Natürlich kann man immer zu einem gegebenen Zeitpunkt nach dem Konsens der Geschichtswissenschaft fragen.
"der Konsens" ist dabei eine ziemlich kleine Plattform
es gibt doch diesen Spottspruch: keine (historische Dinge betreffend) These ist so abstrus, dass nicht irgendwo ein Professor daran glauben würde
da ist was wahres dran
auch gehen den akademischen Historikern manchmal grundlegende Dinge über ihren
Fetisch Betrachtungsgegenstand ab.
Beispiel:
Tacitus beschreibt ziemlich deutlich, wie die Krise in der Schlammschlacht der "langen Brücke" überhaupt entstand.
4 Legionen bilden ein Viereck - römische Standardformation mit dem Tross in der Mitte.
Die flankierenden Legionen marschierten schneller ab, als der im Schlamm feststehende Tross schaffte.
Damit hing natürlich auch die deckende Legion fest. Sie wird exponiert.
Arminus schlägt gegen den Tross (Treiber waren Sklaven und keine Soldaten) sehr erfolgreich los
die führende Legion musste wenden, sich durch den eigenen Tross bahnen und die Nachhut-Legion raushauen.
eigentlich ein Klassiker. Rangierfehler wird ausgenutzt und eine stolze 4-Legionen Heeresgruppe büsst ihre Logistik ein.
ist für Historiker - aber Nichtmilitärs- nicht zwangsläufig durch Lesen der Quelle erschließbar. So schon erlebt.
Preisfrage, wenn ihr jetzt für "historisch korrekt"TM Netflix Barbaren die Z
wote den falschen Elfenbeinturmgelehrten als Expertiese in den Stab holt, wie sehr könnt ihr euch damit trotz bester Absichten in die Nesseln setzen?
und die vielgescholtenen trajanischen Gardetruppenschaustück-Panzer. Vor einem Jahr haben sie in Kalkriese im Kontext von Konsens varusgestempelten Münzen einen dieser erst 50 Jahre später verorteten Panzer gefunden.
da werfen Funde immer wieder den Wissensstand und "Konsens" über so welche Details über den Haufen.
da reicht mir "Plausibilät" (die vereinten Stämme sind halt stärker als Varus und das Schmieden des Bündnisses ist der relevante Punkt) statt "historische Korrektheit" (Stichwort: Germanen und Pfeil+Bogen)