Autor Thema: [Engel] Rumspinnerei: Südamerika als potentieller "neuer" Gegner der Kirche  (Gelesen 2861 mal)

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Offline Waldviech

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Nur mal so eine kleine, wie üblich total unausgegorene Herumspinnerei zum Thema "Engel" - eine Idee, von der ich wie immer nicht weiß, ob sie eine gute ist. :)

Ich bin ein großer Freund von Alternativszenarien, in denen die angelitische Kirche es mit einem potentiell bockschweren und technologisch weiter entwickelten Gegner zutun bekommt (Gedanken in diese Richtung hatte ich in diesem Forum dann und wann ja schon mehrere gepostet). Darüber hinaus ist eine der interessanten Fragen in der Engelwelt, was denn mit den anderen Teilen des Planeten passiert sein könnte. Und warum nicht beides kombinieren? Daher hier ein fix hingeschlonztes Grundkonzept für

Die Südamerikanische Föderation
aka
Die Universópolis der Raza Cósmica

Auch, wenn es in Europa niemand weiß und die angelitische Kirche es vermutlich strengstens geheim halten würde, wenn sie Kenntnis davon hätte: es gibt auch auf anderen Kontinenten der Erde noch Zivilisationen. Und mindestens eine davon ist der angelitischen Kirche in mehr als einer Beziehung weit voraus. Der südamerikanische Kontinent wird nahezu vollständig von einem geeinten Staatsgebilde dominiert, das sich passenderweise selbst die "Südamerikanische Föderation" nennt. Im Volksmund und in zahlreichen Propagandaschriften ist allerdings die Bezeichnung "Universópolis" weiter verbreitet.
Anders als in Europa hat das postapokalyptische Zeitalter hier schon vor geraumer Zeit ein Ende gefunden. In gewaltigen Metropolen leben Millionen von Bürgern unter der Ägide eines sozialistischen Regimes und mit einer Reihe von technologischen Annehmlichkeiten, die man in Europa seit Jahrhunderten nicht mehr kennt.

Die Entstehung von Universópolis
Kurz nach dem Veitztanz und den Atomkriegen war auch Südamerika weitgehend entvölkert und um keinen Deut besser dran als Europa. Die Überlebenden stritten erbittert sich um das Wenige, das ihnen nach dem Zusammenbruch der alten Zivilisation geblieben war. Warlords und Kultführer jeder Coleur plagten die noch übrigen Städte vom mexikanischen Golf bis zum Kap Horn. Wie in Europa waren es Überreste der Katholischen Kirche, die die letzten Reste der altn Zivilisation bewahrten. Doch hier enden die Parallelen zu Europa. Ungefähr einhundert Jahre nach dem entgültigen Fall der alten Zivilisation hatte sich im Süden Mexikos eine Gruppierung gebildet, die sich "Liga für Fortschritt und Wiederaufbau" nannte. Mit einer ungeheuren Skrupellosigkeit und einer Disziplin, die den meisten anderen Endzeitbanden abging, machte sich die Liga daran, das zersplitterte Mexico wieder aufzubauen. Die politische Philosophie der Liga war eine bizarre Mixtur aus klassischem Kommunismus, Katholizismus und den philosophischen Schriften Jose Vasconcelos und Oswald Spengler. Laut der Philosophie der Liga vollzieht sich Zivilisation in einer Art natürlicher, von Gott geplanter Zyklen, wobei die Menschheit als ganzes jedoch aus jedem Zivilisationsfall gestärkt hervorgeht. Der Fall der alten westlichen Zivilisation war eine bedauernswerte Notwendigkeit, da sich aus ihren Ruinen die geeinte "Raza Cosmica", oder "Fünfte Rasse" erheben würde - eine Mischung aller bisherigen menschlichen Rassen, die alle positiven Eigenschaften derselben verkörpern würde und in der Lage sei, einen geeinten Weltstaat, die Universópolis zu errichten.
Diese Mischung aus seltsamem "Rassismus" und bizarrem Fortschrittsglauben am natürlich nicht überall gut an - zumal sich in anderen Teilen Südamerikas andere Gruppierungen angeschickt hatten, die Zivilisation wieder aufzubauen. Es folgten knappe vier Jahrhunderte voller Kriege und Intrigen in denen die ursprüngliche Liga sich Stück für Stück nahezu den gesamten südamerikanischen Kontinent einverleibte und von einer mexikanischen Lokalmacht zur Südamerikanischen Föderation aufstieg - dem mit Abstand größten Imperium des 27. Jahrhunderts!

