Autor Thema: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?  (Gelesen 52982 mal)

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Offline Crimson King

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #250 am: 15.07.2021 | 10:10 »
Meine Überlegung ging nur in die Richtung: Wenn Wizards schon wahrgenommen hat, dass D&D4 nicht die warme Semmel Edition war, warum haben sie nicht sich sowas ausgedacht und dann als D&D 4.5 oder in ein DMG als "Experten-Option" rausgehauen... Immerhin war sichtbar, dass das nicht der große Wurf war, den sie sich versprochen hatten.

Dazu war die Ablehnung insgesamt zu funamental und der Erfolg von PF hat auch gezeigt, dass viele Spieler so radikale Änderungen an der Mechanik, wie sie DnD 4 gebracht hat, nicht mitgehen.
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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #251 am: 15.07.2021 | 10:25 »
Meine Überlegung ging nur in die Richtung: Wenn Wizards schon wahrgenommen hat, dass D&D4 nicht die warme Semmel Edition war, warum haben sie nicht sich sowas ausgedacht und dann als D&D 4.5 oder in ein DMG als "Experten-Option" rausgehauen... Immerhin war sichtbar, dass das nicht der große Wurf war, den sie sich versprochen hatten.

Weil ein anderes Problem als größer angesehen wurde: alle Klassen waren D&D4 sehr komplex zu spielen und man konnte nicht einfach auf "ich mach jetzt Fighter und schlage einfach jede Runde zu" machen. Das wurde mit den Essentials angegangen und die können wohl am ehesten als 4.5 gelten.

Mehr Casual-Support wurde als wichtiger gesehen als die ganze Balance mit sowas über den Haufen zu werfen. Die Elemente waren halt alle recht fein abgestimmt und "gesilot".
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Offline Arldwulf

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #252 am: 15.07.2021 | 10:28 »

Meine Überlegung ging nur in die Richtung: Wenn Wizards schon wahrgenommen hat, dass D&D4 nicht die warme Semmel Edition war, warum haben sie nicht sich sowas ausgedacht und dann als D&D 4.5 oder in ein DMG als "Experten-Option" rausgehauen... Immerhin war sichtbar, dass das nicht der große Wurf war, den sie sich versprochen hatten.

Letztlich: Haben sie ja. Zunächst mittels den Essentials, und letztlich dann mit der 5E. Welche ja sehr viel "gelernt" hat aus der Kritik und ihrer Entstehung. Das beispielsweise Fähigkeiten in der 5E wieder im Fließtext beschrieben werden ist zwar für die Übersichtlichkeit und die Eindeutigkeit der Regeln eher schlecht. Hat aber sehr geholfen neue Shit-Storms zu vermeiden. Auch andere Dinge wie beispielsweise den Ansatz möglichst viele Spielweisen anzubieten, möglichst viel Improvisation und alternative Herangehensweisen wurden als "das kommt bei den Spielern nicht an, wird kaum bemerkt" raus genommen, ähnlich das mit der 4E gesenkte Powerniveau, die Möglichkeiten magielos zu spielen oder solche Sachen wie Monsterrollen als Möglichkeit die Gegner stärker zu individualisieren.

Das tut natürlich irgendwo weh wenn man sich konkret mit den einzelnen Regeln beschäftigt und sich dann sagt "Mensch, aber eigentlich fand ich es toll das Nichtkampfsituationen besser unterstützt wurden und natürlich mochte ich improvisierte Aktionen und wenn Krieger mehr tun als nur irgendwie zuhauen".

Aber letztlich ist vieles was mit der 5E angestellt wurde eine direkte Konsequenz aus der damaligen Kritik.

« Letzte Änderung: 15.07.2021 | 10:31 von Arldwulf »

Offline Zanji123

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #253 am: 15.07.2021 | 15:51 »
als "unbedarfter" nochmal:

es heisst ja das D&D 5 eigentlich gar nicht SOOOo krass anders zu D&D 4 ist es sich nur "anders anfühlt".

Ist das korrekt?

Gut ich lese beim querlesen jetzt nix von Daily powers, Encounter Powers usw (da mich schon etwas sehr an Videospiel trigger Fähigkeiten erinnerten) allerdings sind Fähgikeiten die du nur x mal nutzen kannst ja echt nichts neues.

