Autor Thema: V5 Anarch ... Überzeugt mich das es kein schlechter Ergänzungsband ist  (Gelesen 6164 mal)

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Offline Teylen

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Ich persönlich hege zwar eine Jahrzehnte lang anhaltende Begeisterung für V:tM, komme jedoch mit dem "Anarch"-Band nicht zurecht.
Obwohl ich persönlich es richtig gut finde, dass die V5 im Grundregelwerk die Anarchen von einer Lachnummer, zu einer ernstzunehmenden Fraktion versucht zu hieven.

Dinge die mich stören:

) Das Inhaltsverzeichnis ist eine Schande für Inhaltsverzeichnisse
Die Überschrifte der Flufftexte sind ohne erkennbare Struktur aneinander gepanscht.
Es mag sein, dass es daran liegt, dass ich ADHS habe, aber es demotiviert mich bereits, wenn ich das Buch aufschlage.
Wenn man Magazin Optik hat, gut. Aber Magazine patschen nette Oneliner unter die Titel und so.

Ignoriert man das Müllverzeichnis, und geht zum ersten Artikel über, kriegt man plötzlich eine Struktur erklärt.
Wieso konnte man das nicht im Inhaltsverzeichnis erwähnen? Vielleicht weil dann auffällt, dass man kaum Themen abarbeitet?

) Schlechte Auswahl?!?
Das führte dazu, dass ich die ersten Flufftext halb randomisiert, halb nach dem Zufallsprinzip las.
"Vampire sind auch QAnon, AntiVax Idioten" - Respektive Mütter die das Ghulen von Kinder diskutieren.
"Metalfan sinnlos durch den Norden" - Respektive eine Metal-Fan erzählt wie sie von Konzert zu Konzert reist um da zu trinken. Belanglos.
"Rudi labert mit Freunden" - Ganz nett, dass die da so im Gespräch einander klar machen wie kulturell progressiv sie sind, aber keine Substanz.
"Garcia lässtert über Technologie" - Respektive wieso die Technologie-Affinen Anarchen aus Unbound versagt haben, und weshalb man es auch nicht wieder versuchen sollte. OK, Boomer.

) Schlechter Anfang / "Was War" / Historien Artikel
Ich habe also angefangen, dass Buch von Deckel bis Ende zu lesen. Ich bin noch nicht fertig, habe aber schon einige Historien Sachen gelesen.
Die funktionieren alle so:
a) "Wir hatten eine Anarchen Bewegung in <...>" (Karthago, UDSSR, Französische Revolution, Los Angeles 70er/90er)
b) "Die war ganz schön"
c) "Aber dann ging sie hinüber"

Man erfährt nicht, wie genau die jeweiligen Gruppen strukturiert sind.
Zwischen Karthago, der französischen Revolution und Los Angeles sollte es doch irgendwo strukturelle Unterschiede geben. Spätesdens, bei der UDSSR.
Man erfährt aber zu verrecken nicht, wie die Anarchen in den jeweiligen Städten aufgestellt waren. Man will eine eigene Anarchen Gruppe machen oder NSC Anarchen Gruppe danach machen? Am Arsch; scheint sich das Buch zu denken.
Besonders frustrierend war es bei:
a) Der Französischen Revolution
Die Anarchin, die es beschreibt, ist hauptsächlich geil auf Blut. Was der Grund ist, weshalb man da nicht erfährt wie die sich strukturiert haben.
Ich habe gedacht, es sei ein elend dem Jersey-Mafioso-Klischee im CB Giovanni zuzulesen, wie der Charakter tapfer einen Bogen um Nekromantie macht, aber das war noch störender. Vielleicht auch, weil es im CB Giovanni auch noch Beschreibung der Clan Struktur jenseits vom Klischee-Erzähler gibt.
b) Soviet Union
Okay, ein Brujah erzählt also das es für die Bevölkerung scheiße war, aber für die MitAnarchen bzw. Blutsverwandten im allgemeinen ein Utopia.
Klingt ganz interessant, aber kurz nach der Behauptung, erzählt er wie die ganzen MitAnarchen bzw. Blutsverwandten entweder vernichtet wurden oder terrorisiert.
Jetzt aber auch nicht, wie der Terror funktioniert. Wenn man so eine Anarch Farm of Animals aufziehen will.


) Die Clanbeschreibungen sind ebenso schlecht wie die Artikel
Ich habe also am Anfang, als ich das Buch zuerst anging, mich an die Clan-Beschreibungen gemacht.
Ich finde es schon ... negativ wenn ich mir anschaue wie es gelayoutet ist, respektive das man pro Clan weniger Information bekommt als im Camarilla Grundregelwerk pro Clan.
Was doppelt dreckig ist, weil die Anarchen nunmal deutlich weniger Clans in ihrer Reihe haben.

Dazu hat man keine Eier in der Hose, um auch nur eines der drei im Grundregelwerk erwähnten Tremere Haus ein Anarchen Haus sein zu lassen.
Stattdessen wird Carna auf biegen und brechen (des Hintergrunds) der Camarilla zugeordnet, und man kriegt ein wirklich kaum ausgearbeitetes Haus Ippissismus.  :puke:

) Die Beschreibung der Priesterschaft als (Anarchen) Clan ist misslungen
Bei dem Versuch die Setiten für alle möglichen Religionen zu öffnen, dem Umstand das man doch wieder im Kern auf Set kommt und dass sie dann agnostische bis atheistische Korruptoren sind... irgendwie krieg ich da zuviel WhipLash um den Clan ernstzunehmen oder spielbar zu finden.