Die Südamerikanische Föderation heute
Verglichen mit dem angelitischen Europa ist Südamerika eine technologisch unglaublich weit entwickelte, ehrfurchtgebietende Großmacht. Die technologischen Möglichkeiten der Föderation entsprechen in der Masse ungefähr denen der 1960er, allerdings gibt es gerade in staatlichen Einrichtungen heftige Ausreißer nach oben. Die weitaus meisten Behausungen haben fließendes Wasser und sind elektifiziert. Nachrichten und Gottesdienste werden per Radio und Fernsehen übertragen (wobei es ausschließlich Staatsmedien gibt!). Internet und höher entwickelte Computer sind jedoch wissenschaftlichen Einrichtungen, Ministerien und dem Militär vorbehalten. Zahlreiche Elektrofahrzeuge sind in Gebrauch - allerdings sind die wenigsten Automobile tatsächlich in Privatbesitz. Die wichtigsten Metropolen sind über ein Netzwerk von Magnetschwebebahnen miteinander verbunden. Hier und dort gibt es auch Flugverbindungen.
Die Föderation ist insgesamt stark urbanisiert. Der größte Teil der 98 Millionen Föderationsbürger lebt in Städten und wohnt in Hochhausblocks, die sich bei Bedarf schnell abriegeln lassen. Gesundheits- und Hygienechecks werden regelmäßig mit geradezu paranoider Genauigkeit durchgeführt. Schließlich will man so etwas wie den Veitztanz niemals wieder erleben!
Nominell ist die Föderation eine liberale Demokratie. Faktisch ähnelt sie aber eher autokratischen Einparteiensystemen klassischer Prägung. Die Regierung der Föderation steht auf zwei Säulen: dem sekulären Staatsapparat, der "die Weisheit der Zukunft" repräsentiert und der katholischen Kirche, der "Weisheit der Tradition". Beides steht nur scheinbar in einem ideologischen Konflikt miteinander - tatsächlich sind Staatsapparat und Kirche so eng verbandelt, dass sie faktisch eins sind. Nominell herrscht in der Föderation absolute Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und auch Rassismus gibt es vorgeblich keinen. Ersteres ist vor dem Gesetzgeber tatsächlich der Fall - allerdings sind Familienstrukturen in der Universópolis eher traditionell zu nennen. Zweiteres ist ein astreiner Etikettenschwindel. Sicher - offiziell wird niemand in der Föderation seiner Hautfarbe wegen benachteiligt. In der Praxis haben es Mitglieder der bronzefarbigen "Raza Cosmica", also jene die von "Gemischtrassigen" abstammen, erheblich leichter als Personen, die "reinrassig" schwarz, weiß oder asiatisch sind. Schließlich, so die Staatsdoktrin, ist die "Raza Cosmica" die Zukunft und alle anderen "Rassen" nur noch die letzten Überbleibsel einer vergangenen Epoche. Daher wirkt die sich selbst als antirassistisch wahrnehmende Föderation auf Aussenstehende in der Regel verdammt rassistisch.

Gegenwärtig ist die Südamerikanische Föderation in einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte und stark beeinflusst durch technologischen Fortschrittsoptimismus christlicher Prägung. Erstmals haben neuartige Aufklärungsflugzeuge es geschafft, Fegefeuer im Westen zu überfliegen und erste Bilder aus Afrika und Westeuropa zu übermitteln. Zeitgleich haben U-Boot-Expeditionen die Küsten Asiens und Australiens erreicht. Die Nachrichten, die Südamerika erreicht haben, sind erschütternd - offenbar liegt der Rest der Welt nach all den Jahrhunderten noch immer in Trümmern. Die staatliche Propaganda sieht dies als Beweis für die Korrektheit der föderierten Philosophie von der "Raza Cosmica". Während Südamerika sich weiterentwickelt hat, verharrte der restliche Planet in alten, überkommenen Strukturen und war daher unfähig zu einem echten Wiederaufbau. Daher sieht es die Föderation als ihre gottgegebene Pflicht an, ihre Philosophie auf die anderen Kontinente zu exportieren und so die gesamte Menschheit aus dem Elend zu erheben!

