Zu What-if: Es ist IMHO kein Buch, dass man wirklich braucht. Es beschreibt auf ca. einem Dutzend Seiten je ein bekanntes Setting mit abgefeilter Seriennummer. Meist ist es eine Seite, die das Kischee zusammenfasst, ohne irgendwelche Innovation. Dann folgt eine Seite mit je fünf Berufen und Expertisen, die man sich in zwei Minuten auch selbst ausgedacht hätte, danach ein paar Seiten darüber, wie man einen Settingaspekt regeln könnte, gefolgt von vier Seiten mit vier Beispielcharakteren. Diese bringen noch den meisten Mehrwert, weil ein paar Minuten Zeit spart. Mich amüsiert, dass häufig, aber leider nicht immer, offensichtlich die selben Personen unterschiedlich kostümiert als Portrait gezeigt werden.
Cosmic Horrors ist Call of Cthulhu, Space Opera ist Star Wars, Gods and Men ist sowas wie Xena, bei Good Boys spielt man Hunde in der Großstadt, Fantasy Quest ist D&D, High School ist Veronica Mars oder Buffy oder was es da sonst noch so als Serie gibt, Last on Earth eine Zombie-Apocalypse, Black Light ist Cyberpunk, Toon City ist von Roger Rabbit inspiriert, Urban Legends ist Vampire oder Werewolf oder so, Leaving Wonderland erinnert an Alice, High Noon ist klassischer Western. Danach folgt ein kurzes Kapitel, wie man eigene What Ifs bauen kann, gefolgt von Time Travel, ein Meta-Setting was vorschlägt, dass man ja zwischen den anderen What Ifs hin- und her reisen könnte und Fortunedale, was den Vibe von 80er Jahre Abenteuerserien verbreiten soll und ebenfalls als Meta-Setting dienen können.
Und um die Frage zu beantworten, was die anderen Bücher für neue Regeln enthalten:
Das Voyages Extraordinaires (im Prinzip Jule Vernes) hat ~200 Seiten, von denen 20 Regeln enthalten, 60 das Setting beschreiben, 20 Seiten Fahrzeuge und Erfinden vorstellen, was man auch noch zu Regeln zählen könnte und der Rest ist dann eine Kampagne. Ins andere habe ich nicht reingeschaut.
Der knappe Regelteil am Anfang stellt auf einer Seite einen angepassten Charakterbogen vor, fragt auf zwei Seiten nach der Motivation der Charaktere und beschreibt dann auf zwei Seiten angepasste Berufe und Expertisen und tabelliert diese noch mal auf einer dritten Seite. Das ist alles.
Das Buch verliert sich immer wieder in bla bla bla, was mir persönlich nicht so gefällt. Beispiel (sinngemäß übersetzt): "Den ersten Beruf, auf den ich den geneigten Leser aufmerksam machen möchte, ist zweifelsohne der Adelstitel. Dieser Titel ist der Stolz derjenigen, die aus einer angesehenen Familie stammen oder die sich durch ihre Verdienste im Dienste ihrer Nation ausgezeichnet haben. Jeder Angehörige des feinen Volkes wäre stolz darauf, diesen Ehrentitel zu tragen; hören Sie nicht auf jemanden, der behauptet, alle Adligen seien eingebildete und verklemmte Kauze!" Anderes Beispiel: "Einige der Expertisen aus dem Grundregelwerk werden in Voyages Extraordinaires keine große Verwendung finden, da Geräte wie Computer und Hubschrauber noch nicht erfunden wurden. Ich bedaure dieses Manko sehr: Bitte tun Sie Ihr Bestes, um es zu übersehen."