Was deine Geschmacksmerker für dann DEINE Nische FIM wären, kannst nur du beschreiben.
In erster Linie verbinde ich GP mit Re-Rolls. Die (dem SC) wichtige Probe hat nicht geklappt? Probieren wir's nochma. Mit diesen GP bin ich als Spieler am vertrautesten, und sie werden nach einem Wurf eingesetzt, daher muss man sich vorher keinen Kopp machen. Mit andere Einsatzmöglichkeiten hab ich als Spieler zu selten gespielt. Ich merk aber bspw als Fate-SL, dass die Wahlmöglichkeit (Re-Roll oder +2-Bonus) zu einem Entscheidungsprozess führt, der auch für mich nicht mehr wirklich "in character" ist; würd mir vermutlich etwas auf die nerven gehen, oder ich würd mich ziemlich auf den Bonus festlegen, wenn ich nicht grad ne -4 gewürfelt hab. Andere Einsatzmöglichkeiten sind weniger meins, aber wie gesagt, es fehlt mir schlicht die Erfahrung.
Regeneration: Am vertrautesten sind mir GP, die man halt pro Session oder pro Abenteuer hat.
Was ist, wenn die GP aus sind? Naja, dann ist halt nichts mehr mit rumpowern. Der SC ist vorüber gehend ausgebrannt, fertig mit den Nerven, unfähig, sich konzentrieren. Meist ist das meiner Erfahung nach kaum ein Problem, das zu begründen, denn wann gehen einem die GP aus? Nach einer Menge Action, am Ende eines langen Tages oder nervenzerfetzenden Runs, also genau dann, wenn eine solche Erklärung mE durchaus passend ist. Hat man keine mehr, obwohl man gut ausgeschlafen und voll regeniert morgens aufsteht, isses halt so; nicht wirklich logisch, aber auch nichts, was an anderen Stellen in RPGs nicht auch vorkommen kann.
Zum Abschluss eine Beobachtung zum Thema Immersion aus einem verwandten Feld, dem LARP. Hier gibt es (oder gab es, spiel schon seit ein paar Jahren nicht mehr) zwei Philosophien: Punkte-LARP (es gibt halt Regeln, wie viel Treffer man aushält, wie man auf Magie zu reagieren hat etc), und die "Zwei Regel" (1. Wenn du angespielt, gehauen oder verzaubert wirst, reagier i-wie, aber reagier! 2. Wenn du jemand anspielst, haust oder verzauberst erwarte nie eine spezielle Reaktion, sonder sei zufrieden mit dem, was der andere draus macht!)
Ich hab lange genug nach Punkten gespielt, um sagen zu können: Das ist drin. Da denk ich nicht mehr drüber nach, sondern mach halt; es steht der "in character"-Immersion also, zumindest für mich, nicht wirklich im Wege, sondern es sind halt die "Naturgesetze" der Welt, in der der SC lebt. Passt also für mich, obwohl es auf Regeln basiert, die eine (nicht unbedingt "realistische") Meta-Ebene darstellen. Nach den 2 Regeln hab ich nur selten gespielt, aber wenn erinnere ich mich an ein paar Situationen, in denen ich nicht sicher war, wie ich "in character" jetzt reagieren
will. Bei all der schönen Freiheit und Möglichkeit, genau das zu machen, was ich für meine Charakter-Immersion brauche, hat mich das hin und wieder raus gerissen, weil es ein Nachdenken auf einer Meta-Ebene erforderte, die eben nicht wirklich "in character" war. Andere hingegen finden das exakt die richtige Herangehensweise, um ihre Immersion im LARP zu bekommen. Recht hat hier niemand. Es ist und bleibt eine Frage des Geschmacks und auch der Gewöhnung. Das gleiche lässt sich, unter anderen Umständen, offensichtlich auch im RPG beobachten.