Konflikte innerhalb der Föderation
Die Föderation ist verglichen mit dem Rest der Welt extrem reich und mächtig, aber nicht ohne Probleme. Einige Teile Südamerikas empfinden die Föderation nicht als Weltstaat der Zukunft, sondern als arrogante Besatzungsmacht. Daher gibt es immer wieder aufkeimende Konflikte mit Rebellen in Peru und Kolumbien. Zudem wird auch Südamerika von der Traumsaat geplagt. In den Dschungeln des Amazonas führt das Militär einen nie endenden Krieg gegen die Traumsaat, bei dem immer neue und überraschende Hightech-Waffen gegen immer neue und überraschende insektoide Schrecken zum Einsatz kommen. Unlängst wird überlegt, ob der Einsatz von Atomwaffen autorisiert werden sollte.
Auch die Metropolen der Föderation sind, so straff geführt sie nach außen hin erscheinen mögen, weit weniger glänzend als es den Anschein hat. Trotz allerlei technologischer Annehmlichkeiten ist ein Großteil der Bevölkerung noch immer relativ arm und die sozialistischen Strukturen der Föderation begünstigen Vetternwirtschaft und organisierte Kriminalität. Während die intellektuelle Oberschicht bereits mit Feuereifer ein neues Weltraumzeitalter plant (tatsächlich arbeitet man daran, innerhalb der nächsten zehn Jahre wieder Menschen in den Orbit zu bringen, um einer Gruppe längst toter Raumstationen antike technologische Geheimnisse zu entreißen), werden ganze Hochhausblocks der Unterschicht von kriminellen Gangs regiert, ohne das es jemand groß zur Kenntnis nehmen würde.

Die Südamerikanische Föderation und die Angelitische Kirche...
...sind sich noch nie begegnet. Wenn sie es jemals tun sollten, beginnt die Sache, interessant zu werden. Die Föderation hat sowohl die Manpower als auch die militärischen Mittel, um den Boden mit den Angeliten zu wischen, wenn es jemals zu einem direkten Konflikt kommen sollte. Die stark ausgeprägte Technophilie der Südamerikaner dürfte bei den Angeliten eine Mischung aus Ekel und Abscheu hervorrufen - und sollten sie jemals die ganze Macht der Föderation begreifen, käme vermutlich auch noch nackte Panik hinzu.
Aber es muss nicht zwingend zum offenen Konflikt kommen. Die Föderation ist ihrerseits stark von der katholischen Kirche geprägt und  steht vielen Teilen der angelitischen Lehre vielleicht garnicht so feindselig gegenüber. Das könnte Angeliten in ein interessantes ideologisches Dilemma stürzen: Bleiben sie ihrer ausgeprägten Technophobie treu und bleiben somit "rein" - und provozieren damit einen Krieg, den sie mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht gewinnen können? Oder legen sie die technophoben Bestandteile ihrer Religion ad acta, begehen damit nach ihren eigenen Maßstäben Ketzerei - sitzen mit der Föderation als Verbündetem dafür aber fester im Sattel als je zuvor?

Ergäbe das ein interessantes Szenario? Welche Aspekte würden sich noch ergeben?

(Als Nachtrag noch eine kleine Bemerkung: ich habe hier bewusst drauf verzichtet, der Föderation einen präkolumbianischen Anstrich zu geben. Mag sein, dass der eine oder andere Prachtbau sich an aztekischen Monumentalbauten orientiert, aber insgesamt sind die Südamerikaner in diesem Entwurf keine "Neo-Mayas" oder Ähnliches. Zum Einen, weil sich das Prinzip "Hochentwickelte Azteken verprügeln unterentwickelte Europäer" für mich immer irgendwie nach so eine Art Revisionismusphantasie anfühlt und zum Anderen, weil ich die Idee einer "Gegenkirche" aus einem anderen Teil der Welt interessant finde und Südamerika für sowas als ganz geeigneten Ort empfinde.)
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faszinierend. hatte vor Jahren mal die selbe Grund Frage über neuen Menschliche Gegner im Kopf aber meine Antwort war China. Aber hast du nicht etwas zu viel Bevölkerung verwendet ? wie soll die ernährt werden in einer überfluteten Welt ? 

