Na ja, das liegt aber in der Natur der Sache, oder? Der Aufschrei der Fans wäre ja allzu groß, wenn sie verkündet bekämen, dass sie ihre teuren Charaktermodelle, bestimmte Einheiten, etc. nun nicht mehr in der offiziellen Timeline verwenden dürften, weil sie überholt sind.
(Ich meine mich zu erinnern, dass es das im Einzelfall gab, da haben sie irgendwann gesagt, Harbinger of Menoth hat das Zeitliche gesegnet, und kurz darauf war sie offiziell wieder da, als wäre nix gewesen. Da werden auch ein paar mehr Fans geschrieen haben, "wisst Ihr, wie viele Stunden ich investiert habe, um diesen Bausatz zusammenzubasteln?")
Ich habe ja insgesamt das Gefühl, es bedarf gar keiner settingverändernder Großereignisse, die IK sind von der Atmosphäre her gut so wie sie sind, haben aber kein Entwicklungspotenzial. Mad Max-Steampunkwüste wäre interessant und konsequent gewesen, hätte ich aber nicht gebraucht, wäre schade um das ursprüngliche Flair gewesen. Meine Lösung wäre da eher, die Super-Duper-Events wegzulassen. Ich verstehe natürlich, dass man den Fans das Gefühl geben will, das Setting wäre krass dynamisch und würde sich ständig grundlegend ändern, aber wenn man nicht wirkliche Konsequenzen zieht, bekommt das schnell den Beigeschmack von einer gewissen Augenwischerei.
Das mit der Augenwischerei kann ich nachvollziehen - die Infernals Apokalypse droht, der Wicked Harvest fegt durch die Bevölkerung, die Archonten (Gesandte der Götter) haben dabei geholfen, die Infernals zu verdreschen - und am Ende sind es noch dieselben Großnationen, die sich ans Bein pinkeln.
Da wäre mehr drin gewesen - was ich so ein bisschen lieber gesehen hätte:
Khador und das Protektorat fusionieren quasi zu einem Gottesstaat im Alten Glauben an Menoth, da im khadorianischen Adel eh viele Infernalisten dabei waren, würde das sogar Sinn geben, dass da jemand mit der Hilfe der Menoth Archons die Macht an sich reißt und das neue menitische Großreich ausruft, eine neue Stadt aus dem Boden stampfen lässt (die neue City of Man) und alle Verehrer des Devourer Wurms als vogelfrei erklärt. Das Protektorat hätte das ja eigentlich geil gefunden, aber hasst diesen neuen Staat, weil er sich halt nicht an ihre Doktrin hält und einfach behauptet, das Protektorat sei Teil des Ganzen. Und Tristan Durant und seine Eiferer ziehen auch noch nach Süden, um einen dritten Menothstaat zu gründen. Dazu gibt es noch die Reitervölker, die ihr eigenes Ding machen und nicht Gottesstaat spielen wollen.
Dazu dann noch Cygnar dazwischen, das eben von Geflüchteten überschwemmt wird und in dem die Trollbloods nun viel stärkere Position haben. Gunnbjörn hat ja vielen in der Wildnis Zuflucht geboten und eine sehr schlagfähige Truppe und Bündnisse auch mit den Farrow aufgebaut. Diese fordern nun ihr Recht in Cygnar ein, und zwar nicht mehr in einer Art, wie sie im Corvus Treaty festgelegt war, sondern richtige Mitbestimmung. Gleichzeitig ächzt Cygnar unter der Last ehemaliger Khadorianer, die vor dem neuen Gottesstaat flüchten.
Llael hat diese Geflüchteten auch, aber besser aufgenommen und eine Chance gesehen, das Machtvakuum zu nutzen, um sich von den khadorianischen und cygnarischen Einflüssen zu befreien.
So irgendwie in die Richtung hätte ich das cooler gefunden, dazu noch eine Anerkennung von Cyriss und eine Stärkung des Kults (immerhin hat Nemo mit der Hilfe der Cyrissten das Tor gemacht). Eventuell sogar eine komplette zersplitterung von Cygnar in die industriellen Zentren und Trollblood Nations, die formal alliiert sind aber intern um die Ressourcen des Landes kämpfen.
Zum Tabletop:
Das Spiel ist in meinen Augen zu groß. Cygnar hat glaub ich 25+ Warcaster und JEDE neue Einheit muss mit diesen 25 neuen Caster bedacht werden, gleichzeitig muss ich auch bei einem neuen Warcaster überlegen, wie der sich mit einer Einheit verhält (nehmen wir mal Longgunner), die vor mehr als 20 Jahren designed wurden. Das ist nicht gesund und das kann niemand im Regeldesign überblicken. Es gibt mehr als 1500 Einheiten im Spiel iirc, a) stellt sich kein Händler mehr irgendwas ins Regal, weil es zu viel ist und b) ist es auch einfach zu viel, so dass Neueinsteiger nicht ins Spiel finden. Warmachine hat eine immer kleiner werdende Community und wird nie auf die Beine kommen, wenn kein "frisches Blut" mit dazukommt. Das sehe ich aber nur, wenn es einen Relaunch gibt.