Hi!
Also, ich war drin ... und muss gestehen, dass ich nicht so recht weiß, was ich von dem Film halten soll.
So waren die Dialoge einfach schlecht, die zwischenmenschlichen Beziehungen (Hausbewohner) wurden mit dem Holzhammer zusammengezimmert, die Musik nervte tlw. und schien abgekupfert, manche Handlungen schienen mir nicht ganz logisch (Auftreten vor seinem "Chef") und zu guter Letzt war der Film trotz P18 geschnitten - jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass dem so wäre (wenn nicht, dann waren das saudumme Schnitte!). Auch den Herrn Travolta empfand ich wenig überzeugend. Womit ich beim Hauptdarsteller wäre. Tom Jane ... tja, für den Punisher, so wie ich ihn mir vorstellte, war er zu jung und zu athletisch. Wenigsten die Haare hätte man ihm grau melieren können - aber keine Spur davon.
Eigentlich wären das genügend Gründe, den Film wirklich in die unterste Schublade zu stecken. Dennoch fand ich ihn, im Vergleich z.B. mit Van Helsing, recht gut. Das lag einerseits daran, dass die "Geschichte" doch irgendwie recht gut war.
<Spoiler> Wie der Obermotz dazu gebracht wurde, seinen (schwulen) Leibwächter eines Techtelmechtels mit seiner Frau zu bezichtigen, war schon echt kultig.
</Spoiler> Teilweise hat mir auch der schwarze Humor recht gut gefallen a la "Mir ... geht’s gut. Dem da ... nicht mehr *umkipp*" oder "Deine Mutter ist tot. Sie hat den Zug genommen." ... Auch die Hausbewohner hatten irgendwie eine gewisse Komik, wenngleich die doch schon fast Soapopera-mäßig aufgesetzt wirkte. Jedenfalls wirkte der korpulente Spagetti-Mann mit seinem Nudelholz typisch Soapopera-mäßig; hat nur noch der "Beifall" gefehlt ... der kam denn auch prompt vom Publikum
Was mir auch gut gefallen hat: der Film war in Sachen Brutalität/Gewalt konsequent. Dies hat ihn streckenweise etwas glaubwürdiger wirken lassen, als dass Filme für gewöhnlich sonst so tun. Nicht dass das falsch verstanden wird. Der Film ist tlw. wirklich starker Tobak und hat auch Szenen, in denen ich mich Frage, ob die wirklich sein mussten. Gerade im Bezug auf die Folterproblematik u.a. im Irak ist der Film mehr als brisant. Anders als andere "Heldenfilme" macht diese Konsequenz aber auch nicht unbedingt vorm Helden selbst halt.
<Spoiler> Allein, wie akribisch und konsequent die Familienfeier "überrascht" wird, hat wiederum mich überrascht ... hätte ich so nicht erwartet.
</Spoiler> Daneben war der Film in manchen Bereichen doch schon fesselnd.
Insgesamt aber bleibt mein Hauptkritikpunkt an dem Film der Hauptdarsteller selbst: Zu jung, zu athletisch ... keine grauen Haare! Nee, dass ist nicht der Punisher ...
-gruß,
Arbo