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Ich würde die angielitische Kirche nicht als römisch-katholisch betrachten aka wenn der angielitische Pope anfängt könnte die Reaktion sehr interessant werden
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Im Grunde sind die Angeliten ja nicht einmal mehr christlich zu nennen. Aber die beiden Organisationen wären sich ähnlich genug, um nachvollziehen zu können, wie die jeweils andere Seite tickt. Das, was ich daran interessant finde, ist das ein Ausschlag in zwei Richtungen vorstellbar wäre:

A) Sie hängen sich SOFORT gegenseitig an der Gurgel
Und
B) Sie nehmen erst einmal diplomatischen Kontakt auf und versuchen einander subtiler zu beeinflussen.
Und schließlich wäre auch C) beides gleichzeitig denkbar.

Was übrigens die Bevölkerungszahlen angeht: ich würde die für garnicht mal so hochgegriffen halten. Von Südamerika dürfte trotz gestiegenem Meeresspiegel noch Etliches übrig bleiben. Hinzu kommt, dass die Föderation auch was ihre Landwirtschaft angeht, nicht auf mittelalterlichem Niveau herumkrebst. Es ist davon auszugehen, dass die mit moderneren Methoden auch einen ganzen Schlag mehr Leute satt kriegen.
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Ich denke gerade an die Societa Jesu, Benediktiner usw

Die Bibel in der einen Hand, das Füllhorn moderner Wissenschaft in der anderen
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Jupp, genau das ist es, was ich weiter oben mit "Fortschrittsoptimismus christlicher Prägung" meine.  :d. Das ist so ein Aspekt der Kirche, der nur von wenigen je beachtet wird.  In dem Sinne ist die südamerikanische Kirche so eine Art "The-Road-not-taken-Version" der Angeliten... Oder umgekehrt.
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und vor allem Bildung und das Können und Wollen diese weiterzugeben

Ich bezweifle das die Theologen der Angelitischen Ketzer auch nur einen Fuß auf den Boden kriegen, gegen die Theologen der Jesuiten das Schwert des Wortes führen mit fürchterlichem Geschick, was bedeutet die ehrlichen Theologen der Angeliten dürften für Bekehrung empfänglich sein.

Ähnliches gilt für die Benediktiner spez in Richtung Schulen, Internate und Landwirtschaft

Addieren wir dazu noch die Englischen Fräulein, ja wird lustig
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Ja, ich gebe zu, ich liebe es, die Angelitische Kirche mit ihrem Untergang zu konfrontieren.  >;D (Das hängt auch damit zusammen, dass ich die Kirche bei Engel schon seit langer Zeit als Koloss auf tönernen Füßen interpretiere. Die Kirche ist zwar ein Macht Faktor, der sich gewaschen hat, hat aber gleichzeitig so viele Aspekte, die ihr um die Ohren fliegen können, dass "Der Fall der Kirche" viele interessante Formen annehmen kann.)

Aber back to Südamerika! Da Machtgruppen bei Engel grundsätzlich ne ambivalente Angelegenheit sind, ist die Föderation natürlich nicht so zu interpretieren, als wäre sie die "Gute Seite" gegenüber der bekanntermaßen fiesen Angelitischen Kirche. Die Südamerikaner dürften eine ganze Reihe eigener Leichen im Keller haben.