Andererseits wurde der 4E ja (in nem Video jedenfalls) auch vorgeworfen das viele Klassen eigentlich das exakt gleiche konnten nur mit nem anderen Namen des Skills (was jetzt auch nicht sooo krass neu ist den sind wir ehrlich: Heilung kann nicht nur ein Kleriker / Paladin sondern halt auch der Druide z.b.)
ist dies bei D&D 5 jetzt anders?
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Offline Crimson King

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #254 am: 15.07.2021 | 16:02 »
es heisst ja das D&D 5 eigentlich gar nicht SOOOo krass anders zu D&D 4 ist es sich nur "anders anfühlt".

DnD 5 ist in vielen Dingen wieder deutlich näher an tradiertem DnD dran. Man hat versucht, die Probleme älterer Editionen auf eine Art und Weise anzugehen, die mit diesen Traditionen nicht oder zumindest nicht so offensichtlich bricht. Insofern passt die Aussage ganz gut.
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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #255 am: 15.07.2021 | 16:13 »
als "unbedarfter" nochmal:

es heisst ja das D&D 5 eigentlich gar nicht SOOOo krass anders zu D&D 4 ist es sich nur "anders anfühlt".

Ist das korrekt?

Unterschiedlich ist es schon, letztlich sind alle D&D Editionen mit genug Unterscheidung zueinander versehen, das man von eigenen Spielen sprechen kann.

Was die 5E aus der 4E übernimmt sind einige Grundkonzepte und Begriffe (Todesrettungswürfe, kurze Rast, Monsterdesign unabhängig vom Charakterdesign, Fertigkeiten können trainiert oder untrainiert sein, Heilschübe/Hitdice, Advantage , und Rituale z.B) aber zumeist in abgeschwächter und nicht mehr dem ursprünglichen Ansatz folgenden Form. Sieht man beispielsweise bei improvisierten Aktionen, in der 4E konntest du auch z.B. mit so etwas wie Magiekunde und Gassenwissen improvisieren - die 5e hat das auf vom Spielleiter erlaubbare "Stunts" reduziert. Ähnlich sieht es mit Sachen wie z.B. Ritualen aus, in der 4E war dies eine Begrenzungsmöglichkeit für skillersetzende Zauber und ein komplettes System. In der 5E ist es nur noch ein Begriff für Zauber die keine Zauberslots kosten. Oder bei den Heilschüben / Hit dice. In der 4E ist das eine Begrenzung der Heilung welche auch durch magische Heilung nicht aufgehoben wird. In der 5E ist es eine zusätzliche Heilmöglichkeit.

Andere Sachen flogen ganz raus, so hat z.B. die 4E für Magier noch Reste des alten Vancian Castings "man muss Zauber einprägen bevor man sie wirkt" Mechanismus früherer Editionen, was es so in der 5E halt gar nicht mehr gibt. Und mit dem Wegfall der stufenabhängigen Werteprogression hat man natürlich die wohl grundlegendste Änderung eingeführt welche eine D&D Edition je hatte

Insgesamt ist die Nähe zwischen 5E und 4E durchaus noch größer als z.B. zu AD&D oder 3E, viele Begriffe die einem so in der 5E entgegenkommen stammen in ihrer Grundform aus der 4E und würden jemanden der eher aus der 3E kommt so nix sagen. Aber abseits davon sind wesentliche Spielinhalte sehr verändert worden. Beispielsweise hat die 5E wieder ein deutlich höheres Powerniveau und geht wieder ein Stückchen weg davon das Spielercharaktere ähnliche Ressourcen zur Verfügung haben sollten, sondern balanced die Klassen wieder über eine bestimmte Anzahl Kämpfe miteinander aus. Auch Regeln für Nichtkampfsituationen und einige andere alternative Herangehensweisen wurden gestrichen, was in vielen der Abenteuer ein wenig den Railroadingaspekt gestärkt hat.

