(nur ein Disclaimer, damit sich niemand aufregt...)
Also ruhig offen raus mit euren Meinungen
okay...
Also, ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir in vielen Fällen das Mimimi um den Charakertod inzwischen ein bisschen auf den Keks geht.
Gerade bei D&D, was eigentlich eine ganz klare Agenda hat. Auch bei D&D, weil das Angebot an guten und interessanten Spezies / Klasse / Hintergrund Kombinantionen wirklich sehr groß ist, so dass ich gar nicht sagen könnte, was ich am liebsten als nächstes spielen würde (ich könnte höchstens ein paar wenige ausschließen, die ich ungern spielen würde).
Das ist so, wie, als wenn man in der Eisdiele steht und jammert, dass man seine Kugel Eis fallen lassen hat und der Typ hinter der Theke "komm ich mach dir halt eine neue, kannst sogar die Sorte frei wählen" sagt. Ja, aber es ist ja nicht mehr die selbe Kugel Eis... Mimimi...
Meine Güte, wir spielen um zu spielen und wir haben nicht genug Zeit im Leben um wirklich alles zu zocken, was wir gerne würden.
Wir spielen, um große Situationen zu erleben, aber vor den echten Tragödien verschließen wir uns.
Charaktertod? Ja, aber nur wenn wir das vorher im Sitzkreis demokratisch diskutiert haben. Ansonsten ist mir das irgendwie nicht pädagogisch wertvoll genug.
Nachher heult mir der Spieler noch in meinen selbstgehäkelten Pulli aus Rentierwolle und ich fühl mich in meinen eigengeschnitzen Sandalen aus im Wald gefundenen Elchgeweih-Horn unwohl. Oh jemine, bitte hinterher noch auf die Couch legen. Hab ich schon Mimimi gesagt?
Charaktertod ist eine Chance und eine Lehre für die Überlebenden. Eine Chance für gutes Rollenspiel.
Da kann man mal die "Menschlichkeit" seines Charakters in dessen Trauer präsentieren und zeigen, dass man ein empfindungsfähiges Wesen spielt und nicht nur den Murderhobo. (es sei denn, man spielt einen Murderhobo, aber dann ist der Charaktertod auch nicht wichtig).
(Das meine ich durchaus ernst, denn diese "Chance" ist mir das erste mal bei einem Pathfinder Lets Play von Clawdeen (YT) aufgefallen, wo der Charakter von Lilio sehr früh verstarb. Die Reaktionen der anderen Charaktere rührten dann die Spielerin, der der Charaktertod erst nicht groß nah ging, dann zu Tränen... Das war schlicht awesome ausgespielt und wäre nicht möglich gewesen, wenn die Spielleiterin den Tod anulliert hätte.)
Kurz gesagt: Ich finde, man kann dazu stehen, dass es auch mal dazu kommt, dass ein Charakter plötzlich, unvorhergesehen ums Leben kommt.
Man sollte das als Chance verstehen und nicht als Ärgernis.