- Da wäre zuerst einmal der Umstand, dass die Föderation weniger Star-Trek-Föderation und mehr UdSSR ist. Nur halt im lateinamerikanischen Kulturkreis und sehr religionsfreundlich (Sozialismus und Katholizismus schließen sich nicht so heftig aus, wie man das denken würde - siehe Befreiungstheologie).
- Außerdem basiert die Föderation zu einem Gutteil auf einer reichlich verquasten Rassenideologie. Das ganze Zeug um die Raza Cosmica war für die 1920er sicherlich sowas wie progressiv, aber würde man daraus eine konkrete Ideologie ableiten, käme totsicher etwas ziemlich Fragwürdiges raus.
- Die Föderation hat ein für umliegende Kulturen ziemlich ungesundes Sendungsbewusstsein. Sollte ihnen auch noch klar werden, dass sie tatsächlich die technologisch am weitesten entwickelte Macht der Erde sind, tut das ihrem ohnehin schon sagen wir mal "ausgeprägten" Selbstbewusstsein sicher nicht gut.
- Südamerika ist im Vergleich zum neomittelaltelichen Rest der Welt hoch entwickelt - das heißt aber nicht, dass es dort auch im Vergleich zur heutigen, westlichen Welt toll aussieht. Die schicken Ecken des Kontinents und die Viertel hochrangiger Regierungsbeamter mögen vielleicht aussehen wie eine fesche Atompunk-Utopie, der Durchschnitts-Südamerikaner lebt aber in einer trist-sozialistischen Mietskaserne - mit einer gehörigen Prise Judge Dredd auf Dieselpunk und Spanisch/Portugiesisch. (Ein gutes Vorbild wäre witzigerweise der Film Brazil). Einem europäischen Bauern des 27. Jahrhunderts käme das alles unvorstellbar phantastisch vor. Ein Diadoche wäre beeindruckt. Ein Besucher aus unserer Zeit käme sich vor wie in der nächsten Verfilmung von "1984".  ~;D

Unschlüssig bin ich übrigens noch, was südamerikanische "Engel" angeht. Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass deren Geheimnis auch in Südamerika mal verfügbar war - die Britonen hatten ja auch ähnliches. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die Südamerikaner die Tätowiertinte mystisch verklären würden. Vielleicht gibt es ein geheimes Supersoldatenprogramm?
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Husk

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Was macht die Föderation gegen die im Dschungel versprengten Rebellengruppen und die Überfälle der Traumsaatkreaturen?
Was macht die Föderation gegen das unaufhaltsam auf Cristo Redentor heranrückende Fegefeuer, welches das Meer vor Rio verdampft?
Was macht die Föderation in dem riesigen Sockel im ehemaligen Ecuador von dem alte Bücher als Himmelstreppe sprechen?
Was macht die Föderation gegen den Culto do Anjo in Recife, die ein in einem Boot angespültes Skelett eines Engels anbeten und eine religiöse Neugründung fordern?
Was macht die Föderation mit den regelmäßig auftauchenden Klickgeräuschen, die Radioantennen in der Nähe des Brandlandes aufschnappen?

Fragen über Fragen! :)

Offline Waldviech

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DAS sind wirklich verdammt gute Fragen! Irgendwie stelle ich mir jetzt gerade eine Mischung aus Inquisitoren und FBI-Agenten von der X-Akten-Abteilung vor, die sich um genau solche Fragen kümmert. (Ja, auch um die versprengten Rebellen - um die kümmert sich zwar eigentlich das Militär, aber nur wenn nicht seltsame Tausendfüßler aus ihren Nasen fliehen, wenn sie vor dem Erschießungskommando stehen.)

Die Beispiele sind im Übrigen auch SEHR gut, um zu illustrieren, dass die Föderation trotz astreinem Techvorteil keinesfalls als "allmächtig" gedacht ist. Bei seltsamen Ruinen, herannahenden Fegefeuern und besonders heimtückischen Traumsaatbestien hat man auch in Südamerika schwer zu knacken.
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ist es Legal einen Harem  zu haben in der Föderation ? wurden in Alten US Basen (davon gab es viele um Wasser und US Konzerne zu sichern ) vielleicht genügend Material gefunden um
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
wie würden sie wohl mit Flüchtlingen aus England umgehen ? die aufgrund alter Aufzeichnungen aus Irland nach Nordamerika wollten (die Aufzeichnungen sind Canonn )   aber falsch ab biegen ?

Offline Waldviech

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Sowas wie einen Harem würde ich gefühlt sehr auschließen wollen, wenn die Südamerikaner sich ihren Katholizismus erhalten haben. Mutter Kirche sieht halt keine Vielweiberei vor.

Flüchtlinge aus England wären vermutlich auch nichts, was massenweise passiert - wenn überhaupt. Vielleicht eine Hand voll Individuen,  die dann aber auch erst einmal durch ein maritimes Brandland segeln müsste, um den Atlantik zu überqueren.