Daneben, ärgert es mich, dass man den Anarchen die vergleichsweise inkompetenten Setiten unterschiebt, welche sowohl Protean in der Fraktion verdoppeln als auch nichts eigenständiges beisteuern.... und dann will der Clan nicht einmal bei den Anarchen sein. Die sind nur bei den Anarchen, weil sie bei der Camarilla Bewerbung versagt haben.
Toll.
Da fühle ich mich gleich für eine Anarchen Runde mit Setiten inspiriert ... Nicht.

) Das System im Anhang ist schon eine Frechheit
Respektive ein "Spieler kleinhalten Simulator". Mir fällt dazu nicht viel ein, außer das es als Beispiel für railroading und das Gegenteil von Spieler Empowerment taugt.
Also, soweit man es überhaupt einsetzen kann (wenn man es will). Da es von der Beschreibung her mehr wie das Konzept "Spielerentscheidungen entwerten" formalisiert wirkt.


Ich finde es daher schwer, dem Buch auch nur eine "Aussreichend" zu geben.
Vielleicht habe ich da irgendwelche brillianten Artikel von den Pet-NSC Labertashcne noch nicht erwischt?
Gibt es da ggf. einen Artikel der mich mit dem, was ich aktuell als "Machwerk" wahrnehme, versöhnt?
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Offline JS

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Hmja, da du hier eine der größten Expertinnen für VtM bist, hege ich Zweifel, daß dir eine noch größere Expertin jetzt den Geistesblitz eingeben wird, daß dieses Buch eigentlich total super (für dich) ist.
:D
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Offline Teylen

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Ich hoffe ja, dass ich beim weiterlesen, auf ein paar Artikel-Perlen stoße ^^;
Immerhin habe ich beschlossen, mich in der Tagesklinik so durchzuzwängen.
Wobei ich tatsächlich daran so meine Zweifel habe.

Für mich war das Kompendium so der krasse Gegensatz zu "Anarch" und ein "so sollte ein V5 Buch aussehen, gerade wenn ich Geld dafür bezahle".  :)
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Ergänzend vielleicht, bei all der starken Abneigung, die ich gegen den Band habe, ist jetzt Teddy nicht der einzige VtM Veteran der es super findet.
Von anderen hörte ich auch "Früher fand ich die Anarchen totalen Mist, aber nach dem Buch habe ich endlich Einsicht bzw. Verständnis gewonnen".
Was ich irgendwie so gar net verstehe ^^;
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Offline Infernal Teddy

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Ich auch nicht, aber der alte Anarchenband wurde ja auch nicht übersetzt...
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Offline Teylen

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Ich habe sowohl "Entfesselte Anarchen" (Anarch Unbound) als auch "Das Anarchen Handbuch" im Regal stehen?
Wobei ich "Anarch", auf Englisch lese.
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Offline aikar

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Ich mag den Anarchenband. Aber es ist wohl ganz stark Geschmackssache.
Ich finde das Schlaglichter-System spannend und spaßig zu lesen und es vermittelt einen guten Eindruck, wie vielfältig die Anarchen sind. Das macht es für mich zu einem sehr guten Setting- und Stimmungsbuch und Ideensteinbruch, durch den ich mich flott durchgelesen hatte.
Es ist aber definitiv ein nur sehr mäßiger Band für den praktischen Einsatz am Spieltisch, da völlig chaotisch.

Und ich hab (im Gegensatz zu vielen anderen) auch kein Problem mit den Fotos, das spielt sicher auch rein.
« Letzte Änderung: 23.04.2021 | 07:54 von aikar »
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Offline Kaskantor

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So, so. Ein völlig „chaotischer“ Anarchie-Band. Na wenn das mal keine Absicht war  ~;D
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Teylen

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Die Illustrationen sind doch gar keine Fotos?

Wobei für mich das chaotische auch kein Problem wäre, würde ich da Substanz finden können. Charakter Profile bringen mir da nichts.

Zumal ich da dedizierte Novellen/Prosa, wie die WoD Stories um Welten besser gefallen.
Wobei die bisher thematisch strukturierter sind, als die Artikel Sammlung im Anarchen Buch.
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Offline Lord Verminaard

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Ich fand einzelne Beiträge sehr inspirierend (hab die Namen vergessen aber die Abhandlung über die Anarch Free States von diesem Philosophen/Anführer und der Guide to Living on the Road z.B.) Insgesamt fand ich es aber doch recht unstrukturiert und schwafelig.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Ist der Band irklich soviel schlechter als andere?

Ich mein schwafelige Spielhilfen ohne wirklich viele klare, spielrelevante Fakten sind ja bei VTM nicht unbedingt etwas noch nie da gewesenes.

Und das Layout von V5 scheint ja generell Style über Lesekomfort zu priorisieren.
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Offline Urias

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Also ich fand das Buch auch ziemlich mies, nix dagegen einzuwänden. Aber ein paar deiner Punkte find ich diskutabel bzw seh ich sie anders.

