Naja, wie ertrage ich in der Realität, daß in Fachbereichen viele Fachleute ungefähr die gleichen Fachkenntnisse haben? Problemlos. Das sind Charaktere, die sich offenbaren, nicht deren Werte. Zwei wertegleiche Schurken werden von zwei unterschiedenlichen Spieler/innen ganz unterschiedlich gespielt. Die Werte sind dann für mich nur noch Arbeitsinstrumente für das Regelgedöns.
Das. In der Praxis reichen die Unterschiede durch die Subklassen problemlos aus, und selbst mit der selben Subklasse ist es nicht der selbe Charakter, weil sie einfach massiv unterschiedlich gespielt werden..
In meiner einen Runde spielt eine Spielerin eine junge naiv-übermütige goblinsche Schurken-Draufgängerin, ein Waisenkind aus einer Piratensiedlung, die als Schifssmädchen angeheuert hat um die Seelen ihrer Eltern zu retten.
Und in der anderen spielt ein anderer einen menschlichen Schurken-Draufgänger, einen weitgereisteten Charmeur und Intriganten, dem es gefällt, andere zu täuschen.
Und der nächste Schurken-Draufgänger ist vielleicht dann ein abgebrühter Auftragskiller mit tiefschwarzem Humor.
Es besteht definitiv keine Verwechslungsgefahr. Die Regeln sind eine Basis, bei weitem nicht der ganze Charakter.
Ich will gar nicht davon anfangen, dass sich bestimmte Charakterideen schlicht überhaupt nicht umsetzen lassen.
Abgesehen von absoluten DSA-Extremfällen wie Schleiertänzerin oder übergewichtiger Händler hatten wir noch nie den Fall, dass sich etwas nicht umsetzen hätte lassen. Und sowas wollte in den D&D-Runden eigentlich nie jemand spielen.
Rebranding und im absoluten Extremfall Multiclassing haben noch jede gewünschte Abenteurer-Vorstellung möglich gemacht.
Man muss sich nur von der Vorstellung verabschieden, dass sich jedes Detail des Charakters, egal wie unwichtig, in den Regeln widerspiegeln muss und ebenso, dass Regeln nur so wie sie wörtlich geschrieben sind ihre Entsprechung in der Welt finden. Ein Zauberer mit wilder Magie kann genauso gut ein Feenwechselbalg sein wie das Ergebnis eines magischen Unfalls oder eines grässlichen Experiments.
Ich dachte, man spielt D&D, weil einem der Crunch wichtig ist?
Nein. Zumindest nicht D&D5. D&D5 bietet eine feine Balance. Ich spiele D&D5 weil es mir genau so viel Crunch liefert wie ich haben will und nicht mehr.
Wenn mir der Crunch extrem wichtig wäre würde ich Pathfinder, GURPS oder DSA spielen.