Die Idee mit der Tätowiertinte aus alten, amerikanischen Basen finde ich jedoch ziemlich interessant. Witzig wäre zudem, wenn Nordamerika vage sowas wäre die Klischeeversion des Nahen Ostens in Pulp-Geschichten. Nicht, weil die dort alle muslimisch geworden wären, sondern weil der Kontinent von vielen kleinen, technologisch rückständigen Lokalmächten dominiert wird (sozusagen die nordamerikanische Version der Diadochen), während sich vielerorts Ruinen voller phantastischer Schätze befinden.
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Ja, ich gebe zu, ich liebe es, die Angelitische Kirche mit ihrem Untergang zu konfrontieren.
Mein Punkt war eigentlich das die Angeliter auf den sozial, ökonomisch und Doktrinär - Philosophischen Ebenen eigentlich völlig unterlegen sind.
Die katholische Kirche bietet Wissen, Bildung, Technik, und damit bessere Versorgung, weniger Hunger, bessere medizinische Möglichkeiten usw auf der einen Seite auf der anderen  eine Philosophie und Doktrin und damit Spiritualität, gegen die diese Angelitischen Gegenstücke einfach nicht standhalten
Die überzeugten Gläubigen, spez. das gläubige "gebildete" nach angelitischem "Standard" Bodenpersonal dürfte sich wahrscheinlich sehr gut bekehren lassen, nicht unbedingt einfach aber im Feuer theologischer Dispute hält ihre Doktrin niemals logisch stand(gewogen und für zu leicht befunden), wenn der Effekt eine Eigendynamik entwickelt...

Die tönernen Füße stehen auf Treibsand
Zitat
der Durchschnitts-Südamerikaner lebt aber in einer trist-sozialistischen Mietskaserne mit einer gehörigen Prise Judge Dredd
was immer noch erheblich besser ist als was die Angelikaner bieten, btw ich zöge Dredd den Engeln, Beutereitern etc vor


Zitat
ist es Legal einen Harem  zu haben in der Föderation ?
Natürlich nicht, nur eine vor Gott von einem Priester geschlossene Ehe ist akzeptabel
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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was immer noch erheblich besser ist als was die Angelikaner bieten, btw ich zöge Dredd den Engeln, Beutereitern etc vor

Die angelitische Kirche mag totalitär und technikfeindlich sein, aber sie ist eigentlich ziemlich gut darin ihren Gläubigen zumindest die Illusion von Sicherheit zu vermitteln. Wenn man nicht grade in den gabrielsländischen Brennpunkten haust, haben die Menschen in Europa zu Essen, ein Dach überm Kopf und dürfen bei zahlreichen angelitischen Feiertagen die Füße hochlegen. Also es geht ihnen weder deutlich besser, noch deutlich schlechter als Leuten in Kommi-Slums.

Zitat
Die katholische Kirche bietet Wissen, Bildung, Technik, und damit bessere Versorgung, weniger Hunger, bessere medizinische Möglichkeiten usw auf der einen Seite auf der anderen  eine Philosophie und Doktrin und damit Spiritualität, gegen die diese Angelitischen Gegenstücke einfach nicht standhalten
Die Angelitische Kirche bietet all das auch. Es darf nur keiner benutzen. Selbstverständlich haben die Ragueliten und Ramieliten auch wissenschaftlich und technisch geforscht und tun es noch. Und durch den Stand der Pecati, die Maschinen bedienen dürfen (auch wenn sie sich dadurch versündigen), sind in Kirchenzentren und Himmeln tatsächlich technologische Annehmlichkeiten zu haben. Die Raphaeliten nutzen natürlich auch medizinische Technik, zumindest im Himmel. Und ich bin auch nicht sicher inwiefern, rein religiös-dogmatisch gesehen, der Katholizismus der angelitischen Lehre grundsätzlich überlegen sein soll. Die Angeliten haben zum Beispiel eine freiere Sexualmoral und kein Leben nach dem Tod. Das ist erstmal weder besser noch schlechter. 