Erstmal find ichs gut, dass auch Haus Carna noch immer Camarilla ist. Das wurde ja auch schon im Grw gesagt. Ansonsten wärn sie noch mehr RadLib-Stick it to the man-mäßig als sie es eh schon sind. Oder vielleicht passen sie gerade wegen dieser Attitude besser in die Camarilla

Bzgl Setiten: Ist "die Priesterschaft" echt die offizielle deutsche Übersetzung? Hab das immer als "die Gemeinde" übersetzt... Ja sie wollen eigtl nicht bei den Anarchen sein. Aber sie sind halt der ärgste Opportunistenclan, der weiß wo man grad am besten andocken kann. Und da ist halt der Selbsthilfe/Eso-Markt grade gut. Und es macht in meinen Augen gerade bei den Anarchen Sinn sowas anzubieten. Bzgl der Diszplin... So what? Die Banu Haquim verdoppeln Blood Magic in der Camarilla.

Das System am Ende seh ich jetzt weniger als System als eine mögliche Hilfsstellung um unkreativen SLs darzulegen eie in etwa eine höherrangige Organisation zu gewissen Zeitpunkten ihre Gegner negiert. Also ein Inputgeber.

Was die Geschichten betrifft kann ich nix sagen weils schon zu lang her ist
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Offline Teylen

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Ja, "Die Priesterschaft" ist die offizielle Übersetzung für"Ministry".

Ich persönlich hätte es halt gut gefunden, wenn die Anarchen Clans, wie die Camarilla Clans, sich grundlegend für die Sache begeistern könnten. Was bei der Priesterschaft explizit verneint würde. Womit die der zweite Clan, neben den Dünnblütigen die im Anarchen Buch echt nur minimal weniger gehasst werden als im Camarilla Buch minus der Diablerie-Köderei der Cam, sind und quasi eine eigene Unter-Sekte darstellen.

Bei der Camarilla, fällt die Disziplin Dopplung einerseits wegen der Breite der Clan und Fertigkeiten nicht so ins Gewicht, andererseits negiert die Aufnahme der Banu Haqim - und später noch Ladombra - den Schlagkraftverlust durch den Weggang der Brujah mehr als deutlich.

Hinsichtlich der Tremere Häuser ist laut GRW doch nur Haus Tremere 100% Camarilla gesetzt?
Das man Carina, mit der RadLib *"gegen den Mann)das System" in die Camarilla packt, nimmt den Anarchen noch den letzten Alleinstellungsaspekt der Revolution, eben evebfalls gegen den Mann.

Das System am Ende seh ich jetzt weniger als System als eine mögliche Hilfsstellung um unkreativen SLs darzulegen eie in etwa eine höherrangige Organisation zu gewissen Zeitpunkten ihre Gegner negiert. Also ein Inputgeber.
Wie ist das jetzt kein System/Anregung/Hilfestellung zum Spielerentscheidungen/-handlungen entwerten?

Was jetzt eigentlich nichts ist, wo so klassische klischee (imho schlechte) VtM Erzähler ein Problem mit haben.

Eine konstruktive Eingabe für das Spiel, gerade aus der Sicht der Spieler, sehe ich da nicht.

Ist der Band irklich soviel schlechter als andere?
Meine Lesedisziplin war bisher eher schlecht.
Insofern kann ich es nur eingeschränkt beurteilen.

Camarilla hat den Vorzug, dass es ein Inhaltsverzeichnis hat, die Clans besser/ausführlicher beschrieben sind, und das System nicht auf Spielerkleinhalten herausläuft.

Chicago und Cults haben die Vorteile, dass sie nicht nur Anekdoten Sammlungen sind. Dafür sind sie OPP-typisch "bloated".

Das Kompendium ist imho ein richtig gutes Buch.
Ein Inhaltsverzeichnis, kein Fett, minimaler Fluff

Würden die WoD Stories gedruckt, ggf. nur nach Ort sortiert, fände ich sie auch super.

Gibt jetzt nicht super viele V5 Bücher.
« Letzte Änderung: 23.04.2021 | 12:30 von Teylen »
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Meine Lesedisziplin war bisher eher schlecht.
Insofern kann ich es nur eingeschränkt beurteilen.
Ich bezog mich ehr auf Vampire allgemein, und nicht nur auf V5.
Die meisten Hintergrundbände die ich bisher in der Hand hatte, hatten für meinen Geschmack zu wenig wirklich klare Fakten.
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Offline Urias

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Welchen Weggang der Ventrue? Meinst nicht eher Brujah oder hab ich da was nicht gelesen?

Ich seh jetzt die Ministry nicht als Untersekte sondern als ein Inbetween. Das liegt auch bissl an meinem Verständnis der Anarchen das für mich halt das echt jeden beinhaltet der weder Sabbat noch Camarilla is. Punkt. Mehr gemeinsamen Nenner gibts halt nicht unter denen. Und zB Marcel in Chicago zeigt auch gut welche Rolle man aus der Position heraus besetzen kann.

Naja es is kein System weils zu wenig handfest dafür ist. Und wieso entwertet es Spielerentscheidungen? Das find ich halt überhaupt nicht so. Es is für mich mehr eine Hilfestellug wenn ich als SL einen Gegenspieler über längere Zeit aufbauen/behalten will. Dann muss ich mir auch überlegen wie der Gegner auf gewisse Rückschläge durch die PCs reagiert. Und da dchau ich halt notfalls so nach. Ich seh dieses Pyramidenschema halt eher so wie nen Levelaufbau. Jede Intervention des Gegners ist halt ein Level und man kämpft sich an die Spitze zum "Bossfight"
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Offline Czechbot

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Ich habe jetzt nur die englischsprachige Version vorliegen. Meine klare Meinung kann ich euch aber gerne geben.