Aber naja, man darf dort auch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Am Ende ist es alles immer noch D&D. Du kannst die gleiche Geschichte praktisch mit jeder D&D Edition erzählen und die wesentlichen Unterschiede liegen eigentlich nur darin welche Werkzeuge die einzelnen Regelwerke einem so in die Hand legen.
« Letzte Änderung: 15.07.2021 | 16:25 von Arldwulf »

Offline Boba Fett

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #256 am: 23.02.2022 | 16:54 »
Du kannst die gleiche Geschichte praktisch mit jeder D&D Edition erzählen ...

"Mein Magier Stufe 1 wurde von einer streunenden Katze in der ersten Runde mit einem Angriff totgebissen."

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Offline Arldwulf

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #257 am: 23.02.2022 | 19:17 »
Geschichte, nicht Gag. :-D


Offline Cormac

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #258 am: 23.02.2022 | 19:43 »
"Mein Magier Stufe 1 wurde von einer streunenden Katze in der ersten Runde mit einem Angriff totgebissen."

Das geht mit D&D4 nicht mehr - mit D&D 1st durchaus...
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Kommt auf die Katze an…….

Offline Gunthar

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #259 am: 23.02.2022 | 19:56 »
"Mein Magier Stufe 1 wurde von einer streunenden Katze in der ersten Runde mit einem Angriff totgebissen."

Das geht mit D&D4 nicht mehr - mit D&D 1st durchaus...
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Wenn Pech hattest in der 1e mit dem HP auswürfeln (1 HP) hätte schon eine grössere Maus gereicht.  8]  >;D ~;D
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Offline Arldwulf

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #260 am: 24.02.2022 | 00:42 »
Hey, dafür könnte der AD&D Stufe 7 Fighter immerhin sieben Katzen in einer Runde killen. ;)

Oder auch eine entsprechende Anzahl sonstiger Low Level Kreaturen.

Macht doch auch eine hübsche Story. Aber mit der Aussage oben waren natürlich nicht konkrete Regeldetails gemeint, sondern das generelle Spielgefühl und die generelle Art des Abenteuers. Das die Regeln im Detail Sachen unterschiedlich umsetzen (z.B. bedeutet die "Runde" halt früher eine ganze Minute) ist ja klar.

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #261 am: 24.02.2022 | 09:27 »
Hey, dafür könnte der AD&D Stufe 7 Fighter immerhin sieben Katzen in einer Runde killen. ;)

Oder auch eine entsprechende Anzahl sonstiger Low Level Kreaturen.

Macht doch auch eine hübsche Story. Aber mit der Aussage oben waren natürlich nicht konkrete Regeldetails gemeint, sondern das generelle Spielgefühl und die generelle Art des Abenteuers. Das die Regeln im Detail Sachen unterschiedlich umsetzen (z.B. bedeutet die "Runde" halt früher eine ganze Minute) ist ja klar.

Das macht die Sache natürlich noch besser. "Mein Magier hat heldenhaft eine ganze Minute gegen eine Hauskatze gekämpft, bevor sie ihm den Garaus gemacht hat!" ~;D

Offline Zanji123

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #262 am: 24.02.2022 | 16:05 »
Das macht die Sache natürlich noch besser. "Mein Magier hat heldenhaft eine ganze Minute gegen eine Hauskatze gekämpft, bevor sie ihm den Garaus gemacht hat!" ~;D

jaaa er hat sie mit plüsch bällchen beworfen weil seine Zauberslots leer waren
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Offline Gunthar

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #263 am: 24.02.2022 | 17:48 »
jaaa er hat sie mit plüsch bällchen beworfen weil seine Zauberslots leer waren
Und mit dem Zauberstab hat er dauernd daneben gehauen oder keinen Schaden gemacht. Weil die STR irgendwo zwischen 3 und 7 war  ~;D
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Offline Grubentroll

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #264 am: 7.04.2022 | 10:54 »
Wir sind ja damals mit Dragonlance bei AD&D eingestiegen, und da hatte man dann schon Charaktere in der 5ten Stufe. Das war dann schon von den HP was man von DSA vorher kannte.

Diese Sache mit den maximal 4 (Magier) bis 10(Krieger) Hitpoints in der ersten Stufe haben wir damals nicht kapiert. Gab aber auch keinen der es uns erklärt hatte was daran toll sein soll..

