7th continent ist gut und macht Spaß. Es ist ein SEHR ungewöhnliches Spiel. Die Kernmechaniken halte ich für noch nicht völlig ausgereift, etwa:
- die Gegenstände stacken, und das ist ein relevantes taktisches Ding (u.a. zentral für die Skalierung der Herausforderungen), so dass man irgendwann seine Tarnkleidung an ein Floß angebaut hat und da dann noch Schneeschuhe dranbaut, das wirkt schnell blödsinnig (und hätte mit anderen Mechanismen easy weniger blödsinnig gemacht werden können)
- man spielt seinen Aktionskartenstapel runter, der GLEICHZEITIG die Optionen, die Ausrüstung und das Zeitbudget darstellt. Das wirkt erst mal pfiffig, hätte man das getrennt und einen simplen "Zeit bis du verhungerst"-Dial beigelegt, alles wäre sehr viel weniger krampfig (u.a. muss man den Stapel aufwändig rückmischen usw, wenn er verbraucht ist und lauter so Zeug). Der Aktionskartenstapel ist irgendwie überlastet mit dem, was er alles leisten muss.
- dass man immer bei null auf seiner kleinen Trottelinsel anfängt, joah.
Mörder cool ist, dass es echte Rätsel gibt, an denen man herumkniffelt, dass es sauschwer ist und dass man Dinge auf den Karten entdecken kann, also kleine Zahlen und so.
Mörder cool ist ebenfalls, was die aus dem simplen Soloabenteuer-Grundkonzept alles rausholen, mit Leveling, wiederkehrenden, aber abgewandelten Karten, usw. Das ist beeindruckend.
Das Spiel hat einen sehr düsteren Einschlag, den man ihm von außen nicht ansieht, das ist ebenfalls super.
Die Rundenlänge ist komplett flexibel, man spielt so lange, wie man Bock hat oder bis man abkratzt.
Ich habe mir, warum auch immer, die Luxusvatiante mit allem Krimskrams rausgelassen, das würde ich in der Nachbetrachtung nicht mehr machen. Ein Fuffi ist für das Spiel der korrekte Preis, 100 ist zu teuer.