Der Aufbau wirkt recht klassisch auf mich. Die Form ist insgesamt nicht besonders avantgardistisch. Zwar kein Stream of Consciousness, eher ein Heart-Primer und somit eine Etablierung der Anarchiebewegung als globaler Akteur in einer beeindruckenden Diversität. Frei nach dem Motto, durch Literatur eine Kultur kennen lernen (der rote Faden des Bandes). Die geneigten Leser*innen sind in diesem Band quasi Sofareisende in der World of Darkness. Gefällt mir sehr gut, aber die (moralischen) Rechtmäßigkeiten von Revolutionen werden werden einem zumeist mittels Gewalt erklärt. Schade!

Zurück zum Aufbau- zunächst ein über mehrere Kapitel währender Abriss der Geschichte einiger Revolutionen bis zum heutigen Tag. Schlüssige Struktur erkennbar. Haken dahinter.
Danach Anekdoten und Vignetten diverser Lebenskultur. Gefällt mir sehr. Ist der Night Circus eine Rückkehr der Midnight Circus? Und warum sollte ich mich einem Aufstand anschließen? Ist die Revolution agnostisch oder atheistisch. Cainitisch oder theistisch? Wer weiß, aber suche dir deine Wahrheit da draußen selbst!

Die Beiträge sind zumeist Sachberichte, Editorials von Revolutionär*innen. Zeitzeug*innenaussagen zu Ereignissen im Metaplot. Auch hier wieder zu erkennen-der rote Faden. Licks sind im Gespräch miteinander. Leser*innen beobachten. Klassisches Stilmittel. Warum nicht? Am Ende des thematischen Abrisses, dann Ideen zum Umgang mit der Camarilla. Kann man machen.

Danach Clans. Crowleyhafte handvoll Tremere. Habe ich in einer Chronik eingeführt. Meine Spieler hassen sie. Zurecht. Ein gutes viertes Haus.
Ministry. Hätte mehr sein können. Cults of the Blood Gods liefert das nach.

Response Algorithm. Ok. Warum? Keine Ahnung! Einziges Kapitel im Buch, das ich nicht mag.

Loresheets - wie immer der Zuckerguss. Alleinstellungsmerkmal der V5 und wird bei uns richtig gut angenommen.

Schulnoten und Punkte gebe ich nicht. Das ist nicht punk!
Aber nützlich ist das Buch sehr, wenn einen interessiert, wie großartig und kraftvoll diese Anarchen sind. Was für ein großer Gegenentwurf zur Camarilla.

Offline Teylen

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Das mit Venture war ein Vertipper. Ich gebe meinem Handy die Schuld.

Hinsichtlich des Systems kenne ich das Problem halt nicht, und habe es auch in der Wildnis nicht beobachten können.
Für den "Bosskampf"-Effekt fehlt mir einerseits die entsprechend große Hürde und so etwas wie eine Belohnung. Wobei man letzteres dann auch im Camarilla Buch erhält. Bei den Anarchen gibt es halt bei den SC, egal was sie machen, nur aufs Maul.

In Bezug auf die Strukturen.
Wird Markus Vitel im Buch noch erwähnt?
Bisher sieht es nicht so aus, als würde er in die Geschichte von "unbedeutende Gruppen die Versagen" passen.

Ansonsten fehlt mir gerade eine Strukturierung.
Der sovetische Tankie Brujah philosophiert zwar über das Vampir Utopia und wie Vampire gekillt werden, aber man erfährt nicht wie der Vampir Apparatschik funktioniert oder wie er mit dem sterblichen Apparatschik interagiert.
Garcia, als wortwörtlicher Anarchist gegen Franco, erzählt welche Anarchen Bewegungen er alles Scheisse findet, aber wie sich so Anarch Syndikalisten aufstellen erfährt man nicht.
Man erfährt auch nicht wie das Selbstverständnis von Anarchen ist die eine Republik anstreben anstelle der französischen Monarchie.
Man kriegt Hinweise zu Anarchen in den 80ern bis 90ern in LA, erfährt aber kein Stück davon. Dafür wie sich die Erzählerin durch die Stadt quasi-blut-hurt. Wobei man selbst bei der Edgequeenorgie nicht erfährt für was sie sich das Blut erkauft oder wie sie vermeidet einen Sack voll Blutsbänder zu haben.
Garcia wird mit Che verglichen, aber Hinweise wie sich eine kubanische inspirierte Anarchenzelle definiert und funktioniert, nichts. Das Buch ist so oberflächlich, dass es bei Chris Sex Appeal bleibt - betont durch ein entsprechendes "Sexy Garcia und Mac"-Fanart.

Bei Karthago weiss ich, nach der Beschreibung auch nicht, wie es funktionierte - es werden ein halbes Dutzend Theorien aufs Papier geklatscht- noch weshalb jetzt mein Anarch wo deutlich nach Karthago umherwuselt das jetzt so toll finden sollte, dass Wunschvorstellungen drauf projiziert werden.