@Waldviech
Ist ja alles interessant, was du schreibst, aber ich frage mich was ganz Anderes: "Engel" lebt ja davon, dass der Klimawandel die Landschaften wirklich krass verändert hat. In Mexiko dürfte es tatsächlich aufgrund der Hitze vielleicht ein paar mehr "Death Valleys" geben. Und in Südamerika fände ich ja cool, wenn du sowas reinmischst:


Sporen- und Pilzwälder wie bei "Nausicaä" (immerhin hat Engel immer schon dezidierte Anime-Vibes). Die Pilze sind natürlich komplexe Traumsaatkreaturen. Vielleicht ist ein Fegefeuer vielleicht irgendwo mal stehengeblieben und hat sich nach unten Richtung Erdkern gebrannt und aus diesem Schacht wuchern jetzt die Pilzkolonien. Der Film "Auslöschung" könnte auch eine Inspiration sein.
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 21:17 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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haben die Menschen in Europa zu Essen, ein Dach überm Kopf und dürfen bei zahlreichen angelitischen Feiertagen die Füße hochlegen.
Die mittelalterliche Landwirtschaft u.ä. mal ausgenommen


Zitat
Die Angelitische Kirche bietet all das auch. Es darf nur keiner benutzen.
QED
Die Katholische Kirche hat mit Technologie und deren Nutzung kein Problem, es ist keine Sünde und d.h. bessere Lebensbedingungen, bessere Werkzeuge, Maschinen weniger harte Arbeit....

Zitat
Und ich bin auch nicht sicher inwiefern, rein religiös-dogmatisch gesehen, der Katholizismus der angelitischen Lehre grundsätzlich überlegen sein soll.
Eine durchdachtere, logischere und überzeugendere Doktrin

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Eine durchdachtere, logischere und überzeugendere Doktrin

Wir reden hier von Religionen. Da ist Logik keine Kategorie. Zumal ich nicht wirklich sehe, wo die Engel-Doktrin so wahnsinnig viel unlogischer sein soll als die Heilige Dreifaltigkeit mit einem Gottessohn, der dem Vater gleich ist, aber doch gestorben ist und dann Leben nach dem Tod und so weiter... (die Angeliten haben einen geeinigten, einheitlichen Gott)... warum findest du der reine Katholizismus ist logischer?  ;)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Wir reden hier von Religionen. Da ist Logik keine Kategorie.
Wenn du meinst, dann ist Logik auch keine in Philosophie.

https://de.wikipedia.org/wiki/Boethius#Logik

https://de.wikipedia.org/wiki/Etymologiae

https://de.wikipedia.org/wiki/Scholastik

Die katholische Doktrin ist in ca 2000 Jahren entwickelt worden von Personen mit Bildung, Philosophen Personen wie Augustinus von Hippo, Gerbert von Aurillac.

Nebenbei weil solches  von Franz Xaver berichtet wird

« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 22:41 von Lichtschwerttänzer »
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Dass die katholische Kirche da gut aufgestellt ist, ziehe ich nicht in Zweifel. Allerdings hat all diese christliche Philosophie (plus jüdische und muslimische) auch in den angelitischen Glauben doch Einzug gehalten. Die Angelitica als wichtigste Schrift des Angelitischen Glaubens basiert stark auf der Bibel. Plus, du hast 500 Jahre seit der Flut, in denen die Kirche Kirchenphilosophie, Forschung etc. betrieben hat.

Die Angelitische Doktrin steht der Katholischen da in nichts nach.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Sorry, unwahrscheinlich  weil die angelitische Kirche eher ein Machtinstrument ist mit einer drangetackerten Ideologie der Wissenschaftsfeindlichkeit zur Rechtfertigung

Welche auf Logik und theologischen Werken wie die des Augustinus von Hippo hat die Angelikanische Kirche zu bieten.

Wenn die gegen Theologen der Jesuiten nur mit ihrer Angelitica zu einem theologischen Disput antreten dann treten sie gegen Doktoren der Theologie an und zwar wenn sie nur ihre Angelitica dabei haben in einem geistigen Kampf nahezu unbewaffnet
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“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Blechpirat

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Ich denke, ihr kommt hier vom Thema ab. Und eine solche verkleidete Diskussion über die Qualtitäten des katholischen Glaubens kann leicht ein Speakers Corner - Thema werden.

