Guten Tag,
Als ich vor 20 Jahren von meinem Großvater eine Briefmarkensammlung erbte dachte ich, jau da mach ich jetzt fette Kohle draus. Immerhin hatte er 40 Jahre lang von einem Sammlerdienst alle Briefmarken zuschicken lassen und meine Großmutter hat in einem „schwäbischen Mittelstandsbetrieb“ der bestimmt in irgendwas „Weltmarktführer“ ist, die komplette Post abgegriffen und die Marken abgelöst. So waren es dann ein kleiner Reisekoffer voll mit Alben. So wackelte ich von einem Händler zum nächsten und alle sagten zu mir, dafür bekommst du nicht viel, denn die Sammler sterben aus. 20 Jahre der Sammlung brachten gerade den Wert ein, der auf der Marke stand für eine 20 Pfennig Marke gab es eben 20 Pfennig. Verkauft habe ich sie trotzdem, ein Album habe ich als Andenken behalten.
Nun gut, ich kratze jetzt die 50 und wenn ich auf einer Con war, sah ich, nun ja die „grauen“ nahmen massiv zu. Wenn ich in ein Rollenspielforum schreibe sehe das die, die Antworten auch keine Jungen Hüpfer sind. Meine Söhne die auch schon um die 30 sind haben kein Interesse an Pen und Paper, zwar haben sie sehr intensiv WoW gespielt, was in mir die Hoffnung keimen lies sie nun jetzt zu DnD, Schwarzes Auge zu motivieren. Aber nein, keine Chance. Auch erfolgreiche Serien wie die big Bang Theorie, Stranger Things haben nicht gerade zum großen Hype geführt. In meinen Anfangszeiten hat Schmidt Spiele „ein Gigant“ jeden Spielwarenladen mit Schwarzes Auge versorgt. Die Sieben Magischen Kelche habe ich im Karstadt gekauft. Im Karstadt!!!
Also nun die Corona Pandemie sich ausbreitete dachte, ich - Log Down … na die Drachenzwinge wird Explodieren … aber nun um - nichts. Zwar gibt es mittlerweile unzählige Settings und Systeme und die Qualität ist teilweise Fantastisch, tolle Bilder schöne Bücher, klasse Layout. Ganz gleich wie man zu DSA steht es sieht echt Gigantisch aus im vergleich zu „Werkzeuge der Meister“. Dann gab es noch Game of Thrones, Herr der Ringe – Qualitativ richtig Hochwertig und echte „Blockbuster“ hat das was in unsere Szene geändert? Ich denke kaum. Der Computerspielmarkt wurde ein wenig aufgemischt, aber ich sehe auch dort eine Stagnation. Spiele wie Diablo, WoW, Dragonage, Skyrim oder Baldurs Gate haben auch schon viele Jahre auf dem Buckel.
Ja, ich wurde älter, studierte, zog um, gründete eine Familie und Arbeitete mehr, also kurzum ich hatte oder habe weniger Zeit als mit 14. Aber es rutscht wenig nach, eine Handvoll Studenten Anfang 20 sind hier die „jungen“ im Forum.
Wenn ich hoffentlich erst so in 30 Jahren von uns gehen werde, dann wird mein Sohn in einem Buchladen stehen mit 8 Umzugskartons voll mit Rollenspielbüchern und wird hören: „das spielt heute keine mehr, die sterben aus, ich kann dir gerade den Brennwert dafür geben“.
Gerade die, die hier auch Kinder haben? Spielen sie? Wieviel unter 20 Jahren spielen überhaupt? Oder fängt man heute RP erst mit 20 an und nicht wie ich damals mit 13?
Ich habe das Gefühl, viele kennen es, aber spielen tun es immer weniger. In meinem Team auf der Arbeit, kennen es alle „das hat mein Freund auch mal gespielt“, sagten manche als ich beim Mittagsessen in einem Myrannor Buch las. Von etwa 20 Kollegen weis ich das der Mann einer Kollegin angeblich noch regelmäßig DSA spielt. Die ist aber im Positiven sinne auch sehr Nerdig.
Wobei Nerdig heute sowieso Positiv ist.
Da ich auch Ausbilder für einen Dualen Studiengang bin, sehe ich das die Aufmerksamkeitszeiträume auch immer Kürzer werden, und ich denke so ein Regelbuch (300 Seiten DINA4) Schrecken nur ab. Mal so nebenbei hätte es mich auch, als ich 13 war, da waren die Heftchen aus der Roten D&D Box und dem Schwarzen Auge Box fast schon zu viel. Und erst im Laufe der Zeit mussten wir die Chars anpassen, weil wir erst Monate später die Regeln richtig gelesen hatte.
Ist die Zukunft des Pen und Paper Rollenspiel, --- eine Gruppe trifft sich im Pflegeheim? Und rollt den Zwanzigseitigen?
Ich weis das es durchaus immer wieder diskutiert wird, also die, die keine Lust haben brauchen ja nicht zu antworten.