Von jetzt feineren politischen Unterschiede komplett abgesehen. So Frankfurter Schule, Max Steiner Anarchen, Maoisten, AnCaps etc. etc. pp.
In Bezug auf Religion wäre auch interessant wie Anarchen die finden "Religion ist Opium für's Volk" mit ihrem leicht unnatürlichen Zustand umgehen, versus welche die vielleicht ähnlich wie Orwell finden das Religion ein Menschenrecht ist, und der Entzug von Religion ein Mittel fachistischer Unterdrückung ist.
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Ich glaube iwie dass dein Unmut primär darauf basiert, dass du die Anarchen zu sehr mit realen revolutionären Bewegungen oder auch nur Interessensgruppen vergleichst. Klar, der Name gibt das her aber nicht jedeR bei den Anarchen hat die Idee sich zu organisieren. Wie gesagt, jeder der nicht Sabbat oder Camarilla ist fällt da rein. Das heißt der Großteil ist wohl die "lasst mich in Ruhe" Fraktion. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass Anarchen notwendig politisch sind. Kurz: ich glaub du willst eine Struktur für was was per Definition keine einheitliche hat

Was heißt es gibt nur aufs Maul? Das stimmt halt so nicht. Gengis, Maldavis usw kriegen weder permanent aufs Maul noch tun sie das aktiv. Anarchen sind in diversen Städten durchaus Player auch wenn man das nicht gerne zugibt

Den Kommentar um Vitel versteh ich nicht. Im Chicagobuch wird der ja als "Emperor of Washington" beschrieben, der seine Finger wrsl tiefer als jeder andere Vampir in der Sexond Inquisition hat  und noch dazu mit Talley einen der wohl stärksten Kettenhunde, die man loslassen kann.

Davon ab: das Buch ist nicht gut, keine Frage
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Mein Unmut basiert darauf, dass mir das Buch bisher keine Ansätze bietet, wie sich Vampir-Anarchen jenseits der Camarilla organisieren.

Hier bietet das Buch Anarchen Gruppen, die alle bei s auf die französischen Revultionaäre sehr links sind, aber keine Information wie die sich organisieren.
In einem Spiel wo es einerseits Anarchen gibt die vampirisch älter als 5 Jahre sind, sollte sich da was gebildet haben. Andererseits hilft es mir für das Spiel nichts, wenn ich nur Autarkis spiele, die sich den Mondschein jenseits der Camarilla auf den Bauch scheinen lassen. Was auch innerhalb des Settings was anderes ist.
Letztlich gibt es in dem Setting aktuell eine handfeste Revolte, die bspw. über Berlin geschwappt ist (Mit Max Stirner Anarchen, und zwei drei anderen Linken Schulen/Philosophien. Weshalb ich die These das der Großteil nichts macht, nicht als stimmig empfinde und darüber hinaus bezogen auf ein dramatisches Konflikt-Spiel schlecht designt.

Zitat
Was heißt es gibt nur aufs Maul?
Wenn man das System am Ende des Buchs einsetzt.
Wobei Gengis in allen Actual Plays als HedgeFond Baby und Vollniete dargestellt wurde.

Zitat
Den Kommentar um Vitel versteh ich nicht. Im Chicagobuch wird ...
Ich lese gerade das Buch Anarch? ^^;

Das die Enlightenment in Blood Anarchen cool waren hilft dem Buch Anarch ja offenbar auch nicht ^^;
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Offline Urias

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Mein Unmut basiert darauf, dass mir das Buch bisher keine Ansätze bietet, wie sich Vampir-Anarchen jenseits der Camarilla organisieren.

Hier bietet das Buch Anarchen Gruppen, die alle bei s auf die französischen Revultionaäre sehr links sind, aber keine Information wie die sich organisieren.
In einem Spiel wo es einerseits Anarchen gibt die vampirisch älter als 5 Jahre sind, sollte sich da was gebildet haben. Andererseits hilft es mir für das Spiel nichts, wenn ich nur Autarkis spiele, die sich den Mondschein jenseits der Camarilla auf den Bauch scheinen lassen. Was auch innerhalb des Settings was anderes ist.

Bei Autarkis denk ich zuallererst an jene Vampire, die so alt sind, dass sie fast schon außerhalb der Gesamtstruktur stehen. Und auch wenn man das nicht so sieht denke ich, dass mit dem Richtungswechsel der Camarilla von "Alle Vampire außer Sabbat gehören zu uns" hin zu nem Eliteverein sich die Grenzen da aufgeweicht haben.
Und ich würd hier mal sagen, das sehr links sein ist, gerade wenn man die Textsorte betrachtet, halt irgendwo Selbstdarstellung. Mein Bild der Anarchen ist da näher an dem was ich viel in meinem Studium erleben durfte: Man versteht sich selbst als total links und so, geht auch gerne mal auf Demos oder irgendwelche Szeneevents und bauchpinselt sich da aber die wenigsten dieser Leute davon haben Bock sich genuin politisch zu organiseren und die Systemkritik hört da auf, wos einen selbst betreffen würde oder man sich irgendwie in Gefahr begäbe. Man findet sich halt in seinem pseudo-Linkssein selber geil aber so richtig ans Eingemachte gehen die wenigsten, gerade wenn sie nicht direkt betroffen sind. Dementsprechend seh ich auch viele Anarchen in Camarillastädten in so einer Position gemischt mit der Existenz als "controlled opposition". Natürlich nicht alle aber die Mehrheit, gerade nach dem Shift der Camarilla im Selbstverständnis. Und ich finde genau das zeigen die Spotlights im Anarchenbuch gut: Dass die zwar im Selbstverständnis alle iwie links sind aber es denen nicht notwendigerweise um revolutionäres Gepolter geht sondern darum ihr Ding möglichst ungestört zu machen.