Wir haben zweimal angefangen das so zu spielen, und hatten innerhalb von 10 Minuten TPK jeweils. Und zwar gegen drei Kobolde oder so... :D

Das hab ich erst mit dem ganzen OSR Kram und was Jeff Rients so schreibt. Stichwörter Murder Hobo, "Sieb/Filter" (Okay, das ist dann nun mein siebter Zwerg der draufgeht, jetzt kommt "Bob the Dwarf pt.8" mit den gleichen Stats), und vor allem Combat as War als Konzept und nicht in jeden Kampf frontal reinmarschieren, und für den Schatz dann EP kriegen, nicht die ermordeten Monster.

Ich glaub wir kannten das so nur von Paranoia, und wären nicht drauf gekommen das als "heldenhaftes Mittelalter Rollenspiel" so handhaben zu wollen damals. :D

Offline Boba Fett

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #265 am: 7.04.2022 | 11:03 »
D&D4 hatte von Beginn an gleich ein größeres Hitpoint Polster...
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Offline Grubentroll

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #266 am: 7.04.2022 | 12:02 »
D&D4 hatte von Beginn an gleich ein größeres Hitpoint Polster...

Ja, deswegen mag der Rients das ja zB auch nicht. Genau so wenig wie D&D5. ;)

Dieses sofort sterben können gehört wohl zum OSR Dings dazu.

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #267 am: 7.04.2022 | 12:23 »
Ja, deswegen mag der Rients das ja zB auch nicht. Genau so wenig wie D&D5. ;)

Dieses sofort sterben können gehört wohl zum OSR Dings dazu.

Hängt wohl noch ein Stück weit das Wargaming-Erbe dran -- bei Chainmail gab's halt noch gar keine Trefferpunkte. ;)

Offline Arldwulf

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #268 am: 8.04.2022 | 10:34 »
Man muss das auch immer in einen Kontext setzen. Natürlich klingen 4-10 HP wenig. Bloß hat dort halt auch ein Standard Kobold nur 1-4 HP. Man hat dort also ein Verhältnis von ca. 1 zu 3 zwischen den Trefferpunkten Monster und denen der Spielercharaktere.

Zum Vergleich: der 4E Standard Kobold hat so zwischen 24 (Kobold Slinger) und 36 (Kobold Dragonshield) Hitpoints und damit ungefähr gleich viele Hitpoints wie vergleichbare Spielercharaktere oder mehr als diese. Natürlich ist dies auch nicht nur auf niedrigen Stufen so, da die 4E Hitpoints langsamer ansteigen (keine Konstitutionsboni beim Stufenanstieg machen sich hier deutlich bemerkbar). Und an dieser Stelle reden wir halt noch nicht über Gegnergruppen, Elitegegner oder Gegner welche für eine ganze Gruppe gedacht sind und schnell mal das 5-6 fache der Trefferpunkte von Spielercharakteren haben können.

Ganz generell ist es so, dass in der 4E die meisten Monster mehr Trefferpunkte aufweisen als die Spielercharaktere, was im D&D Kontext und in dieser Extremausprägung eher ungewöhnlich ist aber natürlich ein Designkonzept darstellt - das Verhältnis der Spielercharaktere zur Spielwelt hat sich stark zugunsten der "Monster" entwickelt, was sich auch durch deren zusätzliche Rollen und Individualisierungsmöglichkeiten ausdrückt.

Die Spielwelt ist gefährlicher, Gegner haben mehr Möglichkeiten den Abenteurern zuzusetzen und diese vor taktische und strategische Herausforderungen zu stellen.

« Letzte Änderung: 8.04.2022 | 10:37 von Arldwulf »

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #269 am: 8.04.2022 | 10:45 »
Auf der anderen Seite hat 4e natürlich auch ausdrücklich seine "Minions" mit nur einem einzigen Trefferpunkt unabhängig von ihrer Stufe -- gerade zum Ausfüllen von Szenen, die nach vielen Gegnern schreien, die SC aber trotzdem nicht automatisch gleich überwältigen sollen. Wie beispielsweise bei einer Horde von Kobolden. :)

Online tartex

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #270 am: 8.04.2022 | 11:16 »
Man muss auch anmerken, dass die Hitpoints der Monster in späteren D&D4-Publikationen reduziert wurde. Siehe Monster Manual III.
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Offline Arldwulf

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #271 am: 8.04.2022 | 11:18 »
Jap, Minions gibt es natürlich auch. Wobei diese dann halt nicht mehr als Standardgegner gelten und bezüglich ihres Herausforderungsgrads anders bewertet werden.

