Wer den anderen Thread verfolgt, weiß, dass ich ganz klar die Metropolregion als Hauptdomäne mit eingegliederten, quasi autonomen Unterdomänen bevorzuge. Von Stuckenborstel habe ich jetzt keine Ahnung, aber sagen wir mal Karlsruhe würde ich zwar mit Vampiren überfluten, aber irgendwie als Teil einer Großregion ansehen, eventuell mit Stuttgart als Zentrum. Mein Entwurf zur Kurpfalzdomäne ist so eine "föderale Vampirdomäne".
Teylen würde ich soweit zustimmen, dass es fast völlig egal ist, wie viele Vampire jemand in eine halbwegs passable Großstadt hineinpackt, gerade mit längerer Geschichte in der wirklichen Welt. Das kommt aber daher, dass Stadtgeschichte und realer Stadtaufbau in den meisten Kampagnen ohnehin nur ansatzweise von Bedeutung ist. Sowas wäre spannend, wenn man sich mal in die wirklichen historischen und aktuellen Probleme der Stadt einarbeitet, aber das, so fürchte ich, wird letztlich immer verdrängt von den Konflikten, die nach Regelwerk/WoD vorgeschlagen werden. Also letzten Endes geht es um Clan vs. Clan, Sekte vs. Sekte, Vampirkirche vs. Vampirkirche (Bravo an V5 für diese Ergänzung, ich bin davon ganz begeistert!) und vielleicht Ahn vs. Neugeborener - ob die Prinzen dabei über 4 Mio oder 40 000 Blutgefäße herrschen, spielt selten eine Rolle. Leider.
Trotzdem bleibe ich deswegen beim Metropolenansatz, weil es erstens eine gewisse Legitimität für Clankonflikte innerhalb der eigenen Fraktion gibt - eben um die Autonomie einer Unterregion auszubauen oder zu untergraben. Zweitens sehe ich es als ganz interessant an, gerade im recht dicht besiedelten Deutschland Rivalitäten zwischen Städten und Regionen zu konstruieren. Die USA hatte einen Bürgerkrieg und vielleicht während des Unabhängigkeitskrieges einige loyalistische Städte zu Großbritannien, aber Deutschland hat einen Sack Kriege im Land gehabt. Selbst wenn die wirkliche Stadtgeschichte in Kampagnen meist zurück tritt, kann ein einzelnes, prägnantes Ereignis als Aufhänger für ein Abenteuer genutzt werden.