Also bitte:  :btt:

Online Jiba

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Sorry, unwahrscheinlich  weil die angelitische Kirche eher ein Machtinstrument ist mit einer drangetackerten Ideologie der Wissenschaftsfeindlichkeit zur Rechtfertigung
Sie ist ein Machtinstrument, an das Leute glauben müssen, damit das funktioniert. Schau mal ins "Mater Ecclesia"-Buch. Die Angelitische Kirche hat eine hochgradig komplexe Eigentheologie. Angefangen bei den 8 Geboten, endend bei theologischen Werken wie der Historia von Vaclav von Prag. Anzunehmen, dass in 500 Jahren keine theologischen Dispute geführt worden sind, die denen des Katholizismus ebenbürtig sind... das ist doch eher unwahrscheinlich. Ich meine, wir reden hier von 500 Jahren (!), in denen ein Glaube Zeit hat, zu wachsen oder sich zu verändern.

Zumal die Angeliten eine stark ausgeprägte Klostertradition haben, in der religiöse Dispute geführt werden. Der Orden der Ramieliten, damals auch noch der der Samaeliten, tut den ganzen Tag nichts Anderes, als die Auslegung des Dogmas theologisch und philosophisch zu unterfüttern.

Also, wie gesagt, du kannst mir da glauben, Lichtschwerttänzer. Schau in die Ordensbücher und ins Mater Ecclesia-Buch und du siehst die Vielfältigkeit im angelitischen Dogma und die Notwendigkeit für eine ausgeprägte Debattenkultur.

Der Angelitische Glaube ist mehr als ein Machtinstrument (und er ist auch nicht "wissenschaftsfeindlich" in dem Sinne; die Anwendung von Technologie (= Elektronik, Computer etc.) ist nur bestimmten gesellschaftlichen Klassen erlaubt (Peccati); Mechanik ist völlig in Ordnung, deshalb gibt's auch noch Fahrräder, z.B.; geforscht wird von Ramieliten und Ragueliten weiterhin), er ist auch eine Weltanschauung, eine Ideologie und eine komplexe Glaubenswelt, in der Unterfraktionen theologische Dispute austragen.
« Letzte Änderung: 27.05.2021 | 23:51 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Sie ist ein Machtinstrument, an das Leute glauben müssen, damit das funktioniert. Schau mal ins "Mater Ecclesia"-Buch.
da waren die Templer drin, also die Loser mit dem Namen?

Als ich von Maschinen sprach, meinte ich schon die Variante mit Elektrik o.ä.

Zitat
Sie ist ein Machtinstrument, an das Leute glauben müssen, damit das funktioniert.
hat dieses Machtinstrument schon gegen andere seiner Art sich in Disputen durchsetzen müssen?
Konzil von Nicäa oder Gegenreformation

@ Blechpirat

darum geht es mir gar nicht
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Online Jiba

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da waren die Templer drin, also die Loser mit dem Namen?
Und die Gebote. Und die Inquisitoren. Und eine eingehende Beschreibung der Klostertradition.

Zitat
hat dieses Machtinstrument schon gegen andere seiner Art sich in Disputen durchsetzen müssen?
Konzil von Nicäa oder Gegenreformation
Wenn Ketzerkulte und die heidnischen Glaubenssysteme wie die Barbaren-Christen in Nordeuropa, der anhaltende Konflikt zwischen Pii und Innovatores, den die Pii gewinnen, und schließlich die Cluniazenser, die innerhalb der Kirche eine echte Reformbewegung sind, zählen, dann ja.

Wobei du die Frage doch genauso bei unserer Südamerikakirche stellen müsstest. Da beide Glaubensformen sich aus derselben Quelle speisen (dem vorsintflutlichen Christentum), ist das letzte Mal, dass die ein Konzil von Nicäa hatten, für beide Glaubensrichtungen genau gleich lang her. Beide Kirchen wurden erst von den Überlebenden der Flut überhaupt ins Dasein gerufen. Die haben exakt denselben Ausgangspunkt.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Nur traue ich der nicht zu so blöde und unorganisiert  zu agieren wie die Angelikanische Kirche in Mater Ecclesias
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Magst du darauf eingehen, was du als "unorganisiert" empfindest?
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