Und ja klar gibt es ältere, aber die sind fix nicht die relevante Masse. Und wieviele davon existieren überhaupt noch? MacNeil ist weg, Tyler ist weg, Smiling Jack weiß ich grad nicht was mit dem ist... Nines gibts noch aber der ist halt mit seinem vampirischen Linksradikalismus ("Ich kann nicht der Anführer der Anarchen sein, das würde die Idee verwässern") näher am Lehnstuhlkommunisten als am Revolutionsführer. Bei Garcia weiß ich auch nicht viel, außer dass er neidisch auf Theo Bells neuen Fame ist. Und auch letzterer scheint mir jetzt nicht der neue große Anarchenführer zu sein, geschweige denn überzeugter Anarch a la MacNeil/Tyler. Dessen ganze Aktion seh ich primär als einen großen Mittelfinger zum Abschied aber nicht als revolutionären Akt.

Wenn man Anarchen-Revolution spielen will, dann kann man sich sicher mehr Strukturen überlegen bzw. kann das Organisieren der defacto apolitischen Anarchen ein Plotpoint sein. Und wenn ich da Organisationsformen will dann les ich halt kurz woanders nach wie sich K-Gruppen oder andere revolutionäre Zellen organisieren.


Ich lese gerade das Buch Anarch? ^^;

Ja eh aber ich check nicht wie du auf Vitel kommst. Wird der darin erwähnt? Wenn ja hab ich das vergessen.

Nachtrag: Ich glaube auch, dass die Darstellung der Anarchen als Links iwie PR war nach dem Grundregelwerk-Nummern-Skandal. Es scheint mir einfach nicht sinnig hier nur solche Vampire zu verorten die vorher schon "links" waren. Die Anarchen sind auch eine mögliche Anlaufstelle für rechte Systemverweigerer von Preppern über Staatsverweigerer hin zu Neonazis.  Haus Ippissimus ist zB für mich mit seiner Struktur und seiner Anlehnung an Crowley und ähnliches auch für Leute aus der braunen Esoterik ansprechend. Oder halt auch hardcore Libertäre (ohne die jetzt mit den vorher genannten zu sehr vermengen zu wollen)

Nachtrag 2 ad Haus Carna (weil vorher überlesen): Ich mein mich zu erinnern, dass im Tremere-Abschnitt im GRW ja Goratrix/Tremere, Max Schreckt und Carna nen magischen Videocall haben und Carna sowas wie "Ich erinnere daran, dass Haus Carna noch immer Camarilla ist" sagt. Deswegen auch mein kleiner RadLib-Seitenhieb... Haus Carna will halt iwie die Falten bügeln in nem System das per se Unterdrückend ist. Ich glaub auch, dass es Haus Carna garnicht so sehr um die Camarilla geht als um die Tremere-Pyramide. Es geht darum, dass sie ihren Leuten halt auch ein Stück vom Unterdrücker-Kuchen sichern will, was in der klassischen Pyramidenstruktur so nicht ginge.
« Letzte Änderung: 23.04.2021 | 15:04 von Urias »
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Offline Eismann

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Irgendwie amüsiert mich die Idee von Hipstervampiren, die in einem Nachtcafé im Prenzlauer Berg bei fairgetradetem Veganerblut darüber palieren, was die Bananenpflanzer-Gewerkschaften in Paraguay alles falsch machen und warum sie den Marxismus einfach nicht verstanden haben.

Offline Teylen

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Einmal von unten nach oben.
Die Darstellung der Anarchen als "Links" geschah meines Erachtens bereits vor den ganzen Auffuhr. Wobei man sie durchaus als Gegenbewegung zur Camarilla aufbaute.
Die Macher, die ich persönlich kenne, sind nach meiner Einschätzung, sehr weit "Links". Mitunter weiter als jetzt alle anderen Menschen die ich so kenne. Der Skandal rührte meines Erachtens mehr daher, dass die Macher es nicht verstanden, ihre Ideen zu kommunizieren, respektive im Rahmen dessen was von den Menschen Heute an Kommunikationsstil erwartet wird zu kommunizieren.
Innerhalb der Welt, mache ich das unter anderem an dem "Enlightenment in Blood" Larp fest, dass deutlich vor dem Grundregelwerk offiziell veranstaltet wurde.
Dort gab es unter den Anarchen halt "Max Stirner"-Anarchen, Cryptoanarchist-Anarchen, Ethic Commitee-Anarchen, Anticapitalist-Anarchen,.
Neben der Geschmacksrichtung "Religiös" (Church of Caine), "Hippy" und "Liberal"
Mindestens eine der Person, die "Enlightenment in Blood" mitdesignt hat, und von der ich weiß das sie Links ist, hat Artikel für das Anarchen Buch geschrieben.