Aber ja - solche Quervergleiche sind natürlich schwierig und können nur Tendenzen abbilden. Wenn man das gleiche Abenteuer mit den gleichen Gegnern spielt ist die 4e Variante gefährlicher. Die Monster haben mehr Leben, hauen besser zu und haben vielfältigere Handlungsoptionen und mehr Möglichkeiten zusammen zu arbeiten.

Aber es bleibt eine Tendenz und diese wird ja auch dadurch ausgeglichen, dass die 4e viel stärker vorsieht alle Gruppenmitglieder mit ins Spiel einzubinden. In früheren Editionen kommt es viel häufiger vor, das eine Situation nur von einem oder wenigen Charakteren "geregelt" wird, in späteren Editionen und natürlich gerade der 4e ist stärker der Gedanke zu spüren "jeder soll immer etwas beitragen können, Probleme werden gemeinsam gelöst".

Es ist also keine so große Überraschung, das damit auch die Herausforderungen größer werden können.

Klingenbrecher

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #272 am: 8.04.2022 | 12:30 »
4E wurde 2007 auf den Markt geschmissen.

Zu diesem Zeitraum war Blizzard mit seinem WoW Marktführend und viele Spieler waren verkopft was Instanzen und Raids betreffen.
Die ersten MOBA steckten in den E-Sportskinderschuhen.
WotC hat eigentlich nichts weiteres gemacht als das Produkt einem "scheinbar" funktionierenden System anzupassen.

Diese Edition war halt eher für Instanzen/Raider -Spieler gemacht.

Offline Arldwulf

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #273 am: 8.04.2022 | 12:43 »
4E wurde 2007 auf den Markt geschmissen.

Zu diesem Zeitraum war Blizzard mit seinem WoW Marktführend und viele Spieler waren verkopft was Instanzen und Raids betreffen.
Die ersten MOBA steckten in den E-Sportskinderschuhen.
WotC hat eigentlich nichts weiteres gemacht als das Produkt einem "scheinbar" funktionierenden System anzupassen.

Diese Edition war halt eher für Instanzen/Raider -Spieler gemacht.

Ist zumindest ein gern gehörter Vorwurf. Regeltechnisch hat er nie so richtig Sinn gemacht, da gerade die Dinge welche D&D wirklich auf Regelseite geändert hat in MOBAs eher untergeordnete Rollen spielen. Ich bin da bei weitem kein Experte, doch es wäre mir neu das man  in WoW beständig danach strebt die nächste Fertigkeitsherausforderung zu erledigen oder das es dort sonderlich gute Improvisationsmöglichkeiten gibt. Es ist auch nicht so als ob Dinge wie z.B. der 15 Minutentag ein WoW Problem wäre und das man Anpassungen an den Regeln um diesen zu vermeiden gemacht hätte um mehr wie WoW zu werden. Es sind Anpassungen um Probleme am Spieltisch anzugehen.

Schaut man sich konkrete Regeländerungen an (beispielsweise eben Dinge wie die oben angesprochenen neuen Monsterrollen oder die Anpassungen bezüglich der Trefferpunkte und Heilschub Mechanik) so findet sich eigentlich dazu keine Erklärung wie diese mit irgendwelchen Computerspielen zusammenarbeiten sollte. Dafür aber sehr gute Erklärungen warum das ganze für das Spiel am Spieltisch angepasst wurde. Was natürlich auch die "offizielle" Erklärung für die Regeländerungen war.

Letztlich kann man das ganze als "die vorher schon in D&D existierenden Charakterrollen wurden in der 4E explizit benannt und dies sorgte für Assoziationen mit benannten Rollen in Computerspielen"  - zusammenfassen. Natürlich mit der kleinen Einschränkung, dass die Rollen in der 4E ziemlich wachsweich gestaltet sind und praktisch alle Klassen ohnehin eher mehr als nur eine Rolle haben. Kurzum: Viel mehr als ein reichlich oberflächlicher Vorwurf war es eigentlich nie.

