

(Es gibt sicherlich auch andere Settings, aber Magie gleichzeitig bis zu einem gewissen Grad berechenbar zu halten, was ja für so ein Setting oft wünschenswert ist, und gleichzeitig zu vermeiden, in diese Fall zu treten, ist sehr schwer.)
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline 1of3

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Jain. Im Grunde ist Warp aus unserer Warte Magie. Er ist es nur deshalb nicht, weil
a) in Science Fiction diese Geschichten gleichzeitig behaupten, dass das alles technisch erklär- und messbar ist.
b) wir SF immer als mögliche Weiterentwicklung unserer eigenen Wissenschaft ansehen, da sind wir dann bei Extrapolation. (Deshalb sind die Raketenschiffe bei Flash Gordon ja auch so grundlegend anders, als Raumschiff Enterprise, weil der Stand der (Populär-)Wissenschaft ein anderer war)

Die Fabrials, Spren, etc. aus Words of Radiance sind in-universe keine Magie, sondern Fakten und werden von den Leuten dort als Wissenschaft und Technik behandelt. Nur wir lesen das als "Magie", weil da halt Fantasy dran steht.

Dann bist du genau an der Stelle, die ich oben schon angesprochen habe. Magie ist ein Satz von Symbolen und Zusammenhängen, und wenn genügend in einem Werk  zusammenkommen nennen wir es Magie. Da wurden ja schon diverse beigetragen:

- Dass eine besondere Begabung braucht.
- Dass es auf die Gemütslage des Anwenders ankommt.
- Dass irgendwelche besonderen Energien beteiligt sind. (Sehr modern.)

Ich würde hinzufügen:

- Leuchtende Kristalle
- Geometrische Formen (gern auch in der Luft schwebend)
- Singsang und merkwürdige Sprachen
- Meditation und Katas
- esoterische Orden, Gilden, Akademien
- Schwüre und Prophezeiungen
- Reise in andere Existenzebenen
- belebte Alltagsgegenstände
- Verwandlung
- Übermenschliche Stärke, Fliegen, Heilung und sonstige bekannte Superkräfte
- Leute, die explizit Zauberer oder Magier, bzw. Tätigkeiten, die explizit Magie genannt werden

Die Liste ist natürlich nicht vollständig und Dinge können mehr oder weniger von diesen Punkten haben. Selbst innerhalb eines einzelnen Werkes. Also nehmen wir mal Red Sister. Da gibt es vier besondere vererbliche Begabungen. Die eine macht dich stark, die zweite extreeeeeem schnell, die dritte erlaubt es "auf dem Pfad zu wandeln", und die vierte ist ein Haufen vermischtes, inklusive mit Tieren Sprechen und seinen eigenen Schatten auf Reisen schicken. Leute mit der vierten heißen "Majal". Diese vier Begabungen werden also quasi zunehmend magisch. Es ist aber klar, dass kein Kriterium zutreffen muss. Von irgendwelchen Energien wird in den Büchern zum Beispiel nie gesprochen.