Vitel ist halt einer der Anarchen, der mir einfällt, der jetzt keine Niete ist, aber bekannter.
Dementsprechend hatte ich gehofft, dass er im Anarchen Band Erwähnung findet.
Scheint aber dem "Anarchen dürfen NUR StreetLevel sein, und dabei unerfolgreich"-Konzept entgegen zu gehen.

Von dem Setting her, gibt es zudem aktuell eine Anarchen Revolution.
Also eine Revolution von Nicht-Camarilla Mitglieder, gegen die Camarilla.
Natürlich kann ich jetzt hingehen, Stirner studieren, ein paar andere Sachen anschauen, und verschiedene Faktionen selbst bauen.
Allerdings kaufe ich mir einerseits dafür keinen VtM Ergänzungsband, andererseits ist das schon etwas arg viel Arbeit, dafür das es eine absolute Insellösung ist.  Letztlich bleibt es dann bei der offiziellen "Camarilla light"-Variante, wo sich die Leute, welche sich gegen eine neo-feudale Gesellschaft auflehnen, als Barone bezeichnen, und die Struktur nachbauen. So komplett Ironie befreit.

In Bezug auf die älteren, Tyler ist da wo ich dran bin noch nicht weg?
Sie macht halt einen auf "Tank Girl", und kümmert sich einen Scheiß um die Bewegung, solang sie hier und da mal ein paar Cammy Amtsträger killen kann.
Ansonsten sollte es weder ein Problem sein etwas kreatives mit den vorhandenen zu machen, in dem man Garcia, Theo und Co. mal nicht nur einander und andere dissen läßt, sondern Konzepte / Strukturen vorstellen die ihnen so vorschweben. Respektive halt ein paar neue Charaktere dazu zuerfinden. Wenn man Garcia schon mit Che vergleicht, z.B. wen der bei der kubanischen Revolution dabei war. Hölle, selbst Damsel könnte man erklären lassen, wie sie sich jetzt so eine AntiCam-Zelle konkret vorstelle (als Halb-Tankie sollte sie da Ideen haben). Selbst wenn Theo kein Anarch im linken Sinn ist, muss ihm doch irgendwas für die Brujah die er mit aus der Cam gezogen hat vorschweben.
Klar, man kann wie im Buch es so machen, dass die eine Hälfte der "Pet NSC" nix sagt, und die andere Hälfte gar nichts will. Muss man aber doch nicht, denk ich mir ^^;

In Bezug auf die ""Pseudo-Linken"" verstehe ich deine Betrachtung.
Die Anarchen als lahmer Haufen, der unter Camarilla Kontrolle noch weniger revoluzzt als Der Revoluzzer, ist etwas das VtM bis inklusive V20 bot.
Was sich meiner Ansicht nach nicht damit verträgt, das die Anarchen einige Städte erobert und an sich gerissen haben.
Mit Städten wie Berlin jetzt auch keine unbedeutenden bzw. kleine Städte.
Naja, und spätesdens da sollten / müssten die sich über das Bauchpinseln hinaus organisiert haben.
Nu, und "das eigene Ding ungestört machen", ist für mich halt schlechtes Spielmaterial. Weil man dann so eine antriebslose Kröte ist, was nicht gerade zu Spannung oder interessanten Geschichten führt.
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Offline Urias

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Ja das mag schon stimmen was du über das LARP schreibst und auch über die Veröffentlichungszeitlinie. Da hast du mehr Einblick als ich. Trotzdem würd ich sagen, dass da linke Chars dominant sind weil die jeweiligen Personen das halt geil finden und sich da wieder erkennen. Die Anarchen per se als links darzustellen ist für mich halt iwie Anbiederung an genau solche Leute. Es gibt keinen Grund anzunehmen warum da nicht ein nicht unerheblicher Teil rechts ist. Mal ab von den möglichen Rechtsesoterikern im Haus Ippissimus kann ich mir sehr gut nen rechten Prepper vorstellen. Ich mein nur, sag dem der sein Leben darauf ausgerichtet hat, dass es ne globale Verschwörung gibt dass er recht hatte und das Vampire sind. Der ist gleich am Start. Also wie gesagt, das so einzuschränken ist für mich Marketing.

Vitel ist in meinen Augen kein Anarch, erst recht nicht wenn man die als sowas wie eine Bewegung sieht. Der wäre für mich mehr an deinem Autarkis-Begriff. Er ist eine Fraktion für sich.

Was deine kritik am Aufbau und Inhalt ist bin ich voll bei dir. Hätte eh auch mehr über Taktiken und Organisationsformen gelesen.

Du scheinst aber Leute wie Garcia mehr als personifiziertr Ideologen zu sehen was ich für zu einfach halte. Wenn man sich so ansieht wen der "Marsch durch die Institutionen" so hervir gebracht hat und wie schnell die part of the game wurden, dann kann sowas durchaus aucj bei so Helden wie Garcia gelten. Und auch Theo Bell - der ja nie der smarteste war - würd ich den großen revolutionären Plan mal absprechen. Dass es zur Camarilla light wird... nun ja Engels hat ja mal gesagt Revolution ist das autoritärste was es gibt und mit Antiautoritären kann man keine Revolution machen. Dementsprechend ist der Metaplot bzgl den Erfolgen der Anarchen mehr als erklärungsbedürftig was das Wie betrifft, gerade wenn man sich ansieht was das für ein ideologisch jnterschiedlicher Haufen ist und dabei realweltliche linke Gruppierungen im Hinterkopf hat, die sich alle gegenseitig scheiße finden
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Online Waldviech