Wie wenig das hinhaut sieht man vor allem an dem Schlusssatz: "Instanzen und Raider"? Das ganze Ressourcenmanagement von D&D 4E ist darauf ausgelegt das es eben nicht nur eine Instanz, einen Raid gibt den man mal macht. Viele Regelelemente des Spiels machen nur im Kontext einer Kampagne Sinn und sind auf eine solche ausgelegt.
« Letzte Änderung: 8.04.2022 | 12:45 von Arldwulf »

Klingenbrecher

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Re: Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben?
« Antwort #274 am: 8.04.2022 | 13:12 »
Ist zumindest ein gern gehörter Vorwurf. Regeltechnisch hat er nie so richtig Sinn gemacht, da gerade die Dinge welche D&D wirklich auf Regelseite geändert hat in MOBAs eher untergeordnete Rollen spielen. Ich bin da bei weitem kein Experte, doch es wäre mir neu das man  in WoW beständig danach strebt die nächste Fertigkeitsherausforderung zu erledigen oder das es dort sonderlich gute Improvisationsmöglichkeiten gibt. Es ist auch nicht so als ob Dinge wie z.B. der 15 Minutentag ein WoW Problem wäre und das man Anpassungen an den Regeln um diesen zu vermeiden gemacht hätte um mehr wie WoW zu werden. Es sind Anpassungen um Probleme am Spieltisch anzugehen.

Schaut man sich konkrete Regeländerungen an (beispielsweise eben Dinge wie die oben angesprochenen neuen Monsterrollen oder die Anpassungen bezüglich der Trefferpunkte und Heilschub Mechanik) so findet sich eigentlich dazu keine Erklärung wie diese mit irgendwelchen Computerspielen zusammenarbeiten sollte. Dafür aber sehr gute Erklärungen warum das ganze für das Spiel am Spieltisch angepasst wurde. Was natürlich auch die "offizielle" Erklärung für die Regeländerungen war.

Letztlich kann man das ganze als "die vorher schon in D&D existierenden Charakterrollen wurden in der 4E explizit benannt und dies sorgte für Assoziationen mit benannten Rollen in Computerspielen"  - zusammenfassen. Natürlich mit der kleinen Einschränkung, dass die Rollen in der 4E ziemlich wachsweich gestaltet sind und praktisch alle Klassen ohnehin eher mehr als nur eine Rolle haben. Kurzum: Viel mehr als ein reichlich oberflächlicher Vorwurf war es eigentlich nie.

Wie wenig das hinhaut sieht man vor allem an dem Schlusssatz: "Instanzen und Raider"? Das ganze Ressourcenmanagement von D&D 4E ist darauf ausgelegt das es eben nicht nur eine Instanz, einen Raid gibt den man mal macht. Viele Regelelemente des Spiels machen nur im Kontext einer Kampagne Sinn und sind auf eine solche ausgelegt.

Lieber Ardwolf,

am ende des Tages kann jeder ein Regelsystem so spielen wie er dies wünscht jedoch im Kern ist und bleibt die 4th Edition ein WoW Instanzen/ Raider-Klon oder halt ein Battlemap-TTRPG

ADVENTURING ADVENTURING . . . . . . . . . . . . . . 256
Quests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258
Encounters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258
Rewards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259
Exploration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260
Rest and Recovery . . . . . . . . . . . . . . 263

Das man als SL nicht noch erwähnen musste das den Wichtigen Figuren ein Ausrufezeichen über den Schädelfliegt fehlte nur noch.
Selbst den Paragon Path haben die von WoW kopiert beim Levelaufstieg.

Die damaligen Abenteuer hatten knapp 60 Seiten! Und das auch nur wegen den Arschvoll Artwork.
Die Rollenspiel Elemente waren nur ein Faden um die Encounter zu erklären die die Spieler runterspielten.
Als SL gab es auch die taktischen Anweisungen die einem sagten wie die Figuren jetzt auf dem Tisch handelten.