Kannst du bitte ein Beispiel nennen?
Hab ich doch im Startposting schon getan, aber hier gerne nochmal etwas ausführlicher. Nehmen wir mal an, du willst einen Rogue spielen mit Schwerpunkt auf "Betrüger" (was im PHB auch ausdrücklich vorgesehen ist). Zwar kannst du nützliche Fähigkeiten über den Background: Charlatan erwerben, ansonsten aber MUSST du "Sneak Attack" lernen, du MUSST Proficiencies: Thieves' Tools nehmen, du musst dich (wenn du nur das PHB hast) auf Thief, Assassin oder Arcane Trickster spezialisieren usw. Natürlich könntest du stattdessen auch versuchen, das Konzept mit einem Barden umzusetzen, aber da kommst du vom Regen in die Traufe und bekommst jede Menge Features, mit denen du nur andere unterstützen kannst, was für einen egoistischen Betrüger ebenfalls nicht passt.
Oder nehmen wir an, du willst einen naturverbundenen Zauberer mit Heilfähigkeiten spielen (was ja nun wirklich ein 08/15 Trope in so gut wie jedem Fantasyroman/film ist, egal ob es sich da nun um eine Dorfhexe, einen Schamanen oder einen Druiden handelt). Bei D&D 5E landest du dann wahrscheinlich bei einem Druiden, und auch wenn hier ständig behauptet wird, dass die Klassen ja nur Hülsen sind, die man ganz unterschiedlich interpretieren kann, MUSST du als wichtigste Features Wild Shape nehmen, ob das nun dein Konzept war oder nicht. Klar, die sind supermächtig und supernützlich, aber am Ende bleibt eben hängen:
Jeder Rogue ist auch ein Meuchler und ein Dieb.
Jeder Barde verteilt Inspiration und Regeneration an seine Verbündeten.
Jeder Druide ist ein Gestaltwandler.
Jeder Kleriker (auch wenn seine Domäne "Bier" lautet wie bei "Midgard") vertreibt ab Stufe 5 Untote. Und so weiter. Außer, dein Spielleiter erlaubt dir das Austauschen oder du verzichtest freiwillig auf die Nutzung deiner mächtigsten Fähigkeiten.
Bei den Skill Proficiencies und den Spells ist das besser gelöst, weil du da eine Wahlfreiheit hast. Die Subklassen sind ebenfalls nett (jedenfalls wenn man besagte Zusatzbände hat und es somit genügend Auswahl gibt). Aber die festgeschriebenen Features und Proficiencies sorgen dafür, dass sich am Ende doch vieles ähnlich anfühlt - man schaut sich eben eine gegnerische Gruppe kurz an, folgert "Das ist der Rogue, der kann Sneak Attack" und behandelt ihn entsprechend. Unterschiedliche Interpretation
my ass.
Die Lösung besteht mMn darin, hier mehr Flexibilität zuzulassen, was im DMG auch angedacht, allerdings nur sehr händewedelnd verregelt und von der Zustimmung des DM abhängig ist. Trotzdem löst das zumindest mein Problem.
tl;dr: Ich habe aus dem Thread mitgenommen, was ich daraus mitnehmen wollte, und werde mir insbesondere die Ergänzungen aus Xanathar's und Tasha's anschauen. Danke an alle, die sich konstruktiv eingebracht haben!