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Zitat
Es gibt keinen Grund anzunehmen warum da nicht ein nicht unerheblicher Teil rechts ist.
Genau das wäre an und für sich sogar sehr wahrscheinlich - gerade, wenn man bedenkt, dass auch "jüngere" Vampire gerne mal ein bis eineinhalb Jahrhunderte alt sind und wie diverse Revoluzzerbewegungen in dieser Zeit so getickt haben. Da müsste also einiges an Vampiren bei sein, die auf dem politischen Spektrum eher rechts zu finden ist - oder schon jenseits von rechts. Was ich beispielsweise interessant fänd, wäre ein künstlerisch tätiger Giovanni, der sich seit 1920 zur italienischen Futuristenbewegung zählt.  ~;D.

Was die insgesamt sehr linke Ausrichtung der Anarchen angeht: Ich würde vermuten, dass hat auch damit zu tun, dass die Anarchen für viele immer irgendwie die "Guten" unter den Vampiren waren. Zumindest hat es sich oft so angefühlt. Und da passt "rechts" dann nicht so richtig ins Bild, gerade wenn die Macher selbst recht weit links agieren. 
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Offline Teylen

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Die Anarchen per se als links darzustellen ist für mich halt iwie Anbiederung an genau solche Leute. Es gibt keinen Grund anzunehmen warum da nicht ein nicht unerheblicher Teil rechts ist. Mal ab von den möglichen Rechtsesoterikern im Haus Ippissimus kann ich mir sehr gut nen rechten Prepper vorstellen. Ich mein nur, sag dem der sein Leben darauf ausgerichtet hat, dass es ne globale Verschwörung gibt dass er recht hatte und das Vampire sind. Der ist gleich am Start. Also wie gesagt, das so einzuschränken ist für mich Marketing.
Ich habe kein Problem damit wenn die Anarchen überwiegend Links sind.
Ich würde mich nur auch da interessieren, wie die Strukturen jetzt aussehen.

Wobei ich dazu neige, dafür müßte ich jetzt nochmal tiefer in Crowley und was der abzog abtauchen, dass Haus Ippissimus so in die Richtung "Hippy mit Blutritualen" gehen.
Ich bin allerdings durchaus auch offen, und interessiert, wenn man jetzt Gruppierungen betrachtet die nicht direkt "Links" sind.
Solche die sich gerne Gruppieren und ihr Ding durchziehen wollen, aber von der Camarilla dabei gestört werden.
Darunter können gerne auch Liberale seine, Ayn Rand Anhänger/Hyper Individualisten, Kapitalisten... alles was jetzt nicht in die neofeudale Struktur passt bzw. sich einfügt.

Meine letzte Anarch, war eigentlich eine Ex-Militär eher konservative Marine.
Die von der Camarilla ab, hin zu den Anarchen ist, weil die Camarilla ~ mit der sie interagiert hat ~ so gar keinen Sinn für "Status" und "Chain of Command" hatte.
Der Charakter wird sich dahingehend nicht nur einfach von der Camarilla lossagen, sondern in der Aktivität dagegen bei einer eher "nicht linken" Militär-Miliz landen bzw. die formen.

Zitat
Vitel ist in meinen Augen kein Anarch, erst recht nicht wenn man die als sowas wie eine Bewegung sieht. Der wäre für mich mehr an deinem Autarkis-Begriff. Er ist eine Fraktion für sich.
Das ist für mich eines der Probleme mit der Darstellung der Anarchen, gerade unter Einbeziehung der Autarkis.
Damit wird jede Struktur die sich erfolgreich in einer Stadt etabliert, zu Nicht-Anarchen. Obwohl sie keine Camarilla sind, respektive der Camarilla eher entgegen stehen.
Es könnten sich dabei durchaus auch Anarchen [VtM Anarchen] von Vitel inspiriert fühlen, und so einen auf "Cesars Legion" (Fallout NV) machen.
Zitat
Dass es zur Camarilla light wird... nun ja Engels hat ja mal gesagt Revolution ist das autoritärste was es gibt und mit Antiautoritären kann man keine Revolution machen. Dementsprechend ist der Metaplot bzgl den Erfolgen der Anarchen mehr als erklärungsbedürftig was das Wie betrifft, gerade wenn man sich ansieht was das für ein ideologisch jnterschiedlicher Haufen ist und dabei realweltliche linke Gruppierungen im Hinterkopf hat, die sich alle gegenseitig scheiße finden
Genau die Erklärung mag ich halt haben :)
Wobei man dann auch gerne ein paar Ideologen einbauen bzw. zur Not neuerfinden kann.
In Bezug auf Theo Bell, denke ich mir, dass der nicht so dumm sein kann, die Brujah quasi rauszuschießen, und dann so überhaupt gar keinen Plan hat.

Wenn man dahingehend nur das Versagen von realweltlichen im Kopf hat, sollte man halt darüberhinaus denken.
Zumal ich kein Problem damit hätte, wenn man sich eine Gruppierung rauspickt, der eine Struktur gibt, und die dann als funktionierend erklärt.
So realweltlich bzw. realistisch gesehen, zweifele ich auch an der fortgesetzten Funktionsweise der Camarilla.
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