Ist das nicht ungefähr so wie "Komplexes Trash-TV" oder "Kompexe Grundrechenarten" oder "Komplexe Arztromane"?
Wann ist der Thread eigentlich gekippt von
"überspitztem Gefrotzel über meine Musik und eure Musik" in
"mein Musikgeschmack ist besser als deiner, das ist wissenschaftlich erwiesen, also laber mal nicht von Anspruch mit deiner Kindergarten-Mukke"?
Ist ja furchtbar...
(Für's Protokoll, ich kann letztlich mit Heavy Metal eher wenig anfangen (ich war schon als Jugendlicher da eher der Punk-Sympathisant) und mit Elektro-Musik ebensowenig. Aber ich bin auch ein Sonderfall, da Musik für mich vor allem Emotion und Authentizität verströmen muss. Und ich Musik mag, die tatsächlich über die Texte was zu erzählen hat. Da bin ich in den "Typ an der Klampfe oder Lady am Klavier singen sich niemals ganz perfekt die Seele raus"-Genres, heck vielleicht sogar beim Rap, besser aufgehoben. Nicht immer natürlich, stimmungsabhängig.
Sogar einigen Spielarten des modernen Indie-Pops, den man im Jugendzimmer zusammengemischt hat, glaube ich mehr als den aufgebockten Metallbrachialisten und da kommt auch mehr rüber als in der ganzen Elektromusik, die so akribisch zusammengestückelt ist, dass es da mehr um Mathematik geht als um Emotion. Ich bin natürlich aber auch Laie und kenne mich da nicht aus.
Aber als ich im Nachbarthread explizit nach Elektrostücken gefragt habe, habe ich zwar eine nette Auswahl gekriegt und da hat mir das ein oder andere auch melodisch gefallen... aber Gänsehaut oder Hirngekribbel wird sowas nicht auslösen. Dafür ist das viel zu sauber, zu glatt, zu perfektionistisch. Ich mag Musik, die sich nach Handwerk anhört, wo Leute auch mal daneben liegen, wo mal geschrien, gejapst, geflüstert, gestammelt wird. Wo ich was fühlen kann, weil man zumindest eine Spur Authentizität raushören kann. Ich müsste noch das allererste Elektro-Stück hören, das menschliche Wärme bei mir hinterlässt. Alles viel zu verkopft.)
Ist Disturbed Version von Sound of Silence eigentlich Metal ?
Die Frage sollte doch eher lauten: Ist das f***ing wichtig?
Schon bei der Grundeinschätzung, dass das Original Pop sein soll, scheiden sich die Geister. Es ist gewiss "populär" (und zumindest für mich, hands down, einer der besten Songs, zumindest im weiteren Feld des Rock, die je geschrieben wurden... und in seiner Einfachheit der zwar guten, aber irgendwo auch stark überladenen Version von "Distrubed" für mich überlegen).
Aber was haben wir davon, dass wir Stücke danach bewerten, dass sie "echter" Metal sind oder "irgendwo Pop" sind oder sonstwas? Können wir uns von diesem Ego-Geplustere befreien und uns einfach nur Musik entgegenwerfen, die wir gut finden? Ohne Besser-Hörer-Attitüde? Würde ich mir wünschen.